Schlagwort: golf

Lukas Nemecz

Nur Mini-Move

PORTUGAL MASTERS – 3. RUNDE: Lukas Nemecz kann am Samstag nicht die erhoffte ganz tiefe Runde hinlegen. Mit der 68 gelingt im Victoria Clube de Golfe von Vilamoura nur ein Mini-Move.

Nach stundenlanger Zitterei ob sich der Cut noch ausgeht, darf Lukas Nemecz am Freitag erst in letzter Sekunde durchatmen, nachdem sich die Marke endgültig bei 4 unter Par einpendelt. Doch Preisgeld alleine ist in dieser Woche für den einzigen Österreicher im Feld eigentlich zu wenig. Um sich das volle Spielrecht zu sichern müsste er alleiniger Zweiter werden, selbst für eine kleinere Kategorie dürfte er schlechtestenfalls Vierter werden.

Richtig Glück hat Lukas dann am Samstag aber nicht. Unbeständige Wetterverhältnisse zwingen die Veranstalter zu einem Start von zwei Tees, was dem Rookie den Bonus einer frühen Startzeit kostet. Erneut wird dann rundherum richtig tief geschossen – Anders Hansen (DEN) etwa teilt sich nach der 62 (-9) die Führung mit Mikko Korhonen (FIN) (64) bei gesamt 18 unter Par – was Lukas Nemecz zu einer ganz tiefen Runde zwingt.

Dementsprechend angriffslustig legt er seinen Moving Day an, kann auf den Backnine aber nur zwei Birdies bei einem Bogey notieren. Auch die vordere Platzhälfte lässt an diesem Samstag „nur“ zwei weitere rote Einträge springen. Mit der 68 (-3) legt er zwar wieder eine rote Runde hin, mehr als ein kleiner Vorstoß von Platz 65 auf Rang 60 ist aber nicht drin.

Damit dürfte auch die letzte Chance sich eine gewinnbringende Kategorie über die European Tour zu sichern abgefahren sein. Dennoch zeigt der Grazer, dass seine Formkurve in letzter Zeit klar stimmt. Bereits auf den Fidschi Inseln wusste er zu überzeugen, mit drei geschafften Cuts in Folge auf der European Tour und drei gleichbleibend guten Runden in Portugal ist das Selbstvertrauen für die kommenden Wochen mit Sicherheit gegeben. Am Finaltag geht es für ihn nun darum noch so viele Ränge wie möglich nach oben zu klettern.

„Ich habe jetzt morgen endlich mal eine frühe Startzeit, nachdem ich jetzt jeden Tag die letzte im Draw hatte. Ich hoffe morgen auf gute Grüns. Im langen Spiel wars endlich wieder sehr gut, aber im Gegensatz zu den ersten beiden Tagen, hab ich einfach die Up & Downs auf den Par 5 nich gemacht und hatte einen Dreiputt auf der 5. Deshalb ist es heute nicht tief gegangen. Ich hoffe jetzt morgen auf einen schönen Abschluss“, so Lukas Nemecz zum Moving Day.

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Jahresbeste

SANTANDER FINAL – FINAL: Sarah Schober wird im Club de Golf La Penaza einmal mehr in dieser Saison 2. und entscheidet die LET Access Tour Order of Merit damit als allererste Österreicherin überhaupt für sich. Bereits kommende Woche teet die Steirerin auf der großen europäischen Golfbühne auf.

Mit einer schier unglaublichen Konstanz entscheidet Sarah Schober die Jahreswertung der LET Access Tour für sich. Die ehemalige Studentin der University of Florida darf sich in dieser Saison über insgesamt acht Top 10 Platzierungen freuen und gewinnt die Order of Merit so vor allem dank der beeindruckenden Konstanz. Lediglich der kleine Wermutstropfen vom ausgebliebenen Sieg – insgesamt fährt Sarah heuer gleich fünf 2. Plätze ein – trübt das ansonsten unwahrscheinlich sichere Jahr.

Sie ging bereits als Spitzenreiterin der Order of Merit ins Saisonfinale im Club de Golf La Penaza und hielt damit schon vor der Woche alle Trümpfe in der Hand. Wie nervenstark Sarah derzeit agiert manifestiert sich dann die gesamte Turnierwoche über. Am Donnerstag zum Auftakt mit der 72 (Par) noch etwas verhalten unterwegs, trumpft sie am Freitag mit der fehlerlosen 65 (-7) und somit der besten Runde des gesamten Turniers auf.

Traumwandlerisch sicher

Am Samstag lässt sie dann nichts mehr anbrennen und findet schon früh auf der 3 das erste Birdie. Auch ein anschließendes Bogey irritiert sie nicht, wie vier weitere rote Einträge bis zum Ende der Runde beweisen. Mit der 68 (-4) kann sie sogar noch einmal Druck nach vorne ausüben, wenngleich sich die englische Amateurin Meghan MacLaren am Finaltag mit der 66 (-6) nicht beeindrucken lässt und bei gesamt 13 unter Par noch um zwei Schläge an Sarah vorbeizieht.

Die Jahreswertung aber kann Sarah Schober niemand mehr streitig machen. Der alleinige 2. Rang baut die Führung sogar noch weiter aus und sie darf sich so als erste Österreicherin überhaupt über den Gewinn der Order of Merit freuen. Viel Zeit zum Feiern bleibt der jungen Steirerin aber nicht, denn bereits nächste Woche steckt sie im Rahmen der LET bei den Sanya Open ihre Tees in chinesischen Boden.

„Es war heuer einfach das Jahr der 2. Plätze“, trauer Sarah dem möglichen ersten Sieg nicht wirklich nach. Den kommenden Aufgaben blickt sie bereits gespannt entgegen: „Ich freue mich riesig, dass ich jetzt heuer noch die Möglichkeit bekomme bei drei LET Turnieren zu spielen. Ich fliege gleich morgen in der Früh direkt von Madrid nach China und dann von dort weiter nach Abu Dhabi und Indien.“

Starker Auftritt

Auch Nina Mühl präsentiert sich in dieser Woche von ihrer besten Seite. Die Wienerin startete mit zwei 71er (-1) Runden bereits gut und behielt damit die Top 10 immer in Sichtweite. Am Finaltag reitet sie dann mit der 68 (-4) die Attacke nach vor und beendet das letzte Turnier der LET Access Tour Saison auf Rang 6.

