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Abschied mit Stil

BMW PGA CHAMPIONSHIP – FINAL: Bernd Wiesberger rehabilitiert sich am Sonntag mit einer knallroten 66 (-6) für die zähe zweite Runde und legt so im Wentworth Club durchaus einen Abschied mit Stil hin, wenngleich ihm ein 23. Platz am Ende nicht wirklich weiterhilft. Shane Lowry (IRL) schnappt sich den Sieg.

Bernd Wiesberger hatte am Freitag mit einigem Leerlauf zu kämpfen und cuttete nach stressigem Finish am Ende sogar nur „on the number“. Aufgrund des Ablebens von Queen Elizabeth II. am Donnerstag wurde das Turnier auf drei Runden verkürzt, weshalb der Südburgenländer nun vom hinteren Ende aus bei bislang guten Scores nur noch 18 Löcher hat um erheblich Boden gutzumachen, denn nur ein Topergebnis würde ihn in Sachen Weltrangliste und Qualifikation für das große Tourfinale in Dubai wirklich weiterhelfen.

Hartnäckiger Nebel sorgt gleich in den Morgenstunden zunächst für eine Verzögerung, wovon sich Bernd jedoch nicht beeindrucken lässt, denn mit solidem Spiel von Tee bis Grün geht sich auf der 1 ein ganz sicheres anfängliches Par aus. Zwei Löcher später gelingt dann das erste Highlight, denn der Oberwarter locht auf der 3 fast die Annäherung und lässt sich nur noch wenige Zentimeter zum ersten Birdie übrig. Am ersten Par 5 gleich danach zeigt sich, dass auch der Putter gut auf Temperatur ist, denn aus 2,5 Metern leuchtet rasch Birdie Nummer 2 auf der Scorecard auf.

Nur kurz gönnt er sich dann eine kleine Verschnaufpause, ehe er sich aus drei Metern auf der 6 schon den dritten roten Eintrag krallt und so bereits im soliden Mittelfeld ankommt. Erst auf der 11 kommt erstmals wirklich etwas Stress auf, nachdem er aus dem Fairwaybunker den Ball nicht am Grün unterbringt. Dank eines starken Chips kann er den ersten Schlagverlust aber verhindern. Das Kurzspiel gelingt auch danach weiterhin am Sonntag auf den Punkt, denn nach Pitch und Putt leuchtet am Par 5 der 12 der vierte Schlaggewinn auf.

Fehler perfekt ausgekontert

Am Par 3 der 14 kann ihn dann nach verfehltem Grün allerdings auch ein Chip nicht mehr vor dem ersten Fehler bewahren, womit er auch angesichts der weiterhin sehr tiefen Scores sofort etliche Ränge einbüßt. Der achtfache European Tour Sieger hat aber die passende Antwort parat und stopft zunächst auf der 16 aus fünf und danach am Par 5 der 17 aus 2,5 Meter die fälligen Birdieputts und dockt damit vorerst endgültig an den Top 10 an.

Zum Abschluss schließt er auch noch mit der 18 Frieden, denn nach nur knapp verfehlter Grünattacke schnürt er mit Chip und Putt noch den finalen roten Hattrick und unterschreibt so sogar eine mehr als sehenswerte 66 (-6). Diese pusht ihn zwar zum Ende seiner Runde vorerst unter die Top 10, nachdem allerdings auch danach weiterhin ultratief gescored wird, rutscht er noch bis auf Platz 23 zurück. Shane Lowry (IRL) packt auf die 66 (-6) und die 68 (-4) der ersten beiden Spieltage am Sonntag noch eine 65 (-7) drauf und schnappt sich damit beim Flagship-Event der DP World Tour bei gesamt 17 unter Par mit einem Schlag Vorsprung auf Jon Rahm (ESP) (62) und Rory McIlroy (NIR) (67) den Sieg.

„Das war ein unglaublich emotionaler Sieg für mich, aber auch für die Good Guys, die ihre Heimattour unterstützen,“ zeigt sich Lowry aus mehreren Gründen überglücklich über das kräftige Lebenszeichen vor ausverkauftem Haus in Wentworth.

Endgültiger Abschied?

Bernd Wiesberger zeigte in Wentworth, dass er absolut noch in der Lage ist in einem topbesetzten Feld auf europäischem Boden mitzuhalten. Durch die lange Pause vom Turniergolf merkte man dem Burgenländer aber doch die fehlende Konstanz an, was sich etwa am Samstag in einer eher durchwachsenen 72 (Par) bemerkbar machte. Mit der 66er Finalrunde zeigte er am Sonntag zwar die absolut richtige Reaktion, wirklich Kapital kann er aus dem durchaus sehenswerten Auftritt jedoch trotz eines massiven Vorstoßes im Klassement nicht schlagen.

Zum einen lässt er aufgrund der zähen zweiten Runde einiges an Preisgeld liegen und auch in punkto Weltranglistenposition und Ryder Cup Qualifikation hilft ihm das Abschneiden nur bedingt weiter. 77.000 Euro Preisgeld bringt der 23. Rang ein, während im World Ranking nur 1,91 Pünktchen aufs Konto wandern, was sogar einen Rückfall vom 109. auf den 111. Rang bedeutet.

Im Race to Dubai kann er zwar 12 Plätze gutmachen (Position 85), rangiert jedoch nach wie vor deutlich hinter der Cut-off Marke fürs große Tourfinale in Dubai. Ob und wann Bernd das nächste Mal auf der DP World Tour zu sehen sein wird steht noch in den Sternen, denn derzeit hat er auf seinem Turnierkalender noch keine weiteren Turniergolf-Stationen veröffentlicht.

Auch aus Wentworth könnte es für Bernd am Sonntag ein endgültiger Abschied gewesen sein, denn sollte beim erwarteten Gerichtsurteil im Februar die DP World Tour Recht bekommen, dürfte er aufgrund seines Wechsels nicht mehr auf der großen europäischen Golfbühne abschlagen, womit er in Zukunft auch beim Flagship Event nur eine Zuseherrolle einnehmen würde.

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Stressig gecuttet

BMW PGA CHAMPIONSHIP – 2. RUNDE: Bernd Wiesberger kommt am Samstag im Wentworth Club nie wirklich auf Touren, kann so mit den guten Scores nicht mehr mithalten und cuttet nach einem stressigen Finish und der 72 (Par) sogar nur genau an der Cut-Marke in den Finaltag des 8 Millionen Rolex Series Events.

