Bernd Wiesberger

Zittern erspart

US MASTERS – 2. RUNDE: Bernd Wiesberger findet am Freitag den 13. im Augusta National GC keinen wirklichen Rhythmus und tritt sich nach der Beendigung der Auftaktrunde und der 71 (-1) auf den zweiten 18 Löchern eine 73 (+1) ein. So scheint es jedenfalls bis zum Ende der Runde zu sein, denn nur Minuten nachdem der Burgenländer zum Recording marschiert wird das Bogey auf der 13 auf Par korrigiert, was Bernd mit der 72 (Par) ins Wochenende bringt.

Bernd Wiesberger musste sich am Donnerstag aufgrund einer langen Regenunterbrechung gleich zu Beginn ganze drei Stunden länger in Geduld üben als eigentlich vorgesehen. Erst um 20:27 MEZ konnte der Burgenländer endlich die Auftaktrunde in Angriff nehmen und zeigte sich dabei vor allem im Kurzspiel bärenstark. Zwischenzeitlich fast schon reihenweise kratzte der 35-jährige mit viel Gefühl noch wichtige Putts und konnte beide Par 5 Löcher der Frontnine zu Birdies nützen.

Nach einem starken Parputt aus knapp drei Metern zu Beginn des Amen Corner machte ihm dann allerdings die einfallende Dunkelheit einen Strich durch die Rechnung. Am Freitag warten somit nun satte 25 Löcher Golf in Augusta auf Österreichs einzigen Masters-Beitrag. Gleich zu Beginn hat er den Abschlag am weltberühmten Par 3 der 12 über Rae’s Creek vor der Nase. Dieser klappt dann auch allerbestens, denn aus drei Metern ergibt sich sogar eine richtig gute Birdiechance, die der Putter jedoch noch nicht verwerten kann.

Zum Abschluss des Amen Corner wählt er am Par 5 der 13 die konservative Strategie, diese allerdings geht gründlich daneben, denn nach einer mäßigen Annäherung rollt der erste Putt deutlich übers Loch und mit seinem ersten Dreiputt des Turniers muss er auch den ersten Schlagverlust einstecken. Auch auf der 15, dem letzten Par 5 der Runde, läuft es zunächst nicht wirklich nach Plan nachdem die Grünattacke deutlich zu weit nach rechts abbiegt. Mit einem ganz starken Pitch über den Bunker und auf die kurzgesteckte Fahne legt er sich aber noch die Birdiechance auf und verwertet aus zwei Metern eiskalt.

Nach einem guten Abschlag verzieht er auf der 18 einmal mehr eine Annäherung zu weit nach rechts und kann am Ende aus dem Grünbunker das abschließende Par nicht mehr kratzen. Mit der 71 (-1) startet der Burgenländer zwar im roten Bereich, die Qualität vor allem im langen Spiel muss er auf der zweiten Runde, die ihn nur wenigen Minuten beginnt, aber klar steigern, soll es stressfrei in Richtung Wochenende gehen. Diese Hoffnunge erfüllt sich jedoch so gar nicht.

Stoßgebete im Amen Corner

Die 2. Runde beginnt gleich wie die 1. endete, denn wieder biegt ein Eisen zu weit nach rechts ab und landet im Grünbunker. Gut für Bernd, dass diesmal der Sandschlag kürzer ausrollt und dem Putter so aus 1,5 Metern noch die Chance aufs Par gibt. Die Eisen sind auch auf der 11 das Problem wie eine gewasserte Annäherung zu Beginn des Amen Corner zeigt. Am Ende hat er alle Hände voll zu tun um zumindestens noch das Bogey retten zu können.

Auf der 13 folgt dann gleich der nächste Wasserball, nachdem der Abschlag an einem Baum hängenbleibt und mitten in den Creek plumpst. Mit zuviel Spin rollt dann noch dazu das Wedge bei der Annäherung zu weit zurück, womit er wie schon in Runde 1 erneut einen Schlag am Par 5 abgeben muss. Nach der Runde entpuppt sich der Drop jedoch als Freedrop, was Bernd etlichen Stress erspart. Auf der 15, dem zweiten Par 5 der Backnine, gelingt dann die Grünattacke, ein Dreiputt danach passt allerdings richtiggehend ins Bild des bisherigen Tages.

Endlich gelingt dann am Par 3 der 16 ein Eisen nach Maß und aus nicht einmal einem Meter sackt er das erste Birdie ein, womit er sich wieder in Richtung Cutlinie orientiert. Allerdings nicht wirklich lange, denn auf der 18 manövriert er sich von Piniennadeln zu Piniennadeln, bunkert sich danach noch vor dem Grün ein und marschiert am Ende sogar nur mit dem Doppelbogey auf die Frontnine, womit der Kampf um den Cut am Freitag den 13. langsam aber sicher richtig hart wird.

Score ausgebessert

Noch dazu verpasst er auf der 2 das eigentlich eingeplante Par 5 Birdie und tritt so weiterhin auf der Stelle. Erst auf der 3 kommt dann der Putter erstmals etwas auf Temperatur und spendiert ihm aus vier Metern das zweite Birdie der Runde. Trotz eines leicht verzogenen Abschlags bringt er auf der 7 den Ball bis auf zwei Meter zur Fahne und locht zum nächsten Birdie, was auch wieder das Wochenende in Sicht bringt.

Ein zu kurzer Chip beraubt ihm dann am Par 5 danach einer echten Birdiegelegenheit und da sich auch auf der 9 „nur“ ein Par ausgeht, steht er schlussendlich mit der 73 (+1) beim Recording. So scheint es zunächst jedenfalls, denn durch die Scorekorrektur wird aus der 73 eine 72 (Par), womit er als 43. schließlich ins Wochenende cuttet, auch wenn er selbst zunächst noch vorsichtig bleibt: „36 Löcher geschafft, hoffentlich weitere 36 zu gehen,“ kommentiert er am Freitag spät abends.

Erstmals bei allen US-Majors gecuttet

Damit stemmt der 35-jährige auch beim dritten Major heuer den Cut – womit er erstmals in seiner Karriere im selben Jahr bei einer US Open, der PGA Championship und auch noch beim Masters ins Wochenende einzieht. Zudem bleibt sein Masters-Rekord blütenweiß: 5 Starts, 5 Cuts beim schillerndsten Golfturnier am Planeten Erde!

Mit noch 36 Löchern vor der Brust könnte sich auch durchaus noch das beste Major-Ergebnis der Karriere ausgehen. Nach wie vor ist dies der 15. Platz in Kentucky, als er mit Rory McIlroy (NIR) sogar im Schlussflight stand.

Leaderboard US Masters

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