Show gestohlen

LYONESS OPEN 2017 – 3. RUNDE: Sepp Straka stiehlt im von Massen begleiteten Flight Bernd Wiesberger am Moving Day regelrecht die Show und geht nach der 70 als bester Österreicher mit klar intakten Siegchancen in den Finaltag. Bernd Wiesberger hat mit ungewohnten Fehlern zu kämpfen und fällt mit einer 74 zurück. Auch Matthias Schwab büßt etliche Ränge ein.

Besser hätte man das Drehbuch für den Moving Day nicht schreiben können. Sepp Straka und Bernd Wiesberger gehen im gemeinsamen Flight auf die Runde und nehmen vielen Fans so die Qual der Wahl der Gruppenverfolgung vor Ort ab. Der Wahlamerikaner, der hauptberuflich auf der Web.com Tour seine Brötchen verdient, stiehlt dem ehemaligen Atzenbrugg Champion dann am dritten Spieltag aber nach und nach die Show.

Sepp agiert grundsolide, während Bernd mit einigen ungewöhnlichen Fehlern zu kämpfen hat und bringt sich so mit einer 70 (-2) sogar in gute Verfolgerposition auf Leader Felipe Aguilar (CHI). Bernd Wiesberger hingegen fällt mit einer 74 (+2) hinter die Top 10 zurück. Matthias Schwab findet am Samstag keinen echten Rhythmus und rasselt mit einer 76 (+4) um viele Ränge nach hinten.

Gut reingefunden

Wiesberger_Lyoness_1701_330Bernd Wiesberger und auch Sepp Straka nützen das Par 5, der 1 gekonnt aus. Bernd bleibt mit der Grünattacke zwar am Vorgrün hängen, chippt aber gut auf 2 Meter hin und lässt sich die Chance nicht nehmen. Sepp knallt die Annäherung bis auf fünf Meter zur Eaglechance aufs Kirzgemähte. Der Putt ist zwar zaghaft unterwegs, das Birdie ist aber auch ihm sicher.

Während Bernd auf der 2 ein sicheres Par notiert, muss Sepp aus dem Bunker am Par 3 das erste Bogey eintragen. Gut, dass der Ball die „Go! Go!“ Rufe von Bernd noch hört und haarscharf auf der 3 über den Bunker segelt. Vom Vorgrün stellt das Par aus 5 Metern kein Problem dar. Sepp rasiert aus 7 Metern die Lochkante und nimmt ebenfalls ein sichers Par mit.

Nach längerer Warterei knallt Bernd bei auffrischendem Wind den Ball perfekt aufs Fairway und entschließt sich am Par 5, der 4 zur Attacke. Das Eisen biegt aber ab und wassert vor dem Grün. Nach erzwungenem Drop stopft der Oberwarter aber noch stark aus vier Metern zum Par. Sepp verzieht seinen Drive etwas links ins Rough, spielt sich aber zu einem sicheren Par.

Sepp nach vor – Bernd zurück

Straka_1702_330Auf der 5 studiert Sepp Bernds knapp nicht gefallenen Putt ganz genau und macht die Sache aus knapp sechs Metern besser, was ihn wieder in den roten Bereich bringt. Richtig hart erwischt es Bernd dann auf der 7, nachdem die Annäherung wassert. Nach Drop und Chip lippt auch noch der Bogeyputt aus und hängt Österreichs Nummer 1 so eine Doublette um.

In Folge agiert Bernd zwar wieder souverän, legt sich aber keine echten Birdiechancen auf. Sepp Straka hingegen erledigt seine Sache in dieser Phase der Runde besser und stopft auf der 9 zum nächsten Birdie. Bernd Wiesberger kommt auch danach am Moving Day einfach nicht auf Touren. Nach weiteren Schwierigkeiten im langen Spiel hat er auf der 10 einen langen Parputt vor der Nase. Dieser ist zwar gut unterwegs, bleibt aber auf Linie zu kurz.

Auf der 11 kann dann auch der Wahlamerikaner seinen zweiten Schlagverlust nicht verhindern und muss sich Rang 2 wieder mit etlichen Kontrahenten teilen. Bernd Wiesberger hadert heute mit unterschiedlichen Aspekten seines Spiels. Nach teils ungenauen Eisen rasieren lange Putts nur die Lochkante, nach starken Wedges spielt dann wieder der Putter nicht mit, wie eine vergeben Großchance auf der 13 zeigt.

Am langen Par 3, der 14 verzieht er seinen Teeshot dann deutlich nach links, bringt den Ball aus dem dicken Rough per Chip nur um die 15 Meter zur Fahne aufs Grün und muss so einen weiteren Schlag abgeben. Sepp Straka hingegen agiert derzeit grundsolide und zeigt vor allem beim Putten seine große Stärke.

Zurück in Birdielaune

Sepp und Bernd legen sich dann am Par 5, der 15 durchaus machbare Eaglechancen auf, verschieben aber beide ihre Putts zum Adler. Die Birdies nehmen die beiden aber ohne Probleme mit. Auch am letzten Par 5 lassen sich beide nicht lumpen und lochen zu den nächsten roten Einträgen.

