Risiko ausgezahlt

151. OPEN CHAMPIONSHIP – 1. RUNDE: Sepp Straka zeigt über weite Strecken richtig starkes Golf, macht sich mit Problemen im Sand und einem Doppelbogey das Leben jedoch etwas schwer. Dank eines eingelochten Chips sorgt er dann aber wohl mit dem bisherigen Schlag des Turniers am Schlussloch noch für den scoretechnischen Ausgleich und startet so im Royal Liverpool GC mit nur wenig Rückstand auf die Spitzenplätze in den Freitag.

Nichts baut so auf wie ein Sieg! Sepp Straka kommt mit dem ultimativen Moral-Boost von der John Deere Classic zu seiner zweiten Open Championship eingeflogen. Der Wiener konnte sich zudem in der einwöchigen Pause in aller Ruhe auf Royal Liverpool vorbereiten. Bei seinem Open-Debüt vor 12 Monaten in St. Andrews musste Sepp nach klar verpasstem Cut einige Defizite feststellen, die er in der selten gespielten Disziplin Linksgolf aufweist. Vor allem rund um die Linksgrüns und beim Course Management gilt es in Hoylake, einem der absolut schwersten Kurse in der Open-Rotation, deutlich zuzulegen um erstmals ein Open-Weekend zu erreichen.

Bei nahezu perfekten Verhältnissen startet Sepp mit einem starken Drive ganz sicher ins britische Major und parkt in Folge auch die Annäherung sehenswert am ersten Grün. Allein der Putter will aus 3,5 Metern kein anfängliches Birdie springen lassen. Auf der 2 kommt dann nach verzogenem Abschlag aber erstmals richtig Stress auf, dank eines starken Wedges lässt er sich zwar nur zwei Meter zum Par übrig, erneut will der 14. Schläger im Bag aber noch nicht mitspielen, womit er sich rasch einen ersten Fehler eintritt. Auf der 3 lässt er sich dann noch dazu nach zu forschem ersten Putt einen Tester aus drei Metern übrig, den er aber sehr souverän besteht.

Das scheint auch den Putter langsam auf Temperatur zu bringen, denn auf der 4 rollt er aus vier Metern den Birdieversuch ins Ziel und gleicht sein Score so recht rasch wieder aus. Gleich danach legt er am einzigen Par 5 der Frontnine aus drei Metern auch sofort nach und drückt so sein Tagesergebnis sogar rasch in den Minusbereich. Nachdem sich jedoch auf der 7 aus gut elf Metern ein Dreiputtbogey eintritt, nimmt er sich selbst zeitnah wieder das Momentum. Der Longhitter zeigt sich jedoch unbeeindruckt und stopft nach souveränem zwischenzeitlichen Par noch vor dem Turn am Par 3 der 9 aus vier Metern den nächsten Birdieputt, womit er im roten Bereich auf die Backnine abbiegt.

Heftiger Dämpfer

Dort holt er sich dann auf der megalangen 10 mit einem gelochten Siebenmeterputt sofort das nächste Birdie ab, womit er bereits ganz vorne mitmischt. Ein verzogener Abschlag wird ihm auf der 12 dann aber zum Verhängnis, da er den Ball aus dem dicken Gemüse nur einigermaßen unkontrolliert rausquetschen kann, was am Ende im dritten Schlagverlust mündet. Richtig bitter wird es aber am Par 5 der 15, denn zunächst macht er sich vom Tee das Leben mit einem Ausflug ins Gemüse selbst schwer und danach hat er wilde Probleme den Potbunkern rund ums Grün wieder zu entkommen, was sich sogar im Doppelbogey niederschlägt.

Das lange abschließende Par 5 hält Österreichs Nummer 1 nicht davon ab die Grünattacke zu wagen, allerdings bleibt der Ball in unangenehmer Lage im Potbunker vor der steil aufragenden Kante hängen, was lediglich einen Querpass aus dem Sand zulässt. Mit ganz viel Gefühl locht er danach jedoch den Chip über den benachbarten Bunker über die Welle auf den Punkt ein und dreht so am Schlussloch sein Score noch spektakulär wohl mit dem bisherigen Schlag des Tages wieder auf Level Par zurück.


Mit der 71 (Par) bringt sich Sepp so als 32. nicht nur ganz souverän auf Kurs in Richtung Wochenende, auch ein Topergebnis – und somit eine neue heimische Open-Bestmarke – hat der zweifache PGA Tour Champion nach der Auftaktrunde klar in Reichweite. Damit startet der einzige Österreicher im Feld auch gleich um satte zehn Schläge besser als vergangenes Jahr am Old Course, wo er sich mit einer 81 (+9) schon am Donnerstag die Hürde für den Cut extrem hoch legte.

Triplespitze

Amateur Christo Lamprecht (RSA) nützt die hervorragenden Verhältnisse am Vormittag sehenswert aus. Der großgewachsene Amateur aus Südafrika zeigt, dass er mit Linksgolf durchaus „per Du“ ist und krallt sich mit einer 66 (-5) die frühe Führung. Kurze Zeit später marschiert auch Local Hero Tommy Fleetwood (ENG) mit dem selben Ergebnis zurück ins Clubhaus und da am Nachmittag auch Emiliano Grillo (ARG) die 66 (-5) unterschreibt, führen gleich drei Spieler das Feld nach dem ersten Spieltag an.

Leaderboard 151. Open Championship

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