Besseres liegengelassen

MASTERS – 2. RUNDE: Sepp Straka setzt im Augusta National zwar mit einer 73 (+1) die makellose österreichische Cut-Serie beim Masters souverän fort, mit einigen vermeidbaren Fehlern und einem rabenschwarzen Finish lässt er aber eine noch deutlich bessere Ausgangslage liegen.

Sepp Straka hatte am Donnerstag einige Mühe richtig ins Spiel zu finden, denn mit etlichen Ungenauigkeiten von Tee bis Grün musste er schon früh Fehler verzeichnen und bog so nur bei 3 über Par auf die Backnine ab. Dort allerdings agierte der Longhitter dann wie ausgewechselt, knallte fünf Birdies in Folge aufs Tableau und pushte sich so noch zu einer 70 (-2), die ihn klar in Schlagdistanz zu den Top 10 in den Freitag starten lässt.

Österreichs Masters-Beitrag hat auch durchaus die glückliche Seite des Draws erwischt, denn am Vormittag präsentieren sich die Verhältnisse in Augusta noch absolut perfekt. Am Nachmittag soll dann aber spürbar der Wetterumschwung einsetzen und neben Regen und Gewittern ist auch Wind mit Böen von rund 50 km/h prognostiziert, weshalb sich die Verantwortlichen dazu entschlossen die Startzeiten um eine halbe Stunde nach vorne zu verlegen

Sepp wirkt in den Morgenstunden dann noch nicht wirklich hellwach, denn diesmal zieht der Abschlag auf der 1 deutlich zu weit nach links hinter einen Baum, von wo aus er den Ball nur in Richtung Grün quetschen kann. Dank eines nervenstarken Putts aus vier Metern verhindert er aber noch das anfängliche Bogey. Am Par 5 danach läuft es deutlich stressfreier ab, da er nach starkem Drive die Attacke nur kurz vor dem Grün parkt und mit Pitch und Putt keinerlei Probleme hat das erste Birdie einzusacken.

Auf der 5 zieht der Abschlag dann zu weit nach links und macht es sich im Fairwaybunker gemütlich, von wo aus Sepp keine Chance hat das Grün zu erreichen. Am Ende muss er die bittere Bogey-Medizin schlucken und rutscht so wieder auf Level Par für den Tag zurück. Den kleinen Rückschlag steckt er aber ohne Probleme weg und holt sich am Par 5 der 8 auch das nächste Birdie ab, wobei er sogar etwas Pech hat, dass der starke Pitch nicht gleich zum Eagle im Loch verschwindet.

Rabenschwarzes Finish

Da auf der 9 jedoch der Abschlag links ins Gehölz segelt und er den Ball in Folge nicht am Kurzgemähten unterbringt, steht sein Score noch vor dem Turn erneut am Augangspunkt. Auch die Backnine lassen sich nicht wirklich prickelnd an, da ihm die Annäherung über die False Front wieder vom Grün rollt, was sich sofort in einem weiteren Bogey unangenehm bemerkbar macht. Rechtzeitig zum Amen Corner stabilisiert er sein Spiel aber wieder und holt sich, wie schon zum Auftakt auch, am berühmten Par 3 der 12 über Rae’s Creek aus drei Metern auch ein weiteres Birdie ab, womit er sein Score zumindest wieder zurechtrückt.

Die Parallelen zum Vortag behält er auch danach weiterhin bei, denn zum Abschluss des Amen Corner legt er die Attacke ohne Probleme aufs Grün und drückt sein Tagesscore zwei Putts später wieder in den roten Bereich. Erst auf der 14 bricht er mit einem Par mit dem Drehbuch des Vortages, klinkt sich jedoch schon am Par 5 der 15 mit dem nächsten Birdie wieder ein und knackt so, zumindest vorerst, auch erstmals die Top 10, die er mit einem Dreiputtbogey gleich danach am Par 3 der 16 jedoch auch wieder verlässt.

Das Gefühl für die Grüns lässt ihn auch auf der 17 fahrlässlig im Stich, wie gleich der nächste Dreiputt unangenehm unterstreicht. Da dann der Abschlag auf der 18 das Fairway nicht findet und er sich am Schlussloch nicht mehr zum Par scramblen kann, beendet er die Runde sogar mit gleich drei Bogeys am Stück. Mit der 73 (+1) setzt er zwar die makellose österreichische Cut-Serie beim Masters souverän fort, lässt jedoch eine deutlich bessere Ausgangslage als Rang 28 mit dem rabenschwarzen Finish liegen.

„Die Verhältnisse heute am Vormittag waren perfekt, also das sollte man eigentlich ausnützen. Morgen wird es sicher ganz anders werden. Der Platz wird sich unglaublich lang spielen und in die Grüns werden es wohl öfters 5er und 4er Eisen sein, was es enorm schwierig macht die Bälle gut auf den Grüns zu platzieren. Man muss einfach genau wissen wie lang der Ballflug bei den erwartet tieferen Temparaturen sein wird, dann sind sicher gute Scores trotzdem möglich“, zeigt er sich mit Runde 2 verständlicherweise nicht wirklich zufrieden, hat den Fokus aber bereits auf den Moving Day gelegt.

Das Wunder von Augusta


Wie erwartet machen mit Fortdauer des Spieltages Gewitter immer größere Probleme, was die Veranstalter zunächst zu einer kurzen Spielpause von gut 20 Minuten zwingt. Nach etwa einer Stunde Spielzeit danach sorgt dann ein wahrer Schreckmoment auf der 17 für Gänsehaut. Während rundherum noch gespielt wird, kippt plötzlich ein Baum zwischen die Zuschauermassen. Wie durch ein Wunder bleiben alle unverletzt, aufgrund dieser Situation und weiterer herannahender Gewitter kann danach jedoch nicht mehr gespielt werden, weshalb die 2. Runde erst am Samstag ab 14:00 MEZ ihre Fortsetzung findet.

Brooks Koepka (USA) startet nach einer 67 (-5) und bei gesamt 12 unter Par mit zwei Schlägen Vorsprung auf Jon Rahm (ESP) (69) in die dritte Runde.

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