Höhen und Tiefen

MEXICO CHAMPIONSHIP – FINAL: Sowohl Bernd Wiesberger als auch Matthias Schwab zeigen in dieser Woche zwar in Ansätzen starkes Golf, müssen aber auch etliche Tiefschläge verkraften und kommen so im Club de Golf Chapultepec nicht über Mittelfeldplatzierungen hinaus. Patrick Reed setzt sich mit minimaler Fehlerquote durch.

Bernd Wiesberger meinte im Vorfeld des WGC Events, dass er sich bereits freut die guten Trainingsleistungen in Mexiko abrufen zu können. Die Ankündigung will dann jedoch nicht so wirklich aufgehen. Dabei beginnt er das Turnier eigentlich richtig stark und ziert nach 14 gespielten Bahnen am Donnerstag bei einem Zwischenstand von -4 sogar die Spitze, muss sich am Ende aber mit einer 70 (-1) zufrieden zeigen.

Am Freitag lief dann so gar nichts zusammen und Bernd rutschte mit unter anderem gleich drei Doppelbogeys und der 76 (+5) weit zurück. Am Moving Day konterte er dann zwar mit einer 68 (-3) der Rückstand auf die Topränge war jedoch zu groß um wirklich noch mehr als theoretische Chancen auf ein Spitzenergebnis zu haben. Immerhin kann er mit einer 68 (-3) auch am Sonntag dann noch eine rote Runde mitnehmen, wenngleich diese am Ende nur noch für Rang 37 reicht.

Der Start in den Finaltag gelingt gleich nach Maß, denn er legt die Annäherung auf gut zwei Meter zum Loch und versenkt den anfänglichen Birdieputt ganz sicher. Auf der 12 kommt erstmals etwas Stress auf, nachdem er seinen Drive weit links verzieht. Er hat aber eine Gasse in Richtung Fahne und nimmt so das wichtige Par mit.

Am ersten Par 3 macht ihm der Putter dann aber einen Strich durch die Rechnung. Zunächst legt er den Downhiller mit Break von außerhalb des Grüns noch gut auf einen knappen Meter hinter die Fahne, allerdings will dann der Parputt nicht fallen, womit er sein Score wieder auf Level Par zurückdrehen muss. Fast trotzig stopft er danach aber aus 2,5 Metern zum nächsten Birdie und krallt sich so postwendend wieder das Minus als Vorzeichen.

Auf der Welle

Ein starker Drive eröffnet ihm dann am zweiten Par 5 die Chance zur Attacke. Diese bleibt zwar deutlich links, ein starker Chip lässt ihm aber nur noch einen halben Meter zum nächsten Birdie über. Bernd schwimmt auch weiter auf der Welle, denn mit der nächsten starken Annäherung auf der 16 gibt er sich sofort die nächste Chance und locht prompt erneut aus knapp drei Metern zum bereits vierten Birdie des Tages.

Auf der kurzen 1 läuft dann aber nicht viel zusammen, denn der Abschlag bleibt doch deutlich vor dem Grün und der Pitch danach rollt sogar zu weit aus. Da im Anschluss dann der Chip dafür zu kurz bleibt, muss er sich sogar mit dem Bogey anfreunden. Der Südburgenländer stabilisiert sein Spiel aber rasch wieder, wenngleich er sich bis zum nächsten Birdie gedulden muss, denn erst die 6 – das einzige Par 5 der Frontnine – erweist sich wieder als gewinnbringend, nachdem er den fälligen Putt aus knapp drei Metern lochen kann.

Auf den letzten Bahnen lässt er dann nichts mehr anbrennen und marschiert so wie schon am Samstag erneut mit einer 68 (-3) ins Ziel. Damit klettert er immerhin noch um ein paar Ränge nach oben, das vor der Woche eigentlich angepeilte Topergebnis ist aber in weiter Ferne.

Mit dem 37. Platz kann der siebenfache European Tour Champion wohl nicht wirklich zufrieden sein, denn nach wie vor wartet die Nummer 23 der Welt auf das erste Top 10 Ergebnis auf amerikanischem Boden. Auch im Hinblick auf den Ryder Cup lässt er eine große Möglichkeit verstreichen, denn näher kommt er einem Startplatz beim Kontinentalvergleich mit dem Erreichten in Mexiko City keineswegs. Bis zum Ende der Qualifikation sind klarerweise noch etliche Monate und viele Turniere. Um sich eine Chance aufs europäische Team zu geben, wird bei den Big Events in Zukunft aber eine deutliche Steigerung von Nöten sein.

