Selbst in der Hand

NEDBANK GOLF CHALLENGE – FINAL: Bernd Wiesberger nimmt vom Gary Player CC mit einer 70er Finalrunde und Rang 3 das angepeilte Topergebnis mit, verschafft sich so weiter Luft an der Spitze der Order of Merit und hat es weiterhin in eigener Hand sich kommende Woche in Dubai die Jahreswertung zu sichern.

Bernd Wiesberger hatte zwar auch am Samstag wieder mit einem einigermaßen zähen Start zu kämpfen, arbeitete sich aber schlussendlich zu einer 70 (-2) und marschierte damit bis auf Rang 6 nach vor. Mit einer ähnlich starken Leistung am Sonntag steht dem angepeilten Topergebnis nichts im Wege, was auch bereits ein großer Schritt in Richtung Sieg der Jahreswertung wäre.

Der Start gelingt mit einem stressfreien anfänglichen Par dann auch ohne große Schwierigkeiten. Wie schon an den Tagen zuvor verstreicht zwar auch am Sonntag wieder mit der 2 das erste Par 5 der Runde ungenutzt, eine Bahn später beweist er auf den Grüns aber Gefühl und stopft einen starken Putt zum ersten Birdie. Danach schafft es Bernd am Sonntag einen zähen Start wie an den letzten Tagen zu vermeiden, denn auch auf der 5 findet der Putt zum roten Eintrag seinen Weg ins Ziel, was den Oberwarter klar an die Spitzengruppe heranbringt.

Putter voll auf Temperatur

Vor allem der Putter glüht zu dieser Zeit im windigen Sun City, denn richtig zwingend gelingt auch die Annäherung auf der 6 nicht, doch aus großer Distanz hat der Ball gar keine andere Chance als ins Loch zum dritten Birdie des Tages zu fallen. „Der Kurs spielt sich mittlerweile doch ziemlich schnell weil es seit Mittwoch Abend nicht mehr geregnet hat. Es ist auch deutlich windiger heute und ich mag diese Verältnisse durchaus. Ich bin soweit zufrieden mit meinem Spiel und natürlich auch mit den Putts, die heute bislang gut funktionieren“, so Bernd nach dem 8. Abschlag.

Genau dieser Abschlag ist es auch der erstmals einen Dämpfer am Sonntag setzt, denn nach Problemen erreicht er erst mit dem vierten Schlag das Grün und muss das erste Bogey einstecken. Fast gelingt dann trotz überschlagenem Grün am Par 5 der 9 mit starkem Chip das nächste Birdie, am Ende fehlen aber ein paar Zentimeter. Auf der 10, der nächsten langen Bahn, gelingt die Übung dann besser, denn ein starkes Wedge eröffnet die Birdiemöglichkeit, die er sich nicht entgehen lässt.

Der Putter bleibt am Sonntag auch weiterhin auf Temperatur, denn nach gutem Eisen ergibt sich auf der 11 die nächste Chance und wieder locht Bernd ohne mit der Wimper zu zucken, womit er plötzlich nur noch einen einzigen Schlag Rückstand auf die Spitze aufweist. Langsam aber sicher muss der 34-jährige sogar aufpassen, dass ihm das Gerät fürs Kurzgemähte kein Loch ins Bag brennt, denn am durchaus schwierigen Grün der 12 rollt der Ball erneut mit Break über die Welle perfekt zum Loch und kippt mit der letzten Kraft ins Loch. Da parallel dazu Louis Oosthuizen (RSA) mit Problemen zu kämpfen hat, taucht Bernd plötzlich sogar in geteilter Führung auf.

Nahezu gleichzeitig zieht Tommy Fleetwood (ENG) aber das Tempo wieder an und schnappt sich wieder den Platz an der Sonne. Plötzlich beginnt Bernd dann vor allem vom Tee ungenauer zu werden. Am Par 5 der 14 geht sich das Par noch ohne Probleme aus, am Par 4 danach muss er nach einem erzwungenen Querchip zurück aufs Fairway dann aber mit dem Bogey leben. Das schein auch den Rhythmus vor allem auf den Grüns zu brechen, denn ein guter erster Putt läuft auf der 16 am Loch vorbei und nachdem dann auch der Retourputt nicht fallen will, gibt er mit einem Dreiputtbogey den nächsten Schlag ab.

Dramatisches Finish

Bernd beißt sich aber noch einmal zurück, denn auf der zähen 17 legt er die Annäherung stark zur aufs Grün und nimmt so das nächste Birdie mit, das ihn auch wieder zweistellig unter Par bringt. Am Schlussloch wird es dann allerdings noch einmal dramatisch, denn nach einem weiteren verzogenen Drive setzt er alles auf eine Karte, schießt aber den Baumstamm vor sich ab und liegt damit weiter weg als zuvor. Erst mit dem vierten Schlag erreicht er schließlich das Grün und tritt sich so noch ein Doppelbogey ein, das ihm auch den alleingen 3. Rang und somit auch wichtige Punkte im Race to Dubai kostet.

Dennoch macht er auch mit der 70 (-2) und dem geteilten 3. Platz in Südafrika einen weiteren ganz großen Schritt in Richtung Sieg der Jahreswertung. Bereits heute hätte er in einer gewissen Konstellation den Sack zumachen können. Da in Dubai aber noch einmal mehr Punkte vergeben werden – gesamt gilt es 12.000 Punkte zu verteilen, wobei der Sieger 2.000 erhält – könnte Österreichs Nummer 1 jedoch nach wie vor noch von der Spitze verdrängt werden. Die Chancen auf einen rot-weiß-roten Gesamtsieg stehen jedoch mittlerweile mehr als nur gut.

Tommy Fleetwood (ENG) muss nach einer 65er (-7) Finalrunde – der Engländer findet dabei gleich drei Eagle – gegen Marcus Kinhult (SWE) (68) ins Stechen und setzt sich dort am ersten Extraloch knapp mit Par gegen Bogey durch und sichert sich so den 2,5 Millionen Siegerscheck.

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