Am Ende verglüht

HERO INDIAN OPEN – FINAL: Matthias Schwab mischt im Delhi bei drückender Hitze und böigem Wind bis zum Schluss um den Sieg mit, ehe er mit einem pechschwarzen Finish um viele Ränge zurückfällt. Bernd Wiesberger rollt am Sonntag das Feld mit ganz starkem Spiel von hinten auf. Nur ein Triplebogey verhindert das erste Topergebnis 2019.

Lediglich Matthias Schwab zeigte sich am Moving Day im Österreicher-Flight gemeinsam mit Bernd Wiesberger richtig beflügelt, denn trotz eines Wasserballs auf der 18 konnte er eine 70 (-2) notieren, womit er im absoluten Spitzenfeld in den letzten Spieltag startete. Bei fünf Schlägen Rückstand auf das Führungsduo musste am Sonntag zwar vieles passieren um noch ganz nach vorne kommen zu können, doch genau das passiert dann lange Zeit auch tatsächlich.

Dabei erschwert er sich die Aufgabe bei drückender Hitze und böigem Wind gleich auf der 2, denn ein frühes Bogey stand mit Sicherheit nicht am Finaltags-Plan. Zwar stabilisiert Matthias sein Spiel danach sofort wieder, schneller Konter will am Sonntag aber keiner gelingen. Für die erwiesene Geduld belohnt er sich dann jedoch endlich am Par 5 der 8 und das fast sogar mit einem Eagle.

Zwar bleibt der Putt auf Linie zu kurz, mit Birdie dreht er sein Score aber wieder auf Level Par zurück. Die zähe 10 entwickelt sich dann jedoch im unangenehmen Wind wieder etwas als Spielverderber, denn mit dem zweiten Bogey des Tages rutscht er wieder knapp aus den besten 10. Mit einem richtig guten Abschlag auf die enorm schwierige Fahnenposition am Par 3 der 12 legt er sich dann aber die nächste Birdiechance auf und stopft seelenruhig zum erneuten scoretechnischen Ausgleich.

Auch die megaschwere 14 bereitet ihm am Sonntag mit sicherem Zweiputt-Par kein Kopfzerbrechen. Zwar schleicht der Birdieputt am Par 5 der 15 dann knapp neben dem Loch vorbei, parallel dazu bastelt Julian Suri (USA) jedoch in der indischen Hitze einen Schneemann auf der 14, weshalb Matthias plötzlich nur noch um einen Schlag hinter dem Führenden im Clubhaus, Jorge Campillo (ESP), zurückliegt.

Ein Dreiputt-Bogey auf der 17 – der erste Dreiputt im gesamten Turnier von Matthias – kommt dann jedoch zum wohl ungünstigsten Zeitpunkt und vergrößert die Lücke zur Spitze zunächst auf zwei Schläge. Dann wird es plötzlich richtig unangenehm aus österreichischer Sicht. Nicht nur, dass Stephen Gallacher (SCO) das Birdie auf der 17 mitnimmt und damit auf -8 vorne davonzieht, wassert Matthias nur Sekunden später die Grünattacke am abschließenden Par 5 und muss sich damit endgültig aus dem Titelrennen verabschieden.

Nach dem Ausflug ins H2O geht sich sogar auf der 18 nur ein Doppelbogey aus – sein erstes überhaupt in dieser Woche – und er unterschreibt schlussendlich nur die 75 (+3), die ihn sogar noch bis auf den 19. Platz zurückwirft. „Bis zum Loch 17 war mein Golf, trotz schwerer Bedingungen, heute ok. Die letzten beiden Löcher spielte ich nicht gut und hatte auf der 18 mit dem an sich guten 2. Schlag Pech. 1m zu kurz und im Wasser,“ fasst er zusammen.

Scorecard Matthias Schwab – 4. Runde

Das pechschwarze Finish mit seiner allerersten Runde über Par überhaupt in Indien täuscht auch über eine an sich unglaublich starke Turnierwoche hinweg. Matthias spielte bis zwei Bahnen vor Schluss voll um den Sieg mit, was zeigt, dass die Formkurve beim jungen Steirer ganz steil in die richtige Richtung zeigt.

Matthias agiert vom Tee am Sonntag unglaublich sicher und verfehlt lediglich die zehnte Spielbahn. Allerdings bereitet ihm bei den Annäherungen sichtlich bereits der böige Wind ein wenig Schwierigkeiten, denn aus den guten Abschlägen kann er nur zwölf mal wirklich Kapital schlagen. Auch auf den Grüns lässt er am Sonntag einiges liegen, denn mit 33 Putts kann er sich nicht wirklich zufrieden zeigen.

Selbst ausgebremst

Bernd Wiesberger musste sich nach Problemen von Tee bis Grün am Moving Day mit einer 75 zufrieden geben, die den so sehr erhofften Turnaround der durchwachsenen Saison torpedierte.

Dass er dennoch gewillt ist, noch einmal alle Kräfte zu mobilisieren macht er am Sonntag von Beginn an klar, denn nach souveränem Start erweist sich schon das Par 5 der 4 als gewinnbringend und spendiert dem Oberwarter das erste Birdie. Auch danach zeigt er starkes Golf und darf sich auf der 6 über den bereits zweiten roten Eintrag freuen.

Das spornt den Routinier sichtlich richtig an, denn zum ersten Mal entpuppt sich in dieser Woche auch die 7 danach als gewinnbringend und Bernd knackt mit dem nächsten Birdie bereits die Top 20. Nachdem er dann auch die kurze 9 (Par 4) noch zu einem Birdie überreden kann, sind die besten Frontnine seit seinem Verletzungs-Comeback endgültig in Stein gemeißelt.

Doch einmal mehr in dieser Saison heißt es danach „Wie gewonnen, so zerronnen“, denn auf der 10 geht sich nach verzogenem Drive sogar nur ein Triplebogey aus, womit sich Bernd auf einem einzigen Loch nahezu das gesamte herausgeholte wieder zerstört. Bernd stabilisiert sein Spiel aber rasch wieder und findet am Par 5 der 15 auch ein weiteres Birdie, womit er sich wieder an die Top 20 heranarbeitet.

Souverän spielt er die Runde dann zu Ende und unterschreibt schließlich die 70 (-2). Zwar bringt er damit eine sehr gute letzte Runde zum Recording, wegen des Triplebogeys auf der 10 und der verpatzten 3. Runde geht sich aber auch in Indien kein richtiges Topergebnis aus, wenngleich der 23. Platz sein klar bestes Ergebnis seit dem Comeback darstellt.

Scorecard Bernd Wiesberger – 4. Runde

Vor allem das lange Spiel ermöglicht Bernd am Sonntag die vielen Birdies. Er missed lediglich ein einziges Fairway – was am Ende auch im Triplebogey mündete – und nur drei Grüns. Auf diesem Platz eine fast unglaublich gute Statistik. Mit 29 Putts hat er auch die Grüns besser im Griff, was mit Sicherheit Hoffnung und Selbstvertrauen für die weiteren Turniere gibt.

Stephen Gallacher unterschreibt am Sonntag mit der 71 (-1) eine zartrosa Runde und triumphiert damit bei gesamt 9 unter Par.

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