Bernd Wiesberger wusste zum Auftakt am Donnerstag die noch recht gutmütigen Verhältnisse im Wentworth Club auszunützen und startete mit einer 68 (-4) sehenswert ins Turnier. Aufgrund des Ablebens von Queen Elizabeth II. wurde das Rolex Series Turnier am ersten Spieltag um 19:45 MEZ aus Respekt vor der verstorbenen Königin unterbrochen. Lange Zeit stand danach nicht fest ob überhaupt weitergespielt wird.

Erst am Freitag Nachmittag kam schließlich die Meldung, dass am Samstag das Event fortgesetzt wird. Durch Terminkollisionen, die ein Montags-Finish nicht zulassen, musste allerdings auf 54 Löcher verkürzt werden. Bei erneut guten Scores heißt es für Bernd Wiesberger somit weiterhin Gas geben um an den Spitzenplätzen dranbleiben zu können.

Nach der langen Warterei aufgrund des unfreiwilligen freien Tages am Freitag, zieht dann am Samstag Nachmittag aber gleich der erste Drive zu weit nach rechts und aus dem Rough bremst sich die Annäherung nur hinter dem Grün ein. Dank starkem Kurzspiel kratzt er aber bei erneut sehr guten Scores noch das Par. Am Par 5 der 4 findet dann der erste Abschlag ein Fairway, Kapital kann er nach eingebunkerter Grünattacke daraus jedoch nicht schlagen und tritt so am zweiten Spieltag noch weiterhin auf der Stelle.

Erste gute Annäherung genützt

Mit der ersten wirklich guten Annäherung geht sich auf der 6 aus drei Metern auch das erste Birdie aus, womit er sich in Sachen Cut wieder etwas Luft verschafft. Anknüpfen kann er an das Erfolgserlebnis jedoch vorerst nicht und steht nach weiteren Pars „nur“ bei einem Zwischenstand von -1 für den Tag in der 10. Teebox. Erst am Par 5 der 12 kommt dann wieder Farbe aufs Tableau, nachdem er sich mit einem gefühlvollen Bunkerschlag sein zweites Birdie abholt.

Am Par 3 danach kommt dann nach einem verzogenen Teeshot etwas Stress auf, den fälligen Zweimeterputt zum Par bringt er aber im Loch unter. Da auch der Drive danach auf der 14 deutlich zu weit nach links abbiegt und Bernd aus dem Unterholz gerade mal querpassen kann, lässt sich das erste Bogey jedoch am Ende nicht mehr verhindern.

Stresstest zum Abschluss

Das kostet auch die Sicherheit, denn das abschließende Par 5 Doppel gestaltet er noch richtig abenteuerlich. Zunächst findet er auf der 17 weder mit Drive noch Vorlage das Fairway, arbeitet sich aber noch zum Par. Nach eingebunkertem Drive und überschlagener Annäherung, dosiert er auch noch den Chip auf der 18 zu stark und lässt sich am Ende sogar noch einen 1,5 Meter Tester zum Bogey übrig.

Der Putter besteht den Stresstest zwar, mehr als die 72 (Par) geht sich so aber nicht aus, was Bernd als 58. nur genau an der Cutmarke in den Sonntag einziehen lässt. Mit den sehenswerten Scores – Min Woo Lee (AUS) packt sogar eine 62 (-10) aus und Soren Kjeldsen (DEN) und Viktor Hovland (NOR) führen bei gesamt 12 unter Par – kommt er so aber klarerweise nicht mit, was auch das erhoffte Topergebnis, dass er dringend für eine Qualifikation fürs Tourfinale in Dubai benötigen würde, in weite Ferne rücken lässt.

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Spießrutenlauf

BMW PGA CHAMPIONSHIP – VORSCHAU: Nach langer Zeit gibt sich Bernd Wiesberger im Wentworth Club wieder auf der DP World Tour die Ehre und muss nun im top besetzten Feld nicht nur zeigen, dass er nach seinem Wechsel zur LIV-Tour auch im beinharten sportlichen Wettkampf noch mithalten kann, sondern auch, dass er mit Anfeindungen aus verschiedensten Richtungen einigermaßen umgehen kann. Lukas Nemecz geht es nach seinem Hexenschuss körperlich wieder deutlich besser, steht aufgrund der zahlreichen LIV-Spieler jedoch nur an 4. Stelle der Warteliste.

Vor genau einem Jahr schaffte Bernd Wiesberger in Wentworth sein selbst deklariertes größtes, sportliches Ziel, denn mit einem 20. Platz bei der BMW PGA Championship fixierte er seinen Platz in Europas Ryder Cup-Team, als erster Österreicher überhaupt. 52 Wochen später sieht die Golfwelt des Burgenländers komplett anders aus, denn mit seinem Wechsel auf die LIV-Tour rückte das Geld deutlich stärker in den Fokus als der sportliche Wettkampf, was sich mittlerweile auch eindeutig in den Ranglisten ablesen lässt.

Nur dank der Arithmetik der Weltrangliste mit kleinerem Divisor machte er in den vergangenen beiden Wochen für kurze Zeit ein paar Ränge gut, als nun 109. ist er aber nach derzeitigem Stand für kein einziges Top-Event der kommenden Saison qualifiziert und auch im Race to Dubai rutschte der Südburgenländer bereits bis auf Rang 97 ab, womit er nicht einmal beim großen Tourfinale in Dubai startberechtigt wäre. Ursprünglich sperrte die Tour die „LIV-Fremdgeher“ von ihren Bewerben aus, nach einer Einstweiligen Verfügung entschlossen sich die Verantwortlichen jedoch dazu vorerst keine weiteren Sperren auszusprechen und das für Februar erwartete Urteil abzuwarten. Damit hat Bernd nun die Chance zu beweisen, dass er auf absolutem Top-Niveau nach wie vor mit der Weltelite mithalten kann.