Nach verzogener Annäherung hängt Sepp die hantige 17 noch ein Bogey um. Mit starkem Chip kratzt er aber auf der 18 vor der Haupttribüne ein vielumjubeltes Par und bringt sich so mit der 70 (-2) und als geteilter 2. in richtig gute Verfolgerposition. Auf Leader Felipe Aguilar (72) fehlen Sepp lediglich zwei Schläge. Bernd Wiesberger hingegen tritt sich am abschließenden Par 3 mit verschobenem Putt noch ein weiteres Bogey ein und fällt so mit der 74 (+2) bis auf Rang 15 zurück.

„Es war einfach super. Vor den Fans zu spielen war echt cool. Ich hab noch nie vor so vielen Leuten gespielt. Es freut mich wirklich extrem, dass ich morgen wahrscheinlich noch mehr Fans dabei haben werde. Vor allem in Österreich ist das super“, freut sich Sepp schon sichtlich auf den Finaltag.

Die Runde fasst er folgendermaßen zusammen: „Bogeys passieren, vor allem wenns windig wird. Aber mein kurzes Spiel und das Putten war heute wirklich gut und hat mir auch die gute Platzierung eingebracht.“ „Ich konzentriere mich jetzt mal nur auf morgen. Ob ich nach einem Spitzenplatz zurück in die Staaten fliege oder in Europa bleibe, das weiß ich noch nicht und damit will ich mich jetzt auch noch nicht auseinandersetzen“, hat er einen möglichen Start in München in zwei Wochen noch nicht im Kopf.

Bernd frustriert

„Das hat sich heute irgendwie durch die ganze Runde gezogen. Ein Flyer auf der 7 hinten ins Wasser, auf der 10 wurde ich auch sofort bestraft nachdem ich das Fairway verpasst habe, was will man da machen“, so Bernd nach der Runde sichtlich frustriert.

Das Hauptproblem an diesem Tag beschreibt er folgendermaßen: „Ich war immer die ganze Zeit irgendwie zwischen den Schlägern. Also entweder muss ich auf den einen härter draufhauen oder weicher, aber das hat sich heute so durchgezogen. Ich denke der Sieg ist damit dahin und ich werde morgen wohl eher schon mit nächster Woche im Kopf unterwegs sein. Aber mal schauen, mit einer guten Runde kann ich vielleicht noch ein gutes Gefühl aufbauen.“

Schock nach Birdiestart

Schwab_Lyoness_1701_330Der Diamond CC hält für Matthias Schwab mit entschärften Grüns perfekte Bedingungen bereit. Das nützt der Youngster auch sofort aus und knallt seinen Ball gleich mit dem zweiten Schlag am Par 5 aufs Grün. Der Eagleputt aus vier Metern bleibt zwar an der Lochkante hängen, das Eröffnungs-Birdie ist aber in trockenen Tüchern.

Die Freude währt aber nicht lange, denn Matt versenkt seinen Teeshot am Par 3, der 2 links im Wasser und lässt sich nach Drop und fettem Chip ganze 18 Meter zum Bogey über. Selbst der Retourputt aus zwei Metern will nicht fallen, was Matthias mit einem Dreiputt ein Triplebogey umhängt. Von der 3 weg notiert er recht sichere Pars, ehe auf der 7 nach starkem Eisen der nächste Birdieputt fällt.

Erneut spult er danach meist sicher die Pars ab, tritt sich auf der 11 aber nach suboptimalem Drive und zu kurzer Annäherung den nächsten Schlagverlust ein und fällt so wieder etwas weiter zurück. Auf der 12 passt diesmal allerdings der Putt, was Matt ein weiteres Birdie einbringt.

Nächste Par 3 – Probleme

Mit den Par 3 wird der Neo-Pro am Samstag nicht mehr warm. Auf der langen 14 erwischt es Matthias nach Ballverlust mit einem Doppelbogey, was mittlerweile doch einen ziemlichen Absturz im Klassement bedeutet. Die beiden Par 5 der Backnine kann er am Samstag nicht zu Schlaggewinnen überreden.

Mit weiterem Schlagverlust am schwierigen Dogleg der 17 nimmt der durchwegs verpatzte Moving Day endgültig konkrete Formen an. Schlussendlich steht Matthias mit der 76 (+4) beim Recording und büßt damit etliche Plätze im Klassement ein. Den Finaltag wird der Rohrmooser nur vom 43. Rang aus in Angriff nehmen.

„Ich hab heute einfach den Ball nicht wirklich gut getroffen. Ich war immer zu weit von den Fahnen weg und hatte eigentlich nie wirkliche Birdiechancen. Die beiden Birdies die ich gemacht hab waren durch längere Putts. Das Hauptproblem heute waren aber sicher die beiden Par 3 nach Wasserball und Triplebogey auf der 2 und Doppelbogey auf der 14 nachdem ich den Ball nicht mehr gefunden habe“, fasst Matthias Schwab die Runde enttäuscht zusammen.

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