Weggeschossen

WYNDHAM CHAMPIONSHIP – 1. RUNDE: Matthias Schwab (+4) und Sepp Straka (+8) liefern einen Auftakt zum Vergessen ab und stehen mit dem Rücken zur Wand.

Die Erwartungen waren hoch im Vorfeld, vor allem bei Matthias Schwab, der sein gesamtes Team angefangen von Schwung-Coach Liam James bis zu Putting-Guru Ramon Bescana hatte nach Greensboro einfliegen lassen. Mit phasenweise starkem Golfspiel, aber noch fehlender Konstanz, blitzte zuletzt bei Sepp Straka ein Hoffnungsschimmer auf. Nach zuletzt fünf verpassten Cuts in Folge, zugleich der schwärzesten Serie in seiner Tourkarriere, benötigte der Wiener dringend ein Erfolgserlebnis vor den anstehenden Playoffs.

Die Wyndham Championship markiert das letzte reguläre Saisonturnier und wird für Matthias Schwab zum Schicksalsturnier. Als 114. im „LIV-bereinigten“ FedExCup-Ranking hat der Schladminger zwar einen gewissen Puffer, den Cut sollte der Steirer aber unbedingt schaffen um am Wochenende auf alle Eventualitäten im Kampf um die neue Tourkarte reagieren zu können.

Schwab nur anfangs im Vorwärtsgang

Matthias Schwab geht die Sache mit sicheren langen Golfschlägen an, nur die Eisen sind in der Anfangsphase noch nicht scharf genug um echte Birdiechancen aufzulegen. Ein Fünfmeterputt an der 5 ist noch das höchste der Gefühle, aber auch der will nicht fallen. Am ersten Par 5 klingelts endlich mit dem locker herausgespielten Zweiputt-Birdie. Umso ärgerlicher, dass der gewonnene Schlag nach zu kurzer Annäherung und verpasstem Up & Down sofort wieder verloren geht. Das bringt Verunsicherung ins lange Spiel: ein weggehookter Abschlag an der 17 landet fast im Wasser, wird aber auch vom Trockenen aus mit Bogey bestraft. Der Putter will sich noch nicht richtig erwärmen und versagt auch am 9. Grün aus vier Metern den Birdie-Dienst.

Probleme im Kurzspiel werden danach richtig teuer: zuerst der verpasste Up & Down an der 11, gefolgt von einem Dreiputt-Bogey aus 13 Metern an der 12. Erst an der 13 platzt Schwab der Kragen und der Birdiekonter aus knapp drei Metern gelingt endlich. Die Probleme reissen aber nicht ab, am 14. Grün misslingt ein weiterer versuchter Par-Save. Die Kampfmoral stimmt, am anschließenden Par 5 kriecht der Eagle-Putt knapp vorbei, aber auch das Birdie hilft. Die Fehlerquote bleibt aber viel zu hoch, auch an der 16 geht sich ein weiterer Up & Down nicht aus. Bezeichnend: mit dem 7. Tagesbogey nach verzogenem Drive schleppt Schwab den schweren Rucksack von 74 (+4) mit Platz 141 ins Clubhaus.


Sepp Straka startet mit einer dicken Birdiechance ins Turnier, die er jedoch nicht nutzen kann. Der erste Fehler führt dafür gleich am 3. Grün zum Doppelbogey, als er zweimal chippen und putten muss. Ein Wirkungstreffer für das zarte Pflänzchen Selbstvertrauen, wie das anschließende Bogey nach verzogener Annäherung beweist. Dazu gesellt sich ein taktischer Schnitzer am ersten Par 5, als er aus dem Rough vor dem Grün in den Bunker chippt und Bogey statt Birdie spielt.

Am 6. Loch erbarmt sich der Putter und sichert aus 5 Metern ein erstes Birdie. Das verpufft aber wirkungslos, da bereits am nächsten Grün erneut das Kurzspiel nicht knackig genug ist um das Par zu retten. Der wilde Ritt geht auch an der 8 weiter, als er vom Tee den quer über das Fairway laufenden Bachlauf trifft, dank perfekter Annäherung aber mit dem Par davonkommt.

In gleicher unstimmiger Tonart geht es vorerst weiter: gute Chancen an der 10 und 13 bleiben ungenützt, dazwischen kämpft Sepp aber auch erfolgreich um einige Pars. Im Finish verlassen ihn auch noch die Drives und lassen endgültig alle Räder abfallen. Besonders bitter das Doppelbogey am letzten Par 5, als Straka nach weggehooktem Abschlag nachladen muss. Die 78 (+8) beraubt ihn mit bereits 9 Schlägen Rückstand auf die Cutmarke wohl aller Chancen und hängt ihm als 154. auch noch die rote Laterne um.

Mit einer Auftaktrunde von 61 Schlägen (-9) zeigt John Huh (USA), was der Platz in Greensboro scoremäßig hergab. Sungjae Im (KOR) als Zweiter schiesst mit der 63 ebenfalls ultratief.

Leaderboard Wyndham Championship

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