Ablehnende Stimmung

Spielpraxis und Turnierryhtmus passten jedoch zuletzt gar nicht, denn bei LIV wird nur über 54 Löcher gespielt und das letzte echte Turnier um Ranglistenpunkte waren die Open Championship im Juli, wo er in St. Andrews nach 36 gespielten Löchern mit einem „Missed Cut“ wieder die Heimreise antreten musste. Wohlfühlprogramm wird es für den achtfachen European Tour Champion wohl aller Voraussicht nach auch nicht wirklich geben, denn sowohl die Tour selbst als auch etliche Spieler machten bereits klar, dass sie nicht wirklich viel davon halten, dass ihre LIV-Kollegen auch weiterhin noch auf der DP World Tour zu Werke gehen. Wie unlustig es wirklich werden kann, musste bereits Ian Poulter (ENG) in Prag miterleben, als ihm die Tour durchgehend die kalte Schulter zeigte.

Darüber hinaus wurde auch bereits klar kommuniziert, dass man LIV-Spielern in Zukunft keine TV-Bühne bieten wird. Selbst BMW, Hauptsponsor des Flaggschiff Events in Wentworth und langjähriger Partner von Bernd, erwähnte in seiner Presseaussendung zwar von FedEx-Cup Champion Rory McIlroy (NIR) abwärts alle teilnehmenden Topstars, jedoch mit keinem einzigen Wort einen der 18 LIV-Spieler, womit bereits im Vorfeld klar ist, dass Bernd und seinen Kollegen in Wentworth wohl eine deutlich ablehnende Stimmung entgegenschlagen wird.

Spieler wie etwa Titelverteidiger Billy Horschel (USA), Eddie Pepperell (ENG) oder auch Mike Lorenzo-Vera (FRA) äußerten sich außerdem nicht nur via Social Media bereits des Öfteren abfällig über ihre abtrünnigen Konkurrenten, auch in namhaften Medien wie etwa der US-amerikanischen Golfweek, Golf-Digest usw. bekamen die LIV-Spieler bereits mehrfach ihr Fett ab. „Ihr habt gewechselt, das ist euer gutes Recht, aber dann bleibt wo ihr seid und zwar bei LIV und lasst uns in Zukunft in Ruhe“, so etwa Billy Horschel vor wenigen Wochen in einem Interview.

Besonders pikant ist die Situation auch, da die BMW PGA Championship den Beginn der Ryder Cup-Qualifikation markiert. Ryder Cup-Legende Paul McGinley dazu: „Nicht ein einziger DP World Tour-Spieler möchte die LIV-Jungs in unserem Turnier sehen.“

Nur Erfolge zählen

Dass Bernd mit seinem Wechsel auch bei der heimischen Fangemeinde sehr viel Kredit verspielt hat, konnte man sogar auf seinen eigenen Social Media Accounts betrachten, denn erst unlängst ließ er sich auf eine wenig fruchtbare Diskussion auf Twitter mit einem enttäuschten Fan ein, weil dieser ihm mit dem Wort „Unfollowed“ unmissverständlich klar machte, was er von der Entscheidung des 36-jährigen hält.



In einem Interview nach seinem Wechsel sprach Bernd von einer „Business-Entscheidung“, womit klar ist, dass monetäre Anreize den Ausschlag zum Wechsel gaben, was angesichts der im Raum stehenden Summen auch als durchaus nachvollziehbar eingestuft werden kann.

Erfolge müssen her

Um die Wogen mit den Fans wieder einigermaßen glätten zu können, werden dem Oberwarter wohl nur Erfolge wirklich weiterhelfen. Wentworth wäre hierfür auch eine durchaus gute Bühne, denn beim 8 Millonen Dollar Rolex-Series Event kann er nun beweisen, dass er trotz mangelnder Spielpraxis, fehlendem Turnier-Rhythmus und einem kleinen Jet-Lag nach seiner Anreise vom LIV-Event aus Boston nach wie vor auch auf sportlichen Ebenen für Schlagzeilen sorgen kann. Ein verpasstes Wochenende hingegen, würde die „Business-Entscheidung“ am Ende wohl auf unangenehme Art und Weise noch verständlicher machen.

Generell gibt es durchaus Plätze, die Bernd Wiesberger besser liegen, als das Terrain in Surrey, wenngleich er in der Vergangenheit immer wieder betonte, dass er den Platz durchaus mag. Richtig dick anschreiben konnte er jedoch bislang noch nie, denn Besseres als ein 12. Platz im Jahr 2013 wollte noch nicht gelingen. Zweimal verpasste er am Par 72 Gelände sogar den Cut. Der Wetterbericht verspricht nach derzeitiger Prognose richtig britische Verhältnisse, denn bei immer wieder einsetzendem Regen soll für das Quecksilber rund um die 20 Grad Marke Endstation sein.

Lukas Nemecz als Leidtragender

Lukas Nemecz musste letzte Woche zwar nach der Auftaktrunde aufgrund eines Hexenschusses in der Schulter aufgeben, fühlt sich mittlerweile aber körperlich wieder soweit fit um in Wentworth an den Start zu gehen, wie er selbst sagt: „Ich denke schon, dass es wieder gehen würde am Donnerstag, allerdings sieht es derzeit leider nicht so aus als würde ich ins Feld kommen.“ Durch die zahlreichen LIV-Spieler steht er derzeit nur an 4. Stelle der Warteliste und droht so nicht nur um ein echtes Highlight der Saison umzufallen, sondern darüber hinaus auch um eine dicke Chance auf fettes Preisgeld.

 

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Versöhnlicher Schlusspunkt

BMW PGA CHAMPIONSHIP – FINAL: Matthias Schwab benötigt am Finaltag mit einer 68 gleich um zehn Schläge weniger als noch am Samstag und darf sich so über einen versöhnlichen Schlusspunkt im Wentworth GC freuen. Bernd Wiesberger kommt beim wichtigsten European Tour Event des Jahres mit zu hoher Fehlerquote trotz gleich sechs Birdies und der 72 nicht mehr vom Fleck.

Mit dicken Schnitzern am Eröffnungsloch beraubten sich Matthias Schwab und Bernd Wiesberger am Moving Day der BMW PGA Championship bereits aller Chancen zu den Gewinnern des Tages aufzusteigen. Bei Europas wichtigstem Golfturnier des Jahres geht Österreichs Tour-Duo daher nur aus Mittelfeldpositionen in den Schlusstag.

Diesmal läuft es auf der 1 dann für Matthias Schwab deutlich besser, denn mit einem anfänglichen Par lässt er am schweren Eröffnungsloch nichts anbrennen. Auch danach zeigt er in der frühen Phase der Finalrunde solides Golf und nimmt weitere sichere Pars mit, kann parallel dazu allerdings auch das einzige Par 5 der ersten Neun erstmals in dieser Woche nicht zu einem Birdie überreden.

