Kategorie: us_pga_tour

Geteiltes Leid

DELL TECHNOLOGIES MATCH PLAY – 3. TAG: Bernd Wiesberger kämpft trotz verpasster Schützenhilfe von Dustin Johnson (USA) wie ein Löwe, gleicht auf der Schlussbahn mit gelochtem Birdieputt sein Match gegen Adam Hadwin (CAN) noch aus und nimmt diesem damit auch in letzter Sekunde die Chance aufs Playoff vom Schläger.

Bernd Wiesberger hat vor dem dritten und letzten Spieltag nur noch zwei Möglichkeiten um erstmals den Gruppensieg und damit verbunden auch den Aufstieg zu schaffen. Beide Möglichkeiten beinhalten einen zwingenden Sieg gegen Adam Hadwin und Schützenhilfe von Dustin Johnson im Parallelmatch gegen Kevin Kisner (USA). Keines der beiden Dinge soll am Freitag in der texanischen Hauptstadt eintreten.

Dabei lässt sich der Start richtig gut an. Zwar bremst sich der erste Abschlag erst im Rough ein, mit starkem Wedge und gestopftem kurzen Putt krallt er sich aber das Eröffnungsloch und geht so von Beginn an in Führung. Zwar hält diese nicht lange, da Hadwin postwendend kontert, dass Bernd aber auf jeden Fall dieses Duell gewinnen will macht er auf der 3 klar, wo er sich sofort wieder in Front bringt.

Nachdem Österreichs Nummer 1 dann auch am Par 3, der 4 besser als sein Kontrahent ist, übernimmt er im Match klar das Kommando. Nach einigen geteilten Bahnen verschiebt er dann auf der 8 aber aus eineinhalb Metern den Parputt und muss das Loch so Hadwin überlassen. Nachdem der Kanadier dann auf der 11 einen wahren Monsterputt zum Birdie locht und Bernd die Antwort knapp rechts lässt, steht das Match wieder bei All Square.

Auf der 12 hat er die nächste gute Chance um wieder in Führung zu gehen, verschiebt aber erneut den Putt aus knapp zwei Metern. Richtig dick kommt es dann auf der 13, wo diesmal Hadwin die Chance aus kurzer Distanz hat, diese anders als der Oberwarter eiskalt nützt und damit erstmals die Führungsrolle übernimmt. Zu dieser Zeit endet auch das Parallelduell zwischen Kisner und Johnson mit einem deutlichen 4 & 3 Sieg Kisners, was auch die letzten Aufstiegsträume des Österreichers zerstört.

Heartbreaking Finish

Bernd beweist aber Sportsgeist, will trotz allem sein letztes Match unbedingt gewinnen und lässt seinen Gegner auf der 16 aus einem Meter putten. Dieser macht ihm prompt den Gefallen, verschiebt und stellt die Partie so wieder auf All Square. Den Schönheitsfehler macht er allerdings auf der 17 (Par 3) postwendend mit einem weiteren langen gelochten Birdieputt wieder wett und krallt sich sofort wieder die Führung.

Als bereits alles auf einen knappen Sieg Hadwins hindeutet, stopft Bernd plötzlich auf der 18 einen längeren Putt mit Break und übergibt so den Megadruck auf seinen Gegner, da dieser zwingend lochen muss um sich noch ins Playoff zu retten. Dem Druck ist der WGC Match Play Debütant nicht gewachsen, lässt den Putt etwas zu kurz und teilt sich so nicht nur in letzter Sekunde das Match mit Bernd, sondern auch das Leid des Ausscheidens. Mit dem halben Punkt beendet Bernd Wiesberger die Gruppenphase schließlich mit 1,5 Punkten nur auf dem 3. Platz.

Schwierig einzuordnen

Die gesamte Woche über ist in gewisser Weise im Hinblick auf die seit Monaten wackelige Form schwierig einzuordnen. Zwar konnte Bernd zum Auftakt mit Dustin Johnson die Nummer 1 der Golfwelt in die Schranken weisen, der Titelverteidiger hatte in dieser Woche aber sichtlich nicht sein bestes Golf dabei und war auch in den beiden anderen Duellen chancenlos, was den doch überraschenden Sieg am Mittwoch etwas relativiert.

Auch am Donnerstag agierte Bernd zu ungenau, hatte mit Kisner aber einen Gegner der dies sofort bestrafte, was schließlich auch in einer deutlichen 5 & 4 Niederlage – die bis dato höchste in Bernd Wiesbergers Match Play Karriere – endete. Zum Abschluss spielte der Burgenländer gegen Adam Hadwin wohl sein bestes Golf der Woche und ließ sich auch nach dem Wissen des Ausscheidens nicht hängen, was immerhin noch in einem halben Punkt endete.

Alte Eisen, neues Glück?

Nach der richtig starken Schlussrunde in Mexiko stieg Bernd in der Heimat wieder auf seine „älteren“ 716er Titleist Eisen um, da er mit diesen am Trackman bessere Daten erzielte. Den Satz hatte er in dieser Woche auch in Austin im Bag, konnte eine seiner größten Stärken, die genauen Annäherungen, aber nur selten ausspielen, was vor allem die klare Niederlage am Donnerstag erklärt.

