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Final Meltdown

US MASTERS – FINAL: Bernd Wiesberger findet sich am Finaltag im Augusta National GC nahezu von Beginn an kaum zurecht und marschiert neben wild streuenden Eisen noch dazu mit einem eiskalten Putter über die Grüns, was schließlich in einer tiefschwarzen 78 (+6) gipfelt. Damit rutscht der Burgenländer auch noch vom 10. bis auf den 40. Platz zurück, verpasst damit einen neuen heimischen Major-Rekord deutlich und kann sowohl in Sachen Weltrangliste, als auch in der Ryder Cup Qualifikation und im Non-Member Ranking der PGA Tour nichts mitnehmen.

„Ich verlasse heuer Augusta mehr als nur enttäuscht,“ klingt Wiesberger entsprechend frustriert, „ich habe da draussen mein bestes versucht, konnte es aber nicht so umsetzen wie ich mir das vorgestellt hatte.“

Für Bernd Wiesberger geht es in Augusta durchaus um einiges, weshalb das angepeilte Spitzenresultat – er startet immerhin vom starken 10. Platz auf die letzten 18 Bahnen – enorm weiterhelfen würde, denn erst letzte Woche rutschte er aufgrund der ausbleibenden Topergebnisse aus den Top 50 der Welt. Auch im Non-Member Ranking der PGA Tour könnte er bei gut 100 fehlenden Punkten einen riesigen Schritt in Richtung Special Temporary Membership machen, was ein deklariertes Ziel von ihm ist, wie er im Vorfeld der Saison selbst anmerkte. Was sich an diesem Sonntag allerdings in Augusta abspielt, hätten wohl selbst die wildesten Pessimisten nicht für möglich gehalten, denn Bernd findet nahezu von Beginn an kein Rezept und verhindert nur dank eines kleinen Aufbäumens auf den Par 5 der Backnine seinen bislang höchsten Score im Augusta National GC.

Rasches Birdie zu Beginn

Der Start in die finale Umrundung gelingt dabei noch durchaus plangemäß, wenngleich er auf „Tea Olive“ aus einer richtig starken Annäherung bis auf drei Meter zur Fahne noch kein Kapital schlagen kann. Am Par 5 danach verzieht er zwar den Abschlag deutlich, hat aber Glück, dass der Ball zurück aufs Fairway kickt. Die Annäherung danach sitzt und aus ähnlicher Distanz wie auf der 1 geht sich diesmal das Birdie aus. Erstmals nimmt er sich auf der 3 vom Tee etwas zurück, mit einem richtig starken Eisen passt aber der nächste Approach, diesmal spielt der 14. Schläger im Bag aus abermals drei Metern aber nicht mit.

Erstmals kommt dann am schwierigen Par 3 der 4 Stress auf, nachdem der Teeshot im Bunker hängen bleibt. Der Sandschlag kann sich auf die kurzgesteckte Fahne aber durchaus sehen lassen, allerdings weigert sich der Putter auch aus gut zwei Metern gewinnbringend mitzuarbeiten und hängt Bernd so den scoretechnischen Ausgleich um. Wohl noch mit den Gedanken beim Vortag, als auf der 5 so ziemlich alles schief ging, geht er es diesmal ruhiger an, lässt sich so aber auch noch gut 200 Meter aufs Grün über. Die Annäherung zieht dann sogar etwas zu weit, nach einem perfekten Chip aus schwieriger Lage krallt er sich aus einem guten Meter aber noch das Par.

Scotty Cameron entscheidet sich jedoch sofort wieder von der Finalparty zu verschwinden, denn auf der 6 muss er den Putter aus 16 Metern gleich dreimal ansetzen und rutscht so erstmals in den Plusbereich ab. Die Probleme reißen auch danach nicht ab, nachdem der Drive auf der enorm anspruchsvollen 7 nach rechts zieht. Zwischen den Bäumen ist die Lage zwar gut, er bringt den Ball aber nur im linken Grünbunker unter. Aus drei Metern kriecht dann noch dazu erneut der Parputt links am Loch vorbei. Da auf der 8 die Grünattacke zu weit rechts bleibt und auch der Chip nicht auf den Punkt passt, geht sich am zweiten Par 5 der Frontnine der erhoffte Turnaround in Form eines Birdies nicht aus.

Im Eiltempo zurück

Auf der 9 werden die Probleme auf den Grüns dann mittlerweile zu einem echten Problem am Sonntag, denn die Annäherung macht es sich am oberen Plateau gemütlich und da er den Downhiller etwas zu stark dosiert und auch aus 1,5 Metern den Retourputt nicht locht, hat er prompt den nächsten Fehler auf der Scorecard stehen. Dass an diesem Tag so gar nichts passt manifestiert sich dann eindrucksvoll auf der 10. Bernd nagelt den Drive perfekt aufs Fairway, verzieht die Annäherung aber extrem nach links und kann aus dem Busch den Ball nur rausquetschen. Zu allem Überfluss trifft er auch noch eine Absperrstange für die Patrons und bastelt in Folge auch aus knapp drei Metern noch einen Dreiputt zum Triplebogey zusammen.

In dieser Tonart geht es auch im Amen Corner – der weltberühmte Stretch der Löcher 11 bis 13 – weiter, denn nach verfehltem Grün geht sich auch hier das Up & Down zum Par nicht aus. Nach einem sicheren Par auf der 12, die ihn dennoch dazu veranlasst seinen Ball danach im H2O zu versenken, geht sich dann auf der 13 nach erstmaliger Grünattacke auch das zweite Birdie des Tages aus. Das lässt nach langer Zeit auch wieder Souveränität einkehren, wie ein sicheres Par danach und ein darauffolgendes weiteres Birdie nach gelochtem 2,5 Meter Putt am Par 5 der 15 beweist.

