Nicht mitgekommen

BMW INTERNATIONAL OPEN – 3. RUNDE: Bernd Wiesberger kann am Moving Day im GC München Eichenried einem auf den Grüns entfesselnd aufspielenden Viktor Hovland nicht das Wasser reichen und reißt mit einer etwas zähen Performance vor der Finalrunde gleich sechs Schläge Rückstand auf. Matthias Schwab glänzt am Samstag mit vielen Birdies, hadert aber mit zu hoher Fehlerquote.

Bernd Wiesberger zeigte sich auch am Freitag wieder voll auf Höhe des Geschehens und packte auf seine 67er Auftaktrunde eine 68 drauf, womit er sich unter anderem mit dem Favoriten der Buchmacher, Viktor Hovland (NOR), Rang 2 teilt. Bei nur zwei Schlägen Rückstand auf Leader Niall Kearney (IRL), mit dem Bernd den Finalflight am Moving Day bestreiten wird, mischt der Südburgenländer voll um den Sieg mit.

Der Start könnte dann auch kaum besser laufen, denn er verzieht zwar die Annäherung leicht, chippt allerdings danach kurzerhand zum anfänglichen Birdie ein und pirscht sich so sofort näher heran. Das Birdie stabilisiert auch sichtlich das lange Spiel und bringt dazu auch noch den Putter auf Temperatur, denn dieser lässt auf der 3 aus gut sieben Metern bereits Birdie Nummer 2 springen, womit er sich bereits nach nur wenigen Löchern die Führungsrolle teilt.

Etwas zäh

Am ersten Par 5 der Runde kommt dann zum ersten Mal so richtig Stress auf, nachdem Bernd die Grünattacke deutlich verzieht und aus dem dicken Gemüse den Pitch etwas zu stark dosiert. Den Tester zum Par versenkt er aber souverän. Eine Bahn später geht sich dies nach überschlagenem Grün am Par 3 der 8 nicht mehr aus und der Oberwarter muss auch das erste Bogey einstecken.

Fast kann der achtfache European Tour Champion auch sofort den Konter setzen, der Birdieputt auf der 9 lippt aber aus. Auf der 11, dem dritten Par 5 der Runde, legt er sich dann sogar die Eaglechance auf, marschiert nach Dreiputt aber erneut nur mit einem Par vom Grün. Ausgerechnet ein leicht verzogener Abschlag ebnet dann den Weg zum nächsten Birdie, denn Bernd zündet ein perfektes Eisen aus dem Rough und lässt sich die sich bietende Chance diesmal nicht entgehen.

Da ihn allerdings sein Gefühl für die Grüns ein weiteres Mal im Stich lässt und er wieder dreimal ansetzen muss ehe der Ball im Loch ist, radiert er sich das gerade eben erst erzielte Birdie mit seinem zweiten Bogey des Tages prompt wieder aus. Den Makel will der 35-jährige aber sichtlich nicht auf sich sitzen lassen und holt sich den Touch mit einem gefühlvollen Putt auf der 16 zum sofortigen Konter wieder zurück.

Nach einem Abschlag in den Bunker bleibt ihm auf der 18 nur die konservative Variante übrig, die schließlich zwar ein souveränes Par, nicht aber das erhoffte Birdie ermöglicht. Mit der 70 (-2) legt Bernd zwar einen alles andere als schlechten Moving Day hin, kommt mit der Spitze so aber zu keiner Zeit mit, was vor allem den Par 5 geschuldet ist, wo am Samstag kein einziges Birdie gelingen will. „Zu viele Schläge auf den Grüns verschwendet. Jetzt brauche ich Morgen schon eine große Runde,“ fasst Wiesberger seine Situation vor dem Finaltag zusammen.

Hovland auf und davon

Viktor Hovland scheint ganz vorne mit einer entfesselnden Performance auf den Grüns und der fehlerlosen 64 (-8), was zeitgleich auch sein bislang tiefste European Tour Runde der Karriere darstellt, bei gesamt 17 unter Par wohl auf und davon zu sein, Jorge Campillo (ESP) (-14) auf Rang 2 scheint aber bei drei Schlägen Rückstand durchaus noch in Reichweite zu sein. Ein Top 3 Finish würde dem Oberwarter, der als 4. in den Sonntag startet, auch in Sachen Top 50 der Welt durchaus weiterhelfen.

Viele Birdies – zu viele Bogeys

Matthias Schwab war laut eigener Aussage mit seiner Performance am Freitag deutlich zufriedener als noch mit der ersten Runde. Dank der 70 stemmte der junge Steirer erneut den Cut und behält so die bislang heuer noch blütenweiße Cut-Weste auch nach München weiterhin an. Zwar geht er „nur“ vom 42. Platz aus in den Moving Day, bei nur vier Schlägen Rückstand auf die Top 10 ist aber mit Sicherheit noch sehr viel zu holen.

Mit soliden Pars findet er am Samstag dann auch gut in die Runde und drückt bereits ab der 3 spürbar aufs Tempo, denn mit einem Birdiedoppelschlag arbeitet sich der 26-jährige in Windeseile bis ins solide Mittelfeld nach vor und bringt sich klar in Schlagdistanz zu den Spitzenplätzen. Da sich dann auch am ersten Par 5 der Runde ein Erfolgserlebnis ausgeht, liegt er nach nur sechs gespielten Löchern bereits nur noch um einen Schlag hinter den besten 10.

Plötzlich reißt aber wie aus dem Nichts der Schwung total ab und mit zwei darauffolgenden Bogeys rutscht er wieder unangenehm zurück. Immerhin setzt der Rohrmooser am Par 5 der 9 mit dem bereits vierten Birdie einen sehenswerten Konter. Nur kurz gönnt er sich dann eine kleine Verschnaufpause, ehe er mit der 11 zunächst auch die dritte lange Bahn gewinnbringend nützt und sofort danach auch das Par 3 zu einem Birdie überredet, womit er nicht nur die kleine Schwächephase wieder ausmerzt, sondern sogar erstmals auch die Top 10 knackt.

Top 10 noch machbar

Matthias bleibt auch danach der eingeschlagenen Linie treu und nimmt durchaus immer wieder Risiko. Auf der 15 allerdings etwas zu viel, denn mit dem dritten Bogey muss er die Top 10 wieder verlassen. Wie schon auf den Frontnine kommt auch diesmal ein Unglück nicht allein, denn auch die 16 brummt dem Vanderbilt Absolventen einen Fehler auf, womit er wieder deutlich zurückgereicht wird.

Zum Abschluss weiß er aber auch noch das vierte und letzte Par 5 gut zu nützen und sorgt so mit seinem bereits siebten Birdie doch für ein versöhnliches Ende, wenngleich er sich aufgrund der starken Birdiequote klarerweise noch besseres als die 69 (-3) erhofft hätte. Immerhin notiert er am Samstag aber seine bislang tiefste Runde und wahrt als 32. so bei vier Schlägen Rückstand auf die Top 10 auch noch einigermaßen die Chance auf das erhoffte Topergebnis.

„Die Runde heute mit meiner Freundin Shannon Aubert am Bag hat Spaß gemacht. Ich wollte mit gut nach vorne spielen, was mit sieben Birdies auf gelingen hätte können, wären da nicht die vier Bogeys passiert. Mein Spiel ist aber gut, ich hatte viele gute Schläge. Die Schlagverluste passierten da ich hin und wieder etwas zu viel Risiko genommen habe“, fasst Matthias seinen Moving Day zusammen.

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