Mit dem 3. Gruppenrang verpasst Bernd auch wichtige Weltranglistenpunkte und kann damit die Lücke zu den Top 50 nicht schließen. Anders als in den letzten Jahren wird Österreichs Nummer 1 kommende Woche bei den Houston Open nicht am Start stehen, was ihm einer weiteren Chance auf Punkte beraubt. Das nächste Event des Oberwarters wird das US-Masters ab 5. April sein. Um im Augusta National bestehen zu können, muss er in der spielfreien Zeit auf jeden Fall alle Aspekte seines Spiels wieder voll auf Schiene bringen.

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Schmerzvolle Niederlage

DELL TECHNOLOGIES MATCH PLAY – 2. TAG: Bernd Wiesberger hat am zweiten Spieltag im Austin CC gegen Kevin Kisner (USA) nicht den Hauch einer Chance und verlässt nach nur 14 Bahnen mit einer schmerzvollen 5 & 4 Niederlage den Platz.

Nach der Sternstunde zum Auftakt, als Bernd Wiesberger gegen die amtierende Nummer 1 und den Defending Champion Dustin Johnson (USA) einen 3 & 1 Sieg einfahren konnte, setzt es am zweiten Spieltag der Gruppenphase gegen Kevin Kisner eine deutliche Niederlage, bei der der Oberwarter bis auf die ersten Bahnen mit zu vielen Ungenauigkeiten nahezu fast durchgehend chancenlos ist.

Dabei beginnt die Runde aus österreichischer Sicht eigentlich durchaus gut, denn Bernd stopft gleich auf der 1 einen wichtigen Viermeterputt zum Birdie um das Loch noch zu teilen und geht danach mit solidem Zweiputt sogar rasch in Führung. In Folge zeigt Kevin Kisner aber nahezu eine Lehrstunde in perfektem Match Play.

Auf und davon

Mit grundsolidem Spiel legt er die Bälle reihenweise auf die Fairways und trifft danach auch souverän die Grüns, während Bernd Wiesberger zu Ungenau agiert und fast pausenlos am Kämpfen ist. Der Lohn des enorm starken Spiels lässt sich auch schnell an der Scorecard ablesen, wo der US-Amerikaner mit gleich vier gewonnenen Bahnen auf 3 Auf davon zieht.

Erst ein gelungener Sandsave von Bernd, womit er endlich wieder ein Loch teilen kann, bremst die rot-weiß-rote Abwärtsspirale auf der 7 erstmals wieder ein. Eine Bahn später muss er trotz besserer Ausgangslage nach dem Abschlag aus Viereinhalbmetern den fälligen Putt lochen um nicht noch weiter zurückzufallen.

Feuer erloschen

Nachdem der Burgenländer auf der 9 ein perfektes Wedge auf einen guten Meter zur Fahne legt, klimmt noch einmal ein kleiner Funke Hoffnung auf. Allerdings packt Bernd statt dem Putter den Feuerlöscher aus und erstickt mit verschobenem Putt auch den letzten Anflug von Feuer an diesem Tag.

Des Schlechten noch nicht genug, legt Bernd mit weiteren Ungenauigkeiten Kisner fast am Silbertablett die Löcher auf, die der als Nummer 32 gesetzte Amerikaner auch gerne annimmt und nach weiteren Erfolgen auf der 11 und der 12 sogar bereits auf 5 Auf davonzieht.

Bei nur noch sechs zu spielenden Bahnen ist zu diesem Zeitpunkt klar, dass der Sieg Kisners nur noch eine Frage der Zeit ist und nachdem Bernd die 13 und die 14 teilt muss er seinem Gegenüber schlussendlich zu einem glasklaren 5 & 4 Sieg gratulieren, was zeitgleich auch Bernds bis dato höchste Niederlage im Duell Mann gegen Mann darstellt.

„Das war eine sehr solide Leistung von Kevin heute. Ich hab wieder sehr schwaches Golf bei windigen Verhältnissen gespielt und nie wirklich ins Match gefunden. Ich muss den Tag jetzt schnell abschüttlen und versuchen mit einem Sieg morgen – und etwas Schützenhilfe – noch den Aufstieg zu schaffen“, spart Bernd nach der deutlichen Niederlage nicht mit Selbstkritik.

Offene Fragen

Was vor allem ins Auge sticht ist das „Wie?“ der Niederlage. Bernd hatte nahezu die gesamte Zeit über mit etlichen Problemen zu kämpfen und konnte mit Schwierigkeiten von Tee bis Grün so gut wie nie Druck auf Kisner aufbauen. Schon zum Auftakt beim Sieg gegen Johnson war sein Spiel nicht wirklich messerscharf, allerdings war DJ richtiggehend von der Rolle, was Bernd den Sieg ermöglichte.

Kevin Kisner hingegen präsentierte sich am Donnerstag unglaublich solide, während Bernd nahezu das selbe Programm wie am Vortag abspulte, was diesmal nicht einmal genügte um das Match halbwegs offen zu halten. Nachdem Dustin Johnson auch gegen Adam Hadwin (CAN) das Parallelmatch deutlich mit 4 & 3 verliert, rutscht Bernd nun sogar bis auf Rang 3 in der Gruppe zurück.

