Frustwoche schlechthin

ST. JUDE INVITATIONAL – FINAL: Bernd Wiesberger bringt am Sonntag im TPC Southwind mit einer 70 zwar seine beste Runde der Woche ins Clubhaus, mit keiner einzigen Runde unter Par und seinem bis dato klar schlechtesten Ergebnis bei einem WGC-Turnier erlebt der siebenfache European Tour Sieger aber eine Frustwoche sondergleichen. Die Performance beim WGC gilt es nun schnell aufzuarbeiten um die Lehren für das anstehende Major in San Francisco ziehen zu können.

Ein 55. Platz im Jahr 2012 bei den Bridgestone Invitational war bislang Bernd Wiesbergers schlechtestes Ergebnis bei einem WGC-Turnier. Nach den St. Jude Invitational unterbietet er diese Marke jedoch klar und muss sich am Ende eigentlich fast bei einigen wenigen Spielern bedanken, dass er nicht sogar die rote Laterne umgehängt bekommt.

Mit einer Woche zum Vergessen, von ungenauen Abschlägen über verzogene Eisen bis zu durchwachsenem Kurzspiel tritt er mit einem Gesamtscore von 9 über Par und als 74. die Weiterreise nach San Francisco zum ersten Major des Jahres an. In den wenigen verbleibenden Tagen bis zum ersten Abschlag am Donnerstag heißt es für Bernd Wiesberger nun so rasch als möglich alles nur Erdenkliche in die Wege zu leiten um im TPC Harding Park eine bessere Rolle als beim WGC-Event in Memphis spielen zu können.

Etwas weniger fehleranfällig

Dabei beginnt die Runde etwas souveräner als noch die Auftritte am Freitag und am Samstag, denn mit einem durchwegs stressfreien Par glückt der Start in den Finaltag ohne große Aufregung. Nachdem er am Par 5 der 3 vom Tee aus das Fairway findet, entscheidet er sich diesmal zur Grünattacke, verfehlt dieses jedoch recht deutlich rechts und schickt den Ball ins H2O. Ein starker 2,5 Meter Putt rettet ihm aber noch das Par.

Nachdem auch auf der 5 eine Annäherung zu weit rechts bleibt und im Anschluss der Chip etwas zu lange ausfällt, geht sich erstmals ein Up & Down nicht aus, was das erste Bogey zur Folge hat. Anders als an den Tagen zuvor tritt der Fehler aber keine Bogeylawine los. Nach dem ersten wirklich ganz starken Eisen hat er dann am Par 3 der 8 eine perfekte Chance aufs erste Birdie, aus einem Meter will der Putter aber nicht mitspielen.

Die vergebene Großchance scheint Bernd aber anzuspornen, denn auch auf der 9 passt der Approach richtig gut und diesmal darf er aus 2,5 Metern das Birdie eintragen. Die gute Phase endet jedoch am Par 3 der 11 jäh, denn Bernd verfehlt das Inselgrün recht deutlich und hat sogar alle Hände voll zu tun um noch das Bogey retten zu können.

Sofort allerdings gleicht er sein Tagesergebnis abermals aus, nachdem auf der 12 der Birdieputt aus gut vier Metern den Weg ins Ziel findet. Auf der 15 hat er zunächst noch etwas Glück, dass es die Annäherung noch knapp übers Wasser schafft. Mit Chip und Putt ist die Sache aber dennoch nicht erledigt, weshalb er erneut mit einem Bogey in den Plusbereich abdriftet.

Am Schlussloch kann er dann zwar sein Score mit einem gelochten 1,5 Meter Putt noch ausgleichen, mehr als die 70 (Par) geht sich so aber nicht aus, was ihm keinen Vorstoß im Klassement mehr einbringt. Mit keiner einzigen roten Runde in dieser Woche, bei eigentlich zum größten Teil recht guten äußeren Verhältnissen, bleibt am Ende in dem Weltklassefeld nur der 74. Platz für ihn über, was sein bislang ganz klar schlechtestes Abschneiden bei einem WGC-Turnier darstellt.

Ungewohntes Bild

Ungewöhnlich für Bernd ist vor allem wie der Score zustande kam, denn eigentlich ist die größte Stärke des Burgenländers das Eisenspiel, doch genau dieses lässt ihn in dieser Woche schwer im Stich. Teils zu lang, teils zu kurz, einmal links, einmal rechts, nur auf Linie waren die Annäherungen nahezu an allen vier Tagen kaum. Auf genau diesen Aspekt wird es jedoch kommende Woche in San Francisco enorm ankommen, denn der TPC Harding Park gilt als einer der Shotmaking Kurse schlechthin, was bedeutet, dass der Oberwarter bis Donnerstag noch ordentlich Arbeit vor sich hat.

Mit dem schwachen Turnier in Memphis setzt sich auch der „US-Fluch“ nahtlos fort, denn nach wie vor wartet der 34-jährige auf das allererste Top 10 Ergebnis auf amerikanischem Boden. Will er sich, wie von ihm selbst in einer Pressekonferenz vor etlichen Monaten angekündigt, eine Tourcard für die US-Tour sichern, müssen zwingend Topergebnisse her um die Startchancen auch nützen zu können. Mit einer ähnlichen Leistung wie in dieser Woche dürfte jedenfalls beim Major bereits am Freitag Endstation sein. Die ausbleibenden Spitzenresultate werden sich auch in der Weltrangliste wohl bald bemerkbar machen.

Thomas setzt sich durch

Drittrundenleader Brendon Todd macht mit birdieloser 75 den Weg frei für Justin Thomas, der in nur 31 Schlägen über die Front 9 bolzt und mit der 65 noch deutlich mit 3 Schlägen Vorsprung seinen zweiten WGC-Titel holt. Der 27-jährige gewinnt heuer bereits drei Titel und löst Jon Rahm als Nummer 1 der Weltrangliste ab. Den zweiten Platz teilen sich Phil Mickelson, Daniel Berger, Brooks Koepka und der Engländer Tom Lewis.

>> Leaderboard St. Jude Invitational

>> SKY überträgt Live und in HD von den St. Jude Invitational.

FOLLOW US... twitterrssyoutubetwitterrssyoutube
SHARE... FacebooktwitterredditpinterestlinkedinmailFacebooktwitterredditpinterestlinkedinmail