Sarah Schober

Über die Linie

ESTRELLA DAMM LADIES OPEN – 2. RUNDE: Sarah Schober schnallt sich zwar nach einer hartnäckigen Rachenentzündung mit einer 77 am Donnerstag einen schweren Rucksack um, wirft den Ballast trotz wenig Schlaf am Freitag am Weg zur 69 aber nach und nach ab und zieht im Club de Golf Terramar noch über die gezogene Linie nach vor.

Sarah Schober kletterte in Berlin mit ihrem zweiten Top 25-Ergebnis der Saison schon einmal in die Top 100 der Jahreswertung. Ihre ansteigende Form hofft die Murstätterin jetzt auch im Terramar GC von Sitges bei Barcelona gewinnbringend in die Waagschale zu werfen. Beim 300.000 Euro-Turnier über vier Tage ist Sarah die einzige Österreicherin am Start.

Gleich die 11, ihre erste Bahn, brummt Sarah am Nachmittag ein Bogey auf und nachdem sie das erste Par 5 nicht zum Ausgleich nützen kann und sich am Par 3 der 15 der nächste Fehler breit macht, kann man durchaus von einem schleppenden Start ins Turnier sprechen. Immerhin geht sich auf der 18 dann auch das erste Birdie aus.

Das erste Erfolgserlebnis wirkt jedoch nicht wirklich beflügelnd, denn die Steirerin tritt sich auf der 1 sogar ein Triplebogey ein und rasselt damit klarerweise deutlich im Klassement zurück. Zwar zeigt Sarah eine gute Reaktion, zwei weitere Birdies radiert sie sich jedoch jedesmal wieder aus und steht so am Ende nur mit der 77 (+5) beim Recording, womit der Weg ins Wochenende am Freitag bereits richtig weit wird.

Sehenswerter Freitag

Der Freitag beginnt dann wie der Donnerstag aufgehört hat, denn gleich die 1 brummt Sarah ein Bogey auf, womit der Weg ins Wochenende noch weiter wird als er ohnehin schon ist. Die Steirerin lässt sich vom Faux-pas aber nicht beeindrucken, zieht ihren Gameplan weiter durch und findet nach und nach den benötigten Rhythmus, was sich zunächst auf der 5 auch im ersten Erfolgserlebnis bemerkbar macht.

Rund um den Turn drückt sie dann richtig aufs Gas und marschiert mit einem Birdietriplepack unaufhaltsam im Klassement nach vor und findet sich so plötzlich sogar über der gezogenen Linie wieder. Wie aus dem Nichts reißt der gewinnbringende Schwung jedoch wieder ab, was sich in gleich zwei aufeinanderfolgenden Bogeys manifestiert und sie wieder zurückrutschen lässt. Sarah kratzt aber noch rechtzeitig die Kurve, locht auf der 15 und der 16 zu noch zwei weiteren Birdies und darf so mit der 69 (-3) und als 54. mit dem Wochenende planen.

Durchgequält

„Ich bin froh, dass ich den Cut geschafft hab, denn vor dem Turnier hätte ich nicht gedacht, dass ich überhaupt spielen kann. Ich hatte eine fürchterliche Rachenentzündung, bin mit Fieber im Bett gelegen und hab vor dem ersten Abschlag gestern keinen einzigen Golfschlag hier gemacht. Eigentlich wollte ich gar nicht spielen, hab mir dann aber gedacht, dass ich es versuche weil ich die Punkte brauche“, erklärt Sarah, die stolz sein kann, dass die kämpferische Sonderleistung am Ende belohnt wird.

Wie zäh es vor allem am Donnerstag war spürt sie nach wie vor: „Das war sicherlich eine der härtesten Runden die ich körperlich je absolviert hab. Dass sich die Qualen am Ende aber ausgezahlt haben, fühlt sich sehr gut an. Ich hab prinzipiell an beiden Tagen gut gespielt, leider gestern eine Fehlentscheidung getroffen auf der 1 und das hat das Triplebogey gekostet. Die Grüns sind sehr unterschiedlich hier, was das Putten echt schwierig macht. Der Wind tut dann noch sein Übriges.“

Carlota Ciganda (ESP) geht bei gesamt 12 unter Par unangefochten in Führung liegend in den Moving Day.

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