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Weiterhin Alps

ALPS TOUR GRAND FINAL – FINAL: Robin Goger beendet die Alps Tour Saison im Miglianico G & CC mit der 71 und auf Rang 37, womit sich ein Vorstoß in die Top 5 der Order of Merit nicht realisieren lässt. Damit steht fest, dass der Burgenländer auch nächste Saison die Alps Tour seine primäre Heimat nennen wird.

Die Saison begann für Robin Goger absolut nach Maß. Fast reihenweise schüttelte der Atzenbrugg Pro die Topergebnisse aus dem Ärmel, wobei der 2. Platz bei den Gösser Open in Maria Lankowitz vor heimischem Publikum das absolute Highlight war. Insgesamt gleich vier Top 10 Ergebnisse in diesem Jahr sprechen dabei ebenfalls eine eindeutige Sprache.

Zu Beginn des Jahres im Frühjahr und Anfang Sommer spielte sich Robin mit den starken Auftritten bereits unter die Top 5 der Jahreswertung und war somit auf Kurs in Richtung Challenge Tour. Doch just nach der kurzen Sommerpause der Alps Tour hatte er mit einer kleinen Formkrise zu kämpfen, die meist nur wenige lukrative Platzierungen zuließ, was Robin auch in der Order of Merit wieder zurückwarf.

Letzte Woche aber geigte er bei den Abruzzo Open mit Rang 5 noch einmal auf und brachte sich so selbst wieder ins Gespräch um einen Aufstieg auf die zweithöchste europäische Spielklasse. Voraussetzung hierfür war jedoch ein absolutes Topergebnis beim Grand Final der Alps Tour in Italien. Dieses Vorhaben soll dann nicht aufgehen.

Etwas zu fehleranfällig

Schon die erste Runde zeigt eindrucksvoll wo bei Robin Goger in dieser Woche das größte Problem beheimatet ist. Zwar geizt er nicht wirklich mit Birdies, wie insgesamt 16 rote Einträge beweisen, 14 Fehler sind aber zuviel um am Ende um die Spitze mitreden zu können. Nach Runden von 73 (+2), 71 (Par), 67 (-4) und 71 (Par) Schlägen beendet er das Turnier so nur auf Rang 37 und kann damit klarerweise in der Order of Merit nicht mehr nach oben klettern.

Die primäre Tour für Robin Goger wird auch nächstes Jahr die Alps Tour sein, wenngleich er wohl erneut die Möglichkeit erhalten wird mit Wild Cards auch Abstecher auf höhere Touren einzustreuen. Vor allem an der Konstanz wird er aber zu arbeiten haben um sich nächstes Jahr mehrere starke Ergebnisse abholen zu können.

„Ich war diese Woche gesundheitlich nicht zu 100 % fit. Ich hab mein gesetztes Ziel mit dem Aufstieg auf die Challenge Tour leider nicht geschafft. Ich bin aber nicht enttäuscht und werde jetzt noch härter daran arbeiten, damit ich besser und besser werde“, so Robin nach dem Saisonfinale.

Uli leistet Gesellschaft

Mit Uli Weinhandl wird ein langjähriger Alps Tour Spieler seinem Landsmann nächstes Jahr auf der Satellite Tour Gesellschaft leisten. Sein bestes Ergebnis war erst letzte Woche, als er sich mit Robin bei den Abruzzo Open Rang 5 teilte. In dieser Woche agiert er mit Runden von 70 (-1), 71 (Par) und zweimal 68 (-3) Schlägen etwas konstanter als Goger, was ihm bei gesamt 7 unter Par Rang 25 einbringt.

Standesgemäß krönt Matt Wallace (ENG) seine Traumsaison mit seinem insgesamt bereits sechsten Sieg des Jahres. Der Engländer notiert am Samstag die 68 (-3) und triumphiert damit bei gesamt 17 unter Par. Sein schlechtestes Saisonergebnis war bei neun Starts ein 4. Platz bei der Citadelle Trophy. Klarerweise geht damit auch die Jahreswertung unangefochten an Wallace.

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Lukas Nemecz

Spektakulär gerettet

Lukas Nemecz hat auf den Frontnine des Victoria Clube de Golfe etliche Probleme, zieht sich mit bärenstarker zweiter Hälfte aber noch aus der Affäre und cuttet mit der 68 gerade noch ins Wochenende.

Bei bereits zehn Schlägen Rückstand auf das Führungsduo – Marc Warren (SCO) und Andy Sullivan (ENG) teilen sich bei gesamt 14 unter Par die Spitzenposition – scheint das benötigte Topergebnis wohl nur noch mit zwei absoluten Traumrunden im Bereich des Machbaren zu liegen. Um sich das volle Spielrecht zu sichern würde Lukas einen alleinigen 2. Platz benötigen, für eine kleinere Kategorie sollte immer noch ein 4. Rang herausspringen.

Zumindestens aber gibt sich der European Tour Rookie die Möglichkeit richtig gewinnbringend anzuschreiben. Dabei fängt die Runde mit frühem Bogey auf der 3 alles andere als gut an und selbst das erste Birdie zwei Bahnen später bringt nicht die erhoffte Sicherheit. Bei generell eher tief angesiedelten Scores ist klar, dass für Fehler nicht viel Raum bleibt und die Luft zum Atmen wird für den Grazer nach einer Doublette auf der 7 immer dünner.

Spätestens jetzt ist klar, dass es auf den verbleibenden Bahnen eine richtige Kraftanstrengung von Nöten sein wird um sich noch ins Wochenende retten zu können. Ein erstes Aufflackern der Kampfkraft des jungen Steirers gibt es gleich nach dem Doppelbogey auf der 8, doch auch dieses Birdie radiert er sich mit anschließendem Schlagverlust postwendend wieder aus.

