Incredible India

HERO WOMEN’S INDIAN OPEN – FINAL: Christine Wolf durchbricht im DLF G & CC mit einer fehlerlosen Schlussrunde den zehn Jahre andauernden österreichischen Siegesbann auf der Ladies European Tour und feiert mit drei Schlägen Vorsprung auf Marianne Skarpnord (NOR) einen überlegenen Triumph.

Indiens Werbeslogan „Incredible India“ bekommt für Christine Wolf ab sofort wohl eine ganz persönliche wichtige Bedeutung, denn die 30-jährige schnappt sich mit einer unnachahmlichen Performance nicht nur ihren ersten Ladies European Tour Sieg der Karriere, sondern schließt darüber hinaus auch mit dem Par 72 Platz Frieden, nachdem sie vergangenes Jahr noch am Ende den klar möglichen Sieg regelrecht verschenkte.

Schon am Moving Day zeigte sie eindrucksvoll, dass ihr das schwierige Gelände des DLF G & CC in nahezu allen Aspekten entgegenkommt. Selbst ein Wasserball konnte der Tirolerin keinen Schlag abspenstig machen und so marschierte sie mit einer makellosen 67 (-5) bis an die alleinige Spitze nach vor. Wie schon im Vorjahr geht sie damit erneut mit mehr als nur guten Siegchancen in die Finalrunde und will die noch offene Rechnung vom Jahr 2018 auf jeden Fall begleichen.

Blitzstart

Der Start glückt dann auch sofort nach Maß, denn schon auf der 1 stopft Chrissie nach starker Annäherung den fälligen Birdieputt und zieht so nach nur einer gespielten Bahn am Leaderboard bereits etwas davon. Auch danach hat die Tirolerin alles fest im Griff, zieht gekonnt ihr bestes Spiel durch und nimmt am Par 5 der 4 ihr bereits zweites Birdie mit.

Dass die Innsbruckerin sichtlich locker unterwegs ist zeigt sich auf der 6, denn nach eingebunkerter Annäherung passt der Sandschlag durchwegs gut und aus in etwa 1,5 Metern locht sie ohne mit der Wimper zu zucken zum Par. Fast geht es eine Bahn später noch tiefer in den Minusbereich, doch der Birdieputt bleibt regelrecht genau an der Lochkante hängen.

Kurz vor dem Turn erhöht Marianne Skarpnord dann mit einem Birdie etwas den Druck, doch Chrissie, die sogar mit der rot-weiß-roten Flagge auf den Schuhen am Kurs unterwegs ist, antwortet ihrerseits mit starker Annäherung und dem darauffolgenden Birdieputt mit Ehrenrunde perfekt. Auf einem Kurs, der eigentlich von der 1 bis zur 18 Stress garantiert, agiert die Olympionikin weiterhin absolut tiefenentspannt und bringt sich so so gut wie nie in irgendwelche Schwierigkeiten.

Eiskalt durchgezogen

Erst die 10 treibt nach ihrem zweiten verpassten Grün des Tages den Puls wieder etwas in die Höhe, doch auch aus gut zwei Metern spielt der Putter brav mit und rettet das wichtige Par. Ohne jeglichen Wackler marschiert sie danach über die folgenden Bahnen und gibt sich auf der 13 sogar wieder eine richtig gute Birdiemöglichkeit. Die Linie setzt sie aber etwas zu weit links an um das nächste Erfolgserlebnis notieren zu können.

Chrissies unaufgeregtes Spiel zeigt bei Skarpnord auf der 15 dann erstmals richtig Wirkung, denn ihre schärfste Konkurrentin um den Sieg tritt sich am Par 5 der 15 aus dem Grünbunker ein Bogey ein, was die Österreicherin vor den letzten drei Bahnen wieder mit drei Schlägen in Führung bringt. Voll fokussiert und mit angenehmen Vorsprung lässt sie auch aus dem Grünbunker auf der abschließenden 18 nichts anbrennen und fährt so mit der fehlerlosen 69 (-3) überlegen mit drei Schlägen Vorsprung auf die Norwegerin ihren ersten Sieg auf Europas höchster Spielklasse ein.

„Ich bin einfach unglaublich überwältigt. Ich kann das jetzt noch gar nicht so richtig einordnen, ich denke das wird noch ein bisschen Zeit brauchen. Ich hab meinen Plan wirklich von Anfang bis Ende durchgezogen. Hab souverän die Pars gemacht und einige Birdiechancen verwertet. Marianne hat durchaus Druck aufgebaut, aber ich bin einfach meinem Plan treu geblieben und hab sie so nicht herankommen lassen“, fasst Christine Wolf danach im Interview sichtlich gerührt zusammen.

Durststrecke beendet

Sie beendet damit auch eine richtig hartnäckige Durststrecke auf der Ladies European Tour. Im Jahr 2009 gewann Nicole Gergely die Open de France Dames und war damit bis zum heutigen Tag Österreichs einzige Proette, die einen Sieg auf der LET einfahren konnte. Nun zehn Jahre später belohnt sich Christine Wolf endgültig für die harte kontinuierliche Arbeit.

Der Sieg hat für die Rio Olympia Teilnehmerin auch klarerweise weitere positive Aspekte, denn neben ihrem bis dato größten Scheck – für den Triumph streift sie über 68.000 Dollar ein – macht sie auch in der Order of Merit einen großen Sprung bis auf Rang 3 nach vor und ist darüber hinaus auch bereits für die Women’s British Open im kommenden Jahr qualifiziert.

>> Leaderboard Hero Women’s Indian Open

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