Sepp’s Zaubershow

US MASTERS – 2. RUNDE: Sepp Straka zaubert sich am Freitag im unglaublich schwierig zu berechnenden Wind reihenweise aus teils unangenehmsten Lagen noch zu den Pars und stemmt am Ende mit einer 72 (Par) bei seinem Masters Debüt nicht nur locker den Cut, sondern geht im Augusta National sogar in Schlagdistanz zu den Spitzenplätzen ins Wochenende.

Sepp Straka zeigte am Donnerstag bei seiner allerersten Masters-Runde der Karriere lange Zeit eine durchaus ansprechende Leistung, ehe ihn am Ende der ersten 18 Löcher der Putter etwas im Stich ließ. Mit der 74 (+2) startet Österreichs Powergolfer aber immerhin aus dem prognostizierten Cutbereich in den Freitag und hat somit gute Chancen gleich bei seinem ersten Masters auch das Wochenende zu erreichen. Just zur Startzeit von Sepp um die Mittagszeit frischt auch der prognostizierte Wind auf und treibt den Spielern nicht nur den Schweiß auf die Stirn, sondern auch die Scores in die Höhe.

Gleich auf der 1 macht sich Sepp dann mit verzogenem Abschlag und eingebunkerter Annäherung das Leben schwer, dank starkem Sandschlag und gefühlvollem Putt geht sich auf Tea Olive aber noch das wichtige anfängliche Par aus. Trotz eines weiteren links verzogenen Drives legt er sich gleich danach am Par 5 der 2 eine richtig gute Birdiechance auf, aus 1,5 Metern spielt der Putter aber noch nicht gewinnbringend mit. Im langen Spiel hat der Longhitter auch danach weiterhin mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen, rettet sich dank starkem Kurzspiel aber jeweils zu weiteren Pars – nicht zum letzten Mal, wie echte Kunststücke danach untermauern sollen.

Schock auf der 7

Endlich findet auf der 5 dann ein Abschlag das Fairway, dafür aber packt er in die Annäherung zu viel Adrenalin und schickt den Ball einmal mehr in einen der zahlreichen Grünbunker. Wieder allerdings beweist Sepp Gefühl und kratzt noch die Kurve zur 4. Nach einem recht souveränen Par am zweiten Par 3, wird es auf der 7 dann erstmals richtig ungemütlich, denn ein weiterer wild verzogener Drive – diesmal nach rechts – und ein Ausflug in den Grünbunker mündet am Ende sogar im Doppelbogey, womit er sich plötzlich sogar nur noch hinter der prognostizierten Cutmarke wiederfindet.

Zwar verpasst er auch am zweiten Par 5 der Runde nach einem weiteren eingebunkerten Abschlag noch den schnellen Konter, holt das Birdie dafür aber auf der 9 nach einer messerscharfen Annäherung nach und bringt sich damit vor den Backnine wieder auf Cutkurs. Nach einem starken Up & Down zum Par auf der 11, stopft er auf Golden Bell, dem kurzen aber trickreichen Par 3 über Rae’s Creek aus knapp drei Metern sogar den nächsten Birdieputt und arbeitet sich damit nicht nur wieder auf Level Par für den Tag zurück, sondern verschafft sich auch etwas Luft zur gezogenen Linie.

Mit der 72 ins Wochenende

Zum Abschluss des Amen Corner zieht er auf Azalea dann anders als noch am Donnerstag voll durch und reitet in Folge auch die Grünattacke, die jedoch um einen Meter im Flug zu kurz bleibt und Sepp im Anschluss zum Drop zwingt. Mit gutem Pitch und nervenstarkem Putt kratzt er aber erneut ein wichtiges Par. Nach einer weiteren starken Rettungsaktion mit einem wahren Weltklassechip auf der 14 geht sich schließlich auf Firethorn, dem letzten Par 5, aus zwei Metern das dritte Birdie aus, womit er sogar erstmals auf 1 unter Par für den Tag geht und so mit an einer der besten Runden des Tages bastelt.

Nach einem weiteren im Unterholz geparkten Drive, kann er die freitägliche Zaubershow auf der 18 mit fast noch einem unglaublichen Parsave garnieren, der Putt aus zwei Metern rollt aber knapp am Ziel vorbei. Das abschließende Bogey ist zwar noch ärgerlich, mit der 72 (Par) zeigt er aber bei unglaublich schwierigen Verhältnissen eine mehr als ansprechende Leistung und stemmt so als 23. nicht nur bei seinem ersten Masters gleich den Cut, was auch die österreichische Serie – Bernd Wiesberger cuttete bei allen sechs Starts – verlängert, sondern geht sogar in Schlagdistanz zu den Spitzenplätzen in den Moving Day.

„Es war wirklich unglaublich schwierig heute. Der Platz ist an sich schon schwer, wenn dann noch so Wind dazukommt wie heute, dann ist das schon ziemlich heftig. Ich hab nach dem Doppelbogey echt gekämpft heute, aber ich bin froh, dass ich nochmal so zurückgekommen bin. Man muss sich einfach immer vor Augen halten, dass man Birdies machen kann, die sind mir dann Gott sei Dank gelungen. Das Bogey auf der 18 war noch bisschen ungut, aber im Großen und Ganzen bin ich sehr zufrieden. Ich geh mit keinem speziellen Ziel ins Wochenende, einfach schauen, dass ich so gut spiele wie möglich und dann schauen wir was dabei rauskommt“, rekapituliert Sepp die zweite Runde im Interview danach.

Scheffler eine Klasse für sich

Scottie Scheffler (USA) zeigt am Freitag eindrucksvoll warum er derzeit die Nummer 1 der Welt ist. Der Match Play Champion von Austin packt in den schwierigen Bedingungen eine 67 (-5) aus und stürmt damit unangefochten an die Spitze. Bei bereits 8 unter Par startet der amtierende Ryder Cupper mit gleich fünf Schlägen Vorsprung auch Ex-Masters Champion Charl Schwartzel (RSA), Sungjae Im (KOR), Shane Lowry (IRL) und Titelverteidiger Hideki Matsuyama (JPN) in den Moving Day.

Tiger Woods (USA) bastelt weiter an einem mehr als nur beachtlichen Comeback. Nach über 500 Tagen Zwangspause aufgrund des schlimmen Verkehrsunfalls sorgte er schon am Donnerstag mit einer 71 (-1) für reihenweises Staunen. Im zähen Wind hat er dann am Freitag auf den ersten Bahnen zwar mit etlichen Problemen zu kämpfen und liegt bereits nach fünf Löchern bei 4 über Par, danach aber fängt sich der fünfmalige Masters Sieger und notiert am Ende eine 74 (+2), die ihn als 19. ins Wochenende marschieren lässt.

Leaderboard US Masters

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