Noch zwei Möglichkeiten aufs Weiterkommen

Der Burgenländer hat nun noch zwei Möglichkeiten um erstmals den Aufstieg zu realisieren. Bernd muss am Freitag gegen Hadwin zwingend gewinnen und benötigt im Gegenzug beim Duell Johnson gegen Kisner zumindestens ein Unentschieden. So würden sowohl Bernd als auch Kisner bei 2 Punkten halten und sich in einem Sudden Death Playoff den Aufstieg ausmachen.

Sollte Dustin Johnson gegen Kevin Kisner gewinnen, würde Bernd mit einem Sieg als alleiniger Gruppensieger feststehen und so erstmals ins Sechzehntelfinale aufsteigen. Bei einem Sieg Kisners gegen DJ würde Bernd selbst ein Sieg gegen Hadwin nicht mehr helfen.

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Sensation perfekt

DELL TECHNOLOGIES MATCH PLAY – 1. TAG: Bernd Wiesberger schafft zum Auftakt im Austin CC die absolute Sensation und weist mit Dustin Johnson (USA) die Nummer 1 der Golfwelt mit 3 & 1 in die Schranken. Da sich im Parallelmatch Kevin Kisner (USA) und Adam Hadwin (CAN) ihr Duell teilen, übernachtet der Österreicher sogar als alleiniger Gruppenerster.

Der 21. März 2018 wird wohl als ein Highlight in die Golfgeschichte Österreichs eingehen. Noch nie zuvor durfte sich ein Österreicher bis dato mit der Nummer 1 der Welt im Duell Mann gegen Mann messen. Dass dann noch dazu der Österreicher als Sieger hervorgeht, wird mit Sicherheit einen Platz sehr weit oben in den Geschichtsbüchern der golfenden Alpenrepublik einnehmen.

Bernd Wiesberger ist zum bereits fünften Mal en suite beim WGC Match Play mit dabei, musste bislang aber jedesmal bereits nach der Gruppenphase wieder seine Koffer packen. Zwar könnte dies dem Burgenländer auch heuer wieder drohen, der Start ins Turnier könnte mit dem Sensationssieg über Dustin Johnson aber nicht besser sein.

Schleppender Start

Bernd findet dabei aber nur schleppend in die Partie und muss nach verzogenem Drive und zu kurzer Annäherung Johnson gleich die 1 überlassen. Der Burgenländer lässt sich aber vom zähen Start nicht beeindrucken, teilt die 2 und stellt nach Wasserball von DJ das Duell recht rasch wieder auf All Square.

Lange währt die Freude darüber aber nicht, denn der topgesetzte US-Amerikaner kann von einem überschlagenem Grün und missglücktem Sand Save des Burgenländers profitieren und stellt so postwendend die Führung wieder her. In einem eher mäßigen Match streut Johnson in Folge aber richtig wild, was Bernd mit zwei sicheren Pars am Par 5, der 5 und dem darauffolgenden Par 3 gleich zwei Bahnen in Folge einbringt und ihm erstmals die Führung beschert.

Auf beide Seiten

Zu dieser Zeit wogt die Partie dann richtiggehend hin und her. Zunächst benötigt Bernd auf der 8 aus 33 Metern drei Anläufe und ermöglicht seinem Gegner so den schnellen Ausgleich. Danach aber zündet der Burngenländer ein lasergenaues Eisen aus dem Rough und legt den Ball geschenkt ans Loch, was ihn mit einer knappen Führung auf die Backnine abbiegen lässt.

Da Johnson auch danach nicht zeigt, warum er die Nummer 1 der Golfwelt ist und auf der 11 (Par 3) zum bereits zweiten Mal wassert, zieht Bernd sogar auf 2 Auf davon. Allerdings macht Österreichs einziger Beitrag danach gleich zwei Geschenke. Zunächst verpasst er aus zweieinhalb Metern den Birdieputt um das Loch zu teilen und sieht am kurzen Par 4, der 13 seinen Tee Shot im H2O verschwinden, womit das Duell plötzlich wieder auf Anfang steht.

Tempo angezogen

Während Bernd den Rückschlag recht gut wegsteckt, fängt DJ plötzlich wieder an ungewohnte Fehler zu machen, was der Oberwarter mit gestopftem Zweimeterputt zum Par auf der 15 auszunützen weiß und so wieder die Führungsrolle übernimmt. Da er danach auch das letzte Par 5 mit Zweiputt zum Birdie überredet, ist nach 16 Bahnen und 2 Auf bereits sicher, dass die Nummer 56 der Welt das Match keinesfalls mehr verlieren kann.

Da Dustin Johnson sogar noch die 17 verliert bleibt ihm schlussendlich nichts anderes übrig als Bernd Wiesberger zu einem doch recht deutlichen 3 & 1 Sieg zu gratulieren. Dass sich das Match speziell auf den Frontnine auf durchaus überschaubarem Niveau bewegte darf man zwar nicht unerwähnt lassen, im Match Play zählt aber nun mal lediglich der Sieg und diesen kann Bernd keiner mehr nehmen.

„Wir hatten heute beide nicht unseren besten Tag. DJ hat etliche Fehler gemacht und ich hab auch einiges liegengelassen. Aber es ist Match Play und da zählt nicht was auf der Scorecard steht, sondern nur der Sieg und ich bin natürlich glücklich, dass mir der heute gelungen ist“, so Bernd nach dem Auftakttriumph.