Dem eingeschlagenen Weg bleibt er die gesamte vordere Platzhälfte über treu ergeben und steht nach sage und schreibe neun Pars in Folge weiterhin am Ausgangspunkt von Even Par auf den Backnine. Dort allerdings durchbricht er den Birdiebann dann rasch, denn das Par 3 der 10 lässt den ersten roten Eintrag des Tages für den Schladming-Pro springen.

Das scheint ihn sichtlich so richtig ins Laufen zu bringen, wie ein Eagle am Par 5 der 12 eindrucksvoll beweist, womit es erstmals auch im Klassement spürbar für den 25-jährigen nach vorne geht. Nach einer kurzen schöpferischen Pause drückt er auf der 16 noch einmal aufs Gas und pusht sich mit einem weiteren Birdie noch zusätzlich um einige Ränge weiter nach vor.

Nächste Woche Kräfte tanken

Mit der 17 erweist sich dann allerdings das erste der beiden abschließenden Par 5 Bahnen als kleiner Spielverderber, denn mit einem Bogey trübt er sich das bis dahin fehlerlose Finalbild etwas ein. Zum Abschluss macht er den Faux-pas auf der 18 aber wieder wett, marschiert so mit einer 68 (-4) ins Clubhaus und sorgt damit trotz des verpatzten Moving Days als 37. noch eindeutig für ein gelungenes Ende des European Tour Flaggschiff Events.

„Die Schlussrunde war versöhnlich. Insgesamt 18 Birdies und ein Eagle ist gut bei den unwirtlichen Wetterverhältnissen auf diesem schweren Platz. Darauf kann ich aufbauen. Leider waren es zu viele Fehler in dieser Woche. Es ist aber leichter die Fehlerquote in Zukunft zu senken, als mehr Birdies zu spielen. Jetzt folgt eine Woche Pause und dann geht’s weiter zu den Italian Open und zu den beiden Turnieren auf Zypern“, fasst Matthias das Turnier zusammen und gibt einen Ausblick über sein weiteres Turnierprogramm.

Viel zu viele Fehler

Die Probleme auf der 1, die Bernd Wiesberger am Samstag gleich zwei Schläge abknöpften, stellen sich für den Burgenländer am Sonntag zum Glück nicht, denn mit einem recht sicheren Par macht er auf der schwierigen ersten Bahn nichts verkehrt und findet danach am Par 3 sogar ein schnelles Birdie. Ausgerechnet das einzige Par 5 der vorderen Platzhälfte entwickelt sich für Bernd dann aber zum Stolperstein und wirft ihn wieder auf Level Par zurück.

Des Schlechten noch nicht genug tritt er sich am Par 3 der 5 sogar ein Doppelbogey ein und rutscht so mit dem Gesamtscore wieder auf Level Par zurück. Zumindestens kann er mit einem weiteren Birdie auf der 6 rasch etwas gegensteuern und gleicht sein Score mit dem dritten Birdie des Tages auf der 8 sogar noch vor dem Turn wieder aus.

Standesgemäß geht sich dann auch am Par 5 der 12 das eingeplante Birdie aus, was ihn sogar wieder in den roten Bereich abtauchen lässt. Richtig lange verweilt er in diesem aber nicht, denn das Par 3 der 14 entwickelt sich als kleine Stolperfalle und brummt dem 35-jährigen einen weiteren Schlagverlust auf. Wie schon auf den Frontnine gesehen, bleibt es nicht bei dem einen Fehler, wie ein darauffolgendes zweites Doppelbogey beweist, was ihm kurz vor Schluss der Runde auch wieder viele Plätze kostet.

Erneut allerdings stopft er danach auf der 16 und der 17 wieder die fälligen Birdieputts und macht sich so sofort daran die Fehler wieder wegzuhobeln. Die 18 lässt dann jedoch zum ersten Mal in dieser Woche kein Birdie mehr springen, weshalb er sich schließlich zum bereits dritten Mal mit der 72 (Par) anfreunden muss, die nicht mehr als Rang 40 zulässt.

Startmöglichkeiten schwinden

So richtig zufriedenstellend liefen für Bernd Wiesberger die letzten Wochen eindeutig nicht. Bernd etwa konnte das Rolex Series Doppel kaum in Zählbares ummünzen, denn nach der verpatzten Titelverteidiger-Woche in Schottland springt nun auch in Wentworth nicht mehr als ein 40. Platz heraus. Damit macht er weder im Race to Dubai Plätze gut, noch kann er damit sein Punktekonto in der Weltrangliste auffetten.

Zu allem Überfluss gehen der Nummer 33 der Welt nun langsam aber sicher auch die Start-Möglichkeiten aus. Nach einer Pause kommende Woche steht zunächst die Titelverteidigung in Italien an, anders als im Vorjahr zählt das Event heuer jedoch nicht mehr zur Rolex Series. Da man davon ausgehen kann, dass Bernd in Zypern eher nicht abschlagen wird, hat er danach eigentlich nur noch das in den November verschobene Masters als lukrative Möglichkeit zum Punkte sammeln.

Ob die European Tour die Leerlaufstrecke von Mitte November bis 10. Dezember noch auffüllen kann bleibt abzuwarten, sollte dies jedoch nicht der Fall sein, hätte Bernd fast einen Monat Stehzeit, bis es in Dubai zum Saisonfinale noch einmal im Rahmen der Rolex Series zur Sache geht. Viel ist vom ohnehin ziemlich seltsamen Jahr also nicht mehr übrig, was sich in den kommenden Wochen auch in der Weltrangliste wohl unangenehm für ihn bemerkbar machen dürfte, schon allein deshalb weil in den USA Woche für Woche dicke Punkte ausgespielt werden.

Nicht viel besser

Bei Matthias Schwab stellt sich die Situation nicht viel besser dar als bei seinem Landsmann. Der Plan mit neuem Management in den USA durchzustarten wollte vorerst nicht wirklich aufgehen, da schlicht die Ergebnisse ausblieben um weiter in Amerika zu Werke gehen zu dürfen. In Wentworth geht sich nun zwar ein 37. Platz aus, große Sprünge macht er damit aber nicht, weshalb sichsich die Lage für den Rohrmooser derzeit etwas düsterer darstellt als noch vor wenigen Wochen, als er nur hauchdünn eine Tourkarte auf der PGA Tour verpasste.