Etwas mehr erhofft

Matthias Schwab kann sich mit einigen Aspekten seines Spiels durchaus zufrieden zeigen, denn der 25-jährige packte auf seinen ersten beiden Mexico Championship Runden der Karriere zum Auftakt eine 71 (Par) aus und legte am Freitag eine 68 (-3) nach, womit er nur knapp hinter den Top 10 ins Wochenende ging. Der Moving Day allerdings war dann von einigen Ungenauigkeiten und ausgelassenen Chancen geprägt, weshalb sich am Ende nicht mehr als eine 74 (+3) ausging, die ihn weit zurückfallen lässt.

Mit den Toprängen zwar aus den Augen, hat er aber immer noch die Chance mit einer starken Finalrunde ein achtbares Ergebnis mitzunehmen und kann dies schließlich mit einer 70 (-1) aber nicht mehr wirklich in die Tat umsetzen und verlässt Mexiko City immerhin mit einem 42. Platz. Dabei muss er nach leicht überschlagenem Grün gleich auf der 10 sein Gespür fürs Kurzspiel beweisen, legt den Chip aber stark zur Fahne und nimmt so schließlich ein doch sicheres anfängliches Par mit. Am ersten Par 5 danach legt er sich mit zwei ganz starken Schlägen sogar die Eaglechance auf, die er nur hauchdünn nicht verwerten kann. Das erste Birdie ist aber nur noch Formsache.

Auch das zweite Par 5 hat er gut im Griff, denn trotz eingebunkerter Grünattacke geht sich auf der 15 das zweite Birdie aus, womit er den gelungenen Start in den Finaltag endgültig perfekt macht. Auch danach ergeben sich mit konzentriertem langen Spiel brauchbare Birdiemöglichkeiten, die er auf den Backnine aber nicht nützen kann. Auf den Frontnine geht das meist sehr kontrollierte Spiel nahtlos weiter, jedoch kann er weiterhin die sich bietenden Möglichkeiten nicht in Zählbares ummünzen.

Ausgelassene Chancen rächen sich

Wie es oft so kommt, rächen sich die ausgelassenen Chancen mit Fortdauer einer Runde. So auch diesmal, denn auf der 5 tritt er sich mit einem Dreiputt seinen ersten Fehler des Tages ein. Am Par 5 danach verpasst er zwar den schnellen Konter, auf der 7 spielt dann aber der Putter endlich mit und spendiert ihm am Par 3 aus gut drei Metern das dritte Birdie des Tages. Sofort allerdings radiert er sich nach einem wild links verzogenen Drive das Erfolgserlebnis wieder aus. Am Ende steht Matthias Schwab mit der 70 (-1) beim Recording, büßt damit aber sogar einige wenige Ränge ein und beendet das Turnier auf dem 42. Platz.

Der Rohrmooser selbst zeigte sich schon nach den ersten Runden nur bedingt mit seiner Leistung zufrieden und sprach auch immer wieder die mangelnde Chancenverwertung auf den Grüns und die Ungenauigkeiten im langen Spiel an. „Ich hab leider an allen Tagen nicht das Golf gespielt, das ich erwartet habe. Das lange Spiel war zwar zeitweise okay, aber das Scoring wollte nicht wirklich funktionieren. Chipping und Putting muss ich weiter verbessern“, spricht er auch direkt nach der Finalrunde die Fehlerquellen an.

In der kommenden Woche legt der Steirer nun eine Pause ein und wird versuchen die kleinen Probleme im Training bestmöglich ausmerzen zu können um beim Katar Masters in zwei Wochen wieder vorne mitmischen zu können.

Reed puttet zum Titel

Patrick Reed locht auf den letzten 7 Löchern gleich 5 Birdieputts und limitiert seine Fehlerquote auf ein einziges Bogey am Schlussloch um mit 67 Schlägen zum Titelgewinn bei 18 unter Par zu stürmen. Bryson DeChambeau muss sich um einen Schlag geschlagen geben, während sich Jon Rahm und Erik Van Rooyen brüderlich den dritten Platz teilen.

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