Austria First

HONDA CLASSIC – FINAL: Sepp Straka krönt sich im PGA National an einer historischen Woche zum neuen Honda Classic Champion und fährt damit nicht nur seinen ersten PGA Tour Sieg der Karriere ein, sondern bringt auch Österreich auf die Gewinner-Landkarte der stärksten Golftour der Welt. Matthias Schwab vervollständigt die Traumwoche in rot-weiß-rot mit einem starken 7. Platz.

Der 27. Februar 2022 wird mit Sicherheit in die Annalen des österreichischen Golfsports eingehen, denn Sepp Straka legt im unglaublich anspruchsvollen PGA National von Palm Beach Gardens die Meisterprüfung ab und fährt als erster Österreicher überhaupt einen Sieg auf der US PGA Tour ein. „Es ist absolut verrückt,“ schüttelt Straka selbst noch ungläubig den Kopf angesichts seines Meisterstücks, „es war immer ein Lebenstraum von mir, absolut surreal, aber jetzt werde ich mich in einem Monat oder so nach Augusta aufmachen. Es wird eine Zeit lang dauern, bis ich das verarbeitet habe“, denkt er sofort auch an die Masters-Teilnahme.

Dabei hat er am ersten Spieltag noch richtig zu kämpfen und reihte sich nach einer 71 (+1) nur genau an der Cutlinie ein. Bereits am Freitag allerdings erhöhte er enorm das Tempo und knallte mit der 64 (-6) mit die beste Runde des Turniers hin, was ihn bis unter die Top 10 klettern ließ. An einem schwierigen Samstag legte er dann eine 69 (-1) nach und startet so als erster Verfolger von Leader Daniel Berger in den Finaltag. Zwar liegt der US-Amerikaner auf „seiner“ Heimatwiese bereits fünf Schläge weit weg und somit komfortabel in Führung, dieser Vorsprung schmilzt am Sonntag dann jedoch unglaublich schnell dahin.

Anfängliches Bogey stark verdaut

Auch bei Sepp erinnert zu Beginn nichts an die bärenstarke Puttleistung vom Vortag, denn gleich auf der 1 tritt er sich ein Dreiputtbogey ein und findet so nur äußerst zäh in den letzten Spieltag. Sofort gibt der gebürtige Wiener aber die perfekte Antwort, da er sich auf der 2 nach einem Vollbrett vom Tee nur noch eine Wedgedistanz übrig lässt und den folgenden Zweimeterputt souverän versenkt. Das bringt ihn auch sofort richtig auf Touren wie ein starker Bunkerschlag und der nächste Birdieputt am Par 5 der 3 beweist.

Da Daniel Berger an der Spitze enorm strauchelt und bereits nach nur fünf Löchern bei 3 über Par liegt, schließt Sepp dank des soliden Spiels die Lücke fast gänzlich, fehlt doch plötzlich nur noch ein einziger Schlag zur Führung. Allerdings wächst der Rückstand auf der 8 wieder etwas an, nachdem Sepp den ersten Putt zu forsch angeht und den Retourputt aus knapp drei Metern nicht im Loch unterbringt. Sofort jedoch steuert er wieder gegen und kann aus einem starken Approach bereits auf der 9 Kapital schlagen, was ihn weiterhin voll an Berger und Shane Lowry (IRL) dranbleiben lässt.

Mit solidem langen Spiel ergeben sich durchaus recht brauchbare Birdiechancen, allein die Putts bleiben meist knapp neben dem Loch liegen, womit er zwar nichts anbrennen lässt, mit Shane Lowry jedoch nicht ganz mitkommt. Auf der 14 aber spielt der Putter dann aus drei Metern wieder mit, lässt das nächste Birdie springen und bringt den ehemaligen Georgia Bulldog wieder voll ins Geschäft um den Sieg.