Vor allem mit dem Wind hatten heute beide zu kämpfen, wie er abschließend kurz zusammenfasst: „Es war echt nicht leicht. Es war ziemlich böig und es hat sich auch so angefühlt als würde es dauernd drehen, deshalb war die Schlägerwahl sehr schwer. Das hat man auch gesehen. DJ blieb am Par 3 zu kurz und hat gewassert und ich hab einmal das Grün deutlich überschlagen.“

Bislang war der größte Match Play Erfolg von Österreichs Nummer 1 der Triumph gegen Sergio Garcia (ESP) in San Francisco 2015, der damals Rang 10 in der Weltrangliste belegte. Mit dem Sieg heute stellt er diese Marke klarerweise ein. Bernd Wiesberger bestätigt damit auch den Aufwärtstrend der letzten Runde von Mexiko, wo er sich erstmals seit längerer Zeit wieder mit seiner Leistung zufrieden zeigte.

Alle Trümpfe in der Hand

Da sich Kevin Kisner und Adam Hadwin im Parallelmatch der Gruppe 1 ihr Duell teilen, übernachtet Bernd sogar als alleiniger Gruppenerster und hat vor den letzten beiden Partien alle Trümpfe in der Hand um erstmals Gruppensieger zu werden. Am Donnerstag muss er nun gegen Kisner ran, ehe zum Abschluss am Freitag noch Hadwin wartet.

Neben der Riesensensation von Bernd gab es ansonsten nur wenige echte Außenseitersiege. Die größte Überraschung gelang dabei wohl noch Peter Uihlein (USA) der Rory McIlroy (NIR) mit 2 & 1 besiegte. Auch mit Ryder Cup Hero Ian Poulter (ENG) (3 & 2) gegen Landsmann Tommy Fleetwood oder mit Julian Suri (USA) (3 & 2) im Match gegen Marc Leishman (AUS) rechneten wohl nicht viele.

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Gegen die Nummer 1

DELL TECHNOLOGIES MATCH PLAY – VORSCHAU: Bernd Wiesberger erwischt im Austin CC eine wahre Hammergruppe und muss neben Kevin Kisner (USA) und Adam Hadwin (CAN) sogar gegen die Nummer 1 der Welt Dustin Johnson (USA) ran. „Es ist natürlich eine Herausforderung gegen die aktuelle Nummer 1 der Welt und den Defending Champion in das Turnier zu starten, aber einfache Gegner gibt es bei einem WGC Event ohnedies nicht. Mit solidem Spiel ist jeder Gegner zu schlagen und es gibt keinen Grund sich einschüchtern zu lassen“, gibt sich Bernd vor dem Auftaktmatch gegen DJ betont kämpferisch.

Es war auf Grund der Weltranglistenkonstellation klar, dass Bernd Wiesberger in diesem Jahr gleich drei von der Papierform her stärkere Gegner zugelost bekommen wird. Da der Draw dem Burgenländer dann am Montag Abend in Texas aber drei richtig harte Nüsse zu knacken gibt, wird die Nummer 56 der Welt wohl ab Mittwoch alles aufbieten müssen um erstmals die Gruppenphase zu überstehen.

Kevin Kisner hat zwar nicht den ganz groß klingenden Namen auf der PGA Tour, der US-Amerikaner konnte aber bereits zwei Titel feiern und zwang letztes Jahr immerhin Patrick Reed und Jason Dufner (beide USA) in Austin in die Knie. Kisner läuft aber noch seiner Vorjahresform nach, cuttete zuletzt im Jänner bei der Career Builder Challenge und verpasste seitdem drei Cuts.

Adam Hadwin war vergangene Saison einer der Shooting-Stars und konnte etwa die Valspar Championship für sich entscheiden. Bei drei Top 10-Ergebnissen im heurigen Jahr sammelte er mehr als viermal so viele Weltranglistenpunkte wie der Österreicher. Im Match Play ist der junge Kanadier noch die große Unbekannte, was die Sache für Bernd Wiesberger aber wohl kaum einfacher gestalten dürfte.

Primäres Ziel: Gruppensieg

Dustin JohnsonDas Duell des Jahres wartet auf den Oberwarter dann auch gleich zum Auftakt am Mittwoch, wenn mit Dustin Johnson nicht nur die Nummer 1 der Welt, sondern auch der Titelverteidiger als Gegner wartet. Um den Mega-Longhitter in Austin in die Schranken weisen zu können, wird Bernd mit Sicherheit sein wohl bislang bestes Golf in diesem Jahr aufbieten müssen. Ein Sieg gegen den absoluten Superstar wäre für Österreichs Nummer 1 wohl in mehrerer Hinsicht Gold wert.

Zum einen würde der vierfache European Tour Sieger mit Sicherheit sein Selbstvertrauen vor den nächsten Duellen erheblich stärker und zum zweiten würde er den Grundstein für das erstmalige Weiterkommen aus der Gruppenphase legen. Bereits letztes Jahr war er nach Siegen gegen Francesco Molinari (ITA) und Thongchai Jaidee (THA) knapp dran, ein Alex Noren (SWE) in Überform war schlussendlich aber nicht zu knacken und verwies Bernd noch auf Rang 2.

Ein Gruppensieg wäre auch im Hinblick auf die Weltrangliste enorm hilfreich, da er sich vom 56. Rang wohl wieder unter die Top 50 schieben würde. Bis dorthin ist es in der Hammergruppe 1 aber noch ein sehr weiter weg. Die letzte Runde in Mexiko, als er sich selbst mit der fehlerfreien Performance sehr zufrieden zeigte, lässt ihn aber wohl sehr optimistisch an die Sache herangehen.

