Lukas Nemecz

Nemecz voll dabei

Lukas Nemecz biegt nach einer 69er (-2) Auftaktrunde bei den Dubai Desert Classic nur mit wenig Rückstand auf die Spitze in den Freitag ab. Matthias Schwab bringt sich im Emirates GC mit einer 72 (Par) zumindest auf Cutkurs. Bernd Wiesberger legt vor allem auf den Backnine ein ziemlich rostiges Comeback auf der DP World Tour hin.

Mit der Dubai Desert Classic beginnt nicht nur endlich das neue Golfjahr für Schwab, Nemecz und Wiesberger, sondern zugleich auch der Kampf um die so wichtige Nummer 2-Position in Österreich. So wird sich unter anderem in den nächsten Wochen entscheiden, wer neben Sepp Straka bei Olympia in Paris aufteen wird. Lukas Nemecz als 412. und Matthias Schwab als 413. sind nur um einen Hundertausendstel-Punkt im World Ranking getrennt, was verdeutlicht, wie spannend es dabei zugehen könnte. Bernd Wiesberger als 563., aber mit minimalem Divisor, wird voll zur Aufholjagd blasen um sich zurück ins Geschehen zu spielen.

Nach dem Wartelistenfrust der Vorwoche wird Österreichs Trio auf der DP World Tour unfreiwillig einen Kaltstart bei der Dubai Desert Classic hinlegen, bei der es als Rolex Series-Event mit 9 Millionen Dollar Preisgeld und fetten Weltranglistenpunkten gleich um besonders fette Beute geht. Rory McIlroy (NIR) und Tommy Fleetwood (ENG), die sich bereits in der Vorwoche ein packendes Duell geliefert hatten, sind die Headliner im berühmten Emirates GC.

Lukas Nemecz ist zum Auftakt gleich mit früher Startzeit unterwegs und ist in den Morgenstunden sofort hellwach, denn schon auf der 1 rollt er nach starkem Eisen die fälligen Birdieputt aus 1,5 Metern ins Ziel. Zwar kommt gleich danach mit einem verzogenen Drive Stress auf, mit starkem Chip kratzt er auf der 2 aber noch das Par auf die Scorecard und bringt am Par 3 der 4 aus sieben Metern den Putter ein zweites Mal auf Temperatur.

Starker Birdie-Rhythmus

Trotz eines unangenehm verzogenen Abschlags zwischen die Palmen holt er sich dann gleich auf der 5 nach einer sensationellen Annäherung Birdie Nummer drei ab, kann sich auf der 6 jedoch nach weiteren Ungenauigkeiten vom Tee erstmals nicht mehr zum Par scramblen. Der Steirer bleibt der angrifflustigen Linie aber trotz des ersten Fehlers weiterhin treu und kann aus einem perfekten Eisen bis auf einen Meter zur Fahne gleich am Par 3 der 7 ein weiteres Mal Kapital schlagen.

Auf den verbleibenden beiden Bahnen der Frontnine geht er es dann etwas ruhiger an, bis er zu Beginn der zweiten Neun das Tempo wieder verschärft und sich trotz eingebunkerter Grünattacke bereits sein fünftes Birdie abholt. Da zwei Löcher später der Drive jedoch etwas zu weit nach links zieht und er aus der Wüste das Grün knapp überschlägt, lässt sich am Ende das zweite Bogey nicht verhindern. Das bremst auch den bislang so sehenswerten Schwung ziemlich ein, denn am Par 5 danach will sich kein sofortiger Konter ausgehen und nach einem Dreiputt am Par 3 der 15 muss er sogar einen weiteren Fehler einstecken.

Der 34-jährige bäumt sich im Finish aber noch einmal auf und dreht nach starker Annäherung auf der 16 sein Score wieder auf -3, womit er es sich vorerst auch wieder unter den Top 10 gemütlich macht. Nach ausgelassener Großchance auf der 17 will sich dann zwar auch am abschließenden Par 5 kein weiteres Erfolgserlebnis mehr ausgehen, mit der 69 (-3) legt Lukas aber einen richtig guten Start hin und bringt sich so als 12. in eine mehr als vielversprechende Position für den weiteren Turnierverlauf.