Anders als sein Landsmann liegt Matthias im Race to Dubai darüber hinaus nicht einmal auf Kurs in Richtung Finalturnier, was bedeutet, dass er in Dubai nach derzeitigem Stand der Dinge nicht startberechtigt wäre. Auch in der Weltrangliste droht er alsbald wieder im Dreistelligen Bereich aufzuscheinen, was auch Majorstarts im kommenden Jahr wieder deutlich erschweren würde.

Tyrrell Hatton (ENG) lässt am Finaltag nichts mehr anbrennen. Der Engländer marschiert mit einer 67 (-5) über die Ziellinie und triumphiert so bei gesamt 19 unter Par eindrucksvoll mit gleich vier Schlägen Vorsprung auf Victor Perez (FRA). Für Hatton ist es damit der bereits dritte Rolex Series Sieg seiner Karriere.

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Bleigewichte an der 1

BMW PGA CHAMPIONSHIP – 3. RUNDE: Matthias Schwab mit Triplebogey und Bernd Wiesberger mit Doppelbogey laden sich schon am Eröffnungsloch schweren Ballast auf, womit sie sich früh der Chance berauben am Moving Day der BMW PGA Championship zu den Gewinnern zu zählen.

Wiesberger mit Nullsummenspiel

An einem windigen und kühlen Samstag startet Bernd Wiesberger mehr als nur unterkühlt im Wentworth GC: am elendslanden Par 4 zur Eröffnung stimmt der Rhythmus für die langen Schläge noch nicht von Beginn an und fordern ihren Tribut mit einem Doppelbogey. Rasch stabilisiert der frisch gebackene 35-jährige sein Spiel und kann am ersten Par 5, dem leichtesten Loch am Platz, mit Birdie gegensteuern. Damit kommt er endgültig in einen guten Spielfluss, leistet Präzisionsarbeit beim gefährlichen Schlag ins 8. Grün und holt sich dort wie schon am Vortag das Birdie ab. Das schwerste Loch am Platz, die 9, bremst dann mit dem Bogey wieder den Vorwärtsdrang ein.

Der Schwung auf die leichteren Back 9 misslingt, vor allem weil Bernd nicht wie gehofft die Eisen besser in den Griff bekommt: das Par 3 der 10 schenkt ihm so das nächste Bogey ein. Jetzt müssen es die drei Par 5 auf den letzten 7 Löchern richten: an der 12 schnappt sich Wiesberger das eingeplante Birdie. Das Schlussloch hat so wie bislang an jedem Spieltag ein rotweißrotes Birdie parat, womit Wiesberger seine Tagesbilanz auf 0 zurückstellt und auch im Klassement in etwa seine Position um Rang 35 behält.

Schwab stürzt um gut 40 Ränge ab

Matthias Schwab startete aus glänzender Ausgangsposition, nur knapp außerhalb der Top 10, ins Wochenende bei Europas bedeutendstem Golfturnier 2020. Der Moving Day sollte in der verkehrten Richtung für ihn verlaufen.

Das megaschwere Eröffnungsloch bringt Matthias sogar mehr in die Bredouille als seinen Landsmann: erst mit dem 7. Schlag kann er auf diesem Par 4 einlochen und stürzt früh am Leaderboard ab. Das erste und sehr scorefreundliche Par 5 spendiert mit dem Birdie ein erstes Trostpflaster. Die 6. Bahn mag er jedoch weiter nicht, da sie ihm wie schon zum Auftakt einen Schlag kostet. Schwab beweist Kampfkraft und hat mit dem Birdie an der 7 die richtige Antwort parat.

Der nächste Nackenschlag folgt aber auf dem Fuss: am von Wasser verteidigten 8. Grün schickt er seinen Ball bei der Annäherung baden und kassiert sein bereits zweites Triplebogey. Nachdem ihm die megaschwere 9 das nächste Bummerl umhängt, erreicht Schwab den Turn erst nach 41 Golfschlägen.

Den kompletten Absturz kann Schwab auch auf den Back 9 nicht abfedern: mit dem Doppelbogey an der 11 zieht er die nächste dicke Nummer. Nach zwei Löchern Schockstarre rafft sich Matthias noch einmal auf und notiert das Birdie am letzten Par 3, dem er ein weiteres folgen lässt. Trotz des tapferen Aufbäumens im Finish gibt es am Ende nichts besseres als die 78 zu unterschreiben, die Schwab gut 40 Ränge abrutschen lässt. „Ich habe mich leider durch das Triple-Bogey am ersten Loch viel zu sehr aus der Fassung bringen lassen und in der Folge nicht mehr zu meinem Spiel gefunden.
Teilweise habe ich dann zu viel riskiert und dadurch weitere Schläge verloren,“ beschreibt er seine Gemütslage während des Frustsamstags.

Hatton in Pole-Position

Von den Problemen seiner britischen Kollegen Matthew Fitzpatrick (76) und Shane Lowry (74) profitiert vor allem Tyrrell Hatton, der seine Chancen auf den Par 5 mit Eagle und zwei Birdies eiskalt ausnutzt. Mit der besten Runde in der Spitzengruppe von 68 Schlägen pusht sich der Turkish Open-Champion auf 14 unter Par hoch und nimmt damit gleich drei Schläge Guthaben auf die schärfsten Verfolger mit in den Schlusstag. Zudem sind der Däne Joachim B. Hansen und der Franzose Victor Perez auf seinen Fersen nicht gerade Schwergewichte. Tommy Fleetwood und Patrick Reed müssen dagegen als geteilte Vierte bereits vier Schläge aufholen.

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Voll dabei

BMW PGA CHAMPIONSHIP – 1. RUNDE: Matthias Schwab marschiert am Vormittag bei schwierigen Verhältnissen zur 68 und mischt bei nur zwei Schlägen Rückstand im absoluten Spitzenfeld mit. Bernd Wiesberger kämpft sich im Wentworth GC am Nachmittag zur , was auch ihm eine durchaus ansprechende Ausgangslage verschafft.