Die Vorbereitung in der Heimat nützte Bernd um sich perfekt auf neue Eisen, die er auch in Austin bereits im Bag hat, einzustellen: „Ich habe mich in den letzten beiden Wochen gut vorbereitet und kann mit Selbstvertrauen in das Turnier starten. Gerade aus der letzten Runde in Mexico konnte ich viel Positives mitnehmen und habe versucht mein Spiel in allen Bereichen zu nachzuschärfen. Auch am Material habe ich etwas gefeilt und gehe mit einem neuen Satz Eisen in die nächsten Turniere.“

Volles Risiko

Dazu kommt, dass Match Play total konträr zum normalen Stroke Play gespielt wird. Sein Score über 18 Löcher lang gut zusammenzuhalten und ab und zu Birdies mitzunehmen zählt im Duell Mann gegen Mann nicht. Wichtig wird es sein den Gegner oft unter Druck zu setzen um so die Bahnen für sich zu entscheiden zu können. Ob ein Loch mit Par oder Doppelbogey verloren geht ist unerheblich, weshalb sicherlich die taktische Ausrichtung auf Risiko getrimmt sein wird.

Die Match Play Bilanz in den Einzeln ist beim Burgenländer derzeit noch leicht negativ. Fünf Siege stehen sieben Niederlagen und ein Unentschieden gegenüber. Mit einem Gruppensieg würde er wohl auch diese Statistik endgültig ins Positive drehen. Das Wetter sollte in Austin zumindestens an den ersten drei Tagen mit Spitzenwerten rund um 28 Grad Celsius durchaus mitspielen. Nach der Gruppenphase könnte sich dann ab Samstag auch etwas Regen ins Geschehen einmischen.

Los geht es für Bernd am Mittwoch mit dem Hammerduell gegen Titelverteidiger Dustin Johnson um 18:48 MEZ. Am Donnerstag wartet um 17:31 MEZ Kevin Kisner auf den Oberwarter und zum Abschluss muss Bernd am Freitag noch im letzten Duell des Tages um 21:11 MEZ gegen Adam Hadwin ran.

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Rory stiehlt die Show

ARNOLD PALMER INVITATIONAL – FINAL: Rory McIlroy kehrt mit einer Fabelrunde auf die Siegerstraße zurück, während Tiger im Finish wieder kapital patzt.

Bay Hill sieht den wohl packendsten Finaltag auf der US PGA Tour seit langer Zeit: Europas drei Major-Champions McIlroy, Stenson und Rose matchen sich über weite Strecken auf höchstem Niveau mit Tiger Woods. Nach Paul Casey sollte neuerlich Europas Golf-Garde einem sentimentalen 80. Titel des seit 2013 sieglosen US Superstars im Wege stehen.

Rory locht einfach alles

Die Putting-Tipps von Brad Faxon sowie ein neuer Putter lassen Rory McIlroy in der Puttform seines Lebens auftauchen. In Kombination mit den perfekten Eisenschlägen marschiert der in Amerika seit 2016 sieglose Nordire im Eiltempo nach oben am Leaderboard. Bereits auf den Front 9 fallen drei Viermeterputts zu Birdies.

So richtig heiß läuft Rory allerdings auf den Back 9, als er aus 5 und 7 einputtet und an der 15 als Draufgabe aus 15 Metern vom Fairway mit dem Wedge in die Vollen trifft. Ein viertes Birdie in Folge am letzten Par 5 mit lockerem Zweiputt lässt den Nordiren endgültig auf und davonziehen.

Bryson DeChambeau macht es sich unter dem Radar gemütlich im Konzert der Topstars, bleibt aber immer halbwegs dran um plötzlich am letzten Par 5 mit gefühlvollem Eagleputt bis auf einen Schlag an McIlroy ranzukommen. Stenson kämpft am Schlusstag mit dem Grünspeed und fällt an der 16 mit seinem dritten Dreiputt des Tages endgültig aus der Entscheidung. Auch Rose kann an der Seite McIlroys nicht beim Putten mithalten.

An der 18 stopft McIlroy noch einen letzten Putt aus 8 Metern für die Galerie um mit 8 Birdies auf den letzten 13 Löchern im Turnier für das heißeste Finish der Geschichte beim Arnold Palmer Invitational zu sorgen. Die fehlerlose 64 krönt Rorys Comeback bei 18 unter Par in der Victory Lane. „Ich habe schon vergangene Woche nach dem verpassten Cut gedacht, ich bin nicht weit entfernt vom Erfolg. Jetzt passt plötzlich alles zusammen, offensichtlich sogar das Putten. Am Schlussloch konnte ich ein kleines Stück meiner eigenen Golfgeschichte in Bay Hill verewigen, das war schon etwas Besonders,“ kopiert McIlroy ungeniert von gleicher Stelle Tigers legendären Putt zum Sieg.

Selbst mit Sandy-Bogey am Schlussloch holt DeChambeau mit drei Schlägen Rückstand einen alleinigen zweiten Platz und lässt mit Justin Rose, Henrik Stenson und Tiger Woods die Golfprominenz hinter sich.

