Bernd Wiesberger

Filmreife Entscheidung

Bernd Wiesberger rutscht bei den Genesis Championship nach dem Missed Cut am Freitag und tagelanger Zitterei in einer richtiggehend filmreifen Entscheidung noch auf Rang 118 im Race to Dubai zurück, womit er nach derzeitigem Stand der Dinge die volle Kategorie für kommende Saison knapp um wenige Pünktchen verpasst.

Nachdem sich Bernd Wiesberger zuletzt bis auf Rang 113 im Race to Dubai hochgearbeitet hat, war für den Südburgenländer in Korea eigentlich alles angerichtet um endgültig die volle Tourcard für 2026 einzusacken. Allerdings gab der achtfache European Tour Champion die Zügel um die Entscheidung bereits am Freitag aus der Hand, denn nach einem knapp verpassten Cut, war er lediglich nur noch Tourkarten-Passagier und musste hoffen, dass die Konkurrenz am Wochenende zu seinen Gunsten spielt.

Wie erwartet pendelte Bernd dann in der Hochrechnung auch immer wieder zwischen Rang 114 und Rang 117, was die angespannte Situation zu keiner Zeit wirklich in irgendeiner Form auflockerte. Nach dem Moving Day sah es dann generell alles andere als rosig aus, denn als 117. des Jahresrankings und mit Potenzial noch weiter überholt zu werden, drohte der Sonntag eher unangenehm auszufallen. Das alte Sprichwort „Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt“ bewahrheitet sich dann jedoch zwischenzeitlich einmal mehr.

Des einen Freud‘, des anderen Leid

Zunächst erwischt Adrian Otaegui (UAE) keinen wirklich prickelnden Tag und verpasst es die nötigen Punkte zu holen. Auch Aaron Cockerill (ENG) will nicht viel gelingen, womit auch er sich nur hinter Bernd im Race to Dubai einreiht. Darüber hinaus findet Yuto Katsuragawa (JPN) lange Zeit kein wirklich brauchbares Birdierezept und auch Jordan Gumberg (USA) hat einigermaßen zu kämpfen. Diese Konstellation drückt Bernd sozusagen im Eiltempo wieder nach oben und als 114. rangiert er vor der endgültigen Entscheidung wieder im erhofften Bereich.

Bernd WiesbergerDoch plötzlich dreht sich wieder alles in die falsche Richtung. Zunächst grooved sich der Japaner in einen immer besseren Rhythmus, zieht unter die Top 10 und verdrängt Bernd damit auf Rang 115. Richtig filmreif wird es dann aber Minuten später, denn Gumberg läuft zwölf Löcher lang einem Erfolgserlebnis vergeblich hinterher und verzieht dann noch dazu am abschließenden Par 5 den Drive, was die Attacke unmöglich macht. In Hollywood-Manier pitcht er dann aber aus rund 55 Metern zum Eagle ein, sichert damit unter Tränen seine Tourcard ab und drückt den Burgenländer auf Rang 116 zurück.

Nachdem dann auch noch Thomas Detry (BEL) und Adam Scott (AUS) an ihm vorbeiziehen, weist die Jahreswertung Bernd nach dem koreanischen Event, das Lokalmatador Junghwan Lee schlussendlich bei 11 unter Par für sich entscheidet, nur noch auf Rang 118 und somit hinter der vollen Kategorie 10 aus. Viel „unglücklicher“ hätte es für den 40-jährigen in Korea am Ende kaum laufen können, denn nur aufgrund eines Dreiputtbogeys am Freitag aus fünf Metern am letzten Par 5 verpasste er überhaupt den Cut, was am Ende definitiv die benötigten Pünktchen gebracht hätte.

Auswirkungen bleiben abzuwarten

Welche Auswirkungen das für Bernd tatsächlich hat ist drei Wochen vor Saisonende noch etwas unsicher. Zum einen könnte es sein, dass die Tour womöglich noch minimal das Ranking bereinigt, zum anderen kann man nach derzeitigem Stand der Dinge noch nicht abschätzen, ob ihm dies tatsächlich den Weg in einige Turniere versperren könnte. Der Unterschied zwischen Kategorie 10, die er bislang hatte, und Kategorie 19, die er nach derzeitigem Stand der Dinge erhalten würde, ist jedenfalls signifikant.

Neben allen Aufsteigern der Hotelplanner Tour, werden auch die Aufsteiger der Final Stage der Tourschool oder zum Beispiel Medical Extensions vor der Conditional Card mit Kategorie 19 gereiht. Ein Start bei den Big-Events wie der Rolex Series wird somit ungleich schwerer werden. Nach eigener Aussage will Bernd im November in Australien wieder die Schläger schwingen. Ob der Optimismus sich wirklich bewahrheitet wird die Zukunft zeigen, denn beim ko-sanktionierten Event in Down Under steht der DP World Tour nur ein halbes Feld zur Verfügung, was die Startchancen wohl doch ziemlich schmälern könnte.

Race to Dubai 2025

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