Perfekte Cut-Quote

3M OPEN – 2. RUNDE: Mit Sepp Straka, Matthias Schwab und Bernd Wiesberger schaffen gleich alle drei Österreicher im TPC Twin Cities den Sprung ins Wochenende und sorgen so für eine perfekte rot-weiß-rote Cut-Quote.

Matthias Schwab und Sepp Straka durften sich zum Auftakt in Minnesota immerhin noch über leicht gerötete Runden freuen und starten so aus dem prognostizierten Cutbereich in den, für den Cut entscheidenden, Freitag. Beide hatten am Donnerstag teils mit Schwierigkeiten zu kämpfen, wobei Matthias Schwab vor allem mit ausgelassenen Chancen auf den Grüns und Sepp Straka mit Ungenauigkeiten bei den Annäherungen haderte.

Sepp Straka macht der deutlich stärkere Wind als noch am Vortag zu Beginn rein gar nichts aus, denn der Longhitter legt den Abschlag souverän aufs Fairway und zündet danach eine perfekte Annäherung. Aus einem guten Meter lässt er sich das anfängliche Birdie so nicht vom Putter nehmen. Kurz gönnt er sich dann auf der 2 eine Verschnaufpause, ehe er sich nach einem weiteren ganz starken Approach sogar den Druck vom Putter nimmt, denn aus wenigen Zentimetern wartet aufs Gerät fürs Kurzgemähte nur noch ein Tap-in.

Am darauffolgenden Par 3 kommt dann nach eingebunkertem Teeshot erstmals Stress auf, wie so oft rettet sich Sepp aber über den Putter aus vier Metern noch zum Par. Am einzigen Par 5 der Frontnine geht es dann noch tiefer in die roten Zahlen, denn aus gut drei Metern ist erneut der 14. Schläger im Bag rechtzeitig zur Stelle und lässt das bereits dritte Birdie des Tages springen. So richtig „on fire“ passt auch auf der 8 der Teeshot bestens und aus nicht einmal zwei Metern sackt er am Par 3 sofort das nächste Erfolgserlebnis ein, das ihn mittlerweile sogar bereits an die Top 10 heranbringt.

Noch viel zu holen

Auf der 11 wird es dann erstmals richtig unangenehm, denn der gebürtige Wiener verzieht seinen Abschlag deutlich nach rechts, was schlussendlich im ersten Bogey mündet. Sepp steuert aber sofort am darauffolgenden Par 5 gegen und holt sich nach gelungener Grünattacke das nächste Birdie ab. Nur kurz geht er es dann etwas ruhiger an, ehe er auf der 15 aus vier Metern den nächsten Birdieputt versenkt und so endgültig die Top 10 knackt.

Am Schlussloch treibt er sich dann selbst noch mal den Puls richtig in die Höhe, denn trotz knapp verfehltem Fairway attackiert er am Par 5 das Grün, allerdings ist ihm dabei das H2O im Weg. Nach Drop knallt er den Ball zwar aus satten 200 Metern bis auf gut zwei Meter zur Fahne, kann den Parputt aber nicht lochen und muss sich so noch mit einem Bogey abfinden. Doch auch mit einer 67 (-4) pusht sich der Georgia Bulldog nach den Vormittagsflights weit nach vor und geht so als 24. aus einer sehr vielversprechenden Ausgangslage in den Moving Day.

Solider Start

Matthias Schwab, erst mit vorletzter Startzeit am Freitag ausgestattet, zieht gleich auf der 10 im doch ziemlich unangenehmen Wind voll durch und lässt sich nur noch eine Pitchdistanz ins Grün über. Aus gut zwei Metern kann er die anfängliche Birdiechance jedoch noch nicht verwerten. Nach starkem Drive erreicht er am Par 5 der 12 das Grün mit dem zweiten Schlag und kann nach souveränem Zweiputt recht früh ein erstes Birdie mitnehmen.

Zwei Bahnen später legt er sich die nächste sehr gute Gelegenheit auf, aus nicht ganz zwei Metern verweigert der Putter aber die Mitarbeit. Wenn die Putts nicht fallen wollen ist die einzige Chance noch näher hinzuschießen. Genau das macht der Rohrmooser dann auch auf der 15 und aus nicht ganz einem Meter darf er sich am Ende über Birdie Nummer 2 freuen. Langsam aber sicher kommt Matthias nun auch auf den Grüns ins Rollen, denn auf der 17 geht sich aus knapp vier Metern schon der nächste rote Eintrag aus.

Eine ewige Warterei am 18. Tee zeigt bei Matthias sichtlich Wirkung, denn prompt versenkt der Steirer den Abschlag im Wasser. Nach Drop erreicht er aber dennoch immerhin mit dem dritten Schlag das Grün und nimmt am Ende vom Par 5 noch das Par mit. Der Putter bleibt in dieser Phase der Runde Matthias definitiv treu ergeben, denn auf der 2 legt er die Annäherung erneut in etwa bis auf vier Meter zum Loch und wieder versenkt er in Folge den Putt.

