Ryder Cup – News-Ticker

Ryder Cup Team-Europe – Wie oft wird Bernd spielen? Ist er ein Match Player? Die Strategie der US Boys – Golf-Live mit allen News im Live-Ticker aus Whistling Straits.

+++ FREITAGS-VIERER OHNE BERND +++

Im Rahmen der Eröffnungszeremonie um 23 Uhr MESZ gaben die beiden Captains ihre vier Paarungen für die Foursomes zur Eröffnung am Freitag bekannt, wobei jeweils vier Spieler beider Teams noch zum Zuschauen verurteilt sein werden, unter ihnen auch Bernd Wiesberger.

Justin Thomas / Jordan Spieth : Jon Rahm / Sergio Garcia
Dustin Johnson / Collin Morikawa : Paul Casey / Viktor Hovland
Brooks Koepka / Daniel Berger : Lee Westwood / Matt Fitzpatrick
Patrick Cantlay / Xander Schauffele : Rory McIlroy / Ian Poulter

 

+++ BERND EIN MATCH-PLAYER? +++

Die vorhandenen Daten über Vierer-Einsätze von Bernd Wiesberger in seiner Profikarriere sind sehr dürftig. Bei zwei Eurasia-Cups und einer Royal Trophy – wo jeweils eher die B-Teams von Europa und Asien aufeinandertrafen, kam Bernd zu sechs Einsätzen in Vierern, wovon er drei gewann, zweimal verlor und ein Match teilte. In Singles gibt es dank des WGC Match Play deutlich mehr Ergebnisse, wobei Wiesbergers Bilanz mit 7 Siegen bei 10 Niederlagen und 2 Unentschieden doch eher negativ eingefärbt ist.

+++ ROOKIES WIE OFT IM EINSATZ? +++

Zu wie vielen Einsätzen Bernd kommen wird, diese Frage wird am häufigsten im Vorfeld gestellt. 2016, als gleich vier Rookies im Euro-Team dabei waren, durfte Sensationsmann Thomas Pieters dank seines Siegeslaufs in allen 5 Matches ran und holte vier Punkte. Rafa Cabrera-Bello, der auch positiv überraschte, durfte dreimal raus auf den Platz. Wer dagegen seine Chance nicht nutzte, wie Andy Sullivan oder Chris Wood, durfte nur bei einem Vierer vor seinem Single Ryder Cup-Luft schnappen. Thorbjørn Olesen kam vor drei Jahren als Rookie auch nur zu zwei Matches. Harrington hat durchblicken lassen, alle Spieler in den Vierern einzusetzen, aber auch hier wird gelten: besser gewinnen oder bis zum Sonntag auf das zweite Match warten.

+++ SO WILL AMERIKA GEWINNEN +++

Beim Ryder Cup versucht der Gastgeber über den Heimvorteil dem Kontrahenten sein Spiel aufzuzwingen und so zu gewinnen. Die vielen Schlappen der letzten 12 Aufeinandertreffen mit 9 Niederlagen haben bei den erfolgsverwöhnten Amerikanern gesessen. Deshalb wurde ein riesengroßer Aufwand im Vorfeld betrieben und nichts dem Zufall überlassen.

Amerikanische Medien berichten über die penible Vorbereitung des US Teams mit Datenanalysten, die am Reißbrett eine möglichst erfolgsverheißende Winning Strategy austüftelten. Es ist nicht das erwartete „breite Fairways, wenig Rough, schnelle Grüns“ Setup, das übrigens auf einem Kurs wie Whistling Straits nicht umzusetzen wäre, das vorbereitet wurde, sondern die Strategie ist weit ausgeklügelter.

Am anspruchsvollen Pete Dye-Kurs wurden Löcher identifiziert, die man wahrscheinlich teilen wird – im Bestball mit Birdie, im Vierer eher mit Par – und doch eine erkleckliche Anzahl von verbleibenden Bahnen gefunden, wo Team Amerika über seine spezifischen Stärken zuschlagen will: „Birdie gewinnt gegen Par“, so die Strategie. Auf diesen kritischen Bahnen soll der Längenvorteil vom Tee ausgespielt und mit kürzeren Schlägen ins Grün eine Birdie-Dominanz erzielt werden, die am Ende im Konzert mit der Putt-Stärke den Ausschlag zugunsten der Gastgeber geben soll.

Wenn sich die Europäer über den kurz zu spielenden Platz und die relativ weichen Grüns an den Trainingstagen wunderten, so ist dies kein Zufall. Die Amerikaner versuchen sichtlich ein möglichst birdiefreundliches Setup zu schaffen um den Shotmaking-Qualitäten der Europäer den Golfrasen unter den Füßen wegzuziehen. Ihr Ziel ist es eine Birdielawine loszutreten, die ein fanatisches Publikum zu konstanten Jubelstürmen hinreißt. Der „Birdie-Roar“ soll die US Boys auf einer permanenten Welle des Erfolgs reiten lassen und so den Druck auf die Putter der Europäer maximieren. Jeder Putt muss dann bei den Gästen rein um nur dranzubleiben, so das Kalkül. Das launische amerikanische Publikum wird nur dann zum 13. Mann, wenn man es konstant mit Birdiejubel füttert.

