Kräftiges Lebenszeichen

VOLVO CHINA OPEN – 1. RUNDE: Bernd Wiesberger gibt im Genzon GC von Shenzhen ein kräftiges Lebenszeichen von sich und verpasst nur wegen eines abschließenden Doppelbogeys eine nahezu perfekte Ausgangslage. Matthias Schwab reißt das Ruder nach einem Horrorintermezzo noch gut herum

Das 25 Jahres-Jubiläum von Chinas Aushängeschild findet im Genzon Golfclub von Shenzhen statt. Für Bernd Wiesberger könnte das geliebte China gerade zur rechten Zeit kommen, konnte er doch vor zwei Jahren ausgerechnet im Genzon Golfclub seinen letzten Sieg auf der European Tour feiern, als hier zum letzten Mal das Shenzhen International stattfand.

Mit weiterhin stabilem Spiel von Tee bis Grün und besserer Puttleistung könnte sich China womöglich als der Turnaround einer bislang noch sehr durchwachsenen Saison erweisen. Home-Star Li Haotong führt als einziger Top 50-Spieler das Feld an, in dem auch Kurt Kitayama (USA), Alex Levy (FRA), Alexander Björk (SWE), Ross Fisher (ENG), Jorge Campillo (ESP), Scott Hend (AUS) oder Erik van Rooyen (RSA) zu beachten sein werden.

Bernd findet sich dann auch gleich von Beginn an perfekt zurecht, denn schon die 1 lässt das erste Birdie für den Oberwarter springen. Zwar verpasst er es sofort am darauffolgenden Par 5 nachzulegen, holt den roten Eintrag aber schon auf der 4 nach und macht so den durchwegs starken Beginn endgültig perfekt. So richtig auf den Geschmack gekommen nimmt er auch von der 6 ein Birdie mit und klopft damit bereits in der frühen Phase vehement an den Top 10 an.

Das Par 3 der 8 wird dem Burgenländer dann aber am Donnerstag als erste Bahn etwas zum Verhängnis und hängt ihm auch den ersten Fehler um. Sofort aber setzt er am darauffolgenden Par 5 den Konter und stellt so den Zwischenstand von -3 postwendend wieder her. Danach hat er sogar etwas Pech, dass die durchwegs guten Putts nicht fallen.

Eagle und Doublette

Spektakulär knackt er diese dann auf der 13, denn mit gestopftem Eagleputt ist er plötzlich sogar auf Tuchfühlung mit der Spitze. Das bringt auch den Putter noch einmal richtig zum Glühen, denn auch die 14 erweist sich aus gut drei Metern als gewinnbringend. Erst die 15 kühlt dann nach knapp verfehltem Grün und verpasstem Up & Down nach zu kurzem Chip die heißen Zwischenspurt ab.

Als bereits alles auf eine 67er Auftaktrunde hindeutet, muss er am abschließenden Par 4 nach einem gewasserten Abschlag noch eine Doublette einstecken und unterschreibt so „nur“ die 69 (-3). Zwar liegt er auch damit klar auf Cutkurs, mit dem abschließenden schweren Fehler lässt er aber eine noch viel bessere Ausgangslage als Rang 33 liegen.

Auch die Statistik spricht eine eindeutige Sprache und zeigt, dass sich der Burgenländer in Asien gewohnt wohlfühlt. Bernd verfehlt zum Auftakt lediglich drei Fairways, wobei sich davon lediglich die 18 unangenehm zu Buche schlägt. Auch bei den Eisen agiert er gewohnt sicher und erreicht nur dreimal das Kurzgemähte nicht wie geplant. Auch mit der Puttleistung kann er sich durchwegs zufrieden zeigen. Zwar muss er auch einen Dreiputt verdauen, nach dem Turn hatte er aber sogar Pech, dass einige sehr gute Putts ausgelippt sind.

Mit dem Großteil der Runde zeigt er sich durchaus zufrieden: „Ich hab auf den ersten 14 Bahnen sehr solides Golf gespielt. Danach hab ich leider einige Abschläge und Annäherungen verzogen und bin auch in den schweren Regen gekommen. Mit dem Ausgang der Runde bin ich daher auch nicht wirklich zufrieden.“ „Leider muss man auch festhalten, dass fünfeinhalb Stunden viel zu lange ist für eine Runde. Da muss etwas gemacht werden“, spricht er abschließend auch die lähmende Warterei an.

Horrorintermezzo gut verdaut

Beflügelt von seinem zweiten Top 10-Ergebnis der noch jungen Saison kommt Matthias Schwab voller Selbstvertrauen zu seiner ersten Volvo China Open angeflogen. Er beginnt auf den Backnine mit einem anfänglichen Birdie perfekt, tritt sich aber schon am Par 3 der 12 den ersten Fehler ein. Gleich danach muss er am Par 5 sogar ein Doppelbogey eintragen und setzt sich damit am eher falschen Ende des Leaderboards fest.

Zwar stabilisiert der Rohrmooser in Folge sein Spiel wieder, kontern kann aber die gesamte zweite Platzhälfte über nicht. Erst auf der 1 bricht dann der lange zähe Bann und spendiert dem Schladming-Pro auch das erste Birdie der Frontnine. Das bringt seinen Birdiemotor auch richtig auf Touren, denn da auch das Par 5 danach einen Schlag springen lässt, pirscht er sich wieder an den Ausgangspunkt heran.

Da sich auch die 6 dann zum Positiven entwickelt, darf sich Matthias nach 15 gespielten Bahnen endgültig über den scoretechnischen Ausgleich freuen. Kurz vor Ende der Runde taucht er dann mit seinem bereits vierten Schlaggewinn des Tages auch erstmals in den roten Bereich ab.

Zwar geht sich dann am abschließenden Par 5 nicht noch ein weiteres Birdie aus, doch nach dem kapitalen Intermezzo zu Beginn kann sich Matthias mit der 70 (-2) wohl durchaus zufrieden zeigen. Am Freitag wird er als derzeit 46. aber dennoch aller Voraussicht nach eine weitere rote Runde benötigen um im Kampf um den Cut nichts anbrennen zu lassen.

Ein Blick auf die Statistik offenbart auch wo Matthias Schwab am Donnerstag die größten Probleme hatte. Denn mit nur 9 getroffenen Fairways hat er durchaus noch Luft nach oben. Mit 29 Putts hingegen kann er sich wohl durchwegs zufrieden zeigen.

„Ich hatte heute einiges zu bewältigen. Es war ein sehr durchwachsener Start, weil ich leider auf der 13 den Drive Out of Bounds geschossen hab und so das Doppelbogey nehmen musste. Ich fand aber in Folge trotzdem wider gut zu meinem Spiel und machte dann bis zum Schluss keinen schweren Fehler mehr“, beschreibt er die Runde.

David Lipsky (USA), Tapio Pulkkanen (FIN) und Jorge Campillo teilen sich nach 65er (-7) Runden die Spitzenposition.

>> Leaderboard Volvo China Open

>> SKY überträgt Live und in HD von den Volvo China Open.

FOLLOW US... twitterrssyoutubetwitterrssyoutube
SHARE... FacebooktwitterredditpinterestlinkedinmailFacebooktwitterredditpinterestlinkedinmail