Neu fokussiert

Erst auf der zweiten Platzhälfte stimmt der Fokus dann richtig und Lukas holt sich in zwei Löchern abständen von der 10 bis zur 14 mit drei Birdies wichtige Schläge wieder zurück. Bei noch einem verbleibenden Par 5 ist klar, dass die lange Bahn nicht ungenützt bleiben darf, will er auch am Wochenende noch mit von der Partie sein.

Um wirklich auf Nummer sicher zu gehen – die Cutmarke droht zu dieser Zeit bereits bedrohlich auf 4 unter Par zu springen – hilft wohl nur ein Eagle und tatsächlich lässt sich Lukas Nemecz die Chance zum Adler nicht nehmen. Die 18 stellt ihn dann, anders als am Vortag wo nur ein Doppelbogey auf die Scorecard wanderte, vor keine Probleme und Lukas cuttet mit der 68 (-3) und als 65. genau an der gezogenen Linie ins Wochenende.

Um sich aber wirklich noch in die Topregionen nach vorne spielen zu können, bedarf es am Samstag und Sonntag richtig tiefen Runden. „Das wäre echt heftig geworden, wenn sich das nicht ausgegangen wäre. Heute ist, anders als gestern, der Wind nicht stärker geworden und die Grüns haben besser gehalten, anders kann ich mir die Zitterpartie auch nicht erklären“, atmet Lukas nach dem hauchdünn geschafften Cut hörbar durch.

“Das war heute reiner Willen. Auf der 17 ist der Eagleputt aus zwölf Metern gefallen und auf der 18 nochmal aus vier Metern zum Par. Ich hab eigentlich den ganzen Tag über den Ball schlecht getroffen, aber 7 unter auf den sechs Par 5 Bahnen in den letzten beiden Tagen, das trägt natürlich einiges zum Score bei”, beschreibt er abschließend sein Spiel.

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Bernd im Interview

BERND WIESBERGER im ausgiebigen Interview über seine Golfsaison 2016, seine Ziele für 2017, den Hausbau und seine Rolle im European Tour Players-Board.

Nach vier Topergebnissen in Folge samt Rückkehr in die Top 50 hat es Bernd Wiesberger leicht, sich daheim den kritischen Fragen einer exklusiven Runde von Golfmedien zu stellen. Rückblick auf das Golfjahr 2016, die nächsten Turniere, aktuelle Form, Dinge im Fokus für weitere Steigerung und ein erster Ausblick auf 2017. Das 90-minütige Gespräch fasst Golf-Live.at kompakt zusammen.

Saisonstand aktuell

„Die reguläre Saison endet mit Portugal in dieser Woche. Viele haben gesehen, dass ich dort noch auf der Nennliste gestanden bin, abwartend ob ich für das HSBC über die Top 50 der Welt und Top 30 RTD qualifiiziert bin. Das war mein Ziel der letzten Wochen und ich bin happy drüber.“

„Dass ich beim Preisgeld wieder über 1 Mio. drüber bin heuer, ist mir bewusst, das war für mich ein Indikator wo ich mich in Bezug auf HSBC befinde.“

Frage: Wusstest Du, dass Du die 7 Mio. Karrierepreisgeld überschritten hast? „Nein, das wusste ich nicht, diese Zahlen bedeuten mir wenig.“

Frage: Du bist nicht bei der Sportlerwahl nominiert? „Abgesehen von den letzten Wochen wo es gut für mich lief, habe ich keine Berechtigung nominiert zu sein.“

Nächste Turniere

„Am Sonntag fliege ich nach Shanghai, wo ich letztes Jahr recht erfolgreich war, dann weiter in die Türkei mit den Final Series. Weil ich das Finale in Dubai und den World Cup bestreiten werde, habe ich Nedbank abgesagt. Südafrika ist mir reisetechnisch zuviel Aufwand. Noch dazu habe ich mich im Vorjahr nicht ganz wohlgefühlt dort. Ich freue mich besonders auf den World Cup, daher ist die Pause gut vorher und kann auch in der gleichen Zeitzone bleiben,

Warum mit Martin Wiegele beim World Cup?

„Auf den Auftritt mit Wiegele beim World Cup freue ich mich schon sehr. Dass ich mit Martin ein Team bilden werde, war nicht von Beginn an klar. Für jeden Pro ist das natürlich eine einmalige Chance. Ich habe versucht die Auswahl so transparent und fair wie möglich zu gestalten. Es waren im Endeffekt 5 Spieler in der Auswahl, die die notwendigen World Ranking-Punkte hatten (Anmerkung: Wiegele, Trappel, Goger, Neumayer, Prägant) . Martin hat von ihnen die meiste Erfahrung, er war ja schon 2004 mit Maudi in Sevilla erfolgreich mit einem 5. Platz. Ich kenne Martin auch am besten, er spielt sehr konstant heuer. Die Entscheidung ist mir aber nicht leicht gefallen.“

Über seine bisherige Saison

„Der bisherige Verlauf der Saison war natürlich nicht optimal. Über WGCs und Majors habe ich einen kleinen Puffer an Punkten machen können. Die letzten Wochen waren aber wichtig fürs World Ranking und Race to Dubai. Wie man aber gesehen hat, ist mit Top 10-Ergebnissen nichts weitergegangen, solange in Amerika die FedExCup-Finals liefen. Erst letzte Woche habe ich den großen Sprung gemacht. Die Top 50 im World Ranking bis Jahresende sind ein großes Thema wegen der Masters-Qualifikation. Jetzt will ich die gute Form konservieren und mit entsprechenden Ergebnissen noch weiter vorkommen.“

Was läuft jetzt besser?

„Ausschlaggebend für mich war, dass ich bei der KLM Open begonnen habe hochwertiger und qualitativer zu putten, plötzlich viele Schläge gespart habe auf und rund um die Grüns. Daher bin ich jetzt etwas entspannter bei den Approaches. Es nimmt großen Druck von mir im langen Spiel. In der Kategorie „Strokes gained putting“ habe ich mich sehr gesteigert in den letzten Wochen. Das hat mir eine große Ruhe auf den Runden gebracht. Ich bin jetzt einfach zielorientierter beim Putten, befreiter, entspannter, spielerisch. Holland, Deutschland waren gut, aber Dunhill Links war eindeutig meine beste Woche von der Puttleistung her, wo ich beim Putten 9 Schläge gewonnen habe (Anm: Strokes gained Putting). Beim British Masters habe ich dagegen 2 Schläge beim Putten auf das Feld verloren. Es war qualitativ in The Grove nicht schlechter, nur habe ich mir schwerer getan beim Lesen der Grüns und beim Speed.

