Schützenhilfe ausgeschlagen

DELL TECHNOLOGIES MATCH PLAY – 3. TAG: Bernd Wiesberger scheitert in einem über weite Strecken zwar eher von mäßigem Niveau geprägten aber hochspannenden Duell schlussendlich an nervenstarken Putts von Kevin Streelman (USA) und verpasst so ein mögliches Stechen um den Aufstieg. Besonders bitter, da im Parallelmatch Viktor Hovland (NOR) gegen Abraham Ancer (MEX) die benötigte Schützenhilfe geleistet hätte.

„Leider ist es mir heuer nicht gelungen durch die Gruppenphase zu kommen. Ich habe zu viele Löcher in der frühen Phase der Runde hergegeben und Kevin hat solide gegen Ende gespielt,“ fasst Wiesberger trocken zusammen.

Bernd Wiesberger ließ am Donnerstag mit einer überzeugenden Vorstellung Norwegens Top-Youngster Viktor Hovland keine Chance und sicherte sich mit einem 4 & 2 Triumph einen am Ende deutlichen Sieg. Damit wahrt der Burgenländer auch die Chance auf den Aufstieg, muss dazu jedoch neben einem Pflichtsieg am Freitag gegen Kevin Streelman auch hoffen, dass in der Parallelpartie Hovland Abraham Ancer schlägt. Sollte dieser Fall eintreffen, hätten sowohl der Burgenländer als auch der Mexikaner je 2 Punkte und würden sich so in einem Sudden Death Stechen den Aufstieg in die K.O.-Phase ausspielen.

Bernd bringt sich dann gleich auf der 1 etwas in die Bredouille, nachdem der Drive nur den Fairwaybunker findet. Mit einem sensationellen Pitch legt er den Ball aber geschenkt zur Fahne und kann so das Loch noch teilen. Auf der 2 allerdings werden ihm die Probleme im langen Spiel dann zum Verhängnis, denn nachdem er diesmal die Annäherung einbunkert und sich aus dem Sand nicht mehr zum Par scramblen kann, geht Streelman früh mit 1 Auf in Führung. Auch auf der 3 hat er wieder Probleme und da der Drive so dermaßen links weggeht, dass er sogar droppen muss, liegt der US-Amerikaner bereits nach nur drei gespielten Löchern unangenehm mit 2 Auf vorne.

Am Par 3 danach rettet sich Bernd mit starkem Up & Down noch zum Par, lässt danach allerdings eine richtig gute Möglichkeit ungenützt. Am ersten Par 5 danach missen dann zwar beide rechts mit der Attacke das Grün, Streelman dosiert den Chip aber deutlich zu stark, was Bernd die Möglichkeit eröffnet und diesmal schlägt der Burgenländer zu und verkürzt auf nur noch 1 Down. Auf teils eher mäßigem Niveau teilen sich die beiden dann die verbleibenden Bahnen der Frontnine und marschieren so mit unverändertem Zwischenstand auf die zweite Platzhälfte.

Streelman nervenstark

Dort wird die Lage dann aber zusehens prekärer. Nicht nur, dass Abraham Ancer im Parallelspiel gegen Hovland spürbar aufs Tempo drückt, locht Streelman auf der 10 auch noch zum Birdie, womit Bernd wieder mit zwei Löchern Rückstand unterwegs ist. Auf der 12 muss Bernd dann aber gar nicht mehr putten, denn nachdem sich Streelman wild über die Wiese treibt und zwischenzeitlich dann auch noch den Ball im H2O versenkt, schenkt er das Loch kurzerhand ab.

Auf der 13 nimmt der Oberwarter dann Risiko, zündet am drivebaren Par 4 die Attacke übers Wasser und parkt den Ball nur knapp neben dem Grün. Da Streelman den Birdieputt diesmal verschiebt, während Bernd nervenstark locht, steht das Duell wieder auf All Square. Das lockt Streelman aber regelrecht aus der Reserve und mit einem gelochten 6 Meter Putt krallt er sich auf der 14 prompt wieder die Führung. Der US-Amerikaner zeigt nun, dass er richtiggehend Nerven aus Stahlseilen hat, denn nach einem sensationellen Wedge von Bernd locht er aus knapp vier Metern und behält so weiterhin die knappe Führung.

Am Par 3 der 17 ist der verpasste Aufstieg in die K.O.-Phase dann endgültig Gewissheit, da sich die beiden die 17 teilen und Bernd so keine Chance mehr hat den nötigen Sieg einzufahren. Besonders bitter, da im Parallelmatch Viktor Hovland mit unglaublichen Backnine Abraham Ancer noch 1 Auf niederringt und so die benötigte Schützenhilfe geliefert hätte. Schlussendlich fährt Kevin Streelman einen knappen 1 Auf Sieg gegen den Südburgenländer ein und hält damit wie Abraham Ancer bei 2 Punkten, was bedeutet, dass die beiden ins Stechen müssen, wo sich Streelman schließlich gleich am ersten Loch mit Birdie gegen Par das Weiterkommen sichert.

Wieder Licht & Schatten

Wie schon in den letzten Wochen waren auch die drei Match Play Duelle wieder von Licht & Schatten geprägt. Mit der klar besten Leistung der Woche am Donnerstag gegen Viktor Hovland fuhr Bernd einen eigentlich von Anfang an ungefährdeten Sieg ein, der ihm noch die Chance auf den Aufstieg offen hielt. Vor allem zum Auftakt allerdings zog ihm Ancer von Beginn an unangenehm davon und immer in der Defensive reichte es schließlich nicht um noch einmal heranzukommen.

Auch gegen Kevin Streelman lief er nahezu von Beginn an hinterher. Zwar gelang zwischenzeitlich noch der Ausgleich, mit den nervenstarken Putts aus 6 Metern und knapp 4 Metern spielte der erfahrene US-Amerikaner aber schließlich das Duell zu seinen Gunsten nach Hause. Vor allem im langen Spiel hatte Bernd auch in Austin wieder teilweise zu kämpfen, wenngleich es doch bereits über weite Strecken etwas stabiler wirkte als zuletzt.

Bitter ist der verpasste Aufstieg auch im Hinblick der Punkte, denn der dritte Platz in der Gruppe hilft ihm im Grunde genommen weder in der Weltrangliste, noch in der laufenden Ryder Cup Qualifikation und auch nicht im Non-Member Ranking der PGA Tour weiter. Nach dem WGC-Event im Concession GC verläuft somit auch das zweite WGC-Turnier des Jahres nicht gerade nach Plan für den 35-jährigen. „Ich habe jetzt noch ein wenig am Wochenende zu arbeiten um für die Valero Texas Open bereit zu sein,“ will Wiesberger die Anwesenheit seines Schwungcoaches Phil de Busschere nutzen.

Bracket Dell Technologies Match Play

>> SKY überträgt Live und in HD vom Dell Technologies Match Play.

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