Auf den letzten Drücker

DUTCH OPEN – 2. RUNDE: Bernd Wiesberger macht es am Freitag im Bernardus Golf richtig spannend, cuttet mit einem Birdie am Schlussloch aber schließlich noch ins Wochenende und hat so in Sachen US Open Qualifikation zumindest weiterhin noch die theoretische Chance auf das benötigte absolute Topergebnis. Lukas Nemecz legt in Cromvoirt eine sehenswerte Aufholjagd hin, wird in letzter Sekunde aber von David Law (SCO) mit einem Birdie am Schlussloch noch aus dem Wochenende gekegelt.

Um sich über das eigens eingeführte Mini-Ranking der DP World Tour noch für die US Open im Juni zu qualifizieren, benötigt Bernd Wiesberger in Holland einen alleinigen 2. Platz, da er aufgrund der Pause kommende Woche bei den Porsche European Open nur noch bei den Dutch Open die Chance hat dick anzuschreiben. Nach den ersten 18 Löchern rückte dieses Ziel jedoch in weite Ferne, denn der Südburgenländer kam über eine 72 (Par) nicht hinaus und startet damit sogar nur von hinter der prognostizierten Cutmarke aus in den Freitag, womit klar ist, dass bei der zweiten Umrundung nur Vollgas zählt um im Klassement nach vorne marschieren zu können.

Gleich auf der 1 wird es dann aber so richtig unangenehm, denn die Annäherung bleibt rechts vom Grün im Rough hängen und nach einem kleinen Flyer quer übers Grün muss er sogar das Doppelbogey einstecken, womit nicht nur die Spitzenränge sofort noch in deutlich weitere Ferne rücken, sondern selbst der Cut wohl zu einer echten Aufgaben werden dürfte. Immerhin stabilisiert er sein Spiel danach sofort wieder, verpasst allerdings auch am ersten Par 5 der Runde noch ein Birdie und kann so bislang auf den zähen Start noch nicht reagieren.

Zwar wirft auch die zweite lange Bahn noch kein Birdie ab, dafür rollt jedoch am Par 3 der 8 der Putt aus neun Metern ins Loch. Der erste rote Eintrag scheint auch sichtlich das gesamte Spiel anzuheizen, denn gleich auf der 9 zündet er eine sehenswerte Annährung, krallt sich aus zwei Metern gleich das nächste Birdie und dockt mit dem Doppelpack noch auf den Frontnine wieder an der gezogenen Linie an.

Spannend gemacht

„Ich hatte eine richtig schlechte Lage auf der 1, da war nicht wirklich mehr möglich, aber ich hab mich dann auf der 2 und der 3 zu Pars gekämpft und mir die Schläge immerhin noch auf den Frontnine mit den beiden Birdies zurückgeholt. Mit dem Wind hier ist es wirklich schwierig zu spielen“, so Bernd im Interview während der Runde nach dem starken Abschlag auf der kurzen 10. Den gelungenen Drive kann er in Folge auch gut ausnützen, denn mit Chip und Putt geht sich sogar der rote Triplepack aus, der ihn endgültig wieder auf Wochenendkurs bringt.

So schnell der Schwung kam, so schnell ist er allerdings auch wieder dahin und mit einer längeren Parserie macht er zwar nichts verkehrt, verabsäumt es jedoch sich in Sachen Cutmarke etwas Luft zu verschaffen. Das rächt sich schließlich auf der 17, denn ein verschobener Parputt aus nicht einmel einem Meter brummt ihm am Par 3 das nächste Bogey auf und wirft ihn wieder knapp hinter die gezogene Linie zurück. Dank eines starken Chips geht sich am abschließenden Par 5 aber noch das wichtige Birdie aus, was ihn mit der 71 (-1) und als 48. schließlich sicher ins Wochenende einziehen lässt. Auf das wichtige Topergebnis wächst der Rückstand am Freitag jedoch weiter an.

Lange Zitterpartie

Lukas Nemecz fand in Cromvoirt von Beginn an keinen Rhythmus und schlitterte am Donnerstag Nachmittag sogar in eine 77 (+5), womit er bereits mit gehörigem Rückstand auf das rettende Cut-Ufer in den zweiten Spieltag startet. Immerhin sorgt er schon auf der 2 mit einem gestopften Dreimeterputt für einen gelungenen Start in die Runde. Das schärft sichtlich auch die Eisen, denn mit einem weiteren starken Approach auf der 3 und einem sehenswerten Pitch am Par 5 der 4 schnürt er sogar den roten Triplepack, der ihn spürbar im Klassement nach vorne klettern lässt.

Erst ein knapp verfehltes Grün wird ihn dann auf der 5 mit dem ersten Bogey zum Verhängnis und beendet die heiße Anfangsphase doch einigermaßen abrupt. Der Aufsteiger lässt sich aber vom kleinen Rückschlag nicht beirren und holt sich am zweiten Par 5 noch nur leicht zu lang geratener Grünattacke das nächste Birdie ab. Richtig im Rhyhtmus kommt auch der Putter immer besser auf Temperatur und ermöglicht am Par 3 der 8 schließlich sogar aus zehn Metern ein weiteres Erfolgserlebnis, womit die angepeilte Cutmarke immer näher rückt.

Obwohl am Par 5 der 12 die Grünattacke rechts vor dem Kurzgemähten versandet, holt er sich das bereits sechste Birdie des Tages ab und rangiert damit plötzlich nur noch einen einzigen Schlag hinter der gezogenen Linie. Am darauffolgenden Par 3 rückt diese jedoch wieder etwas weiter weg, da sich nach einem deutlich verzogenen Teeshot das Par nicht mehr ausgeht. Zum Abschluss nimmt er dann auch vom abschließenden Par 5 der 18 noch einen roten Eintrag mit, unterschreibt so die 67 (-5) und sitzt danach lange Zeit sprichwörtlich auf dem heißen Stuhl.

Law als Spielverderber

Nach dem starken Auftritt meint er: „Das war heute echt eine sehr gute Runde. Ich hab gewusst, dass das gestern ein Ausrutscher war an dem alles schief gegangen ist, was möglich war. Heute hab ich deutlich besser gedrived und mir dadurch leichtere Schläge in die Grüns gelassen. Ich bin froh, dass ich heute nochmals sehr gut gefighted habe und mir noch eine Chance aufs Wochenende gegeben habe. Aber das wird jetzt natürlich noch eine Zitterpartie um den Cut.“

Kurz vor Ende des Tages leuchtet dann bei Lukas Nemecz endlich Platzierung 65 auf, doch David Law hat in diesem Fall mit einem Birdie auf seinem Schlussloch das letzte Wort – sehr zum Nachteil des Steirers. Mit dem roten Eintrag auf der 9 zieht der Schotte noch vom 65. Platz nach vor und schiebt alle hinter ihm um einen Rang zurück, weshalb Lukas Nemecz schließlich mehr als nur unglücklich als 66. buchstäblich durch die Finger schaut.

Ricardo Gouveia (POR) geht nach der 66 (-6) und bei gesamt 10 unter Par als Leader in den Moving Day.

Leaderboard Dutch Open

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