So jedenfalls die graue Theorie im Vorfeld, die Strategie der Birdielawine kann, muss aber nicht aufgehen. Zu viele Unwägbarkeiten bietet das Format Match Play. Oder wie es Bernd Wiesberger auf den Punkt brachte: „entschieden wird das aber alles am grünen Rasen.“

+++ STÜRMISCHER MITTWOCH +++

Bei stürmischen und unterkühlten Bedingungen am Mittwoch, die Shane Lowry als „wie ein netter irischer Sommertag“ charakterisierte, wurden die 24 Ryder Cupper schon voll gefordert. Bernd machte auf seiner Mittwoch-Trainingsrunde auf Loch 7 mit einem der knapp 1000 Bunker Bekanntschaft. Davon ist natürlich nicht jeder gepflegt und daher auch sein Kopfschütteln nach einem nicht gerade optimalen Sandschlag. Flightpartner Tommy Fleetwood versenkt aber im Bestball zum „Lochgewinn“ aus gut 10 Metern und die beiden dürfen so auch das gemeinsame Abjubeln testen.

+++ HARRINGTON WILL 1. TATOO +++

Harrington

wird sich in alter Tradition europäischer Captains auch sein übrigens erstes Tatoo verpassen, sollten die Europäer gewinnen. Wo soll es hinkommen? „Kommt drauf an, wie lang es ist,“ meint er trocken.

Über die Emotionen eines Ryder Cups: „Der Charakter der Spieler verändert sich in dieser Woche. Es gibt nichts Vergleichbares emotional, wie hier Siege in Matches gefeiert werden.“ Auch die Dominanz der US Fans, die mit 90 % erwartet wird, sieht Harrington gelassen: „Wir spielen lieber vor 40.000 Amerikanern als vor 0 Fans.“ Über die erwartet windigen Bedingungen mein Harrington „wie ein Beach-Day daheim. Aber unsere Spieler sind gut genug, wahrscheinlich das beste Team von Ball-Strikern überhaupt. Wir wollen keine besonders windigen, trickreichen Bedingungen für einen Vorteil. Wir freuen uns alle auf einen guten Test, aber genießen es genauso, wenn die Temperaturen am Freitag hinaufgehen werden“.

Einen weiteren Fingerzeig gibt er, der Wiesberger optimistisch stimmen sollte: „Wir werden keinen unserer Spieler verstecken.“ Aber die Leistungen an den Trainingstagen sind für ihn überraschend unwichtig: „Ich bin kein großer Anhänger davon Leute nach ein paar Tagen entspannten Trainings zu beurteilen. Weil einige sind generell gut im Training, andere wieder generell schlecht.“

+++ WHISTLING STRAITS FLYOVER +++

Eher wie ein British Open-Kurs als eine Ryder Cup-Location in Wisconsin präsentiert sich Whistling Straits in einem spektakulären Flyover.

+++ BALL-SPIELE – WER PASST ZU BERND? +++

Da die Europäer traditionell sehr „daten- und statistikorientiert“ in ihren Team-Buildings sind, drängt sich eine Frage im Vorfeld der Foursomes auf: welcher Spieler könnte überhaupt mit dem Ball seines Partners spielen, der wenn schon nicht der gleiche ist, sondern zumindest eine ähnliche Charakteristik aufweist? Oder wer könnte andererseits mit Bernds Ball spielen?

Den Titleist Pro V1 spielen außer Bernd nur Hovland und Casey. Equipment-Analysten trauen ihm aber auch zu notfalls einen TaylorMade TP5x zu spielen, wie ihn McIlroy, Garcia und Fleetwood verwenden. Ob Bernd mit Rahms Callaway Chrome Soft X oder Fitzis, Hattons, Poulters oder Westwoods Pro V1X zurechtkommen würde, bleibt dahingestellt. „Balltechnisch ideale Paarungen“ wären somit Hovland oder Casey für den Österreicher.

+++ „MAKE IT COUNT“ +++

Harringtons Motto für den Ryder Cup „Make it count“, perfekt umgesetzt in einem Video, inspiriert Europas Spieler. Wie exklusiv ist denn das! 5780 Menschen haben je den Mount Everest bezwungen, 570 waren im Weltraum, 445 wurden Fussball-Weltmeister, 225 gewannen ein Major, aber nur 164 schafften es in Europas Ryder Cup-Team! Bernd Wiesberger ist übrigens dieser 164. Mann und Österreich Europas 13. Nation, die zu Ryder Cup-Ehren kommt.

+++ DES SPIELERS NEUE KLEIDER +++

Einen Riesenspass haben Europas Spieler beim Fototermin anlässlich der Einkleidung, die Stimmung könnte im Vorfeld beim Titelverteidiger nicht gelöster und positiver sein. Bernd Wiesberger lässt anklingen, dass in der jüngsten Vergangenheit zwei belgische Rookies im Euro-Team für Furore gesorgt haben: Nicolas Colsaerts und Thomas Pieters.

