Desert Storm

ABU DHABI CHAMPIONSHIP – 2. RUNDE: Österreichs Professionals werden am Freitag im Yas Links vom starken Wüstenwind regelrecht verblasen und kommen über tiefschwarze Runden nicht hinaus. Während Bernd Wiesberger zumindest aufgrund der guten Auftaktrunde das Wochenende erreicht, endet für Matthias Schwab und Lukas Nemecz das Rolex Series Event in Abu Dhabi bereits nach dem Freitag.

Bernd Wiesberger legte am Donnerstag los wie die sprichwörtliche Feuerwehr und lag schon nach wenigen gespielten Löchern bei 4 unter Par. Zwar schlich sich in Folge auch etwas der Fehlerteufel ein, was am Ende in einer 69 (-3) gipfelte, damit wahrte der Burgenländer gleich beim Saisondebüt aber die Chance um richtig dick anzuschreiben.

Schon auf der 1 ergibt sich dann am Freitag Nachmittag eine kleine Birdiechance, die er mit zu kurzem Putt jedoch nicht verwerten kann. Am Par 5 danach wird es jedoch ziemlich unangenehm: Zunächst bleibt der Drive in der Native Area hängen und er kann den Ball nur gerade noch so rausquetschen. Da am Ende dann noch dazu der Bogeyputt nicht fallen will, verliert er auf der langen Bahn sogar gleich zwei Schläge.

Lange kann er sein Spiel auch danach nicht konsolidieren, denn schon am Par 3 der 4 macht ihm ein verzogener Teeshot wieder das Leben schwer und er rutscht so mit dem nächsten Fehler bereits nach nur wenigen gespielten Bahnen sogar mit dem Gesamtscore auf Level Par zurück. In dieser Tonart geht es auch danach munter weiter: Wieder streut er zwischendurch ein Par ein, ehe es danach mit Problemen im langen Spiel und einem Ausflug in den Grünbunker immer weiter im Klassement retour geht.

Hin und Her

Am darauffolgenden Par 5 findet die Grünattacke zwar nicht ihr Ziel, aus dem Rough neben dem Grün bringt er den Ball aber gut zur Fahne und beendet die Negativspirale am Ende mit dem ersten Birdie. Sofort allerdings nimmt diese wieder Fahrt auf, nachdem er am Par 3 der 7 den Rückenwind unterschätzt und den Ball deutlich übers Ziel hinausschießt. Das Bild ändert sich auch nach dem Turn nicht, denn weiterhin hat der Südburgenländer alle Hände voll zu tun und rutscht auf der 10 nach eingebunkertem Abschlag und Fehler Nummer sechs endgültig bis an die Cutmarke zurück.

Erst am kurzen Par 4 der 14 kann der achtfache European Tour Sieger dann wieder etwas durchatmen, nachdem sich der starke Abschlag auf Pitch-Distanz am Fairway einbremst und er in Folge das zweite Birdie des Tages einsacken kann, was ihm auch wieder etwas Luft zur Cutmarke beschert. Diese benötigt er auch, da er sich gleich danach auf der 15 neben dem Grün im Sand einbuddelt und den eben herausgeholten Schlag postwendend wieder verliert.

Immerhin zündet der 36-jährige auf der 16 ein richtig starkes Eisen aus dem Rough und lässt sich die sich bietende Birdiechance aus drei Metern schlussendlich nicht entgehen. Das Hin und Her endet aber weiterhin nicht, da er erneut auf einem Par 3 den Teeshot falsch anmisst und sich so sofort wieder ein Bogey aufbrummt. Zumindest übersteht er die Schlussbahn unbeschadet und hat so mit der 77 (+5) die Gewissheit, dass er auch am Wochenende noch mit von der Partie ist. Zwar verliert er klarerweise viele Ränge, vom 50. Platz aus ist er aber dennoch „nur“ sechs Schläge von den Top 10 entfernt, was mit starken Runden am Weekend wohl durchaus noch aufholbar wäre.

Vom Winde verweht

Bei den diffizileren Verhältnissen hilft Matthias Schwab am Freitag auch die frühere Startzeit sichtlich nichts, denn gleich am Par 5 der 2 erwischt es den Steirer mit einem Bogey sehr unangenehm, nachdem der zweite Schlag nach starkem Drive total misslingt. Nachdem dann an der 5 der Putter streikt und ihn am Kurzgemähten gleich dreimal ansetzen lässt und danach von außerhalb des Grüns das Up & Down nicht gelingen will, rutscht er bereits nach nur wenigen gespielten Löchern weit hinter die Cutmarke zurück.