Das „Hoch“ hält jedoch nicht lange an, da er sich schon am Par 3 der 16 vom Vorgrün aus das nächste Bogey eintritt. Auf den verbleibenden beiden Bahnen kann er dann noch Pars notieren, unterschreibt so die 78 (+6) und verhindert so zumindest noch die schlechteste Augusta-Runde – eine 79 (+7) im Jahr 21016 – seiner Karriere. Mehr als ein 40. Platz, der ihm in keinster Weise irgendwie weiterhilft, geht sich so für den Südburgenländer aber nicht aus. „Jetzt ist es Zeit das alles zu reflektieren, den Reset zu machen und neue Pläne zu schmieden,“ gibt er einen Einblick über die nächsten Schritte.

Die gesamte Bandbreite

Wie schon in den letzten Monaten hat Bernd auch weiterhin mit der Konstanz zu kämpfen. Dass sich die intensive Arbeit mit seinem extra in die USA eingeflogenen Schwungcoach durchaus bezahlt machte, zeigte sich vor allem bei den Drives. Zwar bogen einige Abschläge noch unangenehm ab, im Großen und Ganzen agierte er vom Tee jedoch souveräner als in letzter Zeit. Die Eisen hatte er vor allem am Freitag perfekt im Griff, wo er mit einer 66 (-6) nicht nur seine bislang beste Masters-Performance auspackte, sondern darüber hinaus auch bis ins absolute Spitzenfeld nach vorne preschte.

Nach unnötigen Fehlern zum Auftakt und einer Kampfrunde am Moving Day, was jeweils in der 74 (+2) mündete, hatte er als 10. die Mega-Chance eine neue Benchmark im österreichischen Golf zu setzen und sich auch rasch wieder unter die Elitetruppe der Top 50 der Welt zu spielen. Die total verpatzte Finalperformance zeigte bei Bernd auch sichtlich während der Runde bereits Wirkung, denn nach den vielen Fehlern flogen sowohl Putter als auch Ball und eine versteinerte Miene sprach mehr als tausend Worte. Den wilden Ritt am Sonntag gilt es nun rasch aufzuarbeiten und abzuhaken, denn fürs Selbstvertrauen zuträglich waren die finalen 18 Löcher in Augusta wohl nicht.

Erster japanischer Major-Champion

Drittrunden-Leader Hideki Matsuyama schlüpft nicht nur als erster Japaner in das berühmte Green Jacket, sondern krönt sich überhaupt zum ersten Majorsieger der golfverrückten Nation. 10 Jahre nachdem er in Augusta bereits bester Amateur war, baute er seinen Drittrundenvorsprung zwischenzeitlich auf 6 Schläge aus um es im Finish noch einmal spannend zu machen.

Xander Schauffele machte spät mit vier Birdies mächtig Druck, was beim Japaner Wirkung zeigte. Am Par 5 der 15 schoss er übers Grün ins Wasser und kam dabei mit Bogey noch gut davon. Schauffele selbst wasserte kurz darauf an der 16 und beendete mit dem Triplebogey seine Titelambitionen. Somit konnte sich Matsuyama drei Bogeys im Finish erlauben um am Ende mit der 73 bei 10 unter Par zu triumphieren. Masters-Rookie Will Zalatoris, der auch so eben erst eine Tourkarte erspielte, sichert sich Platz 2, zwei Schläge vor Jordan Spieth und Xander Schauffele.

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Kampfbetonter Samstag

US MASTERS – 3. RUNDE: Bernd Wiesberger geht am Moving Day nicht mehr vieles so traumwandlerisch sicher von der Hand wie noch am Freitag. Vor allem eine Gewitterpause kurz vor dem Turn kostet dem Burgenländer doch spürbar den Rhythmus, was schließlich sogar nur eine 74 (+2) ermöglicht. Sein erstes Topergebnis bei einem Major hat er damit jedoch nach wie vor klar in Reichweite.

Bernd Wiesberger präsentierte sich am Freitag im Gegensatz zu den vergangenen Wochen und Monaten wie ausgewechselt. Bei etwas entschärften Grüns – von Donnerstag auf Freitag regnete es nach längerer Zeit wieder – hatte er seinen 14. Schläger im Bag von Beginn an optimal auf Temperatur und agierte darüber hinaus auch im langen Spiel unglaublich sicher. Derart stark knallte er eine 66 (-6) aufs Tableau und zog im Klassement bis auf Rang 6 nach vor.

Am Moving Day geht er mit US-Superstar Jordan Spieth – der Texaner gewann erst letzte Woche die Generalprobe fürs Masters in San Antonio – auf die Runde, wo es nun gilt die bärenstarke Performance vom Vortag zu bestätigen. Just zum ersten Abschlag von Bernd, der perfekt das Fairway findet, gesellt sich auch der Wind etwas zur Golfparty in Augusta dazu. Die Grüns halten die Bälle nach wie vor gut, wenngleich das Kurzgemähte doch um einen Tick schneller ist als noch am Freitag. Auf der 1 jedenfalls überschätzt Bernd den Speed noch etwas, denn den Birdieputt lässt er auf der Linie zu kurz. Ein sicheres Par ist auf „Tea Olive“ aber nie verkehrt.

Schon auf der 2 geht sich dann nach einem sehenswerten Pitch und viel Gefühl beim Putt aus drei Metern das erste Birdie aus. Nach gutem Drive und starkem Pitch hat er auf der kurzen 3 sofort die nächste Birdiechance, aus gut zwei Metern verweigert der Putter diesmal aber die Mitarbeit. Auf der 5 geht dann aber so ziemlich alles schief was schiefgehen kann, denn zum ersten Mal am Moving Day biegt ein Abschlag wild rechts ab und nach einem Rausgehacke aus dem Gemüse zieht auch noch die Annäherung erneut deutlich nach rechts. Wieder kann er den Ball nur rausquetschen und bringt ihn lediglich auf der Gegenseite neben dem Grün unter. Dank eines starken Putts „rettet“ er am Ende aber zumindest noch das Doppelbogey.

