Bernd Wiesberger

Hoffnungsschimmer

BRIDGESTONE INVITATIONAL – FINAL: Bernd Wiesberger dreht seine Finalrunde mit einem abschließenden Birdiehattrick noch zur 69 und verlässt den Firestone CC mit Rang 41. Um nächste Woche beim letzten Major des Jahres aber in den Topregionen mitmischen zu können, wird der Burgenländer neben dem wiedererstarkten langen Spiel zwangsweise auch seinen Putter auf Betriebstemperatur bekommen müssen.

Bernd Wiesberger geht derzeit sichtlich nicht wirklich vieles einfach von der Hand. Bereits bei seinen letzten Turnierstarts ging die Selbstverständlichkeit der ersten Jahreshälfte spürbar verloren, wenngleich der Burgenländer trotzdem in jedem Wochenende stand. Die sich abflachende Formkurve kann er aber in Ohio mit einer roten Schlussrunde etwas stoppen. Das WGC-Turnier in Akron begann mit einer 70 (Par) schon durchaus gut, allerdings startet die Nummer 33 der Welt nach zwei 72er (+2) Runden nur vom 45. Platz aus in die Finalrunde.

Verschlafener Start

Das erklärte Ziel am Sonntag ist eindeutig den Putter auf Temperatur zu bekommen, da er am Moving Day aus dem fast durchgehend starken langen Spiel einfach kein Kapital schlagen konnte. Doch der Start in den letzten Spieltag verläuft aus Bernd Wiesbergers Sicht alles andere als nach Plan. Zwar bringt er den Abschlag perfekt am Fairway unter, findet aus gut 100 Metern aber statt des Grüns nur den Bunker und tritt sich sofort das erste Bogey ein.

Auch danach hat er mit den langen Schlägen zu kämpfen, bringt aber nach zwei Ausflügen ins hantige Rough die Annäherung am Par 5, der 2 perfekt zum Stock und locht aus kürzester Distanz zum sofortigen Ausgleich. Doch selbst das unerhoffte Birdie bringt noch nicht die Sicherheit, wie ein weiterer leicht links verzogener Drive beweist. Prompt geht sich das Par nicht aus und Österreichs Nummer 1 liegt sofort wieder im Plusbereich.

Zwar stabilisiert sich in Folge Bernds Spiel, eine weitere echte Birdiechance ergibt sich aber erst auf der 8 aus vier Metern, wobei der Putter aber nicht mitspielen will. Die vergebene Möglichkeit rächt sich auch postwendend, denn nach überschlagenem Grün will die 9 nur ein Bogey springen lassen. Das läutet das nächste bunte Intermezzo der Runde ein, wie ein gestopfter Birdieputt aus zwei Metern mit darauffolgendem Dreiputt-Bogey aus vier Metern zeigt.

Selbstvertrauen getankt

Bernd tritt damit sprichwörtlich auf der Stelle und macht sich immer wieder Erfolgserlebnisse schnell zunichte. Auf der 14 hilft ihm nicht einmal ein lasergenaues Eisen wirklich weiter, nachdem auch aus gut zwei Metern der Ball einfach nicht zum Birdie fallen will. Erst am Par 5, der 16 lässt er dem Putter aus nicht einmal einem Meter dann keine andere Möglichkeit mehr und locht zum hochverdienten dritten roten Eintrag des Tages.

Das spornt den vierfachen European Tour Sieger sichtlich zu einem Schlusssprint an, denn nachdem er auf der 17 nach starkem Drive sein Wedge bis auf einen Meter zur Fahne legt und danach auch auf der 18 noch ein super Eisen zündet, beendet er die Runde mit einem Birdietriplepack und dreht sein Tagesergebnis tatsächlich noch in den roten Bereich zur 69 (-1).

Nach den zuletzt eher durchwachsenen Wochen tankt er mit den späten Birdies zwar wohl wichtiges Selbstvertrauen, lässt aber mit zahlreichen vergebenen Chancen ein noch viel besseres Ergebnis als Platz 41 auf den Grüns in Ohio liegen. Damit bleibt auch bei seinem insgesamt dritten Antreten in Akron der 25. Platz im Jahr 2015 sein bis dato bestes Ergebnis bei den Bridgestone Invitational.

„Ich konnte heute endlich etwas an Momentum gewinnen in dieser Woche, leider sind mir die Löcher dann ausgegangen. Ich hab super Golf gespielt auf den letzten neun Bahnen und hab immer fürs Birdie geputtet. Es war schade um den mehr als durchwachsenen Start heute, aber wenigstens war da einiges Positives, das ich in die nächste Woche mitnehmen kann“, blickt er dank des starken Schlusssprints zufrieden auf die Finalrunde zurück.

Putter als Hauptschuldiger

Zwar muss Bernd Wiesberger bis nächste Woche bei den PGA Championship wohl auch am langen Spiel teilweise noch leichtes Feintuning betreiben, der Hauptschuldige in dieser Woche war aber mit Sicherheit der Putter. Nur an den ersten beiden Tagen spielte das Gerät fürs Kurzgemähte noch die meiste Zeit über mit, wenngleich Bernd auch öfters Srambeln musste und so eher kurze Schläge zur Fahne hatte. Am Samstag und am Sonntag aber will oft so gut wie gar nichts fallen.

Um in Quail Hollow um die Topränge mitspielen zu können, wird er den Putter zwangsweise zum Glühen bringen müssen. Die anspruchsvolle Par 72 Wiese in North Carolina mit der weltberühmten Green Mile am Ende, könnte vom Layout her dem Oberwarter durchaus entgegenkommen. Ohne gelochte Putts werden ihm aber selbst die besten langen Schläge kaum Vortrieb verschaffen.

Matsuyama gewinnt mit Platzrekord

Hideki Matsuyama ist am Schlusstag in Firestone eine Klasse für sich. Mit der 61 egalisiert der Japaner den Platzrekord und gewinnt bei 16 unter Par seinen zweiten WGC-Titel. Mit 5 Schlägen Respektsabstand wird Zach Johnson Zweiter, einen Schlag vor Charley Hoffman.

>> Leaderboard Bridgestone Invitational

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