Bernd Wiesberger

Wiesberger beim Dubai Comeback wie wir ihn kennen

Bernd Wiesberger punktet beim Dubai Desert Classic-Comeback mit bekannten Stärken, zeigt aber Schwächen auf, die nicht neu sind und ein Topergebnis auf der DP World Tour vereiteln. Trotz eiskaltem Putter am Finaltag und durchwachsener Par 5 Performance kann er auf ein recht ansehnliches Comeback zurückblicken. Lukas Nemecz findet beim Rolex Series Event im Emirates GC am Finaltag kein Rezept mehr und landet im geschlagenen Feld.

Bernd Wiesberger machte sich am Moving Day auf den Frontnine mit einem Doppelbogey das Leben zwar selbst ziemlich schwer, pushte sich mit einem starken Finish aber noch zur 71 (-1) und startet so als 19. mit lediglich zwei Schlägen Rückstand auf die Top 10 in die Finalrunde, womit er gleich bei seinem Comeback auf der DP World Tour ein Spitzenresultat durchaus in Reichweite hat.

Mit Pars macht er zu Beginn zwar nichts verkehrt, nach Ungenauigkeiten im langen Spiel lässt das Par 5 der 3 jedoch auch am Sonntag wieder kein Birdie springen. Auch danach agiert der Burgenländer durchwegs solide, bringt jedoch den Putter noch nicht auf Temperatur, weshalb er sich auch weiterhin mit Pars zufrieden zeigen muss.

Kurz vor dem Turn macht ihm der eiskalte Putter dann zusätzlich einen Strich durch die Rechnung, denn auf der 9 muss er aus etwa 23 Metern den 14. Schläger im Bag gleich dreimal bemühen und biegt so nur mit dem Zwischenstand von 1 über Par zum letzten Mal auf die Backnine ab. Trotz einer versandeten Grünattacke holt er sich am Par 5 der 10 dann auch das erste Birdie ab und rückt sein Score so immerhin prompt wieder zurecht.

Das scheint den 38-jährigen auch langsam ins Rollen zu bringen, denn gleich am Par 3 danach chippt er sogar von knapp außerhalb des Grüns zum nächsten Birdie ein. Nur der Putter bleibt weiterhin absolut eiskalt, wie ein weiterer Dreiputt aus knapp zwölf Metern direkt danach unangenehm beweist. Das bremst den Schwung auch ziemlich ein, denn anders als an den Vortagen kann er diesmal im Finish nicht mehr zulegen und muss sich so mit der finalen 72 (Par) und Rang 21 anfreunden.

Wiesberger zieht Parallelen zum Vorjahr

Damit zieht er auch ziemlich Parallelen zum Vorjahr, als er just im Emirates GC zum letzten Mal im Rahmen der DP World Tour auf Birdiejagd ging. Auch damals hatte er ein Topergbnis durchaus in Reichweite, notierte jedoch wie heuer am Sonntag „nur“ eine 72 (Par) und beendete das Event so schließlich auf Rang 20. Dennoch kann der Südburgenländer wohl auf ein recht gelungenes Comeback zurückblicken, denn auf seiner erfolgreichsten Wiese im Nahen Osten – im Emirates GC stand er heuer zum bereits 14. Mal in den Teeboxen – brachte er beim ersten Turnier 2024 immerhin aufgrund der Platzkenntnis eine achtbare Platzierung über die Ziellinie.

Neben einem eiskalten Putter am Finaltag waren es in dieser Woche jedoch ganz klar die Par 5, die das erhoffte Topergebnis verhinderten, denn auf den 16 zu spielenden Löchern rangiert er lediglich bei 1 über Par, wobei die Spitze eben dort sogar teilweise zweistellig im Minusbereich agierte. Man muss jedoch auch anmerken, dass die Vorbereitung bei allen drei Österreichern nicht wirklich perfekt war, denn sowohl Bernd, als auch Matthias Schwab und Lukas Nemecz kamen vergangene Woche beim Dubai Invitational von der Warteliste nicht ins Feld und konnten so erst in dieser Woche beim Rolex Series Event den angesetzten Rost abschütteln. Kommende Woche darf man sich bei den Ras al Khaimah Championship aber wohl von allen Dreien durchaus einiges erwarten.