Gewitterpause kostet Rhythmus

Den wilden Ritt verdaut er aber gut wie ein starkes Eisen und ein sicheres Par am Par 3 danach zeigen. Auch den Driver hat er in Folge wieder gut im Griff und nimmt auch von der anspruchsvollen 7 das wichtige Par mit. Nach einem Vollbrett vom Tee auf der 8 reicht dem Südburgenländer sogar ein Eisen für die Attacke. Der Ball bremst sich zwar knapp neben der Puttoberfläche ein, nach Chip und Putt steht sein Score aber wieder auf Level Par. Eine durchziehende Gewitterfront sorgt im Anschluss für eine 75-minütige Unterbrechung. Bernd hat danach sichtlich einige Schwierigkeiten die durch den Regen langsameren Grüns richtig zu entschlüsseln und lässt den Birdieputt deutlich zu kurz. Aus 2,5 Metern geht sich das Par aber noch aus.

Ein Loch später gelingt diese Übung nicht mehr, denn nach einer zu kurzen Annäherung legt er den Pitch zwar sehenswert aufs Grün, der Downhiller zum Par ist aber langsamer als angenommen und bleibt vor dem Loch liegen. Die Probleme reißen auch zu Beginn des Amen Corner – der weltberühmte Stretch der Löcher 11 bis 13 – nicht ab, denn Bernd zieht den Abschlag auf der 11 nach rechts und bunkert sich von den Piniennadeln aus neben dem Grün ein. Da der Sandschlag etwas zu stramm ausfällt muss er sogar den Bogeydoppelpack einstecken.

Zum ersten Mal in dieser Masters-Woche trifft er auf „Golden Bell“, dem kurzen Par 3 über Rae’s Creek, das Grün und stopft in Folge aus drei Metern den fälligen Birdieputt, womit er einen durchaus sehenswerten Konter setzt. Erneut wählt er auf der 13 die konservative Strategie, die sich jedoch erneut als nicht wirklich gewinnbringend entpuppt, da die Annäherung oben auf der Welle liegen bleibt und so am Par 5 keine wirkliche Birdiechance ermöglicht. Immerhin gelingt der Amen Corner zum ersten Mal in dieser Woche ohne ein Plus vor dem Score.

Bestes Major-Ergebnis greifbar

Ein weiterer verzogener Abschlag zwingt Bernd auf der 15, dem letzten Par 5, dann zur Vorlage und da diese etwas zu lang wird, geht sich das erhoffte Birdie nicht aus. Ein glückliches Break beim Drive – ein weiterer verzogener Abschlag kickt auf die Spielbahn zurück – kann er gut ausnützen und krallt sich auf der 17 so dank eines guten Chips noch das Par. Auch auf der 18 hat er noch etwas Glück, dass der Abschlag im Bunker gut zu spielen ist und so der Weg zum Grün kein großes Problem ist. Allerdings tritt er sich danach einen Dreiputt ein und gibt so zum Abschluss noch einen weiteren Schlag ab.

So kommt es, dass sich am Ende sogar nur die 74 (+2) ausgeht, womit er zwar bis auf Rang 10 zurück fällt, aber immerhin ein Topergebnis – sein erstes bei einem Major – zum Greifen nah hat. Auch ein neuer österreichischer Major-Rekord, bislang ist dies ein 12. Platz von Markus Brier 2007 bei den Open Championship, könnte am Sonntag Realität werden. Hideki Matsuyama (JPN) packt am Samstag eine 65 (-7) aus und marschiert damit bei gesamt 11 unter Par an der Spitze bereits um vier Schläge davon.

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Traumtag in Augusta

US MASTERS – 2. RUNDE: Bernd Wiesberger präsentiert sich am Freitag wie ausgewechselt, läuft von Beginn an mit brennheißem Putter über die Grüns des Augusta National GC und spielt sich an einem wahren Traumtag mit einer 66 (-6) nach seiner Runde sogar bis an die Spitze.

Bernd Wiesberger ließ zum Auftakt an einem bereits durchaus diffizil zu spielenden Augusta National GC die gesamte Bandbreite seines Spiels durchblitzen. Zunächst agierte er von Tee bis Grün enorm sicher und belohnte sich dafür auch gleich mit zwei schnellen Birdies. In Folge ging diese Sicherheit aber verloren und nach etlichen Ausflügen in die Bunker, einem Wasserball und sogar einem ins Wasser geschobenen Putt, rutschte er doch spürbar zurück.

Ein gelochter Bunkerschlag auf der 17 zum Birdie lässt ihn aber auf Cutkurs verweilen und sollte darüber hinaus auch ein gutes Gefühl für den Freitag geben. Aufgrund des dichtgedrängten Leaderboards – die Top 10 sind nur drei Schläge weit weg, allerdings hat er auch nach hinten nicht viel Puffer – ist für den siebenfachen European Tour Champion noch alles drin. Allein Justin Rose (ENG) schien an der Spitze nach seiner 65 (-7) zu weit weg zu sein. Dies ändert sich jedoch im Laufe des Tages, auch weil Bernd Wiesberger wie ausgewechselt erscheint und einen wahren Traumtag in Georgia erwischt.

Knallroter Blitzstart

Gleich der Start verläuft absolut nach Plan, denn auf „Tea Olive“ hat er den Putter sofort perfekt auf Temperatur und stopft aus 6,5 Metern zum anfänglichen Birdie. Auf der 2 zieht der Abschlag zwar etwas zu weit nach rechts, womit die Grünattacke obsolet wird, den 14. Schläger im Bag hat er aber weiterhin voll im Griff und legt mit dem nächsten starken Putt aus gut zwei Metern einen Birdie-Birdie Start hin, der ihn in Windeseile an den Top 10 andocken lässt.

Die heiße Phase lässt er auch auf der 3 nicht auskühlen, denn auf „Flowering Peach“ zieht er diesmal den Driver voll durch. Das Grün erreicht er aufgrund der False Front zwar nicht, mit einem starken Pitch legt er sich aber die nächste Chance auf und verwertet aus ähnlicher Distanz wie schon auf der 2 zum roten Triplepack. Nach einem recht stressfreien Scrambling zum Par auf der 4, legt er sich auf der 5 dann gleich die nächste gute Möglichkeit auf und wieder ist das Gerät fürs Kurzgemähte zur Stelle und lässt aus fünf Metern bereits das vierte Birdie springen.