Tiger patzt wieder im Finish

Tiger Woods begeistert die Massen wie zuletzt vor 5 Jahren mit voller Attacke am Sonntag. Vor allem von der 10 weg reduziert er mit drei Birdies innerhalb von vier Löchern seinen Rückstand auf die Spitze bis auf einen Schlag. Wie schon in den letzten Wochen des Comebacks stolpert der 42-jährige jedoch im Finish. Am leichtesten Loch, dem Par 5 der 16, pullt er seinen Drive weit links weg über den Zaun, muss nachladen und begräbt seine Chancen mit dem Bogey: „Tiger, we still love You,“ fasst ein Fan lautstark die Stimmung am Platz zusammen.

Ein Schuss in den Grünbunker der 17 kostet den nächsten Schlag, die Luft ist zu diesem Zeitpunkt draußen. Mit der 69 geht sich am Ende Platz 5 aus: „Beim Outball habe ich den falschen Schläger vom Tee genommen und den Schlag nicht entschlossen ausgeführt. Aber diese Woche war sehr gut, vor allem mit sehr vielen guten Putts,“ fasst Woods zusammen.

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Die Chance lebt

ARNOLD PALMER INVITATIONAL – 3. RUNDE: Während Henrik Stenson seine knappe Führung verteidigt, wahren auch Tiger, Rory und Rose ihre Titelchancen.

Nichts Neues an der Spitze in Bay Hill nach drei Tagen, mit Henrik Stenson bei 12 unter Par an der Spitze des Leaderboards – aber Verfolger wie Rory McIlroy, Justin Rose, Rickie Fowler und Patrick Reed im Nacken zu haben, das will keiner. Auch Tiger Woods ist mit 5 Schlägen Rückstand auf Platz 10 in der Gruppe von 13 Spielern, die sich durchaus noch Titelchancen ausrechnen dürfen.

„Ich habe mir ein wenig mehr Vorsprung erhofft, aber immerhin bin ich noch vorne,“ ächzt Stenson nach einer Kampfrunde von 71 Schlägen, mit der er hauchdünn die Nase vorne behält. Mit drei Bogeys muss auch der Schwede erstmals dem schweren Kurs von Bay Hill Tribut zollen und lässt eine dicke Eagle-Chance sowie einen kurzen Birdie-Putt auf den Back 9 ungenutzt. Der Schuß in den Grünbunker am vorletzten Loch lässt seinen Vorsprung dann endgültig auf das Minimum schrumpfen.

Davon profitiert zwar nicht Co-Leader Bryson DeChambeau, der mit der Par-Runde einen Schlag zurückfällt, sondern in erster Linie weitere Europäer. Rory McIlroy lässt seine Klasse und ansteigende Form im letzten Drittel mit brillant herausgespieltem Eagle und zwei Birdies aufblitzen und katapultiert sich mit der 67 auf Platz 3 bei 10 unter Par hoch. Die beste Runde unter den Top-Leuten schießt auch Justin Rose, der sich von Tiger an seiner Seite nicht die Schneid abkaufen lässt und mit 6 Birdies zur 67 und Platz 4 ebenfalls zu den Gewinnern am Moving Day zählt.

Tiger 5 Schläge zurück

Was Paul Casey in der Vorwoche gelang, am Finaltag vom 11. auf den 1. Platz vorzukommen, genau dieses Kunststück hat Tiger Woods für einen 9. Titel beim Arnold Palmer Invitational vor: „Ich bin wieder in Schlagdistanz, wenn ich eine wirklich tiefe Runde auspacke.“ Den Titel in Bay Hill 2009 holte der US Superstars exakt auf diese Weise, mit 5 Schlägen Rückstand vor den letzten 18 Löchern.

Am Samstag agierte Woods wieder deutlich angriffslustiger und lochte auch endlich die entscheidenden Putts: aus gut 12 Metern an der 3, aus 5 Metern an der 6 und auch seinen letzten an der 18 aus vier Metern zur 69. Mit 6 Birdies spielt sich Tiger auf 7 unter Par und Platz 10 hoch.

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Stenson setzt sich fest

ARNOLD PALMER INVITATIONAL – 2. RUNDE: Henrik Stenson muss 14 Bahnen lang auf Birdies warten, lässt aber mit der 69 nur Bryson DeChambeau zur Spitze aufschließen.

Schwedenpower dominiert weiter zur Halbzeit in Bay Hill, obwohl Henrik Stenson von der 10 weg lange geduldig auf erste Birdies warten muss. „Heute war das nicht mehr so gut wie gestern, das Wichtigste waren aber die Löcher 16 bis 18, wo ich Pars nach nicht so guten Golfschlägen retten konnte,“ hält er sich aber auch die Bogeys gekonnt von der Scorekarte.

Das geduldige Spiel wird dann auf den vorderen 9 Löchern belohnt, nachdem ihn die Konkurrenz bereits eingeholt hatte: „Dann habe ich einen Birdielauf erwischt mit drei Stück in Folge. 69 auf diesem Kurs ist nie schlecht,“ kann Stenson am Ende mit dem Golffreitag in Bay Hill gut leben.