Betreuerteam

„Ich bin sehr zufrieden mit meinem Betreuerteam. Phillip de Busschere ist ab Montag mit mir in Shanghai, aber nicht im Notfallmodus, sondern es geht nur um kleine Dinge, weil mein langes Spiel in gutem Zustand ist. Damian Taylor wird dann in der Türkei für mein Kurzspiel dabei sein und beide nach Dubai kommen.“

Dunhill: Auflösung des Doppelbogeys Sonntag Loch 17

„Mit dem zweiten Schlag aus dem Rough einen Flieger erwischt, der Ball ist über die Strasse zur Mauer gerollt und war dort unspielbar. Aber ich habe gut reagiert und mit Birdie aufgehört, das war mir dann wichtig.“

Über seine Rolle im Players Board der European Tour

„Es gibt bei der European Tour ein „Players Board“ und ein „Tournament Committee mit dem CEO an der Spitze und Players Committee Chairman Thomas Bjorn. Im Players Board sitzen 12 oder 13 Spieler, im bin seit 2 Jahren dabei. Gewählt wird man von allen Members der ET sozusagen als Spielergewerkschaft und Vertretung in allen Belangen der Spieler.“

„Bei Keith Pelley, dem neuen CEO der European Tour, merkt man seine Handschrift. Da ich im Players Board sitze, kenne ich ihn besser. Er hat Super Ideen  wie die „Super Six“ in Perth, ein komplett neues Format. Es geht darum den Sport und die Tour besser zu präsentieren, wie auch bei der „Beat the Pro Challenge“ in Holland. Im Vergleich zur US Tour ist das alles sogar innovativer. Wir hinken vielleicht hinterher bei Charities und Preisgeld, bei der Präsentation des Produkts ist Europa aber sehr gut.

In Zukunft muss jeder Spieler seinen Part zur Promotion der Tour abgeben. Ich spiele zB seit 4 Jahren jedes ProAm. Letzte Woche war es schon etwas zuviel beim British Masters mit Interviews am Fairway, das ist nicht jedermanns Sache. Unser Produkt muss aber sicher mehr zur Show werden.“

Olympia Rio und Tokio

„Nie vorher oder nachher gab es einen Punkt wo ich bereut hätte, dass ich dabei war. Es braucht aber eine Anlaufzeit um Legitimation bei Spielern und Publikum zu erreichen. Olympia ist viel seltener als ein Major, das hat seinen Reiz. Auch Leute, die für Rio absagten, haben das mittlerweile erkannt. Das Zuschauerinteresse dort war am Wochenende sehr groß.

Für 2020 in Tokio wird das Format vielleicht abgeändert, etwa als Teamevent plus Einzelevent. Sergio Garcia hatte etwa die tolle Idee, dass am 1. Tag Single gespielt wird, am 2. Tag Bestball, dann Foursome und am 4. Tag wieder Single. Daraus könnte man dann eine Team- und Einzelwertung in einem einzigen Turnier machen.

Ryder Cup: Problem Paul Casey

„Zum Thema, dass Paul Casey ohne Mitgliedschaft bei der ET nicht Ryder Cup spielen konnte, ist es die klare Meinung von Spielern, dass ein gewisses Committment zur Heimattour da sein muss. Ein Minimum für die Membership von 5 Turnierstarts muss zu leisten sein. Es gab schon früher Spieler wie Carl Pettersson, die nicht Ryder Cup spielen konnten. Es muss jeder entscheiden ob ihm der Benefit nur in Amerika zu spielen wichtiger ist als alle zwei Jahre Ryder Cup. Das ist die einzig mögliche Variante. Jeder, der für Europa Ryder Cup spielen will, muss ein Mindest Committment erfüllen.

Weiterhin kein Mentraltrainer

Mein Mentaltraining fand in den letzten 4 Wochen am Platz statt, das hat sichtlich gut funktioniert. Ich habe weiterhin dafür keinen Trainer. Körperlich bin ich über den Sommer mit dem Pensum nicht ganz nachgekommen. Diese Woche habe ich mit der Physio zusammengearbeitet, über den Winter wird es wieder intensiver. Ich fühle mich jetzt frisch und frei von Wehwehchen.

Warum es bei Majors und WGCs bislang nicht nach Wunsch klappt

„Die drei verpassten Major-Cuts heuer bei US-, British Open und US PGA kamen in einer Zeit, wo ich am anfälligsten war in meinem Spiel, nicht meine besten Leistungen abgeliefert habe. Jetzt kommt noch ein WGC, wo ich in guter Form hinkomme und im Vorjahr stark gespielt habe. Ich habe auch zum Teil sehr gut gespielt in Baltusrol, aber wenn man kein Score zusammenbringt ist halt ein Starterfeld wie bei einem Major dann der letzte Nagel im Sarg. Es gibt einfach weniger Spielraum für Fehler. Daher ist es bei PGA und den beiden Open nicht so gelaufen wie gewünscht.

Findet Turkish Airlines Open statt?

