Dabei sein war alles
2024-08-04
Nachdem Sepp Straka auch am Sonntag im Le Golf National nicht mehr wirklich ins Rollen kommt, muss sich Österreichs einziger Beitrag in Paris nach einer finalen 71 (Par) und auf Rang 35 mit dem olympischen Motto „Dabei sein ist alles“ zufrieden geben. Scottie Scheffler (USA) vergoldet seine Traumsaison.
Am Donnerstag startete Sepp Straka mit einer 67 (-4) durchaus gelungen in sein zweites olympisches Golfturnier der Karriere, hatte am Freitag aber mit einem eiskalten Putter zu kämpfen und rutschte mit einer 74 (+3) deutlich zurück. Dabei zeigte sich Österreichs Nummer 1 mit seinem Spiel durchaus zufrieden, allein auf den Grüns wollte überhaupt nichts fallen. Dieses Manko hatte er dann auf den Frontnine m Moving Day zwar besser im Griff, rund um den Turn verlor er jedoch den Faden und marschierte am Ende nur mit einer 70 (-1) zurück ins Clubhaus.
Zu wenig um sich noch einmal wirklich ins Gespräch um Edelmetall bringen zu können. Bei bereits zwölf Schlägen Rückstand auf Bronze geht es am Finaltag nun wohl eher darum wieder die Sicherheit am Kurzgemähten zu finden. Bereits in zwei Wochen steht mit der FedEx St. Jude Championship das erste Playoff Turnier der PGA Tour auf dem Programm, wo sich der 31-jährige vor zwei Jahren erst im Stechen geschlagen geben musste.
Par 5 Chancen wieder ausgelassen
Ohne jegliches Nervenflattern findet der erste schwierige Abschlag souverän das Fairway und in Folge auch die Annäherung das Grün. Zwar will der Birdieputt knapp nicht fallen, mit dem anfänglichen Par startet Sepp aber grundsouverän in die olympische Finalrunde. Nach einem weiteren soliden Par am darauffolgenden Par 3, bleibt die Attacke am Par 5 danach im Grünbunker hängen und da er diesem beim ersten Anlauf nicht entkommen kann, verpufft auch zum vierten Mal das scorefreundliche Loch ungenützt.
Das erneut verpasste Birdie rächt sich auch sofort, denn auch auf der 4 bekommt er mit dem Eisen wieder Sand ins Getriebe und kann sich diesmal nicht mehr zum Par scramblen. Den Faux-pas steckt er aber gut weg und bringt schließlich auf der 6 erstmals auch den Putter auf Temperatur, fällt doch aus knapp zehn Metern einigermaßen unverhofft der scoretechnische Ausgleich.
Auch weiterhin durchwachsen
Nachlegen kann er zumindest auf den Frontnine jedoch nicht mehr, da mit der 9 auch das zweite Par 5 zu keinem Schlaggewinn überreden kann. Kaum auf den lezten neun Löchern angekommen wird es dann sogar wieder ungemütlicher, da er aus knapp zwölf Metern am Grün sogar dreimal ansetzen muss und so auch wieder in den Plusbereich abdriftet. Zumindest kann er mit der 14 das letzte der drei Par 5 Löcher nützen und stellt sein Score nach gelungener Attacke wieder auf Level Par.
Mehr will sich schlussendlich in Paris aber nicht mehr ausgehen, weshalb er seinen zweiten Olympia Einsatz der Karriere nur mit einer 71 (Par) beendet. Sepp selbst sprach im Vorfeld des Turniers davon, dass er natürlich eine Medaille holen will, weshalb der 35. Platz für den gebürtigen Wiener sicherlich eine zumindest kleine Enttäuschung darstellt.
Retrospektiv betrachtet konnte Sepp nur am ersten Spieltag wirklich Parallelen zu Tokio ziehen, wo er am Ende als 10. sogar nur um einen einzigen Schlag das Stechen um Bronze verpasste. Vor allem der Putter, mit dem der Österreicher bereits das ganze Jahr über etwas zu kämpfen hatte, ließ ihn in Paris sträflich im Stich.
Am Ende ist dies auch das bis dato schlechteste Golf-Ergebnis bei Olympia, was in gewisser Weise auch zum bisherigen Auftritt der Österreicher in Paris passt. Bleibt für den Jung-Papa nur zu hoffen, dass er den 14. Schläger in den kommenden Tagen wieder auf Temperatur bekommt um in Memphis zum Auftakt der PGA Tour Playoffs wieder voll attackieren zu können.
Scheffler vergoldet Traumsaison
Wer wenn nicht er! Scottie Scheffler krönt am Sonntag seine Traumsaison mit olympischem Gold und macht dies wie schon so oft in diesem Jahr in unnachahmlicher Manier. Von Beginn an hellwach stopft der Texaner gleich auf den ersten drei Löchern die fälligen Birdieputts und pusht sich so in Windeseile voll ins Geschäft um Edelmetall. Auf den darauffolgenden Bahnen geht er es dann zwar etwas ruhiger an, zeigt nach dem Turn aber warum er die unumstrittene Nummer 1 der Golfwelt ist.
Zunächst bringt er sich mit zwei weiteren roten Einträgen erstmals in den Kampf um Gold und zeigt schließlich von der 14 weg mit gleich vier Birdies am Stück der Konkurrenz nur noch die Rückleuchten. Am Ende egalisiert er mit der 62 (-9) sogar den Platzrekord und wartet bei gesamt 19 unter Par noch auf die verbleibenden Flights.
Tommy Fleetwood (ENG) schließt mit einem Birdie auf der 16 sogar noch zur Nummer 1 der Welt auf, verpasst auf der 17 jedoch den Parsave und hängt sich schließlich nach der 66 (-5) und mit einem Schlag Rückstand Silber um den Hals. Hideki Matsuyama (JPN) sichert sich mit der 65 (-6) und bei gesamt -17 Bronze.
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