11 unter Par nach 36 Löchern ist eine Ansage, der nur der Amerikaner Bryson DeChambeau erfolgreich begegnen kann. Mit einem Eagle und 6 Birdies bastelt der Mann mit der Schirmmütze die 66 und damit zugleich das beste Tagesergebnis beim Arnold Palmer Invitational zusammen. Glanzlicht seiner Attacke ist der Schuss ins 16. Grün, der dem Putter auf diesem Par 5 weniger als zwei Meter zum Eagle lässt. Nachdem der US-Shootingstar in seinem 3. Profijahr zuletzt nicht mehr ganz überzeugen konnte, spielt er sich nun auf 11 unter Par und die geteilte Führung hoch.

Einen schlechten Tag erwischt dagegen der Favorit bei den Buchmachern, Tiger Woods. Ein verzogener erster Abschlag  und ein Dreiputt an der 9 lassen den US Star nur bei 2 über Par beim Halbzeitturn ankommen. Den Birdies läuft der 42-jährige bis zum Par 5 der 12 erfolglos nach, ehe am einfachsten Golfloch von Bay Hill das Zweiputt-Birdie gelingt.

Auf den knochenharten, schnellen Grüns puttet Woods oft aus zu großer Entfernung um seine Stärke auf den Grüns in die Waagschale werfen zu können. Der finale Birdieputt aus vier Metern lippt passend zum Tag auch noch aus und lässt Tiger nicht über die Par-Runde hinauskommen, die ihn vorerst aus den Top 10 befördert und bis auf Rang 17 zurückreicht.

Eine weitere Talentprobe legt Talor Gooch ab, der nach der 70 bei 9 unter Par nur zwei Schläge Rückstand zur Halbzeit aufweist. Auf Platz 4 stürmt der Koreaner Ben An mit der 68 vor. Rickie Fowler und Patrick Reed gehen als 6. ebenfalls aussichtsreich ins Weekend, Rory McIlroy rangiert auf Platz 11.

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Birdies aufgespart

A. PALMER INVITATIONAL – 1. RUNDE: Henrik Stenson schüttelt die Birdies nach Belieben zur 64 aus dem Ärmel. Walker, Fowler und Tiger bleiben aber am Schweden dran.

„Es ist besser, wenn ich mir all die Birdies für ein Turnier aufspare,“ scherzt Henrik Stenson nach der fulminanten Eröffnungsrunde mit 9 Birdies und der 64, die ihn bei 8 unter Par in die alleinige Führung katapultiert. Der Schwede hatte in der Vorwoche auf 36 Löchern nur ein einziges Birdie gespielt und nutzte den Missed Cut zu einer intensiven Putting Session am Wochenende. Mit nur 20 Putts am Eröffnungstag von Bay Hill zahlte sich das voll aus.

Auch Rory McIlroy nutzte das freie Weekend um sein Spiel auf Vordermann zu bringen und agiert auf seinen ersten 17 Löchern beim Arnold Palmer Invitational wie in seinen besten Zeiten. Perfekte Eisen fanden reihenweise ihr Ziel und ließen den Nordiren rasch auf 4 unter Par hochklettern. Erst ein Drive ins Aus am Schlussloch lässt Rors spät zum Doppelbogey und zur 69 stolpern, die für Platz 13 reicht.

Tiger Woods hatte am Vormittag für die große Show gesorgt und mit der 68 knapp hinter Jimmy Walker für die frühe Führung gesorgt. Der US Superstar, der der US PGA Tour zuletzt ein Plus von 180% bei den Einschaltquoten besorgte, scort 6 Birdies und leistet sich nur ein einzigen Fehler, der war jedoch gravierend. Am gefährlichen 3. Loch mit Wasser links der gesamten Bahn, verzieht Woods vom Tee meilenweit nach rechts, findet seinen Ball unspielbar an einem Zaun, muss zurück zum Abschlag und fängt sich so das Doppelbogey ein: „Da wird es nicht viele Runden in den 60ern geben, somit bin ich zufrieden,“ meinte Woods, der jedoch vorerst nicht über Rang 7 hinauskommt, da es doch 20 Kollegen ebenfalls schafften, unter 70 zu bleiben.

Die Young Guns der Tour zeigen auch bei Arnold Palmers Invitational mächtig auf: Aaron Wise und Talor Gooch etablieren sich mit 65er-Runden als erste Verfolger von Stenson. Stark auch Jimmy Walker und Rickie Fowler mit der 67, sowie Patrick Reed mit der 68.

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Paul Casey

Der bessere 40er

VALSPAR CHAMPIONSHIP – FINAL: Der 40-jährige Paul Casey schnappt dem zwei Jahre älteren Tiger Woods um einen Schlag den Titel vor der Nase weg.

Nach dem Comeback-Sieg von Phil Mickelson in der Vorwoche gehen die Oldie-Wochen auf der US PGA Tour weiter: Paul Casey biegt Tiger Woods dank brillanter Finalrunde von 65 Schlägen um einen Golfschlag und feiert bei der Valspar Championship seinen zweiten vollen Erfolg, 9 Jahre nach seinem Premierensieg bei der Houston Open: „Dein letzter Sieg ist immer der Schönste, weil er der frischeste ist. Nur das stundenlange Warten ob meine Marke von 10 unter Par reichen würde, war einfach furchtbar.“

Zum gewohnt fantastischen Ball Striking des Engländers gesellte sich bei Casey endlich auch der Putterfolg, der ihm in der Vergangenheit so oft fehlte und viele greifbar nahe Siege verhinderte. Dem extrem anspruchsvollen Copperhead-Course im Innisbrook Golfresort von Tampa trotzte der Engländer am Schlusstag gleich 7 Birdies ab und brachte auf den Back 9 mit einem Birdie-Hattrick seine Nase erstmals voran. Das fehlerlose Spiel im „Snake Pit“, dem schweren Finish des Kurses, summiert sich zur besten Schlussrunde von 65 Schlägen (-6), die ihn vom 11. auf den 1. Platz bei 10 unter Par vorpreschen ließ.