Endgültig ganz vorne dabei

Erst danach gönnt er sich auf der 6 und der 7 eine kleine Ruhephase, ohne jedoch in Gefahr zu kommen einen Schlag abgeben zu müssen. Auf der 8, dem zweiten Par 5, erhitzt sich der Putter dann rechtzeitig wieder und spendiert dem Südburgenländer aus sechs Metern den fünften roten Eintrag, womit er mittlerweile auch in erster Verfolgerrolle auftaucht. Stilecht knallt er dann auch noch auf der 9 den Approach bis auf 1,5 Meter zum Stock. Der Putt will diesmal zwar nicht mehr fallen, mit einem Zwischenstand von -5 nach 9 kann der 35-jährige aber mit Sicherheit gut leben.

Die Backnine schließen dann nahtlos an die fantastische Vorstellung der ersten Neun an, wobei diesmal der Putter eine deutlich längere Strecke zu bewältigen hat. Neun Meter stellen an diesem Freitag für ihn aber sichtlich keinerlei Problem dar. Erst „Golden Bell“, das berühmte Par 3 über Rae’s Creek im Amen Corner entwickelt sich etwas zur Spaßbremse, da der Teeshot etwas zu lang gerät und es sich hinter dem Grün im Bunker gemütlich macht. Die trickreiche Situation gibt Bernd etwas zu viele Rätsel auf, was schließlich im ersten Bogey mündet.

Plötzlich sogar an der Spitze

Wie schon am Vortag wählt er auch diesmal auf der 13 die konservative Variante, bringt sein 3er Holz diesmal jedoch am Fairway unter. Nachdem das Wedge über den Creek jedoch nicht zwingend genug zur Fahne will, geht sich das erhoffte Birdie auf „Azalea“ nicht aus. Auf „Firethorn“, dem Par 5, dass ihm bereits etliche Male den Nerv zog, biegt am Freitag der Drive zwar links weg, eine starke Annäherung ermöglicht diesmal aber den Bergaufputt und da der Putter aus zwei Metern zur Stelle ist und Justin Rose parallel dazu mit etlichen Schwierigkeiten zu kämpfen hat, taucht der Name Bernd Wiesberger plötzlich sogar auf Position 1 auf.

Fast schnürt er sogar den nächsten Doppelpack, aus zwölf Metern lippt der Putt auf der 16 aber aus. Gekonnt kratzt er auf der 17 nach etwas zu kurzem Approach noch das Par und lässt schließlich auch auf der 18 nichts mehr anbrennen. Derart stark, wobei neben dem sicheren langen Spiel vor allem der Putter mit nur 25 Versuchen hervorsticht, unterschreibt der Oberwarter die 66 (-6), was nicht nur seine bis dato eindeutig beste Masters-Runde – bisher eine 70 (-2) – darstellt, sondern ihn nach seiner Runde sogar von der Spitze auf die Konkurrenz herabschauen lässt. In Folge wird er zwar noch von einigen wenigen Spielern überflügelt – Justin Rose kämpft sich noch zur 72 (Par) und hält damit bei 7 unter Par die Führung – als 6. geht er aber in mehr als nur vielversprechender Position ins Wochenende.


„Das war ein großartiger Tag heute. Ich bin gut gestartet mit 5 unter Par nach den Frontnine. Auf der 10 ist dann noch ein super Putt gefallen. Danach wars ein bisschen schwieriger die Putts zu lochen. Generell aber muss ich sehr zufrieden sein mit meiner niedrigsten Masters-Runde“, so Bernd nach dem starken Auftritt.

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Trotz Fehlern auf Kurs

US MASTERS – 1. RUNDE: Bernd Wiesberger legt bei anspruchsvollen Platzverhältnissen – kein einziges Loch außer den Par 5 weist zum Auftakt einen Durchschnittscore unter Par auf – im Augusta National GC zwar einen bärenstarken Start hin, stolpert mit zu fehleranfälligem Spiel aber noch über etliche Bogeys. Mit der 74 liegt der Burgenländer aber klar auf Cutkurs und hat auch die Topränge noch locker in Reichweite.

Fünf Starts – fünf Cuts – in dieser Tonart möchte Bernd Wiesberger jetzt auch sein halbes Dutzend beim Masters voll machen. Allerdings stehen die Vorzeichen so schlecht wie noch nie zuvor. Beim letzten Auftritt in Augusta im November des Vorjahres offenbarten sich erstmals die gravierenden Schwungprobleme im langen Spiel, die sich seitdem eher verschärften als verbesserten, was sich mit dem Herausfallen aus den Top 50 der Welt schmerzlich manifestierte. So kommt der Oberwarter nach einem freien Wochenende in San Antonio zumindest frisch zum ersten Major des Jahres, mit ein paar Tagen zusätzlich an Vorbereitung. Ein 22. Platz beim Debüt 2015 ist die persönliche Bestmarke, die er heuer überflügeln will.

Gleich auf der 1 hat der Burgenländer dann zwar etwas Pech, dass der Drive noch in den Fairwaybunker kippt, aus dem Sand erreicht er aber ohne gröbere Probleme das Grün und hat zwei Putts später ein anfängliches Par auf der Scorecard stehen. Zumindest in der frühen Phase scheint Bernd die Timing-Probleme der letzten Wochen wieder im Griff zu haben, denn nach starkem Abschlag verfehlt er zwar am Par 5 mit der Attacke das Grün, dank starkem Kurzspiel geht sich aber schon auf der 2 das erste Birdie aus. Das gute Gefühl bewahrt er sich auch auf der 3, wo sich nach zwei starken Eisen aus drei Metern sofort die nächste Chance ergibt und mit weiterhin heißem Putter ist der erhoffte starke Start endgültig in trockenen Tüchern.