Nicht gerade in Hochform reisten Matthias Schwab und Bernd Wiesberger zur BMW PGA Championship nach Wentworth. Schwab hatte immerhin ein Wochenende Zeit um seinen Schwung wieder gerade zu biegen, muss allerdings nach der Rückreise aus den USA den Jet Lag aus den Knochen schütteln. Wiesberger konnte sich wenigstens schon in Schottland auf das nasskalte Oktoberwetter einstellen, dass dem Flaggschiff-Event der European Tour auch eine ganz andere Prägung geben wird als in den Jahren, als noch im Wonnemonat Mai gespielt wurde. Im Vorjahr, als erstmals im September gespielt wurde, erreichte Bernd in Hochform einen 17. Platz, während Schwab bei seinem Debüt immerhin 30. wurde.

In Abwesenheit der ganz großen Stars wie McIlroy (NIR) oder Rahm (ESP) bleibt es Titelverteidiger Danny Willett, Lee Westwood, Tyrrell Hatton (alle ENG), Shane Lowry (IRL) und Martin Kaymer (GER) vorbehalten für den Glanz zu sorgen. Zum Auftakt ist Matthias Schwab mit früher Startzeit ausgestattet, lässt zu Beginn auf der 1 mit einem anfänglichen sicheren Par nichts anbrennen und krallt sich danach gleich am Par 3 der 2 das erste Birdie. Das bringt den Rohrmooser auch rasch so richtig ins Rollen, denn mit einem weiteren roten Eintrag gleich danach macht er den starken Start endgültig perfekt.

Selbst damit hat der 25-jährige bei windigen Verhältnissen aber noch lange nicht genug und überredet auch das einzige Par 5 der Frontnine zu einem Birdie, womit er nach nur vier gespielten Löchern bereits bei 3 unter Par liegt. Erst die 6 bremst den starken Beginn dann mit einem Bogey erstmals ein, was sichtlich auch etwas den Schwung kostet, denn nach souveränen Pars muss er kurz vor dem Turn auf der 9 einen weiteren Schlag abgeben und kommt so nur noch im leicht geröteten Bereich auf den Backnine an.

Fehler wieder ausgebessert

Der Schladming-Pro lässt sich aber nicht vom leichten Durchhänger beeindrucken, zieht weiterhin seinen Gameplan durch und findet auf der 11 das bereits vierte Birdie des Tages, dass auch den Birdemotor wieder so richtig auf Touren bringt, wie ein weiteres Erfolgserlebnis gleich darauf am Par 5 eindrucksvoll beweist. Gekonnt spult er in Folge die weiteren Bahnen ab und drückt gegen Ende der Runde mit einem Par 5 Birdie auf der 17 noch einmal aufs Gaspedal, was ihn schließlich mit einer sehenswerten 68 (-4) und Rang 8 zum Recording marschieren lässt.

„Zu Beginn, beinahe noch im Morgengrauen, als ich hinaus musste, waren bedingt durch den sehr starken Wind schwierige Bedingungen. Erst gegen Ende meinder Runde wurde es dann besser. Mit meinem Spiel war ich heute zufrieden. Langsam scheint es wieder besser zu werden und die Sicherheit kehrt langsam zurück. Jetzt gilt es vier gute Runden hinzubringen“, so Matthias nach der starken ersten Umrundung.

Zum Geburtstag unter Par

Bernd Wiesberger kommt am Nachmittag erst mit ein paar Minuten Verzögerung dazu seine Auftaktrunde in Angriff zu nehmen, lässt sich vom kurzen Däumchendrehen aber nicht aus der Ruhe bringen und startet mit souveränen Pars ohne grobe Schwierigkeiten ins Turnier. Da sich am einzigen Par 5 der ersten Neun dann das angepeilte Birdie ausgeht, kann er die Auftaktrunde schon früh in den roten Bereich drehen.

Sofort allerdings macht es sich am Par 3 der 5 auch ein Bogey bequem, womit er postwendend wieder auf Level Par zurückfällt. Das läutet auch eine etwas wackligere Phase ein, denn auch die 7 entwickelt sich als alles andere als gewinnbringend, womit der Burgenländer plötzlich sogar ein Plus vor seinem Namen stehen hat. Auf den darauffolgenden Löchern nimmt er zwar meist recht solide Pars mit, das nächste Birdie lässt aber noch auf sich warten.

Erst am Par 3 der 14 passt dann wieder alles zusammen und er gleicht sein Score mit dem zweiten Birdies des Tages wieder aus. Da sich nach starker Annäherung dann auch auf der 16 ein Birdie ausgeht, biegt er sogar wieder im roten Bereich auf das abschließende Par 5 Doppel ab, dass sich dank eines Birdies auf der 18 noch einmal als gewinnbringend erweist. Mit der 70 (-2) gelingt dem Geburtstagskind – Bernd feiert heute seinen 35. Geburtstag – als 23. ebenfalls ein durchaus gelungener Start ins European Tour Flaggschiff Event.

Tyrrell Hatton, Justin Harding (RSA) und Adri Arnaus (ESP) packen zum Start 66er (-6) Runden aus und liegen damit in geteilter Führung.

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Einige Fragezeichen

BMW PGA CHAMPIONSHIP – VORSCHAU: Bernd Wiesberger und Matthias Schwab hoffen im Wentworth GC beim Flaggschiff Event der European Tour auf eine erfolgreiche Turnierwoche. Nach den zuletzt gezeigten Leistungen schweben jedoch über beider Köpfe doch einige Fragezeichen.

Bei Bernd Wiesberger hatte man vor den Scottish Open das Gefühl, dass er der Titelverteidigung im Renaissance Club regelrecht entgegenfiebert. Am Ende allerdings stand jedoch nur ein 48. Platz auf der Habenseite, was alles in allem eine doch ziemlich enttäuschende Woche bedeutete. Generell kämpft der Burgenländer eigentlich seit dem Re-Start nach der Corona-Zwangspause mit seiner Form, ein 5. Platz im The Belfry bei einem doch eher kleinen Turnier ist somit bislang das Höchste der Gefühle.

Sowohl beim WGC in Memphis, als auch bei beiden US-Majors konnte er der eigenen Erwartungshaltung nicht gerecht werden. Dabei sind es auch immer wieder andere Aspekte im Spiel die nicht zur vollen Zufriedenheit gelingen wollen. Mal finden die Abschläge die Fairways nicht, dann sind die Eisen zu ungenau oder die Grüns ziehen dem siebenfachen European Tour Champion den Nerv. Kommen alle drei Sachen zusammen, passieren auch schon mal Runden wie der Moving Day in Schottland, wo er sich selbst richtig wild aus dem Rennen um die Spitzenplätze nahm.