„Wie es zur Zeit aussieht, ja. Es sind zwei Entscheidungen, einerseits der Tour plus meine eigene Entscheidung das Risiko einzugehen. Wir hatten ein Securitybriefing und Conference Call mit jener Firma, die schon für den G20-Gipfel dort gearbeitet hat. Es gibt große Anstrengungen um die Sicherheit zu gewährleisten, bis hin zur Abwehr von Raketen etc. Ich musste das für mich abwägen. Sicher werden einige Spieler es auslassen, für mich ist das aber eigentlich nicht zum Thema geworden das Turnier abzusagen. Den Platz kenne ich zum Glück auch schon, weil ich dort 2010 mit der Challenge Tour war.“

Dubai Saisonfinale

„Der Platz als Golfdestination ist super, Dubai ein würdiger Schauplatz für das Finale. Der Golfplatz selbst ist ok, wenn auch nicht mein Lieblingsplatz. Das hat eher damit zu tun, dass das Design nicht viel hergibt, es wäre strategisch etwas zu hinterfragen. Aber ich war immerhin in den Top 20 in den letzten 2 Jahren, weiß daher wo ich hin- und nicht hinschießen soll.“

Erste Planung für 2017

„Es ist noch ein bisserl zu früh für 2017 genau zu planen. Letztes Jahr war ich in einer anderen Position. Jetzt wird es davon abhängen, wo ich am 31.12. im Ranking stehe und werde dann vorerst einen Plan bis Ende April machen. Aber so wie es jetzt aussieht werde ich die drei Turniere im Mittleren Osten spielen (Anm: 19.1. Abu Dhabi, 26.1. Qatar, 2.2. Dubai) und als viertes Turnier Malaysien dranhängen. Was danach kommt wäre jetzt verfrüht zu sagen, weil ich erst sehen muss, wie es mit der Qualifikation fürs US Masters aussieht. Ich würde wieder gerne um das WGC in Mexiko (2.3.) und das WGC Match Play (22.3.) einige Turniere in Amerika spielen. Dazu bräuchte ich aber Top 20 im Race to Dubai für Mexiko und Top 50 für Masters. Dass ich die Top 30 schaffe und für die British Open qualifiziert bin, davon gehe ich aber aus.“

Spieler-Nachwuchs in Österreich

„Wir haben viele Talente, die noch ein bisserl Zeit brauchen. Ich vertrete Österreich sehr gerne international, würde mich aber freuen, wenn wir mehr hätten auf der Tour. Schade dass ich heuer nicht öfter mit Luki spielen konnte. Er hat ein schweres Rookie-Jahr.

Das Geschehen der Österreicher auf anderen Tours verfolge ich schon, versuche auch dank Joe (Anm. Golf-Live) up to date zu bleiben, wie es bei den Turnieren für unsere Spieler läuft. Es ist aber sehr schwer auf die European Tour zu kommen. Ich habe einmal etwas gelesen, dass die Chancen eine Spur höher sind von der Challenge Tour aufzusteigen gegenüber der Tourschool, weil bisserl bessere Kategorie und man muss auch sehr gut gespielt haben um auf diesem Weg weiterzukommen.“

Reform der European Tour-Kategorien

„Wir haben dazu viel im Players Board gesprochen. Das Ziel muss sein auszusieben bei den Kategorien. Das betrifft Rankings vom Vorjahr oder alte Exemptions. Die Möglichkeiten des Nachkommens müssen erleichtert werden, dafür könnte man eventuell die Anzahl der Tourkarten verringern (Anm: weniger als Top 110), die Einladungszahl bei Turnieren reduzieren, was aber bei Promoters und Verbänden nicht so gut ankommt.“

ET oder US PGA Tour?

„Sollte ich meine Ziele zur Qualifikation für Majors und WGCs erreichen, wovon ich ausgehe, werde ich wieder auf der US-Tour rund um die Majors und WGCs spielen. Aber die ET ist meine Heimattour. Die Möglichkeit für eine US Membership würde ich versuchen, wenn die Parameter stimmen. Das ist mein Ziel für die nächsten Jahre. Alles was daneben passiert nehme ich gerne mit.“

Basis bleibt Österreich

„Ich baue jetzt grad ein Haus in Österreich, daher habe ich keinen Plan für die USA, es ist kein Umzug geplant. Die Rotation heuer, jeweils 3 Wochen Übersee zu spielen und dann retour in die Heimat zu fliegen, hat sich gut ergeben.“

Die größten Erlebnisse

„Ich würde nicht von größten Erlebnissen sprechen, eher das Wort Zuckerln trifft es. Sicher die Olympischen Spiele. Nach so langer Zeit bei den ersten 60 Spielern dabei zu sein, war etwas Großartiges. Augusta ist natürlich ein Erlebnis und eine Open in St. Andrews, die gibts nur alle 5 Jahre im Home of Golf. Dazu durfte ich zweimal Europa in Asien vertreten bei Royal Trophy und heuer beim Eurasia Cup.“

Birdie- oder Par-Putt schwerer?

„Die Herangehensweise ist nicht anders. In jeden Putt  versuche ich die gleiche Intensität und Lockerheit reinzubringen. Die Motivation ist immer mich in Position zu bringen um das Turnier zu gewinnen. Dazu muss man Birdies machen. Wenn man es mit einem guten Putt schafft, das Par zu erkämpfen, hat man nicht nur das Bogey verhindert, sondern kann auch ein Momentum für die nächsten Löcher mitnehmen. So wie beim British Masters am Finaltag, wo ich auf Loch 9 aus 5 Metern zum Par lochen konnte und dann sofort zum Birdie an der 10. Das kann mir einen positiven Schub geben. Meine Pre-Shot-Routine ist aber sehr straff, eng und immer gleichmäßig, unabhängig um was es bei einem Putt geht.“

 

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Luft wird dünner

FOSHAN OPEN – 2. RUNDE: Martin Wiegele verpasst im Foshan GC mit der 73 den Cut knapp um einen Schlag und lässt damit im Kampf um ein gewinnbringendes Spielrecht für kommendes eine echte Topchance verstreichen.

Nur dank einer eher kuriosen Story steht Martin Wiegele überhaupt bei den Foshan Open am Abschlag. Der Routinier lochte bei einem früheren Start zu einem Hole in One und bekam dafür eine Statue aus goldenen Pferden überreicht, die er aber nicht nach Österreich importieren konnte. Sozusagen als Wiedergutmachung bekommt er dafür nun vom Veranstalter jedes Jahr eine Einladung zum chinesischen 500.000 Dollar Challenger.

Vergangenes Jahr nützte er eben diese Chance mit einem 12. Platz und sicherte sich so im Saisonfinish das Spielrecht für die heurige Saison. Ein Déja-vu bleibt im Jahr 2016 aber zum Leidwesen von Martin Wiegele aus. Dabei begann das Turnier durchaus gut und der Steirer mischte lange Zeit im vorderen Bereich mit, ehe ihn ein Doppelbogey und ein Bogey am Ende der ersten Runde klassisch ausbremste.