Unnötiger Fehler

Auch am schwierigen Par 3 der 4 passt der Teeshot bei stäker werdendem Wind richtig gut, allerdings kühlt wie aus dem Nichts plötzlich der Putter aus und lässt ihn aus gut neun Metern gleich dreimal ansetzen, womit er nach den beiden schnellen Birdies auch das erste Bogey einstecken muss. Auf der 5 rollt die Annäherung etwas zu lange aus und macht es sich schließlich im Bunker bequem. Dass er das unnötige Dreiputtbogey aber gut verbarbeitet hat zeigt er mit einem gefühlvollen Sandschlag, der am Ende das wichtige Par ermöglicht. Zum ersten Mal zieht dann auf der 7 ein Abschlag unangenehm nach links, weshalb er nur den Ball unter den Bäumen durchquetschen kann. Am Ende geht sich das Par nicht mehr aus, was sein Score wieder auf Level Par stellt.

Lange muss er aber nicht aufs nächste Birdie warten, denn schon am darauffolgenden Par 5 locht er einen starken Putt aus gut acht Metern und krallt sich so postwendend wieder das Minus als Vorzeichen. Sofort treibt es den Puls jedoch wieder in die Höhe, da auf der 9 der Abschlag diesmal etwas zu weit rechts bleibt. Von den Piniennadeln aus findet er nur den Grünbunker, scrambled sich aber sehenswert zum Par und kommt so im roten Bereich auf den Backnine an. Auch auf der 10 versandet die Annäherung wieder und aus vier Metern springt diesmal der Putter nicht mehr rettend ein, womit er kurz vor dem Amen Corner – der berühmte Stretch der Löcher 11 bis 13 – den erneuten scoretechnischen Ausgleich einstecken muss.

Stoßgebete im Amen Corner

Nach einem sicheren Par auf der 11 erwischt es ihn dann am Par 3 über Rae’s Creek mit dem nächsten Fehler, nachdem er das Grün überschlägt und den Chip danach zu kurz lässt. Damit liegt der 35-jährige auch erstmals beim Masters 2021 über Par. Die Stoßgebete des Bernd Wiesberger kann man aus dem Amen Corner nach der 13 nun sogar bis ins Burgenland hören, denn zunächst wassert er am Par 5 sein Holz 3, gibt sich nach Drop eine eher unbefriedigende Pitch-Distanz ins Grün und lässt danach noch dazu den Ball auf der Welle oben liegen. Da der Downhiller aus vier Metern nicht fällt, hat er prompt das nächste Bogey picken und kommt nur mit einem Score von 2 über Par aus Augusta’s Herrgottswinkel wieder raus.

Richtig kurios wird es aber auf der 15. Anders als im November bringt er diesmal den Ball ohne Backspin am Grün unter und legt die Attacke am Par 5 souverän aufs Kurzgemähte. Richtig lernen kann er von der Puttlinie des Flightpartners knapp hinter ihm aber nicht, da er den Downhiller kurzerhand vom Grün ins Wasser schiebt und so am Ende sogar den nächsten Schlag abgibt. Auf der 16 lässt er dann noch eine gute Möglichkeit aus knapp drei Metern ungenützt verstreichen, locht dafür auf der 17 aus dem Grünbunker und arbeitet sich so immerhin wieder ins Mittelfeld nach vor.

Auf der 18 ergibt sich dann sogar noch eine gute Möglichkeit, die er aus vier Metern jedoch verstreichen lässt. Mit der 74 (+2) wird er sich angesichts des Blitzstarts wohl nur bedingt zufrieden zeigen, immerhin aber liegt er damit als 30. auf Cutkurs und hat auch die Topränge bei nur drei Schlägen Rückstand noch klar in Reichweite. Justin Rose (ENG) legt einen bärenstarken Auftakt hin. Der Olympiasieger von Rio liegt zwar nach sieben Bahnen mit zwei Bogeys und keinem Birdie bereits bei 2 über Par, zündet dann aber den Turbo, hält weitere Fehler gekonnt fern und pusht sich mit einem Eagle und gleich sieben Birdies noch zur 65 (-7), was ihn unangefochten den Ton angeben lässt.

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Stumpfe Waffen

US MASTERS – FINAL: Bernd Wiesberger kämpft die gesamte Woche über im Augusta National GC mit ungewöhnlich stumpfen Waffen, was am Ende, bei für ihn eigentlich wie geschaffenen Verhältnissen, nicht mehr als einen enttäuschenden 58. Rang zulässt. Dustin Johnson (USA) packt in dieser Woche eine Machtdemonstration aus und sichert sich unangefochten mit gleich fünf Schlägen Vorsprung das Green Jacket.

Man merkte Bernd Wiesberger in den letzten Wochen durchaus an, dass die Vorfreude aufs Masters – immerhin sein bestes der vier Majorturniere – schon buchstäblich zum Greifen war. So postete der Oberwarter etwa auf Social Media die Einfahrt in die Magnolia Lane und meinte wörtlich dazu „Lovely to be back“. Aufgrund der Corona-Lage in den November verschoben präsentierte sich Augusta dann auch wie erwartet weicher, was gerade Bernd eigentlich perfekt zu Gute kommen würde, profitiert er doch vor allem von seinem Eisenspiel, dass er in dieser Woche perfekt hätte zur Geltung kommen lassen können.

Doch das Turnier entwickelt sich für den siebenfachen European Tour Champion alles andere als erfreulich, auf eine weitere Wortspende auf Facebook warten die Fans die gesamte Woche über vergeblich. Gleich zu Beginn am Donnerstag hat er mit zahlreichen Ungenauigkeiten vom Tee und auch bei den Annäherungen zu kämpfen, nur durch richtig gutes Kurzspiel erarbeitet er sich am Ende noch eine 71 (-1) die immerhin für einen gelungenen Start sorgt. Schon die zweite Runde allerdings hat es dann in sich. Immer wieder streut er richtig wild, die anvisierten Linien finden die Bälle nur selten. Dass es im Schwung nicht wirklich passt ist augenscheinlich und dass dieser Umstand nicht spurlos an Bernd vorübergeht, merkt man auch an der Körpersprache deutlich.

