Lage verschärft

WORLD TOUR CHAMPIONSHIP – 1. RUNDE: Bernd Wiesberger agiert zum Auftakt in den Jumeirah Golf Estates vor allem vom Tee viel zu ungenau, was die 70 durchaus als gut dastehen lässt. Dennoch verschärft sich die Lage im Kampf um die Jahreswertung, denn sowohl Jon Rahm (ESP) als auch Tommy Fleetwood (ENG) mischen weit vorne mit. Matthias Schwab legt mit einer 69 einen grundsoliden Auftakt hin.

Als erster Österreicher der Golfgeschichte greift Bernd Wiesberger nach der Harry Vardon Trophy, dem prestigeträchtigen Gewinn der Jahreswertung der European Tour. Beim Saisonfinale in Dubai hat der Oberwarter zwar mit Tommy Fleetwood, Jon Rahm, Shane Lowry (IRL) und Matt Fitzpatrick (ENG) vier hochkarätige Rivalen, hat aber als einziger die Chance aus eigener Kraft die Jahreswertung für sich zu entscheiden. Mit einem Sieg oder einem alleinigen zweiten Platz bei der Dubai World Tour Championship wäre der 34-jährige nicht mehr einzuholen.

Gleich auf der 1 läuft dann aber alles in die genau verkehrte Richtung, denn während sich Bernd nach einem eingebunkerten Abschlag mit einem Dreiputt ein Bogey eintritt, locht Flightpartner Fleetwood die Annäherung zum Eagle. Auch auf der 2, dem ersten Par 5 geht sich nach etwas zu kurzem Chip kein Birdie aus, während Fleetwood trotz eingebunkerter Grünattacke den roten Eintrag verbuchen kann. Damit klafft zwischen Bernd und dem Engländer nach nur zwei Bahnen bereits eine Lücke von vier Schlägen.

Diese verringert sich auf der 3 aber mit dem ersten Birdie des Burgenländers wieder etwas, denn trotz eines weiteren Ausflugs in einen Fairwaybunker geht sich nach starker Annäherung ein roter Eintrag aus. Doch trotz des Erfolgserlebnisses geht es eher „shaky“ dahin, denn ein weiterer alles andere als guter Abschlag zwingt ihn am langen Par 3 zu einem Chip, der nicht zwingend zur Fahne will und so im nächsten Bogey mündet.

Am Par 5 der 7 biegt einmal mehr ein Abschlag unangenehm ab und zwingt den 34-jährigen so aus dem Bunker vorzulegen. Ein starkes Wedge legt ihm dann aber die gute Birdiemöglichkeit auf, die er auch dankend annimmt und so sein Score erneut auf Level Par zurückdreht. Auf der 8 lässt er eine weitere Birdiemöglichkeit aus und während Fleetwood erneut den Putt stopft, wäre Bernd zu dieser Zeit auch die Führung im Race to Dubai los.

Der Putter wird wärmer

Auch auf den Backnine will die Sicherheit vom Tee einfach nicht kommen, denn erneut geht ein Abschlag auf der 10 links weg und nach einem etwas zu langen Chip stolpert er prompt über den nächsten Fehler. Da Fleetwood weiterhin nahezu alles locht, droht es schon am ersten Tag für Bernd durchaus unangenehm zu werden. Zumindestens erwärmt sich auf der 11 der Putter erstmals etwas und spendiert Bernd aus gut drei Metern den erneuten Ausgleich.

Die Temperatur behält das Gerät fürs Kurzgemähte auch danach bei, denn auf der 13 stopft er einen Monsterputt mit starkem Break und taucht so erstmals im Turnier in den roten Zahlen auf. Stabil wirkt das Spiel des siebenfachen European Tour Champions aber weiterhin nicht, denn sogar am kurzen Par 4 der 15 lässt er sich einen Tester zum Par über. Zwar besteht er diesen, doch mit Jon Rahm mischt nun ein weiterer harter Konkurrent um den Titel der Jahreswertung ganz vorne mit, was bedeutet, dass er mit Fleetwood und dem Spanier gleich zwei harte Brocken deutlich vor sich im Klassement stehen hat.

Die Probleme bei den Abschlägen reißen an diesem Tag einfach nicht ab, denn erneut bekommt er am Par 3 der 17 vom Tee weg Sand ins Getriebe, nimmt nach starkem Bunkerschlag aber das Par mit. Zeitgleich verhilft Rory McIlroy (NIR) mit einem Eagle auf der 18 zur 64 (-8) Bernd wieder zur Spitzenposition im Race to Dubai, denn er reiht sich damit hinter Mike Lorenzo-Vera (FRA) (63) auf dem alleinigen 2. Rang ein und verdrängt damit sowohl Fleetwood als auch Rahm etwas nach hinten.

Zum Abschluss passt dann aber noch einmal alles zusammen, denn nach einem guten Wedge locht er den fälligen Putt und kann so am Ende die 70 (-2) unterschreiben, was ihm nach dem ersten Spieltag Rang 14 einbringt. Bernd selbst hätte sich am Donnerstag mit Sicherheit besseres erhofft, angesichts der mehr als durwachsenen Leistung vom Tee ist die Runde mit 2 unter Par aber durchaus als gelungen einzustufen. Immerhin belegt er derzeit in der Hochrechnung der Jahreswertung nach wie vor Rang 1.

„Zufrieden mit dem Ergebnis der heutigen Runde. Habe den ganzen Tag gut gekämpft und sicherlich nicht mein bestes Golf gezeigt. Morgen geht’s weiter!!“, fasst Bernd [sic!] die Runde danach auf Facebook knapp zusammen.

Grundsolider Auftakt

Matthias Schwab ist erstmals im Kreis der besten 50 der Jahreswertung für das elitäre Finalturnier qualifiziert und möchte einmal mehr in aktueller Bombenform ganz vorne mitmischen. Der Start gelingt bei durchwegs windigen Verhältnissen mit einem anfänglichen Par ohne große Probleme. Die unglaubliche Par 5 Bilanz der letzten Turniere setzt sich sichtlich auch in Dubai weiter fort, denn schon die 2 lässt das erste Birdie springen, was ihn rasch in die roten Zahlen bugsiert.

So richtig lange kann er in diesen aber noch nicht verweilen, denn die 5 ringt ihm das erste Bogey ab, womit er wieder auf den Ausgangspunkt zurückfällt. Aus der Ruhe lässt er sich vom kleinen Faux-pas aber nicht bringen und krallt sich am nächsten Par 5 prompt wieder das Minus als Vorzeichen. Auf den folgenden Bahnen wirkt sein Spiel dann durchwegs stabil und nach einer kurzen Parserie geht sich auf der 11 mit starkem Putt das nächste Birdie aus, womit er sich wieder an die Top 10 herankämpft.

Richtig unaufgeregt zieht er weiterhin sein Spiel durch und belohnt sich auf der 18 noch einmal mit einem starken Putt zu einem weiteren Birdie. Damit legt der Schladming-Pro mit der 69 (-3) einmal mehr einen richtig guten Start in ein Turnier hin und verschafft sich so als 8. auch eine sehr gute Ausgangslage für den weiteren Verlauf.

„So richtig aufregend war die Runde heute nicht. Ich hab sauberes Golf mit wenigen Up & Downs gespielt. Einige Putts waren sehr knapp und hätten durchaus auch fallen können“, fasst Matthias seine sehr souveräne Auftaktleistung zusammen.

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