Frustration spürbar

149th OPEN CHAMPIONSHIP – 3. RUNDE: Bernd Wiesberger spielt sich mit abschließenden Birdies am Moving Day im Royal St. George’s zwar noch zur 70 und klettert damit auch im Klassement etwas weiter nach vor, der erhoffte starke Move geht sich aber nicht aus, weshalb er am Finaltag noch eine Herkulesaufgabe zu bewältigen hat, will er seine selbstgesteckten Saisonziele noch erreichen.

Bernd Wiesberger erwischte am Freitag einen wahren Horrorstart und lag nach wenigen gespielten Löchern bereits bei 3 über Par und weit vom rettenden Cut-Ufer entfernt. Nach und nach verbiss sich der Südburgenländer aber regelrecht, arbeitete sich noch auf Level Par zurück und stemmte so schließlich noch „on the number“ den Cut. Damit erfüllte Bernd Wiesberger zwar die Pflicht, muss nun am Wochenende aber richtig Gas geben, denn in Wahrheit zählt für ihn beim letzten Major des Jahres nur ein Top 10 Ergebnis.

Nur so würde er einerseits die Top 50 der Welt wieder knacken und sich damit seinen Startplatz bei den St. Jude Invitational sichern, andererseits hätte er damit auch die US Tourcard abgesichert, was die Turnierplanung für kommende Saison um einiges leichter gestalten würde. Um dieses Ziel zu erreichen, muss er an am Wochenende jedoch sieben Schläge gutmachen, ein Unterfangen, dass nach einer 70 am Moving Day noch deutlich schwieriger wird.

Zunächst macht er sich bei weiterhin sehr freundlichen Verhältnissen auch sofort daran den Rückstand wegzuhobeln, wie ein gelochter Birdieputt auf der 1 eindrucksvoll beweist. Auch auf der 2 legt er sich eine Außenseiterchance zum Birdie auf, lässt den Putt jedoch zu kurz – nicht den letzten wie sich im Nachhinein herausstellt. Der erste Fehler am Samstag mündet dann sogar gleich im ersten Bogey, denn am Par 3 der 3 verfehlt er mit verzogenem Tee-Shot das Grün und kann das Par in Folge nicht mehr kratzen.

Das bricht auch den zuvor so sicheren Rhythmus, denn auf der 4 tritt er sich prompt den nächsten Fehler ein und torpediert sich so nach nur wenigen Löchern die erhoffte Aufholjagd doch erheblich. Nach den schwierigen Anfangslöchern kann er sein Spiel wieder stabilisieren, nachdem sich jedoch zum bereits dritten Mal am Par 5 der 7 das Birdie nicht ausgeht, kann er sein Tagesscore noch nicht wieder ausgleichen.

Trotziges Finish nach Schlägerwurf

Auf der 8 ergibt sich dann zwar wieder eine machbare Chance, der Putter spielt beim Birdieversuch jedoch nicht gewinnbringend mit. Kaum auf den zweiten Neun angekommen wird es dann noch zusätzlich ungemütlich, nachdem er sich auf der 10 einmal mehr nicht zum wichtigen Par scramblen kann und so richtiggehend im Klassement feststeckt. Erst die 14, das zweite und letzte Par 5, erweist sich wieder als gewinnbringend, nachdem er den Ball mit zwei starken Eisenschlägen kurz vor dem Grün parkt und so das zweite Birdie des Tages einsackt.

Wieder stellt das Erfolgserlebnis aber keine Initialzündung dar, denn auf der 15 verzieht er die Annäherung doch deutlich, was in Folge sogar einen ziemlich heftigen Schlägerwurf zur Folge hat. Da am Ende der Parputt knapp neben dem Loch liegenbleibt, ist das nächste Bogey rasch Gewissheit. Zufrieden geben will er sich damit aber noch nicht und holt sich auf den beiden Schlusslöchern noch mit starken Putts wichtige Birdies ab, womit er sein Score immerhin wieder auf Level Par zurückdreht, so mit der 70 (Par) auch einige Ränge im Klassement gutmacht und als 53. in den Finaltag startet.

Mit den späten Birdies holt er sich zwar mit Sicherheit ein gutes Gefühl und kommt auch dem benötigten Topergebnis etwas näher, der große erhoffte Move geht sich jedoch nicht aus, weshalb er am Sonntag noch eine Herkulesaufgabe vor sich hat, will er seine selbstgesteckten Ziele auf den letzten Drücker doch noch erreichen.

„Was für ein schöner Tag heute in Royal St. George’s. Schön, dass wir den Score auf den letzten Löchern noch etwas herumreißen konnten, aber es war erneut weiterhin schwer hier tief zu scoren. Morgen noch einmal eine fokussierte, offensive und genießenswerte Runde hier bei den Open“, spiegelt sein Instagram-Posting nach der Runde nur bedingt seine Körpersprache während der Runde wieder.

Louis Oosthuizen (RSA) behauptet mit einer 69 (-1) seine Führungsrolle, muss Collin Morikawa (USA) jedoch mit der 68 (-2) bis auf einen Schlag herankommen lassen. Mit zwei weiteren Schlägen Rückstand lauert Jordan Spieth (USA) auf Rang 3.

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