Am Ende reicht die 72 (Par) aber um schlussendlich doch sicher ins Wochenende einzuziehen. Mit dem geschafften Cut und noch „nur“ acht Schlägen Rückstand auf die Spitze scheint durchwegs noch etwas möglich zu sein, doch die Probleme werden am Moving Day noch deutlich sichtbarer. Immer wieder kämpft er mit dem Timing im Schwung, bringt sich so immer wieder in die Bredouille und steht am Ende nur mit der 78 (+6) und seiner zweitschlechtesten Masters Runde der Karriere wieder im Clubhaus. Sogar die rote Laterne muss er sich vor dem Finaltag mit Brandt Snedeker (USA) teilen.

Sofort wieder Troubles

Die finale Umrundung beginnt gleich exakt nach dem gleichen Muster der letzten Tage. Zwar findet der Abschlag sein Ziel, aus guter Lage biegt die Annäherung aber deutlich rechts weg und Bernd startet so gleich mit einem anfänglichen Bogey in den Sonntag. In dieser Tonart geht es auch im Amen Corner sofort weiter. Diesmal bleibt gleich der Abschlag rechts und zwingt den Burgenländer in Folge zur Vorlage. Bogey Nummer 2 ist somit nicht mehr zu verhindern und er hält damit zu dieser Zeit auch alleinig die rote Laterne in Händen.

Die Probleme werden in der frühen Phase der letzten Runden nun schon richtiggehend inflationär, wie ein Wasserball am berühmten Par 3 der 12 zeigt. Mit Bogey-Bogey-Bogey hätten die ersten Löcher kaum schlechter verlaufen können. Endlich geht sich dann auf der 13 das erste Par aus, wenngleich er am Par 5 wohl eigentlich das Birdie anvisiert hätte. Dieses gelingt dann aber eine Bahn später nachdem aus gut drei Metern endlich der erste Putt zum roten Eintrag fällt. Fast sarkastisch ballt er nach dem ersten Erfolgserlebnis an einem bis dato komplett vermurksten Sonntag auch die Faust.

Auf der 15 verpasst er mit einem Dreiputt vom Vorgrün noch das nächste Birdie, holt dieses aber am Par 3 der 16 prompt mit einem gelochten Dreimeterputt nach und hobelt so einen weiteren aufgerissenen Schlag der ersten Löcher wieder weg. Am Par 5 der 2 legt er sich dann mit einem gelungenen Chip die Ausgleichschance auf und verwertet diesmal trocken aus einem Meter, womit er endgültig sein Tagesscore wieder auf den Ausgangspunkt zurückdreht und sich so auch etwas Luft im Hinblick auf den letzten Rang verschafft.

Wieder zurück

Nachdem der Abschlag auf der 4 allerdings im linken Grünbunker verschwindet und er danach aus einem guten Meter das Par nicht mehr kratzen kann, rutscht er prompt wieder in den Plusbereich zurück. Das zarte Pflänzchen, dass nach dem scoretechnischen Ausgleich gerade wieder anfing zu wachsen, vertrocknet so geradewegs auf der Stelle wieder, denn sofort tritt er sich auch auf der 5 ein Bogey ein, was die wackelige Performance richtiggehend unterstreicht. Dass es auch anders geht macht er gleich danach auf der 7 klar, wie ein gelochter Birdieputt von knapp außerhalb des Grüns zeigt.

Der erneute Ausgleich soll sich aber nicht mehr ausgehen, weshalb er sich schlussendlich mit der 73 (+1) und dem 58. Platz anfreunden muss. Damit kann er zwar noch die rote Laterne abwenden, bei einer zum allergrößten Teil richtig verkorksten Woche in Augusta stellt dies aber wohl einen der ganz wenigen positiven Aspekte dar.

Schlechtestes Masters

Bernd stand zwar beim fünften Masters Start auch zum eben so vielten Mal im Wochenende, was eine mehr als nur beachtliche Leistung darstellt. Das Masters 2020 ist aber mit dem 58. Rang das bislang schlechteste seiner Karriere. Vor allem die Probleme im Spiel, die ihn selbst sichtlich einige Male ratlos zurückließen, lassen durchaus etwas Grund zur Sorge entstehen. Nicht nur, dass er bei „seinen“ Verhältnissen in Augusta eine riesige Chance auf richtig fette Weltranglistenpunkte ausgelassen hat, der erspielte Puffer der drei Siege vom Vorjahr schmilzt in der Weltrangliste nun unaufhaltsam dahin.

Desweiteren gehen Bernd auch die Möglichkeiten auf dicke Punkte aus, denn nur noch nächste Woche bei den RSM Classic und im Dezember in Dubai hat er die Gelegenheit ordentlich abzusahnen. Um die Chance in St. Simon Island kommende Woche jedoch wahren zu können, wird er in der kurzen Zeit wohl fast magisches bewirken müssen, denn mit ähnlicher Performance wie beim Masters dürfte wohl am Freitag bereits Endstation sein. Sollte er heuer bei den letzten beiden großen Turnieren nicht mehr groß anschreiben können, drohen auch die Top 50 der Welt bald wieder der Vergangenheit anzugehören.

DJ im Green Jacket

Dustin Johnson macht seiner Weltranglistenposition alle Ehre, denn die Nummer 1 der Welt ist auch in Augusta die Nummer 1 – und das trotz seiner erst kürzlich überstandenen Corona-Infektion nahezu konkurrenzlos. Mit einer 68er (-4) Finalrunde und bei gesamt 20 unter Par stellt der großgewachsene US-Amerikaner sogar einen neuen Masters-Rekord auf und sichert sich unangefochten mit satten fünf Schlägen Vorsprung den Titel und darf sich so von Tiger Woods ins Green Jacket helfen lassen. Nach seinem Sieg bei den US Open 2016 ist der Masters Titel nun sein zweiter Majorerfolg und sein bereits 24. PGA Tour Sieg der Karriere.

Für ein Highlight der anderen Art sorgt am Sonntag Titelverteidiger Tiger Woods (USA). Der Fanliebling wassert auf der 12 – dem berühmten Par 3 über Rae’s Creek – gleich drei Bälle und muss zähneknirschend auf der Scorecard die 10 vermerken. Das Masters verlässt er am Ende mit der 76 (+4) und auf Rang 38. Bernhard Langer stellte am Freitag einen neuen Rekord auf, denn mit 63 Jahren ist er nun der älteste Spieler der je in Augusta cuttete. Dass er nach wie vor extrem fit ist zeigt er am Sonntag eindrucksvoll mit einer 71 (-1), die ihm immerhin bei seinem bereits 37. Masters-Start Platz 29 einbringt.

