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Ohne Worte

Tigerline_Golf_Live_at

Kein Zitat von Deinem Idol in der Story gefunden? Hmmm, dann haben wir wohl für sein SMS nicht bezahlt oder wieder mal zu böse geschrieben? Manchmal fehlen uns einfach die Worte!

Also im Vergleich zu den Primadonnen am Fussballplatz, mit denen sich Kollege Andreas Trippolt bei Sky oder ich mich früher in der Formel 1 und im Eiskunstlauf herumschlagen durfen, da sind unsere Golfer einfach nur goldig! Die Allermeisten zumindest.

Wann immer wir in euren Diensten etwas von Maudi, Martin, Steffi, Luki (Nemecz) Rolando oder Trapps wissen wollen, kommt prompt und umfassend die Antwort. Das sind Profis, die verstanden haben, dass Sponsoren und Fans über Medien kommen. Andere Spieler sind abseits des Golfplatzes komplette Amateure geblieben.

Ein (nicht mehr aktiver) Spieler weigerte sich beharrlich, SMS an Golf-Live zu schicken, weil wir dafür nicht zahlen wollten, dabei mit Werbung Geld verdienen? Ich habe ihn mit seinem Begehren an den ORF und die Krone verwiesen, die können ihm sicherlich noch mehr zahlen… Über den Namen sei gnädig der Mantel des Schweigens gebreitet, seine eigenen Rundenscores haben ihn genug bestraft.

Für einen Anderen schreiben wir einfach zu böse, das hat er auch schon beim ÖGV deponiert (warum eigentlich?) „Wisst ihr wie schwierig es ist einen 50. Platz zu erreichen?“ Ja, glaube ich ihm gerne, aber die Leser interessiert so ein Ergebnis in der 3. Liga absolut Nullo. Ich schreibe lieber über den Sieger, punkt! Also werden wir in Sachen Wortspenden boykottiert – ist allerdings niemandem aufgefallen, bis heute kam dazu keine einzige Leserbeschwerde.

Die dritte Gruppe, lässt Papa oder Mama für sich sprechen – wie schon in Amateurzeiten. Zitate wie „Der Papa sagte, er war heute sooooo stolz“ wirst Du aber garantiert nie auf Golf-Live lesen. Interessante Erfahrung: Die Bodenhaftung geht bei Spielern entweder lange VOR den ersten Erfolgen verloren oder gar nicht.

Ich habe mal für ÖGV-Kaderspieler und Jungpros ein Medientraining abgehalten, nachdem sich einige beklagten, dass sie für Sponsoren und Medien uninteressant seien. Meine Botschaft: jeder Spieler muss sich einen Namen machen, sich als „Marke“ wie Tiger Woods oder Coca Cola verstehen und sein Image aktiv aufbauen.

Um im ersten Schritt von der Öffentlichkeit überhaupt wahrgenommen zu werden, ist „Information eine Bringschuld“. Wer auf den Anruf des Journalisten wartet – oder diesen gar ignoriert – hat schon verloren, weil er mit Tausenden anderen Athleten um das Scheinwerferlicht buhlt. Zweiter Schritt: das Angebotene muss interessant, bunt, ungewöhnlich, persönlich sein, sonst verlierst Du die Öffentlichkeit schnarchend.

Drittens müssen die Ergebnisse stimmen. Alles unterhalb von European- und US PGA Tour (bzw. LET und LPGA) interessiert keinen potenten Sponsor und medial nur Hardcore-Fans.

Also liebe Pros und Proetten, schickt uns SMS, Mails, zwitschert auf Twitter, postet auf Facebook, wir nehmen alles! Wir haben keine Redaktions-Darlings, was zählt sind Ergebnisse. Wir sind nur in einer Richtung „bestechlich“. Mit coolen Sprüchen, intelligenten Analysen, mit Begeisterung und vor allem ungeschminkter Ehrlichkeit. Das macht uns wortgewaltig.


von Joachim Widl

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