„Wenn ich schon nicht gewinnen sollte, dann gönne ich es Tiger,“ meinte Casey im Interview, der im Duell der Oldies allerdings den Kürzeren ziehen sollte. Zwar zeigte der US Superstar neuerlich starke lange Schläge, wie schon vor einer Woche lochte er jedoch unter Druck nicht mehr die Big Putts, die lange Zeit reihenweise am Loch vorbei krochen. Als Tiger dann am letzten Par 5 quer übers Grün drei Putts benötigt und nur das Par spielt, scheint die Sache endgültig für Casey gelaufen zu sein.

Mit zwei Schlägen Rückstand erreicht Tiger das 17. Grün und versenkt plötzlich aus 15 Meter einen Downhiller zum vielumjubelten Birdie. Am Schlussloch kommt er jedoch nicht nah genug zur Fahne für eine zwingende Chance und muss sich am Ende mit einem Schlag Rückstand Platz 2 mit Patrick Reed teilen. Sein vielumjubelter Auftritt bei der Valspar Championship markiert dennoch Tigers bestes Ergebnis seit 5 Jahren. „Heute hatte ich eine Siegchance. Leider fühlte ich mich nicht zu 100% auf der Höhe, daher habe ich die Schläge zu konservativ gespielt,“ erklärt er sich dass er nur zwei Birdies am Finaltag einsacken konnte. „Mein Spiel wird dennoch immer besser,“ peilt Tiger in der kommenden Woche auf seiner Paradewiese von Bay Hill Titel Nummer 80 an.

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Griff nach dem Titel

VALSPAR CHAMPIONSHIP – 3. RUNDE: Tiger Woods (USA) ist auch am Moving Day im Innisbrook Resort voll auf Höhe des Geschehens und mischt nur wenige Wochen nach seinem Comeback wieder im Titelgeschäft mit.

Es gibt Talente, es gibt Natur-Talente, ab und zu gibt es sogar Jahrhundert-Talente und es gibt Tiger Woods. Der US-amerikanische Superstar, der die letzten Jahre mit hartnäckigen Rückenproblemen richtiggehend durch ein Tal der Schmerzen wandelte und immer wieder nach Operationen Comebacks versuchte wo er in Folge rasch die Notbremse ziehen musste, scheint nun wohl endgültig das Jammetal hinter sich zu lassen.

Letztes Jahr noch wirkte es, als wäre ein Tiger auf der PGA Tour nur noch als Gast bei TV-Stationen möglich, nachdem ihn die Polizei in Florida nach Nebenwirkungen seiner Medikamente schlafend im Auto vorfand. Doch Tiger selbst meinte, dass es ihm nach der letzten Operation so gut wie schon lange nicht geht. Großteils schmerzfrei und mit runderem Schwung zeigte er schon bei seinem Einladungsturnier auf den Bahamas, dass es diesmal mit einem Comeback womöglich wirklich ernst werden kann.

Auch die nächsten Turnierstarts überstand der Fanliebling gut und fand auch immer besser ins Spiel, stemmte öfters den Cut und machte so klar, dass er durchaus gewillt ist die Young Guns auf der PGA Tour in Zukunft wieder zu fordern. Diese „Drohung“ macht er nun am Copperhead Course des Innisbrook Resorts in Palm Harbor wahr. Schon an den ersten Tagen hatte Tiger die schwierige Par 71 Wiese gut im Griff und cuttete nach Runden von 70 (-1) und 68 (-3) Schlägen als erster Verfolger ins Wochenende.

Druck ausgeübt

Bei lediglich zwei Schlägen Rückstand auf Leader Corey Conners (CAN) übt er von Beginn an Druck aus, präsentiert sich sowohl im langen als auch im kurzen Spiel voll auf Höhe des Geschehens und bleibt mit fehlerfreien Frontnine, auf denen er drei Birdies findet, vorne voll dabei.

Auch nach dem Turn überwiegen mit zwei Birdies gegenüber dem einzigen Schlagverlust der Runde die positiven Aspekte, was Tiger schließlich mit der 67 (-4) über die Ziellinie marschieren lässt. Damit verkleinert er den Abstand zu Conners (68) um einen Schlag und geht gemeinsam mit Landsmann und Schwab-Mentor Brandt Snedeker (67) sowie Olympia Sieger Justin Rose (ENG) (66) als erster Verfolger in den Finaltag.

„Es war ein guter Tag. Ich hab gut gespielt, Sneds hat sehr gut gespielt, die Fans waren voll dabei, das war genau das was ich die letzten Jahre über vermisst hab. Mit meinem Spiel bin ich duchaus zufrieden. Da waren einige starke Schläge dabei und auch rund um die Grüns hat der Touch gepasst“, fasst Tiger Woods den Moving Day aus seiner Sicht zusammen.

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