Keine Steigerung

Mit später Startzeit am Freitag bekommt der Erzherzog-Johann Pro dann die leichten Ausläufer eines Taifuns zu spüren, was tiefe Scores bei Windspitzen von über 30 km/h etwas schwieriger macht. Dennoch startet Martin solide und findet auch am ersten Par 5 ein wichtiges Birdie, das er aber sofort wieder aus der Hand gibt.

Kaum auf den Backnine angekommen gelingt ein weiteres Erfolgserlebnis, für Martin Wiegele aber leider auch für längere Zeit das letzte. Denn plötzlich reißt der Faden und der einzige Österreicher im Feld muss bis zur 16 gleich drei Bogeys notieren. Erst auf der 18 fällt dann noch ein Birdie, was aber nur noch zur 73 (+1) reicht und mit Rang 68 hauchdünn um einen einzigen Schlag einen Missed Cut zur Folge hat.

Ergebnis benötigt

Damit lässt er eine richtige Topchance auf gutes Preisgeld verstreichen und kommt im Kampf um die Top 80 der Jahreswertung immer mehr in Bedrängnis. Nächste Woche ergibt sich für Martin Wiegele bei den Ras Al Khaimah in den Vereinigten Arabischen Emiraten noch eine letzte Chance sich das Spielrecht auf der Tour zu sichern. Als ehemaliger European Tour Sieger hat er aber immerhin den Bonus erst in der Final Stage auf die Tourschool einsteigen zu müssen, was noch eine zusätzliche große Chance darstellt.

„Ich weiß gar nicht zum wievielten Mal ich in diesem Jahr um einen Schlag den Cut verpasst hab. Wenn ich nicht ins Wochenende gekommen bin, dann war das meistens so wie in dieser Woche“, ist Martin Wiegele klarerweise enttäuscht. „Ich hab noch dazu in dem starken Wind gut gespielt und hab auf der 18 eigentlich gedacht, dass die Chancen gut stehen fürs Wochenende. Leider aber waren die Verhältnisse in der Früh dafür zu gut“, hadert Martin auch etwas mit den schlechteren Verhältnissen am Nachmittag.

Dennoch zeigt er sich realistisch und sucht die Schuld für den Missed Cut eindeutig bei sich: „Schuld ist eindeutig das schlechte Finish am Donnerstag. Ich bleib jetzt aber hier trainieren und bereite mich auf Dubai in der nächsten Woche vor. Ryan Fox (NZL) geht nach der 65 (-7) und bei gesamt 12 unter Par überlegen mit vier Schlägen Vorsprung auf die ersten Verfolger als Führender ins Wochenende.

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Lukas Nemecz

Mit Wermutstropfen

PORTUGAL MASTERS – 1. RUNDE: Lukas Nemecz startet mit einer richtig soliden Vorstellung ins Turnier. Einzig ein Doppelbogey kurz vor dem Turn verhindert im Victoria Clube de Golfe eine bessere Vorstellung als die 70.

Lukas Nemecz benötigt zum Erreichen einer vollen Tourkarte noch zwingend ein absolutes Topergebnis. In Zahlen ausgedrückt bedeutet dies nichts geringeres als einen alleinigen 2. Platz um noch die Top 110 im Race to Dubai knacken zu können. Auch das Minimalziel, die Top 145 für ein eingeschränktes Spielrecht, ist mit einem 4. Rang alles andere als leicht zu erreichen.

Nach den zuletzt gezeigten Leistungen startet Lukas aber hoch motiviert ins portugiesische European Tour Event und findet mit einem Par 5 Birdie auf der 12 auch rasch ein erstes Erfolgserlebnis. Dass er vor allem mit den langen Bahnen im Victoria Clube absolut per Du ist zeigt er auf der 17, wo das nächste Birdie auf die Habenseite wandert.

Momentumkiller

Just als Lukas am Leaderboard zum Überholmanöver ansetzt, bremst ihn eine Doublette nach Wasserball und Dreiputt auf der zähen 18 aber enorm ein. Das Momentum des Birdieschwungs versiegt daraufhin auch etwas. Der Grazer verhindert aber gekonnt weitere Fehler und streift auf der 5, dem letzten Par 5 seiner Runde, noch einen dritten Schlaggewinn ein, der schlussendlich die 70 (-1) perfekt macht.

Die Doublette kurz vor dem Turn ist am Donnerstag natürlich ein Wermutstropfen auf der an sich sehr soliden Auftaktrunde des Rookies. Mit allerletzter Startzeit ist Rang 71 aber sicherlich eine brauchbare Ausgangslage für den Freitag, wo Lukas nun den Bonus einer frühen Startzeit hat und sich so im Klassement nach vorne arbeiten will.

„Es war heute okay, aber ich hab mich nie ganz wohl gefühlt vom Tee. Ich hatte aber endlich mal eine super Par 5 Performance und die hat meinen Score halbwegs zusammengehalten. Ich muss morgen einfach mehr Fairways treffen um besser an die Fahnen zu kommen“, weiß Lukas Nemecz was es für morgen zu verbessern gilt.

Die Führung krallt sich Mac Warren. Der Schotte sprintet am Nachmittag mit der 63 (-8) noch an einem Pulk bestehend aus fünf Spielern bei 7 unter Par knapp vorbei.

>> Leaderboard Portugal Masters

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Martin Wiegele 2015

Bremsspuren

FOSHAN OPEN – 1. RUNDE: Martin Wiegele mischt bis zwei Löcher vor Schluss weit vorne mit, rasselt dann aber im Foshan GC mit tiefschwarzem Finish noch um viele Plätze zurück.

Martin Wiegele kommt dank einer kuriosen Geschichte zu einer Startmöglichkeit bei den Foshan Open. Der Routinier bekommt vom Veranstalter jedes Jahr eine Einladung, da er nach einem Hole in One den ausgegeben Preis – Martin erhielt eine Statue aus goldenen Pferden – nicht nach Österreich importieren konnte.

