Sieg mit Papa-Bonus

KPMG TROPHY – FINAL: Jungvater Martin Wiegele macht sich mit dem Comeback-Sieg auf der Challenge Tour selbst das schönste Geschenk zum Vatertag. Der Grazer fährt nach einer siebenjährigen Durststrecke einen richtig emotionalen Sieg ein.

Es ist der wohl bis dato emotionalste Erfolg des routinierten Steirers. Seit Juni 2010, als er mit den Saint Omer Open das Double-Batch Event der European und Challenge Tour gewann, wartet Martin Wiegele auf einen vollen Erfolg. Dazwischen passierte vieles, was teilweise sogar die Profikarriere gefährdete.

Nach einer Hüftoperation fand der AS Roma Fan lange Zeit nicht wirklich zurück in die Spur, büßte unter anderem die European Tour Tourcard ein und musste danach teilweise sogar um Startmöglichkeiten auf der Challenge Tour bangen. Dazu gesellten sich auch Selbstzweifel am Leistungsvermögen. Immer wieder haderte der Erzherzog-Johann Pro mit seinem Spiel und verlor öfters das Vertrauen in die Schläge.

Doch im windigen Belgien darf Martin nun endgültig einmal ordentlich tief durchatmen. Bereits der Start glückte mit unter anderem zwei Eagles und der 68 (-4) gut. Nachdem dann auch am Freitag trotz Startverzögerung und Regenpause eine 69 (-3) aufgeht ist endgültig klar, dass er in dieser Woche ganz vorne mitmischt. Das gute Gefühl bewahrt er sich auch am Samstag und bringt sich mit der 66 (-6) und Rang 4 in eine perfekte Verfolgerposition.

Eiskalt durchgezogen

Das Beste allerdings hebt sich Martin Wiegele für den Schlusstag auf. Bei erneut windigen Verhältnissen hat er die Par 72 Wiese perfekt im Griff und kommt nach gleich vier Birdies auf den Frontnine als Führender zum Turn. Kaum auf der zweiten Platzhälfte angekommen schraubt er sein Tagesergebnis mit weiterem Birdie immer tiefer in den roten Bereich und schaltet danach regelrecht auf Cruise Control.

Als alle Verfolger nach und nach in Fehler schlittern spult Martin abgebrüht die Pars ab und setzt am Ende auf einem der beiden abschließenden Par 5 noch ein zusätzliches Birdie drauf, was mit der fehlerlosen 66 (-6) in einem ungefährdeten Sieg bei gesamt 19 unter Par endet. Den ersten Verfolger Mark Flindt Haastrup (DEN) (66) distanziert er so um zwei Schläge.

Den Tränen nahe

„Dieser Sieg ist Wahnsinn. Ich hatte wirklich eine harte Zeit nach meiner Hüft-OP. Das Comeback ist klar nicht so gelaufen wie ich mir das eigentlich vorgestellt hab. Ich hab einige Umstellungen gemacht. Ich habe unter anderem auch einen neuen Coach (Anm. Oliver Hertl) , aber die größte Veränderung ist unsere kleine Tocher Liliana, die vor sechs Wochen zur Welt kam. Heute ist noch dazu Vatertag, also das ist schon ziemlich emotional für mich. Es ist eine sehr aufregende Zeit gerade und dieser Sieg hätte wirklich nicht zu einem besseren Moment kommen können“, ringt Martin Wiegele nach dem Turnier sichtlich mit den Tränen.

Abschließend fügt er noch hinzu: „Ich bin mit viel Selbstvertrauen nach Belgien gekommen, aber das Wichtigste war, dass ich mein Spiel vier Tage lang durchgezogen habe. Ich hatte keine Ahnung wie die anderen Scores sind, bis ich zum letzten Loch gekommen bin und dann wurde ich doch etwas nervös. Es ist natürlich super für unsere Familie. Meine Frau war immer an meiner Seite und hat immer an mich geglaubt. Jemanden an seiner Seite zu haben, der bedingungslos an einen glaubt ist unglaublich wichtig. Und dann ist da ja noch Lily. Der Sieg ist klar für sie.“

Mit dem Triumph beim Challenger zeigt Martin Wiegele auch, dass die Teilnahme in Belgien kein Nachteil gegenüber einem Start bei den Lyoness Open ist. Auch die Chancen auf Challenge Tour Starts sind mit dem Sieg klarerweise enorm gestiegen, was die Zukunftsplanung wohl um einiges leichter gestalten sollte.

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