Solides Fundament

ABU DHABI CHAMPIONSHIP – 1. RUNDE: Bernd Wiesberger und Matthias Schwab lassen nach der wochenlangen Winterpause im Abu Dhabi GC zwar mit einigen Fehlern knallrote Auftaktrunden liegen, mit Rundenscores von 70 bzw. 71 Schlägen bleiben aber beide unter Par und schaffen sich so ein recht solides Fundament um am Sonntag die angepeilten Topergebnisse realisieren zu können.

Mit einem 8 Millionen Dollar-Paukenschlag eröffnet die European Tour ihr neues Golfjahr. Somit gibt es kein langsames Hineinschnuppern und Herantasten für Bernd Wiesberger und Matthias Schwab nach wochenlanger Pause um nicht wertvolle Punkte bei einem von nur vier Rolex Series-Events zu verschenken. Entsprechend intensiv hat sich Österreichs Tour-Duo bereits einige Zeit vor Ort vorbereitet. Abgesehen von Preisgeld und Punkten im neuen Race to Dubai geht es um fette Punkte fürs World Ranking und die Ryder Cup-Qualifikation.

Dass ihm der Abu Dhabi GC durchaus in die Karten spielt, bewies Wiesberger zuletzt im Vorjahr, als er es am Sonntag in den Schlussflight schaffte und mit einem 8. Platz einen mehr als nur brauchbaren Saisonstart hinlegte. Matthias Schwab war ebenfalls noch am Weekend engagiert, kam aber nicht über einen 42. Platz hinaus. Das Lineup ist heuer in Abu Dhabi top besetzt: die Nummer 3 der Golfwelt, Justin Thomas (USA), führt ein Feld an, das mit Rory McIlroy (NIR), Tommy Fleetwood, Matt Fitzpatrick, Justin Rose, Lee Westwood und Tyrrell Hatton (alle ENG) vor allem die Creme de la Creme des britischen Golfsports an den Start bringt.

Erst mit knapp dreistündiger Verzögerung kann die European Tour Saison 2021 beginnen, nachdem hartnäckiger morgendlicher Nebel für langes Däumchendrehen sorgt. Zu allem Überfluss hat Bernd dann noch dazu auf der 10 ordentlich Pech, denn nach knapp zu kurzer Grünattacke geht sich am Par 5 der 10 mit Spiegelei-Lage im Grünbunker „nur“ das anfängliche Par aus. Da er dann auf der 11 sogar rasch das erste Bogey einstecken muss, ist der durchwachsene Start ins Turnier nicht mehr zu leugnen.

Eagle als Initialzündung

Am Par 3 der 15 passt dann beim Burgenländer aber erstmals alles zusammen und er gleicht mit seinem ersten Birdie der Saison sein Score wieder aus. So richtig ins Rollen bringt ihn der rote Eintrag jedoch noch nicht, denn sofort rutscht er am darauffolgenden Par 4 mit seinem zweiten Fehler wieder in den Plusbereich zurück. Kurz vor dem Turn gelingt dann am zweiten Par 5 aber die Grünattacke nahezu perfekt und da der 35-jährige in Folge auch am Grün den nötigen Touch beweist, dreht er mit dem Eagle die bis dahin eher zähe Runde sogar noch auf den Backnine in den roten Bereich.

Das scheint Bernd nun im immer stärker werdenden Wind richtig anzuspornen, denn kaum auf den Frontnine angekommen legt er ein weiteres starkes Eisen aufs Grün und schnappt sich so prompt das nächste Erfolgserlebnis. Selbst ein Ausflug in den Grünbunker hält ihn danach am dritten Par 5 seiner Runde mit dem nächsten gefühlvollen Putt nicht davon ab das nächste Birdie einzusacken, womit er mittlerweile auch die Top 10 erstmals knackt.

Die Aufbruchsstimmung wird von einem darauffolgenden Bogey auf der 3 jedoch recht abrupt abgebremst. Den Faux-pas steckt er aber gut weg und darf sich schon auf der 14 mit einem Chip-in über das nächste Birdie freuen. Just zum Abschluss streikt dann aber noch der Putter, denn auf der 9 muss er aus größerer Distanz gleich dreimal ansetzen und tritt sich so auf seiner Schlussbahn noch ein weiteres Bogey ein.

Mit der 70 (-2) gelingt der Start zwar als in etwa 20. durchaus ansehnlich und Bernd wahrt so auch noch klar alle Chancen, gleich vier Bogeys zeigen aber, dass es durchaus noch den ein oder anderen Flugrost gibt, der an den kommenden Tagen wohl noch abzuschütteln ist.

Doppelbogey stark ausgekontert

Matthias Schwab beginnt sein neues European Tour Jahr souverän mit recht sicheren Pars und darf sich nach einem starken Eisen am Par 3 der 4 recht früh schon über das erste Birdie freuen. Ohne jeglichen Wackler spult der Rohrmooser in Folge auch die Bahnen danach ab und hält sich so weiterhin lange im zartrosa Bereich.

Kurz vor dem Turn erwischt es den jungen Steirer dann aber richtig unangenehm, denn mit einem Doppelbogey rutscht er sogar noch vor dem Wechsel auf die Backnine sogar in den Plusbereich ab. Zwar verpasst er es sofort am Par 5 danach den Konter zu setzen, holt das Birdie aber auf der 11 nach und dreht sein Score so immerhin wieder auf Level Par zurück.

Da sich dann auch am Par 3 der 12 ein Birdie ausgeht, lässt er nicht nur das Doppelbogey endgültig in Vergessenheit geraten, sondern taucht außerdem auch rasch wieder in die roten Zahlen ab. Kurz vor Schluss baut er sein Score dann mit einem weiteren Birdie auf der 17 sogar noch aus und hat plötzlich auch die Top 10 klar in Reichweite.

Ausgerechnet das abschließende Par 5 brummt dem Schladming-Pro aber noch ein Bogey auf, weshalb er sich schlussendlich mit der 71 (-1) anfreunden muss. Damit bleibt Matthias zwar die erhoffte tiefe Auftaktrunde verwehrt, mit dem leicht geröteten Auftaktscore wahrt er beim Rolex Series Event als in etwa 30. aber endeutig die Chance auf das angepeilte Topergebnis.

„Es klingt vermutlich ein wenig schwer verständlich wenn ich sage, dass mein Spiel bis auf wenige Fehler gut war. Mir gelang z.B. kein Birdie auf einem Par 5, obwohl ich immer – bis auf die 18 – knapp dran war. Die Form ist bereits jetzt zum Saisonstart okay. Ich kann damit gut leben“, so Matthias Schwabs erste Worte nach der Runde.

Rory McIlroy wird seiner Mitfavoritenrolle am Donnerstag voll gerecht. Der Nordire packt im Abu Dhabi GC eine fehlerlose 64 (-8) aus und liegt damit mit einem Schlag Vorsprung auf Tyrrell Hatton – ihm gelingen zum Auftakt gleich zwei Eagles – in Führung. Durch die dreistündige Nebelverzögerung kann die erste Runde erst am Freitag beendet werden.

Leaderboard Abu Dhabi Championship

>> SKY überträgt Live und in HD von den Abu Dhabi Championship.

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