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Tag mit X

US MASTERS – 3. RUNDE: Bernd Wiesberger findet auch am Moving Day zu nahezu keiner Zeit einen brauchbaren Rhythmus und rutscht im Augusta National mit einer 78 fast bis ans Ende des Feldes zurück.

Bernd Wiesberger sorgte auch noch Stunden nach dem Ende seiner zweiten Runde bei Fans und Beobachtern für etliche Diskussionen, denn ein Bogey auf der 13 wurde im Nachhinein zu einem Par korrigiert, da ein Drop sich als straffrei entpuppte. Am Ende hätte aber auch das Bogey noch für den Cut gereicht, da sich die Scores am Samstag bei der Fortsetzung der zweiten Runde etwas weniger gut entwickelten als gedacht.

Um am Moving Day nun mit freundlicherem Gesicht als noch am Freitag den Platz verlassen zu können, musste er sich vor allem im langen Spiel deutlich steigern, denn mit verzogenen Drives und Eisen machte er sich auf den ersten 36 Löchern das Leben selbst ziemlich schwer. Würde er jedoch ins Rollen kommen, könnte er die Lücke zum Spitzenfeld durchaus deutlich verkleinern. Diese Hoffnung sollte sich am Samtag allerdings zu keiner Zeit erfüllen.

Dabei gelingt der Start mit einem grundsoliden anfänglichen Par ohne jeden Wackler. Schon auf der 11 allerdings bleibt der Abschlag zu weit rechts, von wo aus er zu Beginn des Amen Corner nur vorlegen kann. Ein ganz starker Pitch danach ermöglicht am Ende aber noch das wichtige Par. Auch auf der 12 wird es wieder stressig, nachdem der Abschlag über Rae’s Creek im Bunker hängen bleibt. Zwar rollt der Sandschlag zu weit aus, Bernd stopft aber den fälligen Parputt aus fünf Metern vom Vorgrün.

Das Diskussionsloch des Vortages, die 13, entpuppt sich dann am Samstag als Grund zum ersten Jubel. Erstmals reitet der 35-jährige am Par 5 die Attacke und bringt den Ball auch sicher am Grün unter. Der Eagleputt bleibt zwar knapp zu kurz, das erste Birdie ist aber notiert. Zwei Löcher später macht er sich am zweiten Par 5 allerdings wieder einiges zunichte, denn aus nicht einmal 90 Metern hat das Wedge deutlich zu viel Spin und rollt zurück ins Wasser. Fast zynisch zeigt Bernd danach „Daumen hoch“ und muss in Folge das Doppelbogey schlucken.

Das Unheil nimmt seinen Lauf

Sichtlich noch mit sich selbst beschäftigt verliert er am Par 3 noch dazu sein Gefühl im Kurzspiel, denn von knapp neben dem Grün kann er sich aus sieben Metern nicht mehr zum Par scramblen und tritt sich so prompt den nächsten Fehler ein. Nur kurz kann er sein Spiel dann stabilisieren, ehe es auf der 1 mit einem Dreiputt vom Vorgrün noch weiter retour geht. Nachdem er sich dann noch dazu aus vier Metern auf der 3 ein Dreiputtbogey eintritt, bildet er endgültig das Schlusslicht des Klassements.

Los wird er diese auch auf der nächsten Bahn nicht, denn ein eingebunkerter Abschlag ringt ihm sofort den nächsten Schlag ab. So will der siebenfache European Tour Sieger aber sichtlich nicht die Runde beenden und zündet auf der 6 ein richtig starkes Eisen. Aus knapp zwei Metern geht sich so am Par 3 das zweite Birdie des Tages aus. Sofort allerdings radiert er sich auch dieses Erfolgserlebnis wieder aus, nachdem einmal mehr ein Drive weit wegzieht. Fast von der angrenzenden Bahn links bleibt ihm nur der Querpass zurück über, was schließlich im bereits siebten Schlagverlust des Samstags mündet.

Auch auf der 9 verfehlt er dann noch zum Abschluss das Grün und muss noch einen weiteren Schlag abgeben, was ihn schließlich nur die 78 (+6) unterschreiben lässt. Will man an diesem Tag irgendetwas Positives herausstreichen, dann wohl lediglich die Tatsache, dass er mit Rang 59 zumindestens nicht alleine die rote Laterne hochhalten muss.

Mit dem mehr als nur verpatzten dritten Spieltag ist es somit auch mittlerweile in Stein gemeißelt, dass es auch bei seinem mittlerweile bereits 24. Major Start kein Topergebnis geben wird. Auch der US-Fluch – noch nie konnte er auf amerikanischem Boden ein Top 10 Resultat einfahren – wird sich zumindestens bis kommende Woche verlängern.

Eine Klasse für sich

Dustin Johnson (USA) drückt am Samstag gehörig aufs Tempo. Die Nummer 1 der Welt zeigt eindrucksvoll, dass er seine Corona-Zwangspause mittlerweile bestens überstanden hat und knallt am dritten Spieltag mit fünf Birdies und einem Eagle eine fehlerlose 65 (-7) auf die Scorecard, die ihm bei gesamt 16 unter Par vor der letzten Runde gleich vier Schläge Vorsprung auf die ersten Verfolger einbringt.

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Bernd Wiesberger

Zittern erspart

US MASTERS – 2. RUNDE: Bernd Wiesberger findet am Freitag den 13. im Augusta National GC keinen wirklichen Rhythmus und tritt sich nach der Beendigung der Auftaktrunde und der 71 (-1) auf den zweiten 18 Löchern eine 73 (+1) ein. So scheint es jedenfalls bis zum Ende der Runde zu sein, denn nur Minuten nachdem der Burgenländer zum Recording marschiert wird das Bogey auf der 13 auf Par korrigiert, was Bernd mit der 72 (Par) ins Wochenende bringt.