Immerhin findet er trotz verfehltem Fairway und eingebunkerter Grünattacke am Par 5 der 7 dann auch das erste Birdie und kann so den Negativrun abbremsen. Das bringt auch den Putter so richtig auf Temperatur, denn kurz vor dem Turn rollt der Rohrmooser die Kugel aus gut zehn Metern ins Ziel und pirscht sich so wieder deutlich näher an die gezogene Linie heran. Kaum auf den Backnine angekommen kühlt der 14. Schläger im Bag aber wieder deutlich ab, wie ein Dreiputtbogey auf der 10 ungut beweist.

Da es sich der Abschlag am Par 3 der 13 dann hinterm Grün im Bunker gemütlich macht, er aus dem Sand das Par schließlich nicht mehr kratzen kann und zwei Löcher später erneut ein Grün deutlich überschlägt, rückt das unfreiwillig freie Wochenende mit großen Schritten näher. Ein weiterer Fehler nach zu kurzem Eisen auf der 16 prolongiert den rabenschwarzen Tag und ermöglicht am Ende sogar nur die 77 (+5), was nur für Rang 88 reicht.

„Die Windverhältnisse waren heute vom ersten Loch weg sehr schwierig. Ich konnte mich während der gesamten Runde nicht darauf einstellen. Mir fehlt bei solchen Bedingungen auch die nötige Spielpraxis. Ab morgen werde ich mich in Dubai auf das kommende Turnier nächste Woche vorbereiten“, kann man bei Matthias Schwab zwischen den Zeilen durchaus die Enttäuschung heraushören.

Geteiltes Leid

Lukas Nemecz ließ bei seinem ersten Rolex Series Event der Karriere keinerlei Nervosität durchblicken, muss seine Auftaktrunde aufgrund einfallender Dunkelheit bei einem Zwischenstand von -1 nach 17 aber erst am Freitag noch beenden, was in den Morgenstunden ohne große Probleme mit einem Par gelingt. Nur kurz danach steht er bereits wieder in der 1. Teebox um Runde 2 in Angriff zu nehmen. Bei durchwegs zäheren Verhältnissen hält er sein Score in der Anfangsphase dann auch gut zusammen, bis ihm am Par 3 der 4 ein Ausflug in den Grünbunker in Form des ersten Bogeys zum Verhängnis wird.

Sofort stabilisiert der Aufsteiger sein Spiel jedoch wieder, läuft allerdings vergeblich dem scoretechnischen Ausgleich hinterher. Kurz vor dem Turn macht er sich dann auf der 9 nach Problemen im langen Spiel das Leben selbst schwer, nachdem er sein zweites Bogey nicht mehr verhindern kann. Aufgrund des starken böigen Windes bleibt er aber dennoch weiterhin klar an der Cutmarke dran. Erst ein vermeidbares Bogey nach Dreiputt aus sieben Metern am Par 3 der 13 lässt ihn dann etwas unangenehm hinter die Linie zurückrutschen.

Aus dem Fairwaybunker hat er auf der 15 keine Chance das Grün mit dem zweiten Schlag zu erreichen, muss in Folge den nächsten Schlag abgeben und nimmt sich schlussendlich mit dem nächsten Fehler aus dem Grünbunker am Par 3 der 17 endgültig aus dem Rennen um Preisgeld. Am abschließenden Par 5 buddelt er sich dann gleich zweimal in den Fairwaybunkern ein, beendet die Runde mit noch einem weiteren Fehler und teilt am Ende mit der 78 (+6) nicht nur das Leid des verpassten Cuts sondern auch die Platzierung mit seinem Landsmann Matthias Schwab.

Nach der schwierigen Runde meint er: „Es war heute schon hart am Limit, aber schlussendlich gleich für alle. Ich hab mir bei dem Sturm beim Putten extrem schwer getan. Bis zum Grün war’s echt okay. Das ist leider nichts Neues, dass ich mir bei so starkem Wind vor allem beim Putten schwer tue. Ist schade, denn an und für sich wäre ich gut drauf gewesen.“

Leaderboard Abu Dhabi Championship

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