Doppelt in Position gebracht

3M OPEN – 3. RUNDE: Bernd Wiesberger mit der 66 und Matthias Schwab mit der 68 gehen auf Augenhöhe mit Chancen auf die Top 10 in den Schlusstag von Minneapolis. Sepp Straka fällt dagegen zurück.

Erstmals drei Österreicher in einem Weekend auf der PGA Tour! Mit drei bärenstarken Runden in den roten Zahlen stürmte Österreichs Trio souverän in das Finale von Minneapolis. Die unvermeidlichen Fehler im heftigen Wind wussten alle drei mit Eagles und Birdies zu kontern, wobei vor allem bei Matthias Schwab noch beim Putten einige Luft nach oben war: „Das kurze Spiel und das Putten sollte noch besser werden. 6 Birdies waren aber ok,“ zog der Schladminger insgesamt aber zufrieden Zwischenbilanz.

Wiesberger nutzt seine Chancen

Bernd Wiesberger eröffnet sich im ersten Flight von 10 weg spielend gleich eine Riesenbirdiechance nach präzisem Wedge, kann aus zwei Metern aber nicht verwerten. Besser läuft es beim Versuch das Par noch zu kratzen, nachdem nach verzogenem Tee-Shot an der 11 nur der Querpass möglich war, der Putter spielt aus eineinhalb Metern dann endlich mit. Das überlange Par 5 der 12 spendiert dann programmgemäß das erste Birdie, nachdem ein guter Schlag aus dem Grünbunker dem Putter keine nennenswerte Arbeit übrig lässt. Weitere dicke Chancen wollen danach auf sich warten lassen, dafür springt der Putter am 15. Grün helfend ein und holt aus gut 11 Metern ein weiteres Birdie heraus.

Das drivebare Par 4 der 16 lockt auch Bernd zur Attacke. Zwar pullt er den Abschlag etwas links weg, holt aber über präzisen Chip und kurzen Putt dennoch das nächste Birdie heraus. Auch das zweite Par 5, die 18, gönnt Bernd einen Schlaggewinn: nach zwei perfekten langen Schlägen sitzt auch der Zweitputt zum Birdie aus knapp 25 Metern.

Auf die vorderen 9 schwingt sich der Oberwarter mit einem Paukenschlag: weit weggepullter Drive, dann aber regulär das Grün erreicht und aus 5 Metern den Birdieputt als Draufgabe gelocht. Riesenglück dann am 2. Tee, als ein rechts weggeblockter Drive so eben noch trocken bleibt und ein gutes Par noch möglich wird. Danach verliert Bernds Spiel deutlich an Schwung, vor allem da die Präzision im langen Spiel nachlässt. Am letzten Par 5 bastelt er ein wundersames Birdie übers Rough zusammen, nur dank eines gelochten 8 Meter-Putts.

Bernds vierter verzogener Abschlag auf den zweiten 9 findet den Fairwaybunker der 7. Sein erstes Bogey des Tages verschuldet aber der zuvor so heiße Putter, mit dem Dreiputt aus 14 Metern. Am Schlussloch gerät Wiesberger erneut in Dreiputtgefahr, nachdem er seinen ersten Putt gute vier Meter über das Loch hinausbefördert, kann aber dann den Retourputt gerade noch versenken. Mit der zweiten 66 in Folge spielt er sich in Sichtweite an die Top 10 heran und hat damit am Finaltag sogar noch die Chance auf sein bislang bestes USA-Ergebnis. 8 unter Par nach 54 Löchern bedeutet vorerst Platz 25.

Schwab erst spät im Laufen

Matthias Schwab bunkert sich gleich an der schweren 1 rund ums Grün ein, schüttelt aber den geforderten Sand Save locker aus dem Ärmel. Ein fantastisches Eisen zirkelt der Schladminger an der 2 aus 150 Metern tot zum Stock und sackt das logische Birdie ein. Am einzigen Par 5 der Front 9 will Schwab ein weiteres Birdie erzwingen, puttet gut zwei Meter über das Loch hinaus und stolpert statt dessen in ein Dreiputt-Bogey. Der Konter sitzt aber sofort am nächsten Grün, als nach genauem Wedge der Putter aus vier Metern den Putt zur 3 versenkt.