Kurze Schwächephase

Die Distanz hat der 25-jährige mittlerweile richtiggehend traumwandlerisch sicher drauf. Erneut bringt er das Eisen auf der 5 auf gut vier Meter zum Loch und wieder darf er ein Birdie auf der Scorecard eintragen, was ihn mittlerweile bis an die Top 10 heranbringt. Ein zu kurzer Approach und ein zu zaghafter Chip danach kosten Matthias dann aber auf der 7 den ersten Schlag des Tages.

Das erste Bogey scheint auch so etwas wie ein Wirkungstreffer zu sein, denn am Par 3 danach muss er nach einem Dreiputt sofort den nächsten Schlagverlust einstecken. So will der Schladming-Pro die Ende aber nicht beenden und legt auf der 9 noch einmal ein Eisen bis auf gut zwei Meter zur Fahne, was in einem abschließenden Birdie und der 67 (-4) mündet. Damit teilt sich Matthias Schwab mit seinem ersten Cut auf der PGA Tour als 24. die Ausgangslage mit Landsmann Sepp Straka.

Deutlich stabiler

Bernd Wiesberger ist nach wie vor auf der Suche nach der gewinnbringenden Form. Dem Burgenländer merkt man die lange coronabedingte Zwangspause noch deutlich an, denn zum Auftakt versenkte er gleich drei Bälle in den Wasserhindernissen. Obwohl er sich zwischenzeitlich nach frühen Fehlern sogar zurück auf Level Par kämpfte, ging sich am Ende mit späten Fehlern nur eine 73 (+2) aus, die ihn vor der zweiten Runde bereits zu einer Aufholjagd zwingt.

Bei deutlich windigeren Verhältnissen als noch am Donnerstag startet der Burgenländer mit einem absolut stressfreien Par sehr souverän. Auch danach wirkt sein Spiel deutlich stabiler als noch am Vortag, was bereits auf der 11 in einer guten Birdiechance mündet, die er aus zwei Metern auch ohne Probleme verwertet. Am darauffolgenden Par 5 kann er zwar nicht gleich nachlegen, dafür aber bringt er am Par 3 der 13 seinen Putter ordentlich auf Temperatur, denn aus 8,5 Metern lässt Birdie Nummer 2 grüßen.

So stark der Putt auf der 13 war, so zäh verläuft die Performance am Grün der 14, denn aus 20 Metern muss er gleich dreimal ansetzen und rutscht so wieder zurück. Fast schon trotzig legt er sich aber prompt die nächste gute Möglichkeit auf und holt sich aus 3,5 Metern den eben abgegebenen Schlag sofort wieder retour. Jetzt feuert der 34-jährige richtiggehend aus allen Rohren, denn ein ganz starkes Eisen legt ihm auf der 16 sofort die nächste Chance auf und nachdem er aus einem Meter nichts anbrennen lässt, taucht sein Name erstmals oberhalb der gezogenen Linie auf.

Lange bleibt er dort aber nicht, denn mit der 17 (Par 3) wird er auch am Freitag nicht warm. War es zum Auftakt noch ein Dreiputt der den Weg zum Par versperrte, so ist es diesmal der Grünbunker. Auf der 18 enden jedoch zum Glück die Parallelen zum Vortag, denn diesmal findet der Drive das Fairway und nach gelungener Grünattacke kann er mit sicherem Zweiputt den Faux-pas der 17 rasch wieder ausradieren.

Doublette stark ausgekontert

Die starke Phase setzt sich auch auf den vorderen Bahnen weiter fort, denn auf der 1 schnürt er dank eines gestopften Viermeterputts sogar den roten Doppelpack und verschafft sich damit erstmals sogar etwas Luft im Kampf um den Wochenendeinzug. Zwei Löcher später aber kommt dann so ziemlich alles zusammen. Zunächst bleibt der Abschlag in ungünstiger Bunkerlage liegen, von wo aus Bernd die Annäherung verzieht und in Folge sogar wassert. Am Ende leuchtet nur das Doppelbogey von der Scorecard und wirft ihn wieder weit zurück.

Gleich auf der nächsten Bahn allerdings gibt er sich wieder die Birdiechance, der Putter will aus knapp vier Metern aber nicht mitspielen. Sofort aber tut sich die nächste Möglichkeit aus ähnlicher Distanz auf und diesmal hat der Putt keine andere Möglichkeit mehr als zu fallen. Am einzigen Par 5 der Frontnine wird es dann richtig spektakulär, denn Bernd chippt aus dem Rough kurzerhand zum Eagle ein und macht damit einen riesigen Satz im Klassement nach vor.

Zweimal kratzt der Oberwarter danach sehenswert das Par und beendet die Runde schließlich mit einer sehenswerten 66 (-5). Damit stemmt er nicht nur trotz der durchwachsenen ersten Runde locker den Cut, sondern zeigt darüber hinaus auch, dass die Formkurve nach dem Missed Cut der Vorwoche in Ohio eindeutig in die richtige Richtung zeigt. Vom 38. Platz aus scheint am Wochenende durchaus noch einiges möglich zu sein.

Michael Thompson (66) und Bernds Flightpartner Richy Werenski (67) (beide USA) teilen sich bei gesamt 12 unter Par vor dem Wochenende die Führungsrolle.

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