„Ich habe die Woche hier in Dubai genossen und bin ziemlich zufrieden mit dem Ergebnis nachdem ich am Donnerstag schon +4 nach meinen ersten 9 Löchern war. Das Wochenende spielte sich ziemlich tricky, es war ziemlich schwer den Ball nahe ans Loch zu bringen und die Grüns waren auch ziemlich rutschig. Von den Par5 bin ich definitiv enttäuscht diese Woche. Es waren aber eine Menge guter Sachen dabei. Ich bin bereit für die nächste Woche“, fasst er seinen Auftritt danach auf Instagram zusammen.

Nemecz findet kein Rezept mehr

Lukas Nemecz fand am Samstag auf den Frontnine überhaupt keinen Rhythmus und driftete mit einer 74 (+2) bis auf Rang 43 ab. Mit einer ähnlich starken Leistung wie zum Auftakt, könnte der Steirer aber am Finaltag noch einen sehenswerten Satz im Klassement hinlegen. Der Start verläuft mit Pars auch einigermaßen souverän, allerdings beraubt er sich nach ungenauem Eisen am Par 5 3 selbst der Chance auf ein rasches Birdie und tritt sich danach am Par 3 aus gerade mal vier Metern sogar ein mehr als vermeidbares Dreiputtbogey ein.

Lukas NemeczZwar setzt er sofort den Konter, verzieht danach jedoch die Annäherung total und schlittert so sogar in ein Doppelbogey und da sich am zweiten Par 3 der Frontnine das Up & Down nicht ausgeht, ist er am Leaderboard buchstäblich im freien Fall unterwegs. Kurz kommt dann zu Beginn der letzten neun Bahnen mit einem Par 5 Birdie noch einmal Hoffnung auf einen Turnaround auf, mit dem nächsten verpassten Up & Down nach verzogenem Drive auf der 12 verfliegt diese jedoch recht rasch wieder.

Ein weiteres Doppelbogey nach eingebunkertem Wedge und Flyer aus dem Sand prolongiert den Absturz an einem rabenschwarzen Wochenende dann regelrecht. Immerhin sorgt er mit einem Chip-in Birdie auf der 14 noch für ein echtes Highlight am Sonntag, doch selbst diesen Höhepunkt macht er sich mit einem darauffolgenden Par 3 Bogey prompt wieder zunichte. Mit einem starken Finish und zwei abschließenden Birdies „rettet“ er dann zwar noch eine 75 (+3) ins Ziel, verhindert damit als 56. jedoch gerade mal ein Abrutschen hinter die Top 60.

Einiges liegengelassen

„Ich habe leider sehr viel in dieser Woche liegengelassen“, beginnt er die Analyse gleich durchwegs selbstkritisch. „Ich habe die ersten Tage echt gut gescored, nur hat gestern mein Spielpartner leider auf Loch 2 einen Ball verloren und wir waren dann bis zur 13 ständig auf der Uhr, was mir komplett den Rhythmus gekostet hat. So früh im Jahr war das ein wenig bitter, da ich noch gefühlt ein bisschen extra Zeit benötige zur Vorbereitung. Heute war der Putter dann eiskalt und das hat die wenigen schlechten Schläge doppelt bestraft. Trotzdem freut es mich, dass ich viele Birdies gespielt hab, da kann ich schon einige positive Sachen nach Ras al Khaimah mitnehmen.“

Titelverteidiger Rory McIlroy (NIR) ist auch heuer wieder eine Klasse für sich und distanziert mit einer 70er (-2) Schlussrunde Adrian Meronk (POL) (71) bei gesamt 14 unter Par knapp um einen Schlag.

Leaderboard Dubai Desert Classic

>> SKY überträgt Live und in HD von den Dubai Desert Classic.

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