Vor allem der Auftritt von Longhitter Thomas Pieters 2016 ist unvergessen. Bei der letzten Niederlage der Europäer in Hazeltine holte der belgische Neuling in 5 Spielen satte 4 Punkte und damit mehr als ein Drittel der 11 Punkte des gesamten Teams.

Auffallend, wie Sergio Garcia jetzt seinen österreichischen Freund unter die Fittiche nimmt. Der Spanier ist dafür bekannt, mit wechselnden Vierer-Partnern erfolgreich zu sein, vielleicht Bernds Chance?

+++ DIE COVID – KUVERTS +++

Was passiert eigentlich im Falle von Verletzungen oder positiver Covid-Tests von Spielern? Bei den Vierern, wo jeweils nur 8 von 12 Spielern im Einsatz sind kein Problem, aber in den Singles ein Faktor. Dazu liefern die Captains vorab Kuverts ab, eines für den Verletzungsfall und eines für den Covid-Fall. Kann ein Spieler verletzungsbedingt in seinem Single nicht zum Einsatz kommen, pausiert auch der im Kuvert vorab festgesetzt Spieler des anderen Teams und der Punkt wird geteilt. Gleiches gilt auch für bis zu drei Spieler aus den Covid-Kuverts, die aber separant gehandhabt werden.

+++ BERND AM PLATZ MIT FITZPATRICK +++

Beim ersten innereuropäischen Trainings-Match am Dienstag macht Wiesberger an der Seite von Matt Fitzpatrick eine gute Figur. Vom 18. Grün marschieren sie als Sieger gegen Poulter und Casey. Überraschend dabei, wie weich und kurz sich Whistling Straits dabei spielte. Zusammen mit kühlen Temperaturen und frischem Wind ist von einem Heimvorteil für die Amerikaner noch nichts zu spüren.

+++ TOUCHDOWN AM MONTAG +++

Touchdown für Team Europe am Montag Abend um 19 Uhr MESZ in Milwaukee nach einem 8 Stunden Flug mit zwei Captains an Board – dem Captain von Virgin Atlantic im Airbus A350-1000 und Padraig Harrington, die beide über Intercom das Team brieften. „Wir werden alles dafür tun, beim Rückflug wieder die Trophäe an Bord zu haben,“ so Europas Team-Captain.

+++ FREUNDLICHKEITEN IM VORFELD +++

US Captain Steve Stricker begrüsste Harrington persönlich bei der Ankunft in Whistling Straits, die Atmosphäre im Vorfeld betont freundlich, professionell und nüchtern, wie es die Art der beiden ist.

Bei der ersten Pressekonferenz steckten die Captains bereits das Terrain ab, wobei Harrington auf Erfahrung und Stricker auf das Neue setzt: „Wir haben uns auf alles vorbereitet mit der European Tour und jetzt kann es endlich losgehen. Unser Team hat sehr viel Erfahrung und das sollten wir in die Waagschale werfen wenn wir ein Auswärtsmatch bestreiten. Wir haben einen Gameplan, voll durchgeplant und auf alles vorbereitet. Aber wir haben genügend Optionen um auf jede Situation reagieren zu können,“ betont Harrington vor allem die Routine der Schlachtrösser wie Poulter oder Garcia.

Steve Stricker scheint dagegen erleichtert, dass seine Altstars wie Tiger und Mickelson nicht am Tee stehen werden, die beim Kontinentalvergleich nicht gerade erfolgsverwöhnt waren: „Wir waren zuletzt nicht oft auf der Gewinnerseite, ich glaube 3 von 12 mal zuletzt, so gesehen ist es gut mit einem jungen Team zu spielen ohne diese negative Erfahrungen. Unsere Jungs stehen voll unter Feuer und sind bereit. Wir konnten früh mit den Vorbereitungen beginnen, hatten eine Proberunde hier bereits vor einer Woche. Aber auch wir haben viele Optionen und sind auf alles vorbereitet.“

+++ GOLF GRATIS-WETTEN +++

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+++ BERND SCHNUPPERT RYDER CUP-LUFT +++

Bernd Wiesberger

schnuppert erste Ryder Cup-Luft bereits in London Heathrow bei der Ankunft, als er im Schlepptau von Padraig Harrington – mit der Ryder Cup-Trophäe in der Hand – zur Virgin-Lounge marschiert. Kurze Zeit später geht es an Bord der Maschine in Richtung Milwaukee.

+++ UNDERDOG MIT POTENTIAL +++

Dass Wiesberger für die Amerikaner der absolute Underdog ist, bekommt er bereits im Power Ranking der PGA Tour präsentiert, wenn er unter den 24 Teilnehmern als jener Spieler mit den schlechtesten Chancen gerankt wird: „Der einzige Spieler ohne PGA Tourkarte. Hatte Probleme sein Spiel auf US-Boden umzusetzen. Cut in Whistling Straits 2015 verpasst,“ so die knackige und wenig schmeichelhafte Analyse.

+++ LIVE AUF SKY – JEDER GOLFSCHLAG IM BILD +++

SKY überträgt den Ryder Cup

an allen drei Spieltagen vom ersten Abschlag bis zum letzten Putt exklusiv und live für Abonnenten.

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