„Prinzipiell war es natürlich ein sehr guter Auftakt. Leider war ich vom Tee nicht ganz so sicher wie in den Trainingsrunden, dafür waren heute aber die Eisenschläge in die Grüns sehr gut. Es war schön mal ein paar Birdies zu spielen“, spricht er trotz der starken ersten Runde als ersten Punkt sofort die etwas ungenauen Abschläge an, die es an den folgenden Tagen gilt zu stabilisieren.

Schwab auf Cutkurs

Matthias Schwab beraubt sich am Par 5 der 10 nach ungenauem Drive zwar der Birdiechance, legt mit Pars aber grundsolide erste Löcher hin. Nachdem auch die zweite lange Bahn ungenützt verpufft, muss er auf der 14 sogar kämpfen um das Par noch auf die Scorecard kratzen zu können. Erst am Par 4 der 15 darf der Rohrmooser dann erstmals jubeln, denn nach starkem Teeshot lässt er sich die Birdiechance aus 1,5 Metern nicht mehr vom Putter nehmen.

Matthias SchwabDie Freude verpufft jedoch recht schnell, da er sich nach verfehltem Grün auf der 16 nicht mehr zum Par scramblen kann und so prompt wieder auf Even Par zurückrutscht. Beirren lässt sich der Schladming-Pro vom ersten Fehler aber nicht und krallt sich dank starkem Wedge noch vor dem Turn am Par 5 der 18 ein weiteres Birdie. Nachlegen kann Matthias auf den Frontnine dann nicht mehr und da auf der 5 weder Drive noch Annäherung das Fairway findet, rutscht er sogar wieder auf Level Par zurück.

Im Finish kann der 29-jährige dann das Tempo nicht mehr verschärfen, muss jedoch immerhin auch keinen weiteren Fehler mehr einstecken, womit er sich mit der 72 (Par) immerhin als 42. auf Cutkurs bringt.

Wiesberger mit einigermaßen rostigem Comeback

Bernd Wiesberger ist als einziger des rot-weiß-roten Trios erst mit später Tee Time unterwegs und wirkt zumindest zu Beginn auf den Backnine noch etwas rostig, denn nach verpasstem Par 5 Birdie auf der 10, zieht der Drive auf der 12 viel zu weit nach rechts, was schließlich in einem frühen ersten Bogey gipfelt. Auch danach hat er vor allem im langen Spiel zu kämpfen, was zunächst auch am zweiten Par 5 den Weg zu einem roten Eintrag versperrt und ihm am Par 3 der 15 schließlich sogar das nächste Bogey aufs Auge drückt.

Bernd Wiesberger

Die Probleme nehmen auch danach nicht ab, denn ein verfehltes Grün auf der 16 und verzogene Schläge am Par 5 der 18 lassen ihn sogar nur bei 4 über Par auf die Frontnine abbiegen. Dort gibt es dann erstmals Grund zu jubeln, da sich trotz überschlagenem Grün aus dem Rough auf der 1 das erste Birdie ausgeht. Stabilität bringt dies jedoch nicht ins Spiel, denn nach verzogener Grünattacke brummt ihm ausgerechnet das Par 5 der 3 den nächsten Schlagverlust auf. Zumindest stopft er danach am Par 3 aus sieben Metern zum Birdie, womit er den Schaden halbwegs begrenzen kann.

Der zweite rote Eintrag scheint langsam aber sich den Burgenländer auch ins Rollen zu bringen, wie eine starke Annäeherung gleich danach bis auf zwei Meter zur Fahne beweist. Der Birdiehattrick bleibt ihm nach verschobenem Zweimeterputt aber verwehrt, weshalb er sich am Ende mit der 74 (+2) anfreunden muss. Mit Rang 76 liegt er zwar nur hinter der erwarteten Cutmarke, aufs Wochenende fehlt ihm jedoch lediglich ein einziger Schlag, was mit früher Startzeit am Freitag wohl auf jeden Fall gutzumachen wäre.

Mit Haotong Li (CHN), Andy Sullivan (ENG), Cameron Young (USA) und Rasmus Hojgaard (DEN) teilen sich gleich vier Spieler nach 67er (-5) Runden und mit nur zwei Schlägen Vorsrpung auf Lukas Nemecz die Spitzenposition.

Leaderboard Dubai Desert Classic

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