Schwabs Spiel plätschert weiter ereignislos dahin, das ändert sich erst am Par 5 der 12. Nach zwei perfekten langen Schlägen darf er aus 11 Metern zum Eagle Mass nehmen. Selbst wenn der erste Putt nicht fällt, ist auch das Birdie willkommen. Wie gewonnen, so zerronnen am 13. Grün nach Dreiputt-Bogey aus 11 Metern. Erst das ultrakurze Par 4 der 16 gönnt dem Steirer dank gelungener Chip-Putt-Übung wieder ein Birdie.

Trotz perfektem Eisen am letzten Par 3 reicht es nicht zum Birdie, weil aus zwei Metern eine weitere Chance ungenutzt bleibt. Dafür nimmt Schwab am abschließenden Par 5 noch einmal genau Maß, riskiert den Schuss aus 210 Metern über das Wasser und parkt seinen Ball 9 Meter neben der Fahne gekonnt ein. Nach zwei Putts darf er ein 5. Birdie notieren. Mit der 68 turnt sich Schwab gleichauf mit Wiesberger auf 8 unter Par und Platz 25 hoch, ebenfalls mit allen Chancen auf ein Topergebnis.

„In Summe war es heute wieder ok, wenn auch nicht überragend. Leider war das Putten nicht zufriedenstellend. Im langen Spiel habe ich bereits wieder zu meiner Form gefunden. Der Platz war heute schwer zu spielen. Vor allem einige PIN-Positionen hatten es in sich. Ich fühle mich wieder wohl, auf einem schweren Platz ein Turnier zu spielen,“ fasst Schwab seinen Golfsamstag zusammen.

Straka verliert zur Halbzeit den Faden

Sepp Straka begibt sich eine halbe Stunde später auf Schwabs Spuren, schlägt ebenfalls ein starkes Eisen ins 2. Grün und kopiert das Birdie seines Landsmanns. Vom Tee spielt der Doppelstaatsbürger bombensicher, bei schwierig einzuschätzendem Wind sind aber die Eisen nicht immer genau genug um sich gute Chancen zu erarbeiten. Bei Sepp will es auch am ersten Par 5 nicht laufen. Zwar chippt er gut zur Fahne, aus zwei Metern lippt der Ball jedoch beim Birdieputt aus. Frust auch an der 7, als die Annäherung die Welle im Grün trifft und der Ball gut 12 Meter von der Fahne weg rollt. Den Birdieversuch bergauf lässt Sepp gut zwei Meter zu kurz, rettet aber immerhin das Par. Die Grünschläge kommen weiterhin nicht präzise genug zum Stock, mehr als das Zweiputt-Par ist auch an der 8 nicht drinnen.

Straka muss selbst schon lachen, als er an der 10 schon aus 23 Metern putten muss, aus dieser Situation beinahe ein Birdie produziert. Die Frustpartie setzt sich auch an der 11 fort: Vom Tee ins Rough, von dort neben das Grün und beim Chip im Rough hängen geblieben. Als der Par-Versuch aus 7 Metern auch noch daneben geht, ist ihm das erste Bogey des Tages endgültig aufgebrummt.

Jetzt droht sein Spiel komplett auseinanderzubrechen: böser Hook vom 12. Abschlag in die Bäume und mühsames Vorhacken bis zum Grün, das er erst mit dem fünften Schlag erreicht. Das Beste auf diesem Par 5 ist noch der Bogeyputt, der gelingt. Der Bogey-Dreierpack ist endgültig an der 13 nach weggehooktem Abschlag auf diesem Par 3 gebacken, wo es auf die kurz gesteckte Fahne keinen Weg mehr zum Par gibt.

Erst an der 16 findet Straka den Reset-Knopf, als er aus 260 Metern das Grün andrived und das lockere Birdie mitnimmt. Am abschließenden Par 5 packt er noch einmal den Hammer aus, trifft mit zwei satten Hieben das Grün und rückt mit dem Birdie sein Tagesergebnis wenigstens auf Even Par zurück. Angesichts der guten Scores rutscht Straka dennoch um rund 20 Ränge auf Position 45 ab.

Leaderboard 3M OPEN

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