Sack zugemacht

So richtig „on fire“ stopft er auf der 16 sogar von außerhalb des Grüns den Putt und schließt damit endgültig zu Lowry an der Spitze des Feldes auf. Im mittlerweile strömenden Regen knallt der Österreicher dann auf der 18 nach einem super Drive die Grünattacke aufs Kurzgemähte und nimmt zwei Putts später das Birdie mit, was ihn die 66 (-4) unterschreiben lässt und den Druck auf Lowry enorm erhöht, dem dieser schließlich nicht standhält. Einem unvergesslichen Tag verpasst schließlich noch Jack Nicklaus die Krönung, denn seinen ersten Siegespokal erhält Sepp ausgerechnet vom Rekord Major Champion persönlich überreicht.

Mit dem historischen Sieg entledigt sich Sepp Straka auch vieler Sorgen. Zum einen streift er ein neues Rekordpreisgeld aus österreichischer Sicht ein, zum anderen hat er nun die PGA Tourkarte bis 2024 fix in der Tasche. Auch das Masters im April und die PGA Championship sind damit abgesichert, womit auch klar ist, dass das erste Major des Jahres auf jeden Fall auch heuer wieder mit österreichischer Beteiligung über die Bühne gehen wird. Auch beim Tournament of Champions wird erstmalig die rot-weiß-rote Fahne aufleuchten.

„Ich hab einfach versucht mein Spiel durchzuziehen und dranzubleiben. Ich hab gestern richtig gutes Golf gespielt und auch heute wars mit den wechselnden Bedingungen am Ende echt schwierig, aber ich hab gewusst ich treffe den Ball gut. Dass meine ganze Familie jetzt extra noch hergeflogen ist freut mich wahnsinnig. Das ist ein fantastischer Tag“, so der sympathische frisch gebackene PGA Tour Sieger nur Minuten nach der Runde.

Matthias Schwab mit sensationellem 7. Platz

Im Windschatten von Sepp Straka brauste mit Matthias Schwab ein weiterer Österreicher mit starker Leistung am Samstag immer näher an die Spitzenplätze heran. Wie zäh sich die Anlage bereits am Moving Day spielte zeigt die Tatsache, dass der 27-jährige Steirer mit einer 70 (Par) sogar um gleich neun Ränge nach vorne kletterte und als 13. mit lediglich einem einzigen Schlag Rückstand auf die Top 10 in die letzte Umrundung startet.

Mit einem ganz sicheren anfänglichen Par findet er sehr solide in den Finaltag und locht gleich danach auf der 2 einen Zehnmeterputt zum ersten Birdie, womit er voll an den Top 10 dranbleibt. Mit recht souveränem Spiel lässt er danach nichts anbrennen, erst auf der 6 steigt der Puls nach leicht überschlagenem Grün etwas, der wichtige Putt zum Par findet aber sein Ziel. Das kurze Spiel hat er auch weiterhin voll auf Schiene, da er sich am Par 3 der 7 selbst von einem eingebunkerten Teeshot nicht aus der Ruhe bringen lässt.

Nach einer richtig starken Annäherung bleiben ihm auf der 9 nur noch 1,5 Meter zum zweiten Birdie übrig, was er sich nicht entgehen lässt. Auf der 13 heißt es dann wieder etwas zaubern, nachdem der Abschlag wild nach rechts wegsegelt. Matthias schaffte es aber durch die Bäume und bringt den Ball gut am Grün unter, was das Par schlussendlich zu keiner großen Herausforderung mehr macht.

Nicht in die Falle getappt

Auch auf der 14 muss er sich wieder gegen einen drohenden Schlagverlust stemmen, nachdem die Annäherung aus dem Fairwaybunker das Grün nicht erreicht. Mit starkem Pitch und viel Gefühl beim Putt bleibt er aber weiterhin fehlerlos. Selbst durch die Bärenfalle manövriert sich der Steirer sehenswert, denn auf der 16 kann ihm weder Fairway- noch Grünbunker am Weg zum nächsten Par ein Bein stellen.

Am Ende unterschreibt der Rohrmooser die fehlerlose 68 (-2) und fährt damit nicht nur mit Rang 7 sein erstes Topergebnis der neuen Saison ein, sondern macht auch immens wichtige Punkte im FedEx-Cup. Mit dem Spitzenresultat bringt er sich auch für den nächsten Re-Shuffle in eine deutlich bessere Position.

Leaderboard Honda Classic

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