Zu spät aufgewacht

DUTCH OPEN – FINAL: Bernd Wiesberger hebt sich im Bernardus Golf das Beste für den Schlusstag auf und verabschiedet sich nach einer eher durchwachsenen Woche in Holland mit einer sehenswerten 67 (-5) in die Turnierpause. Wie es beim Südburgenländer in den nächsten Wochen wirklich weitergeht bleibt wohl noch abzuwarten.

Nachdem Bernd Wiesberger drei Runden lang nicht ins Rollen kam ist der für die US Open Qualifikation benötigte alleinige 2. Platz – nur so wäre im eigens geführten Mini-Ranking der Tour nicht mehr aus den Top 10 zu verdrängen und würde sich so einen Startplatz für Brookline sichern – bereits vor den letzten 18 Löchern nur noch theoretischer Natur.

Am Sonntag Vormittag geht sich dann zwar auf der 1 ein anfängliches Par aus, aus unguter Lage findet die Annäherung auf der 2 jedoch das Grün nicht, was prompt im ersten Schlagverlust mündet und so erneut für einen schleppenden Start sorgt. Zumindest kann er danach weitere Fehler vermeiden und gleicht schließlich am Par 3 der 6 mit einem sehenswerten Fünfmeterputt sein Tagesergebnis wieder aus. Sofort geht es allerdings wieder in die verkehrte Richtung, da er nach einem Wasserball am Par 5 der 7 das Par nicht mehr kratzen kann.

Nachdem er allerdings mit der 8 auch das zweite Par 3 der Frontnine bestens im Griff hat und danach mit starker Annäherung auch der 9 ein Birdie abringt, kommt er sogar im roten Bereich auf den letzten neun Löchern des Turniers an. Das scheint sein Spiel endgültig etwas zu stabilisieren, denn auf den ersten Bahnen der Backnine lässt er nichts anbrennen und nimmt nach erfolgreicher Grünattacke am Par 5 der 12 ein weiteres Erfolgserlebnis mit.

Gegen Ende des Turniers läuft schließlich auch noch der Putter heiß, wie ein Monsterputt aus zwölf Metern zum nächsten Birdie auf der 15 beweist. Richtig auf der Welle geht sich auf der 16 auch aus drei Metern ein Schlaggewinn aus, der ihn immerhin bereits bis ins solide Mittelfeld nach vorne bringt.

Zum Abschluss der Runde nimmt er schließlich auch vom Par 5 der 18 noch ein Birdie mit, unterschreibt so mit der 67 (-5) die klar beste Runde der Woche und marschiert damit noch bis auf Rang 24 nach vorne. Damit holt er sich zwar auch noch ein paar Weltranglistenpünktchen, diese helfen ihm aber kaum wirklich weiter und können selbst ein weiteres Abrutschen nicht wirklich groß abbremsen.

Wie geht’s weiter?

In den kommenden Wochen legt Bernd Wiesberger nun vorerst eine Turnierpause ein, denn am Plan hat er derzeit als nächstes Turnier erst die BMW International Open in München ab 23. Juni. Damit ist auch klar, dass er in diesem Jahr nicht an den US Open teilnehmen wird, da er keine Chance mehr hat beim eigens geführten Mini-Ranking der DP World Tour noch in die Top 10 zu kommen. Kommende Woche hätte er auch im Rahmen der PGA Tour beim Memorial abschlagen können, entschied sich jedoch dagegen und lässt so auch eine große Chance auf fette Weltranglistenpunkte liegen.

Wie es bei Bernd Wiesberger nun wirklich weitergeht bleibt abzuwarten, denn die nun folgende Turnierpause würde perfekt mit dem Zeitplan der neu startenden LIV Tour zusammenpassen, die am 9. Juni ihr „Inaugural Tournament“ in London starten will. Da jedoch sowohl die PGA Tour als auch die DP World Tour ihren Spielern mit harten Sanktionen bis hin zu Ausschlüssen und Sperren gedroht hat, sollten sie bei der mit Petrodollars aus Saudi Arabien vollgepumpten Show-Tour mitmachen, wird man abwarten müssen wie die Entry List tatsächlich aussieht.

Diese hätte eigentlich bereits vorgestern veröffentlicht werden sollen, lässt jedoch nach wie vor auf sich warten. Ein wohl untrügliches Indiz, dass die neue Tour noch hart am Kämpfen ist um die versprochenen Stars wirklich an Land zu ziehen. Fix scheinen derzeit nur Altstars wie Lee Westwood (ENG), Sergio Garcia (ESP) oder Phil Mickelson (USA) zu sein. Die Stars & Stripes Topstars wie Justin Thomas, Collin Morikawa, Brooks Koepka oder auch Bryson DeChambeau gaben der Tour bereits teils einen heftigen verbalen Korb – wie im übrigen auch Sepp Straka, der die PGA Tour als seine klare golferische Heimat nannte.

Victor Perez (FRA) setzt sich gegen Ryan Fox (NZL) im Stechen am vierten Extraloch mit Birdie gegen Par durch und schnappt sich bei gesamt 13 unter Par den Sieg.

Leaderboard Dutch Open

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