Bernd Wiesberger musste sich am Donnerstag aufgrund einer langen Regenunterbrechung gleich zu Beginn ganze drei Stunden länger in Geduld üben als eigentlich vorgesehen. Erst um 20:27 MEZ konnte der Burgenländer endlich die Auftaktrunde in Angriff nehmen und zeigte sich dabei vor allem im Kurzspiel bärenstark. Zwischenzeitlich fast schon reihenweise kratzte der 35-jährige mit viel Gefühl noch wichtige Putts und konnte beide Par 5 Löcher der Frontnine zu Birdies nützen.

Nach einem starken Parputt aus knapp drei Metern zu Beginn des Amen Corner machte ihm dann allerdings die einfallende Dunkelheit einen Strich durch die Rechnung. Am Freitag warten somit nun satte 25 Löcher Golf in Augusta auf Österreichs einzigen Masters-Beitrag. Gleich zu Beginn hat er den Abschlag am weltberühmten Par 3 der 12 über Rae’s Creek vor der Nase. Dieser klappt dann auch allerbestens, denn aus drei Metern ergibt sich sogar eine richtig gute Birdiechance, die der Putter jedoch noch nicht verwerten kann.

Zum Abschluss des Amen Corner wählt er am Par 5 der 13 die konservative Strategie, diese allerdings geht gründlich daneben, denn nach einer mäßigen Annäherung rollt der erste Putt deutlich übers Loch und mit seinem ersten Dreiputt des Turniers muss er auch den ersten Schlagverlust einstecken. Auch auf der 15, dem letzten Par 5 der Runde, läuft es zunächst nicht wirklich nach Plan nachdem die Grünattacke deutlich zu weit nach rechts abbiegt. Mit einem ganz starken Pitch über den Bunker und auf die kurzgesteckte Fahne legt er sich aber noch die Birdiechance auf und verwertet aus zwei Metern eiskalt.

Nach einem guten Abschlag verzieht er auf der 18 einmal mehr eine Annäherung zu weit nach rechts und kann am Ende aus dem Grünbunker das abschließende Par nicht mehr kratzen. Mit der 71 (-1) startet der Burgenländer zwar im roten Bereich, die Qualität vor allem im langen Spiel muss er auf der zweiten Runde, die ihn nur wenigen Minuten beginnt, aber klar steigern, soll es stressfrei in Richtung Wochenende gehen. Diese Hoffnunge erfüllt sich jedoch so gar nicht.

Stoßgebete im Amen Corner

Die 2. Runde beginnt gleich wie die 1. endete, denn wieder biegt ein Eisen zu weit nach rechts ab und landet im Grünbunker. Gut für Bernd, dass diesmal der Sandschlag kürzer ausrollt und dem Putter so aus 1,5 Metern noch die Chance aufs Par gibt. Die Eisen sind auch auf der 11 das Problem wie eine gewasserte Annäherung zu Beginn des Amen Corner zeigt. Am Ende hat er alle Hände voll zu tun um zumindestens noch das Bogey retten zu können.

Auf der 13 folgt dann gleich der nächste Wasserball, nachdem der Abschlag an einem Baum hängenbleibt und mitten in den Creek plumpst. Mit zuviel Spin rollt dann noch dazu das Wedge bei der Annäherung zu weit zurück, womit er wie schon in Runde 1 erneut einen Schlag am Par 5 abgeben muss. Nach der Runde entpuppt sich der Drop jedoch als Freedrop, was Bernd etlichen Stress erspart. Auf der 15, dem zweiten Par 5 der Backnine, gelingt dann die Grünattacke, ein Dreiputt danach passt allerdings richtiggehend ins Bild des bisherigen Tages.

Endlich gelingt dann am Par 3 der 16 ein Eisen nach Maß und aus nicht einmal einem Meter sackt er das erste Birdie ein, womit er sich wieder in Richtung Cutlinie orientiert. Allerdings nicht wirklich lange, denn auf der 18 manövriert er sich von Piniennadeln zu Piniennadeln, bunkert sich danach noch vor dem Grün ein und marschiert am Ende sogar nur mit dem Doppelbogey auf die Frontnine, womit der Kampf um den Cut am Freitag den 13. langsam aber sicher richtig hart wird.

Score ausgebessert

Noch dazu verpasst er auf der 2 das eigentlich eingeplante Par 5 Birdie und tritt so weiterhin auf der Stelle. Erst auf der 3 kommt dann der Putter erstmals etwas auf Temperatur und spendiert ihm aus vier Metern das zweite Birdie der Runde. Trotz eines leicht verzogenen Abschlags bringt er auf der 7 den Ball bis auf zwei Meter zur Fahne und locht zum nächsten Birdie, was auch wieder das Wochenende in Sicht bringt.

Ein zu kurzer Chip beraubt ihm dann am Par 5 danach einer echten Birdiegelegenheit und da sich auch auf der 9 „nur“ ein Par ausgeht, steht er schlussendlich mit der 73 (+1) beim Recording. So scheint es zunächst jedenfalls, denn durch die Scorekorrektur wird aus der 73 eine 72 (Par), womit er als 43. schließlich ins Wochenende cuttet, auch wenn er selbst zunächst noch vorsichtig bleibt: „36 Löcher geschafft, hoffentlich weitere 36 zu gehen,“ kommentiert er am Freitag spät abends.

Erstmals bei allen US-Majors gecuttet

Damit stemmt der 35-jährige auch beim dritten Major heuer den Cut – womit er erstmals in seiner Karriere im selben Jahr bei einer US Open, der PGA Championship und auch noch beim Masters ins Wochenende einzieht. Zudem bleibt sein Masters-Rekord blütenweiß: 5 Starts, 5 Cuts beim schillerndsten Golfturnier am Planeten Erde!

Mit noch 36 Löchern vor der Brust könnte sich auch durchaus noch das beste Major-Ergebnis der Karriere ausgehen. Nach wie vor ist dies der 15. Platz in Kentucky, als er mit Rory McIlroy (NIR) sogar im Schlussflight stand.

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