Bleibt die Hoffnung, dass in Wentworth nun alles zusammenpasst und er von Tee bis Grün sein A-Game im Bag hat, denn nur so wird er beim wichtigsten Turnier der European Tour wirklich reüssieren können. Aufgrund dessen, dass die Tour die Mindestanzahl an Starts wegen Corona aufgehoben hat, schwänzen zwar Stars wie Rory McIlroy (NIR) oder Jon Rahm (ESP) das Event, mit Titelverteidiger Danny Willett, Lee Westwood, Tyrrell Hatton (alle ENG), Shane Lowry (IRL) oder Martin Kaymer (GER) steht jedoch immer noch geballte Golfprominenz in den Teeboxen.

Back in Europe

Auch Matthias Schwab mischt nach seinem US-Abstecher wieder in Europa mit, denn der 25-jährige flog von Sonntag auf Montag nach England und wird ab sofort wieder auf der European Tour Dauergast sein. Wie sein Landsmann hat auch Österreichs Youngster mit deutlichen Formschwankungen zu kämpfen. Vor allem auf den Grüns hadert der Rohrmooser derzeit mit mehr als durchwachsenen Leistungen, was ihm erst letzte Woche in Mississippi auch den Cut kostete.

Nach den zähen Ergebnissen in den Vereinigten Staaten sind die US-Turniere damit zumindestens vorerst für ihn wieder vorbei und er wird sich in den nächsten Wochen klar auf Europa konzentrieren. Durch die wenigen European Tour Starts rutschte Matthias auch im Race to Dubai mittlerweile bis auf Rang 113 zurück, was bedeutet, dass er noch einiges an Arbeit vor sich hat, will er beim Saisonfinale in Dubai mit von der Partie sein.

Rechtzeitig zum Turnierstart am Donnerstag wird sich das Wetter laut derzeitiger Prognose von der nicht allzu schönen Seite zeigen, denn bei nassen Verhältnissen soll es gerade mal 13 Grad warm werden. Erst ab dem Wochenende könnte sich in Surrey auch die Sonne wieder zeigen. Los geht es für Matthias Schwab mit der zweiten Startzeit um 08:45 MEZ auf der 1. Bernd Wiesberger folgt ebenfalls von der 1 weg um 13:35 MEZ.

 

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Einiges an Arbeit

SCOTTISH OPEN – FINAL: Bernd Wiesberger zeigt sich im Renaissance Club zwar im Gegensatz zur Katastrophenrunde am Samstag glasklar verbessert, nach einem 48. Platz wartet auf den Oberwarter aber einiges an Arbeit will er kommende Woche beim Flaggschiff Event der European Tour mehr Grund zum Jubeln haben.

Topmotiviert und richtiggehend brennend auf den Start zeigte sich Bernd Wiesberger vor dem Rolex Series Event in Schottland. Als Titelverteidiger ins Rennen gegangen, zeigte er an den ersten beiden Spieltagen auch durchaus solides Golf, wenngleich er mit der Birdiequote der Spitze nicht wirklich mitkam. Dennoch hatte er vor dem Wochenende noch so gut wie alle Optionen auf dem Tisch liegen, wischte diese jedoch mit einer katastrophalen 77 (+6) in hohem Bogen von eben diesem.

Mit den Topergebnissen eindeutig außer Reichweite geht es am Sonntag somit nun vorrangig nur noch darum zumindestens wieder in die Spur zu finden und das Selbstvertrauen für das kommende Woche stattfindende Flaggschiff Event der European Tour in Wentworth zu stärken. Bernd präsentiert sich auf den letzten 18 Löchern bei deutlich besseren Verhältnissen als noch am Vortag auch klar verbessert, große Sprünge gehen sich mit erneut zu vielen Fehlern aber keine mehr aus.

Ansehnlicher Finaltag

Der Anfang kann sich gleich durchaus sehen lassen, denn zum ersten Mal gelingt am Par 5 der 10 in dieser Woche ein Birdie, was ihn von Beginn an am Sonntag im Minusbereich aufscheinen lässt. Als Birdie-Initialzündung fungiert das anfängliche Erfolgserlebnis jedoch nicht, wie ein Doppelbogey auf der 13 unterstreicht. Zumindestens lässt sich der Oberwarter vom Faux-pas nicht aus der Ruhe bringen und dreht sein Score am Par 5 der 16 wieder zurück auf Anfang.

Auch die 18 hat er am Sonntag perfekt im Griff, krallt sich sein bereits drittes Birdie des Tages und taucht so noch vor dem Turn sogar wieder in die roten Zahlen ab. Auf den Frontnine nimmt er dann eine durchwegs sichere Serie an Pars mit, womit er am Finaltag deutlich souveräner als noch am Samstag agiert. Dies untermauert er dann auf der 5 mit einem weiteren Birdie zusätzlich, was ihn auch erstmals am letzten Spieltag spürbar im Klassement nach oben klettern lässt.

Am darauffolgenden Par 3 erwischt es ihn zwar wie schon am Moving Day auch mit einem Bogey, am Par 5 danach kann er den Fehler aber sofort wieder auskontern und garniert die recht ansehnliche Finalrunde mit einem abschließenden Par 3 Birdie auf der 9 zur 68 (-3). Damit geht sich zwar nur der 48. Platz für den Titelverteidiger aus, zumindestens aber zeigt er im Gegensatz zum Vortag eine glasklare Leistungssteigerung.

Ergebnisse müssen her

So richtig rund läuft es bei Bernd Wiesberger in dieser Saison noch nicht, denn ein 5. Platz im The Belfry ist bislang noch das höchste der Spitzenplatzgefühle in diesem Jahr. Bei den richtig großen Events will es bislang noch so gar nicht laufen, wie eher durchwachsene Ergebnisse beim WGC in Memphis oder auch bei den beiden Majors zeigen. In der Weltrangsliste liegt er noch komfortabel auf Rang 33, bei weiterhin ausbleibenden Topresultaten kann sich dies jedoch rasch ändern.