Letztes Jahr nutzte er eben diese Möglichkeit mit einem 12. Platz zur Absicherung des Spielrechts auf der Challenge Tour. Ein Déja-vu wäre für den einzigen Österreicher in China auch heuer sehr erwünscht, kämpft er doch wie schon vergangene Saison einmal mehr um die Top 80 auf der Challenge Tour.

Vieles liegengelassen

Von Beginn an macht Martin Wiegele dann auch klar wohin die Richtung gehen soll. Der Steirer notiert auf seinen ersten sieben Bahnen drei Birdies und stürmt so früh im Klassement nach vorne. Erst auf den Frontnine wird es dann zusehends farbenfroher, doch auch den kleinen Negativrun mit zwei Bogeys in Folge fängt er mit darauffolgenden Birdies wieder ab.

Doch die durchwachsene Saison legt auch in China keine Pause ein. Denn anstatt sich am letzten Par 5 der Runde, der 8, mit weiterem Birdie bis ins absolute Spitzenfeld nach vorne zu katapultieren, rasselt er mit einer Doublette am Leaderboard weit nach unten und verliert mit Bogey auf der 9 dann sogar noch das kleine Minus als Vorzeichen.

Mit der 72 (Par) kann sich Martin Wiegele nach dem Rundenverlauf keinesfalls zufrieden zeigen. Als 61. scheint am Freitag mit später Startzeit dazu noch einmal mehr ein Kampf um den Cut zu entbrennen. Ein Wochenendeinzug wäre für ihn auf jeden Fall enorm wichtig, geht es bei dem mit 500.000 Dollar dotierten Challenge Tour Event doch um ungewöhnlich viel Preisgeld, das Martin noch auf jeden Fall gut gebrauchen könnte.

Etwas enttäuscht

„Das war natürlich ein sehr bitteres Finish heute mit Doppelbogey und Bogey. Die Runde war gespalten: Auf meinen ersten Neun sehr passable Putts und auf den zweiten Neun eher schlechtes Putten. Das Eisenspiel twar aber die ganze Runde über super“, so Martin Wiegele zur Performance am ersten Spieltag.

Zum Ablauf der Runde meint er: „Ich bin lange sehr gut dabei gewesen, hab dann an Boden verloren, konnte mich aber wieder zurück kämpfen und hab am Ende alles verspielt für heute. Vom Tee hab ich mich leider nicht so wohl gefühlt und dann ist auf der 8 ein zu schlechter Abschlag dazugekommen, was der Anfang von dem dummen Loch war.“

„Im Nachhinein war es vielleicht eine schlechte Entscheidung den Driver zu schlagen statt das 3er Holz. Der Drive war zu weit rechts in den Bäumen, ich hab ihn dann aufs Fairway gepitched, hadd dann als 3. ein 3er Holz ins Grün, das ich sehr schlecht getroffen hab und das rechts in den Bunker abgebogen ist. Den sehr schweren Bunkerschlag auf 45 Metern hab ich zu fett vors Grün gespielt und dann noch Pitch und zwei Putts gebraucht“, klärt er das Doppelbogey am Par 5 auf.

„Das hätte aber trotz des schlechten Gefühls mit den Hölzern ein guter Start sein können, wenn ich es ins Ziel gebracht hätte. Ich wär so und so natürlich auf die Range gegangen um die Probleme auszumerzen, aber mit einer guten Runde wäre das Klasse gewesen und vor allem gut für die Moral. So ist es frustrierend, aber wenn ich die Hözer auf Linie bringe, dann wirds morgen wahrscheinlich eine gute Runde.“

„Jetzt müssen wir mal hoffen, dass der Taifun, der am Weg zu uns ist, vorbei zieht. Morgen haben sie viel Wind und Regen angesagt, leider vor allem für den Nachmittag. Mal schauen wie es wirklich kommen wird“, so Martin Wiegele abschließend.

Matthieu Pavon (FRA) geht nach der 65 (-7) als Führender in den zweiten Spieltag.

>> Leaderboard Foshan Open

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Lukas Nemecz

Reingerutscht

PORTUGAL MASTERS – VORSCHAU: Lukas Nemecz rutscht in letzter Sekunde von der Warteliste noch ins Starterfeld der Portugal Masters und will die unverhoffte Chance im Victoria Clube de Golfe von Vilamoura bestmöglich ausnützen.

„Gute Nachrichten: Ich bin zum Glück noch ins Feld des Portugal Masters gerutscht und jetzt geht’s ab nach Vilamoura“, twitterte Lukas Nemecz, nachdem er von der European Tour erfährt, dass er ab Donnerstag beim portugiesischen Event abschlagen darf. Lange Zeit war ein Start eher unwahrscheinlich, erst durch etliche Absagen, darunter auch prominente Spieler wie etwa Bernd Wiesberger, geht es sich schlussendlich für den Grazer doch noch aus.

Die unverhoffte Chance könnte auch zum eindeutig richtigen Zeitpunkt kommen, präsentierte sich der Rookie doch bei seinem letzten Turnier auf den Fidschi Inseln von seiner besten Seite. Bei extrem schwierigen Bedingungen mit Windspitzen von über 50 km/h gelang ihm mit Rang 18 sogar eine Saisonbestleistung. Das Formhoch will er klarerweise in Vilamoura weiter fortsetzen. Trotz der Absagen sind aber immer noch einige namhafte Akteure beim 2 Millionen Dollar Turnier mit von der Partie. Allen voran Ryder Cupper und Titelverteidiger Andy Sullivan (ENG), der alles daran setzen wird den Erfolg vom letzten Jahr zu wiederholen.

Anreise mit Schwierigkeiten

Die ohnehin bereits knappe Anreise verzögerte sich dann am Montag noch zusätzlich, wie Lukas formuliert: „Ich hab leider aufgrund einer Verspätung des Fluges aus Wien in München übernachten müssen und bin erst heute etwas müde am Platz angekommen.“ „Ich habe meine letzte Team-EM vor vier Jahren am Oceanico Kurs gespielt und noch sehr gute Erinnerungen daran, da ich damals gelich am ersten Tag 7 unter Par gespielt hab. Ich werde mir aber jetzt natürlich noch ein genaueres Bild machen“, denkt er, dass der Platz ihm in dieser Woche durchaus liegen könnte.

