Brauchbarer Auftakt

ARNOLD PALMER INVITATIONAL – 1. RUNDE: Bernd Wiesberger verbaut sich zwar erneut mit späten Fehlern eine rote Runde, mit der 72 schafft er sich im Hinblick auf den Cut bei recht trickreichen Verhältnissen aber eine gesunde Basis. Sepp Straka strauchelt in Bay Hill vor allem zu Beginn, fängt sich aber und hält nach einer 73 die Hoffnung aufs Wochenende noch klar am Leben.

Golf-Österreich schickt für den Klassiker von Bay Hill gleich zwei Spieler ins Rennen. Nach den zuletzt nicht gerade überbordenden Ergebnissen steigen so zumindest etwas die Chancen auf Jubelpotential für den Finaltag. Sowohl Bernd Wiesberger (2015) als auch Sepp Straka (2020) versuchten sich erst einmal in Orlando auf Arnold Palmers Superkurs, brachten dabei aber keine Runde unter Par zustande und verpassten so auch das Weekend. Während Straka zuletzt wenigstens als erster Österreicher überhaupt in Hollywood cuttete, gelang Bernd an zuletzt sechs Spieltagen in Folge keine rote Runde mehr.

Bernd Wiesberger zeigt sich zu Beginn bei spürbarem Wind im langen Spiel sehr sicher, lässt sich auf der 1 allerdings gleich einen kleinen Tester aus 1,5 Metern zum Par übrig, den er jedoch mit Bravour besteht. Auf der 3 biegt der Abschlag dann unangenehm nach rechts ab und aus dem Rough bringt Bernd den Ball nur im Grünbunker unter, von wo aus sich das Par nicht mehr ausgeht. Am darauffolgenden Par 5 gelingt der Pitch zwar alles andere als zwingend, der Putter spielt aus gut sechs Metern aber perfekt mit und beschert dem Burgenländer so den sofortigen Ausgleich.

Auch das berühmte Par 5 der 6 mit dem trickreichen Abschlag übers Wasser entpuppt sich für den 35-jährigen als gewinnbringend und das obwohl die Grünattacke rechts vor dem Grün versandet. Kurz vor dem Turn zieht der Abschlag auf der 9 deutlich zu weit nach links und nach einer knapp zu kurzen Annäherung und einem nur suboptimalen Chip danach muss er noch auf den Frontnine den scoretechnischen Ausgleich einstecken. Der Südburgenländer lässt sich aber nicht aus der Ruhe bringen, nimmt danach sichere Pars mit und stopft auf der 14 aus gut vier Metern zum nächsten Birdie, was ihn auch wieder in die roten Zahlen abtauchen lässt.

Wieder im Finish

Mit dem wiedergefundenen Selbstvertrauen von 15 durchwegs ansprechenden Löchern bei recht diffizilen Verhältnissen, nimmt er am Par 5 der 16 dann aus dem Fairwaybunker Risiko und bringt den Ball stark am Grün unter. Zwei Putts später hat er das nächste Birdie auf der Scorecard leuchten, gibt dieses nach einem eingebunkerten Abschlag am Par 3 danach allerdings auch postwendend wieder aus der Hand. Es scheint bei Bernd aber derzeit irgendwie wie verhext zu sein, denn wie schon vergangene Woche machen ihm auch in Orlando wieder späte Fehler einen Strich durch die rote Rechung.

Auf der 18 verzieht er noch einmal einen Drive unangenehm nach rechts und um das Wasser nicht ins Spiel zu bringen, bleibt die Annäherung zu weit links. Mit Chip und Putt ist es nicht getan und nach dem abschließenden Bogey marschiert er „nur“ mit der 72 (Par) zum Recording, was als 43. allerdings immer noch eine durchaus souveräne Auftaktrunde darstellt. Die rotlose Phase – der Freitag in Saudi Arabien war Bernds letzte Runde unter Par – wächst damit aber auf bereits sieben Runden an.

Anlaufschwierigkeiten

Sepp Strakas Drive bremst sich auf der 1 zwar gerade noch vor dem Bunker ein, die Annäherung aus dem Semi-Rough bleibt aber etwas zu kurz und da das Up & Down zum Par nicht gelingen will, tritt sich der Longhitter im unangenehmen Wind gleich auf der 1 den ersten Fehler ein. Der Abschlag am Par 3 danach rollt etwas zu lange aus und da der Putt vom Fairway zu stark nach rechts wegbricht, geht sich auch auf der 2 das Par nicht mehr aus, womit der verpatzte Start ins Turnier nicht mehr zu leugnen ist.

Am Par 5 der 4 kommt bekommt der Putter dann aber langsam die benötigte Betriebstemperatur, denn aus vier Metern geht sich das erste Birdie aus, womit er zumindest einen der beiden anfänglichen Fehler wieder ausbügeln kann. Allerdings kühlt der 14. Schläger im Bag auch sofort wieder schlagartig ab und lässt ihn nach einem durchaus starken Bunkerschlag auf der 5 aus einem guten halben Meter noch zweimal ansetzen, womit prompt der nächste Fehler auf der Scorecard aufleuchtet.

Langsam aber sicher kristallisiert sich dann doch recht deutlich heraus, dass es in Bay Hill wohl auch 2021 nicht so wirklich laufen will, denn nach einer gewasserten Grünattacke auf der 6 geht prompt der nächste Schlag flöten, den er sich aber nach einem starken Teeshot am Par 3 danach sofort wieder zurückholt. Zu Beginn der Backnine bleibt der Abschlag dann zwar etwas zu weit rechts, der gebürtige Wiener zündet aber aus dem Rough eine traumhafte Annäherung und lässt sich zum nächsten Birdie nur wenige Zentimeter übrig.

Souverän zu Ende gebracht

Selten allerdings war das Sprichwort „Wie gewonnen, so zerronnen“ ähnlich treffend wie auf dieser Runde, denn konnte er auf der 10 aus dem Rough noch ein super Eisen zünden, gelingt dies auf der 13 weniger gut und aus größerer Distanz tritt er sich mit einem Dreiputt den nächsten Schlagverlust ein. Am letzten Par 5 bringt er sich dann nach einem Schlag in den Fairwaybunker etwas in die Bredouille, bringt aus unangenehmer Lage den dritten Schlag aber bis auf drei Meter zur Fahne und kann den fälligen Putt zum wichtigen Birdie lochen.

Souverän spult er die verbleibenden anspruchsvollen Schlusslöcher dann ohne grobe Probleme ab und unterschreibt so schließlich die 73 (+1). Zwar hätte sich Sepp selbst vor der Runde mit Sicherheit besseres erhofft, nach dem schleppenden Start kann er sich mit der Runde im knappen Plusbereich am Ende aber wohl zufrieden zeigen, auch weil ihm die 73 mit Rang 56 noch durchaus gute Chancen auf den Cut einräumt.

Rory McIlroy (NIR) und Corey Conners (CAN) teilen sich nach 66er (-6) Runden die Führungsrolle.

Leaderboard Arnold Palmer Invitational

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