Nächste Woche bereits hat er aber wieder die Möglichkeit fett anzuschreiben, denn im Wentworth Club steht mit der BMW PGA Championship das Flaggschiff Event der European Tour auf dem Programm. In den nächsten Tagen muss er nun versuchen sein Spiel bestmöglich zu schärfen, denn mit dem anspruchsvollen Parklandkurs in Surrey hatte er bereits einige Male etwas zu kämpfen. Neben Bernd wird auch Matthias Schwab wieder auf der European Tour mitwirken, denn der Rohrmooser fliegt über Nacht aus den USA wieder zurück nach Europa.

Aaron Rai (ENG) marschiert mit einer 64 (-7) noch bis an die Spitze nach vor und teilt sich die Führung so mit Tommy Fleetwood (ENG) (67) bei gesamt 11 unter Par. Im Stechen überreicht Fleetwood seinem Landsmann dann regelrecht den Pokal, nachdem er einen kurzen Parputt links am Loch vorbeischiebt.

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Alles Lei(n)wand

BMW INDOOR INVITATIONAL – WENTWORTH: Bernd Wiesberger trumpft zum Abschluss der BMW Indoor Invitational im virtuellen Wentworth so richtig auf und muss nach einer 67 nur dem Niederländer Will Besseling und dem Engländer Jordan Smith den Vortritt lassen.

Insgesamt fünf Turniere rief BMW mit den Indoor Invitational ins Leben und dotierte jedes davon mit 10.000 Euro. Wie der Name schon sagt geht es dabei nicht „Face to Face“ am Platz zur Sache, sondern jeder Spieler spult seine Runde – meist in den eigenen vier Wänden – am Trackman ab. Der Sieger spendet im Anschluss das Preisgeld an eine Covid-19 Hilfsorganisation seiner Wahl.

Aussagekraft hat dies vom sportlichen Standpunkt her klarerweise nur sehr bedingt, auch weil nur von Tee bis Grün gespielt wird und das System danach die Putts für jeden Spieler errechnet. Ein kurzweiliger Zeitvertreib unter Wettkampfbedingungen sind die BMW Indoor Invitational aber allemal, was auch das Teilnehmerfeld zeigt. Bernd Wiesberger etwa ist zum bereits dritten Mal mit von der Partie.

In Wentworth zeigt er auch seine klar beste Leistung vor der Leinwand, denn gleich auf den ersten vier Bahnen darf er drei Birdies eintragen und stürmt so rasch weit nach vor. Danach ebbt der Trackman-Schwung zwar etwas ab, Bernd bleibt aber fehlerfrei und kann auf der 12 und der 13 die nächsten Birdies mitnehmen. Erst auf der 15 bekommt die Scorecard dann einen kleinen Makel, den er aber auf der 18 noch ausradieren kann. Mit der 67 (-5) liegt er sogar lange Zeit in Führung, ehe ihn Will Besseling – der Niederländer gewinnt mit der 65 (-7) sein bereits zweites Turnier – und Jordan Smith (66) schließlich noch überholen.

Auf drei Bühnen

Matthias Schwab mischt zum zweiten Mal beim BMW Indoor Event mit, kommt mit dem virtuellen Wentworth aber nicht wirklich gut zurecht und tritt sich bei zwei Birdies und einem Eagle satte zwei Doppelbogeys und drei weitere Bogeys ein, womit sich nur die 75 (+3) und Rang 25 ausgeht. Der Rohrmooser misst sich damit während der European Tour Zwangspause sogar gleich dreimal auf drei verschiedenen Bühnen mit Bernd Wiesberger.

Erst vor kurzem trafen die beiden beim >> Austria 4 Charity Event im GC Schloss Schönborn sogar im direkten Duell aufeinander – der Ausgang wird derzeit aber noch geheim gehalten und wird in Kürze auf ORF Sport + ausgetragen. Beim virtuellen Wettkampf in Wentworth hat nun klar Bernd Wiesberger die Oberhand. In knapp zwei Wochen kommt es bei den Nationalen Offenen Meisterschaften dann zum dritten Kräftevergleich der beiden heimischen Golfasse, ehe es in wenigen Wochen dann wieder auf der European Tour und mit den Majors so richtig losgeht.

>> Leaderboard BMW Indoor Invitational – Wentworth

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ANgepeilter Rekord

BMW PGA CHAMPIONSHIP – FINAL: Byeong Hun An (KOR) macht mit neuem Tournament-Record im Wentworth Club eindrucksvoll klar, dass der Sieg in dieser Woche nur über ihn geht. Miguel Angel Jimenez (ESP) und Thongchai Jaidee (THA) müssen sich mit Runner-Up Finishes zufrieden geben.

Viel spektakulärer als Byeong Hun An kann man eine Finalrunde auf einem der schwierigsten Plätze im European Tour Kalender nicht bestreiten. Der Koreaner, bereits als geteilter Führender in den Finaltag gestartet, findet schon auf seinen ersten Bahnen zwei Birdies und dreht auf den Backnine dann komplett an der Birdie- bzw. der Eagleschraube.

Mit einer fantastischen und fehlerlosen 65 (-7) ist er bei gesamt 21 unter Par ganz allein auf weiter Flur unterwegs und stellt einen neuen Tournament-Record auf. Über 72 Bahnen notiert er bei nur drei Bogeys gleich 23 Birdies und ein Eagle, was ihm überlegen den Siegerscheck bei dem mit 5 Millionen Euro dotierten Aushängeschild der European Tour einbringt. Derart tief hat bisher noch niemand im Wentworth Club geschossen, was An außerdem einen neuen Tournament-Record einbringt.

Erst mit sechs Schlägen Abstand und bei 15 unter Par kommen mit Miguel Angel Jimenez (67) und Thongchai Jaidee (69) die ersten Verfolger ins Clubhaus. Francesco Molinari (ITA), der nach der Auftaktrunde noch den Ton angab, kommt über die 74 (+2) am Finaltag nicht hinaus und wird schlussendlich nur 5.

Elektrisch nach Hause

Chris Wood (ENG) versenkt auf der 14 (Par 3) seinen Tee-Shot im Loch zum Hole in One und darf sich über einen BMW i8 freuen. Damit kann der Engländer nun elektrisch von Surrey aus zurück nach Hause fahren.

Bernd Wiesberger verpasste in dieser Woche nach zwei durchwachsenen Runden von 77 (+5) und 74 (+2) Schlägen klar den Cut. Auch Titelverteidiger und Nummer 1 der Weltrangliste Rory McIlroy (NIR) scheiterte deutlich an der gezogenen Linie.

>> Endergebnis BMW PGA Championship

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