Bleigewichte an der 1

BMW PGA CHAMPIONSHIP – 3. RUNDE: Matthias Schwab mit Triplebogey und Bernd Wiesberger mit Doppelbogey laden sich schon am Eröffnungsloch schweren Ballast auf, womit sie sich früh der Chance berauben am Moving Day der BMW PGA Championship zu den Gewinnern zu zählen.

Wiesberger mit Nullsummenspiel

An einem windigen und kühlen Samstag startet Bernd Wiesberger mehr als nur unterkühlt im Wentworth GC: am elendslanden Par 4 zur Eröffnung stimmt der Rhythmus für die langen Schläge noch nicht von Beginn an und fordern ihren Tribut mit einem Doppelbogey. Rasch stabilisiert der frisch gebackene 35-jährige sein Spiel und kann am ersten Par 5, dem leichtesten Loch am Platz, mit Birdie gegensteuern. Damit kommt er endgültig in einen guten Spielfluss, leistet Präzisionsarbeit beim gefährlichen Schlag ins 8. Grün und holt sich dort wie schon am Vortag das Birdie ab. Das schwerste Loch am Platz, die 9, bremst dann mit dem Bogey wieder den Vorwärtsdrang ein.

Der Schwung auf die leichteren Back 9 misslingt, vor allem weil Bernd nicht wie gehofft die Eisen besser in den Griff bekommt: das Par 3 der 10 schenkt ihm so das nächste Bogey ein. Jetzt müssen es die drei Par 5 auf den letzten 7 Löchern richten: an der 12 schnappt sich Wiesberger das eingeplante Birdie. Das Schlussloch hat so wie bislang an jedem Spieltag ein rotweißrotes Birdie parat, womit Wiesberger seine Tagesbilanz auf 0 zurückstellt und auch im Klassement in etwa seine Position um Rang 35 behält.

Schwab stürzt um gut 40 Ränge ab

Matthias Schwab startete aus glänzender Ausgangsposition, nur knapp außerhalb der Top 10, ins Wochenende bei Europas bedeutendstem Golfturnier 2020. Der Moving Day sollte in der verkehrten Richtung für ihn verlaufen.

Das megaschwere Eröffnungsloch bringt Matthias sogar mehr in die Bredouille als seinen Landsmann: erst mit dem 7. Schlag kann er auf diesem Par 4 einlochen und stürzt früh am Leaderboard ab. Das erste und sehr scorefreundliche Par 5 spendiert mit dem Birdie ein erstes Trostpflaster. Die 6. Bahn mag er jedoch weiter nicht, da sie ihm wie schon zum Auftakt einen Schlag kostet. Schwab beweist Kampfkraft und hat mit dem Birdie an der 7 die richtige Antwort parat.

Der nächste Nackenschlag folgt aber auf dem Fuss: am von Wasser verteidigten 8. Grün schickt er seinen Ball bei der Annäherung baden und kassiert sein bereits zweites Triplebogey. Nachdem ihm die megaschwere 9 das nächste Bummerl umhängt, erreicht Schwab den Turn erst nach 41 Golfschlägen.

Den kompletten Absturz kann Schwab auch auf den Back 9 nicht abfedern: mit dem Doppelbogey an der 11 zieht er die nächste dicke Nummer. Nach zwei Löchern Schockstarre rafft sich Matthias noch einmal auf und notiert das Birdie am letzten Par 3, dem er ein weiteres folgen lässt. Trotz des tapferen Aufbäumens im Finish gibt es am Ende nichts besseres als die 78 zu unterschreiben, die Schwab gut 40 Ränge abrutschen lässt. „Ich habe mich leider durch das Triple-Bogey am ersten Loch viel zu sehr aus der Fassung bringen lassen und in der Folge nicht mehr zu meinem Spiel gefunden.
Teilweise habe ich dann zu viel riskiert und dadurch weitere Schläge verloren,“ beschreibt er seine Gemütslage während des Frustsamstags.

Hatton in Pole-Position

Von den Problemen seiner britischen Kollegen Matthew Fitzpatrick (76) und Shane Lowry (74) profitiert vor allem Tyrrell Hatton, der seine Chancen auf den Par 5 mit Eagle und zwei Birdies eiskalt ausnutzt. Mit der besten Runde in der Spitzengruppe von 68 Schlägen pusht sich der Turkish Open-Champion auf 14 unter Par hoch und nimmt damit gleich drei Schläge Guthaben auf die schärfsten Verfolger mit in den Schlusstag. Zudem sind der Däne Joachim B. Hansen und der Franzose Victor Perez auf seinen Fersen nicht gerade Schwergewichte. Tommy Fleetwood und Patrick Reed müssen dagegen als geteilte Vierte bereits vier Schläge aufholen.

Leaderboard BMW PGA Championship

 

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