Ein weiteres Topresultat würde auch im Hinblick auf eine brauchbare Kategorie für kommendes Jahr klar weiterhelfen, denn trotz des guten Turnieres vor zwei Wochen auf den Fidschi Inseln rangiert Lukas im Race to Dubai derzeit nur auf Platz 189 und könnte Preisgeld durchaus gut gebrauchen. Das Wetter sollte großteils mitspielen, lediglich am Wochenende könnte es zeitweise etwas nass werden. Lukas Nemecz startet am Donnerstag gemeinsam mit Mikael Lundberg (SWE) und Thomas Silva (Am) (POR) mit allerletzter Startzeit um 15:00 MEZ von der 10 aus ins Portugal Masters.

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>> SKY überträgt Live und in HD vom Portugal Masters.

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Zwei Putts zuviel

BRITISH MASTERS 2016: Bernd Wiesberger muss sich nur Alex Noren um zwei Putts geschlagen geben, steht jedoch vor der Rückkehr unter die Top 50 der Weltrangliste.

Bernd Wiesberger mausert sich am Schlusstag beim British Masters als gefährlichster Herausforderer für den führenden Schweden Alex Noren. Am Ende sind es wieder ein paar Putts, die in der entscheidenden Phase zum Sieg fehlen. Der Schwede feiert mit Kampfkraft seinen dritten Saisonsieg: „Gratulation an Alex, er hat mich diese Woche zweimal geschlagen – zuerst bei der Hero Challenge und dann auch im Turnier,“ nimmt es Bernd mit Humor.

Wie stark Wiesberger von Tee bis Grün agiert beweist, dass er selbst mit 11 Putts mehr am Konto den Schweden bis zur Ziellinie voll fordern konnte. Zwischen Donnerstag und Sonntag legt Bernd eine Strecke mit 47 bogeyfreien Löchern ein und gibt im gesamten Turnier nur drei Schläge ab. „Klar, dass ich mit dieser Woche sehr zufrieden bin. Es werden noch gute Dinge passieren,“ will er im Finale der Saison noch weiter Gas geben.

Mit dem vierten Topergebnis in Folge steht der Österreicher vor der Rückkehr in die Top 50 der Weltrangliste und ist dank seiner guten Position unter den Top 20 im Race to Dubai auch automatisch für das HSBC Champions in 14 Tagen qualifiziert, womit er auch das letzte World Golf Championships-Event des Jahres bestreiten kann. „Jetzt ein paar Tage Pause und dann ein starker Auftritt in Shanghai.“

Wiesberger’s Finalrunde Loch für Loch

Bernd Wiesberger eröffnet bei trockenem Wetter gleich mit einem starken Wedge auf zwei Meter zur Fahne. Beim vierten Versuch spielt es erstmals an der 1 das Birdie. Weil es so gut geklappt hatte, versucht es der Österreicher auch am folgenden Par 5 über einen dritten Schlag mit dem Wedge, landet aber nicht ganz glücklich dreinblickend 6 Meter entfernt der Fahne am Vorgrün. Mit dem Par verliert er Boden gegenüber der Spitze.

Wiesberger_1655_330Erst an der 5 packt Bernd wieder ein starkes Wedge aus 90 Metern aus und legt den Ball auf etwas mehr als einen Meter zum Stock. Im auflebenden Wind erreicht der Österreicher an der 6 nach Problemen vom Tee erstmals nicht regulär ein Grün und kann auch nicht mehr das Par retten – sein erstes Bogey seit Donnerstag!

Einmal mehr ist es ein großartiger Eisenschlag, mit dem sich Wiesberger zurück ins Geschehen bringt, diesmal aus dem Rough an der 8 auf zwei Meter zur Fahne. Die Faust kommt hoch, als der dritte Birdieputt fällt. Am 9. Grün muss er ein zweites Mal hart ums Par kämpfen, löst die Aufgabe aus 5 Metern jedoch souverän.

Die letzten 9 Löcher geht Wiesberger mit einem punktgenauen 70 Meter-Pitch ins 10. Grün an und locht auch den Zweimeterputt. An der 11 kriecht ein 6 Meter-Putt zum Birdie haarscharf am Loch vorbei. Während Alex Noren an der Spitze große Schwächen zeigt, legt sich Bernd an der 12 den Ball auf zwei Meter hin, kann jedoch mit dem Putter einmal mehr keinen Druck ausüben.

Nachdem Flightpartner Tommy Fleetwood seinen Abschlag am Par 3 der 13 zu kurz im Wasser versenkt, blickt auch Wiesberger seinem Ball sehr besorgt hinterher, der es aber um einen Meter noch bis aufs Vorgrün schafft. Mit dem Par bleibt der Österreicher einen Schlag hinter der Spitze.

Das vorletzte Par 5 ist im heftigen Gegenwind mit zwei Schlägen nicht erreichbar, Bernd versucht sein Glück über einen Pitch, der Ball rollt jedoch gut vier Meter über das Loch hinaus. Im richtigen Moment springt der Putter ein und hilft zum Birdie, das ihn erstmals zur Spitze aufschließen lässt.

Ein weiteres gutes Eisen am Par 3 der 16. Zusätzlicher Bonus, dass Fleetwood zuerst aus 5 Metern auf gleicher Linie puttet. Bernd schaut interessiert zu, kann daraus aber nichts fürs Birdie lernen. Aus dem Rough der 17 kann sich Bernd aus 105 Metern keine realistische Birdiechance auflegen und Druck auf Noren ausüben, der wieder um einen Schlag führt.

Auch das letzte Fairway findet Bernd nicht mehr. Die Lage ist jedoch gut, er versucht aus 250 Metern mit dem Holz 3 sein Glück, verzieht jedoch rechts in den Bunker. Der Sandschlag gerät jedoch zu lang. Aus 10 Metern geht sich nur das Zweiputt-Par aus.

Alex Noren muss nur Bernd Wiesberger kurzzeitig aufschließen lassen, nutzt jedoch die Par 5 im Finish um sich vom Österreicher um zwei Schläge abzusetzen. Mit der 69 feiert der Schwede bei 18 unter Par seinen dritten Saisonsieg.

>> Endergebnis British Masters

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