Bad Workdays

WGC WORKDAY CHAMPIONSHIP – FINAL: Bernd Wiesberger häuft auch am Finaltag im Concession GC wieder zu viele Fehler an um eine rote Runde notieren zu können und beendet das WGC-Event in Bradenton nach einer weiteren 72 (Par) nur auf dem enttäuschenden 59. Platz.

So viel hatte sich Bernd Wiesberger im Vorfeld des WGC-Events in Florida eigentlich erhofft, übrig bleibt am Ende doch eine deutlich spürbare Ernüchterung. Vor allem im langen Spiel, das ihn seine gesamte Karriere immer auszeichnete, hat der 35-jährige so seine Probleme und bringt sich mit Ungenauigkeiten von Tee bis Grün von Donnerstag weg des Öfteren in die Bredouille. So kommt es, dass das Turnier eigentlich bereits nach den ersten 18 Löchern in Sachen Topergebnis für ihn gelaufen war, denn mit einer 76 (+4) lag er deutlich abgeschlagen zurück

Auch am Freitag wollte nicht wirklich vieles zusammenlaufen und nach einer 75 (+3) zementierte er sich richtiggehend am hinteren Ende des Klassements ein. Selbst am Moving Day zerstörte er sich die mögliche erste Runde im roten Bereich noch mit späten Fehlern und kam so mit der 72 (Par) kaum vom Fleck. Damit war bereits vor der letzten Runde klar, dass es nun nur noch vorrangig darum geht sich das Selbstvertrauen vor den kommenden wichtigen Wochen zurückzuholen. Aufgehen soll dieses Vorhaben jedoch nur bedingt.

Zwar trifft Bernd am Sonntag auf der 1 das Fairway, bunkert sich danach jedoch vor dem Grün ein und nach einem zu kurzen Sandschlag und dem darauffolgenden Bogey gelingt der Start erneut nur äußerst schleppend. Am ersten Par 5 wird er dann fürs Risiko belohnt, wenngleich auch die Grünattacke wieder im Sand verschwindet. Diesmal allerdings passt der Bunkerschlag und ebnet so den Weg zum ersten Birdie.

Das scheint den Burgenländer auch auf den Geschmack zu bringen, denn am Par 3 danach misst er seinen Teeshot gekonnt an und aus gut vier Metern lässt der Putter prompt das nächste Erfolgserlebnis springen. Generell präsentiert sich der siebenfache European Tour Champion im Gegensatz zu den Vortagen deutlich stabiler und legt sich auf der 8 mit solidem langen Spiel die nächste gute Möglichkeit auf, die er erneut aus vier Metern zu nützen weiß.

Zurück auf Level Par

Ein deutlich verzogener Teeshot am Par 3 der 11 und ein verschobener Parputt aus einem guten Meter hängen dem Oberwarter dann aber das zweite Bogey des Tages um. Am Par 5 der 13 gibt er sich dann wieder die Möglichkeit zur Attacke. Diese schleppt sich zwar gerade noch so über den Grünbunker, nach gutem Chip ist das nächste Birdie aber eingesackt. Wieder allerdings entpuppt sich ein Par 3 dann als Spielverderber, denn wieder verfehlt er vom Tee aus das Grün und kann sich in Folge nicht mehr zum Par scramblen.

Die Probleme reißen auch auf der 15 nicht ab, denn nach einem weiteren knapp verfehlten Grün geht sich wieder das Up & Down nicht aus, was Bernd sogar zurück auf Even Par wirft. Er zeigt aber, dass er das Turnier auf jeden Fall zumindest mit einer roten Runde beenden will, denn selbst ein Drive ins Rough und eine anschließend versandete Grünattacke kann ihn auf der 17 (Par 5) nicht vom nächsten Birdie abhalten. Dennoch muss er zur Kenntnis nehmen, dass es derzeit mit roten Runden einfach nicht klappen will, da ihm ein weiterer Bunkerausflug auf der 18 schließlich noch zum Verhängnis wird und erneut nur die 72 (Par) zulässt, die nur für Rang 59 reicht.

Damit wartet Bernd nun bereits seit sechs Runden auf den Sprung unter Par, denn seit dem Moving Day in Saudi Arabien war das Höchste der Gefühle für die Nummer 41 der Welt eine Even Par-Runde. Darüber hinaus läuft es sichtlich vor allem bei den WGC-Turnieren derzeit so gar nicht für Bernd, denn auch bei den St. Jude Classic lief er vergeblich einem roten Score nach und verließ Memphis letztes Jahr schließlich bei einem Gesamtscore von 9 über Par nur als 74.

Woche ohne Zählbares

Für den Südburgenländer ist die verpatzte WGC-Woche auch gleich in mehrerer Hinsicht ein absoluter Leerlauf. Zwar stockt er sein Preisgeldkonto etwas auf, für Weltrangliste, PGA Tour Non-Member Ranking und Ryder Cup allerdings bringt ihm der 59. Rang so gut wie gar nichts. Gerade in Sachen Ryder Cup Qualifikation ziehen ihm Spieler wie etwa Viktor Hovland mittlerweile doch recht unangenehm davon. Wenn man bei der verpatzten Woche irgendetwas positives finden will, dann wohl der Umstand, dass es am Wochenende bereits etwas besser lief als an den ersten beiden Tagen.

Dieses zarte Pflänzchen muss er jetzt nicht nur hegen und pflegen, sondern eigentlich sollte daraus in Windeseile eine stattliche Pflanze werden, warten doch mit Bay Hill kommende Woche und Sawgrass danach zwei Kurse wo es vor allem aufs lange Spiel ankommt um sich irgendwie Birdiemöglichkeiten erarbeiten zu können. Fest steht jedenfalls, dass er sich bei seinen selbstgesteckten Zielen – vor der Saison meinte Bernd im Interview, dass er sowohl die Tourcard auf der PGA Tour als auch einen Platz im europäischen Ryder Cup Team anpeilt – solche Wochen wie im Concession GC nicht öfters erlauben kann und darf.

Morikawa mit neuen Tugenden

Der als exzellenter Ball Striker bekannte Collin Morikawa holt sich mit neuen Tugenden den Titel beim Workday Championship. Der US Jungstar zeigte sich stark verbessert im Kurzspiel und beim Putten und gewinnt souverän bei 18 unter Par. Drei Schläge zurück sammelt Viktor Hovland als geteilter Zweiter mit Brooks Koepka und Billy Horschel wertvolle Punkte für die Ryder Cup-Qualifikation.

Leaderboard WGC Workday Championship

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